Beiträge von MichaMittelfeld

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    Das kann die verschiedensten Ursachen haben:
    a. Dein Training ist langweilig
    b. Du bist nicht konsequent in den Regeln (aufstellen und einhalten)
    c. Deine Spieler sind aus der Familie / Umfeld eine andere Gangart gewöhnt
    d. Du hast einzelne problematische Kinder, die eine Sonderbehandlung benötigen

    Trainer E Jugend und Manndecker:
    Es ist schon angeklungen, aber ich möchte noch einmal betonen, dass vielleicht auch die vielen Trainerwechsel mittlerweile eine "Mitursache" sind.
    Entsprechend solltest Du Trainer E Jugend sozusagen erstmal durchatmen und Dir sagen, dass es jetzt einfach einige Zeit dauert (sicher noch bis zum Saisonende), bis auch bei den Jungs eine verlässliches Gefühl dafür entsteht, was geht und was nicht.


    Und dafür ist das richtige Rezept nicht nur: Welche Regeln/Strafen/Übungen helfen mir Ruhe in die Truppe zu bekommen? Zusätzlich brauchst Du die innere Gelassenheit und Geduld, Deine Linie zwischen Disziplin und Verständnis zu finden. Dafür kannst Du z.B. versuchen, die Anzahl der Situationen, in der Du regelnd eingreifst, zu reduzieren.


    Hier direkt ein Beispiel: "Die Übung ist langweilig" heißt nicht, die Übung ist langweilig, sondern erstmal nur, dass 1 von 16 Spielern die Übung langweilig findet, 15 sehen sie neutral oder freuen sich drauf.


    Es kann aber auch heißen:
    1. "Die haben wir in der Schule gemacht, da ist mir ein Ball an den Kopf geflogen, jetzt kann ich die Übung nicht leiden" (schlechte Erfahrung)
    oder
    2. "Die machen wir immer in der schule, ich bin aber nicht so geschickt darin und meine Mannschaft verliert meistens" (Überforderung)
    oder
    3. "Kenn ich, bin ich Experte, ist total einfach" (Stolz)
    4. "Kenn ich, finde ich tatsächlich langweilig, aber vielleicht überrascht mich der Trainer mit einer neuen Regel, die das Spiel spannender macht" (Neugier)
    oder oder . . .


    Solange nicht ein Großteil der Truppe die Übung ablehnt, ist es doch o.k. Allen wirst Du es vermutlich mit keiner Übung recht machen können.
    Und wenn jemand im Sand spielt, lässt Du ihn eben, änderst eventuell die Mannschaftsaufteilung und weiter gehts. Wenn die anderen Kinder deutlich Spaß haben, kommt der andere nach kurzer Zeit auch wieder - spätestens zur nächsten Übung.



    P.S. sehe gerade @faks Post. "Du musst Dich mehr Konflikte trauen" scheint ein echter Widerspruch zu meinem Statement zu sein. Ist es nicht unbedingt: Definiere die Dinge die nicht "verhandelbar" sind und sei da konsequent, aber lass einige Konfliktherde dafür vielleicht weg.



    Jetzt hilf mir mal vom Schlauch runter auf dem ich stehe :
    Das ist doch im Spiel genauso. Bei uns in Bayern zumindets wechseln wir die Hälften nur nach der Halbzeit. Also spielnah.
    Nicht das Umschalten der Spielrichtung ist doch entscheidend, sondern das Umschalten von Angriff auf Verteidigung und redur, oder???

    open-minded: Erinnere Dich doch mal an die Trainer-Tech: Das Setzen neuer Reize bringt den Spielern oft ganz neue Impulse. Meine B-Mädels sind wirklich nicht schlecht, aber die Übung hatte sie anfangs noch ein bisschen überfordert. Ein klarer Grund für mich, die Übung kurzfristig 1-2 mal zu wiederholen und beim Coaching auf die Probleme einzugehen, die die Spielerinnen (vor allem mit den zügigen Richtungswechseln) hatten.

    @ Fußballvadder
    habe keine Bambinierfahrung, und ich sehe durchaus auch den Punkt, bei den Bambinis kein "Techniktraining" zu machen.


    Erstmal losgelöst vom Alter (dazu komme ich später) baue ich eine Fußhaltung beim Torschuss schrittweise ab, wenn nötig in sehr kleinen Schritten:
    1. "Ball führen": In verschiedenen Intensitäten den Ball vor sich her treiben oder ganz eng führen, dabei definierte Fußzonen verwenden (Außen/Innen/Spann)
    2. "Passen": Danach den Ball über eine angemessene Passdistanz zu einem Partner kicken, auch hier beginnend von geringer Geschwindigkeit und geringer Distanz, im Bedarfsfall erst mit dem ruhenden Ball, dann gegen den bewegten Ball.
    3. "Schießen": Erst im dritten Schritt dann der Distanzschuss. Auch hier zuerst mit dem ruhenden Ball, dann mit dem bewegten Ball.


    Bei einem C-Jugendlichen dauert das meiner Erfahrung nach ca. 3 Trainingseinheiten à 20 Minuten, bis Du deutliche Verbesserungen siehst (muss danach natürlich weiter verfestigt und geübt werden). Bei Bambinis würde ich das eher als Aufgabe sehen, die ich über das ganze Jahr entwickele und beobachte.


    Jetzt zur konkreten Altersstufe (als reiner Theoretiker). Wenn ich so die hier im Forum vorherrschende Idee verfolge, Bambini-Bewegungstraining mit fantasieanregenden Elementen zu kombinieren, dann müsstest Du jetzt die drei Schritte oben in kleine Geschichten verpacken, warum die Spieler in den drei Schritten ("Ball führen", "Passen", "Schießen") den Ball nur mit der von Dir vorgegebenen Zone am Fuß berühren sollen. Dazu gibt es aber hier kompetentere und fantasievollere Teilnehmer im Forum. Oder fällt Dir schon selber was ein?



    P.S. Mit diesem Weg ist es auch kein reines Schusstraining, sondern beinhaltet auch koordinative Elemente, weil das Bewusstsein für Körperteile (Fußzonen, Fußgelenk, Beinstellung) geweckt und entwickelt wird.

    Hallo Stone,


    habe ich schon mal gemacht, weil es hilft, Ansätze für die Trainingsplanung und die -schwerpunkte zu bekommen. Ist aber letztendlich im Zusammenhang zu sehen:


    1. Über allem stehen bei der Trainingsplanung altersgerechte Ausbildungsziele.
    2. Es hilft Euch, tatsächlich mal systematisch "Trainingsbedarf" herauszufinden. Interessant sind besonders die Schwächen, die bei relativ (zu?) vielen Spielern auftreten. Achtet darauf, dass Ihr nur Schwächen beurteilt, deren Training auch altersgerecht wäre.
    3. Wenn Ihr z.B. feststellt, dass ein Großteil der Spieler unverhältnismäßige Schwächen in der Ballführung hat, werdet Ihr das in der Trainingsplanung berücksichtigen.
    4. "Inselschwächen", die nur vereinzelte Spieler haben, aber wirklich krass sind, kann man mit einem mehrköpfigen Trainerteam in Form von Einzel- oder Kleingruppentraining bearbeiten. Es hilft da auch, eine Liste zu erstellen und zu planen wie man das im Laufe der Saison abarbeiten möchte. Habe ich aber nur einmal so krass gehabt, dass ich einem C-Jugendlichen mal ein paar Einheiten Einzeltraining in Schusstechnik gegeben habe, weil der die Koordination gar nicht auf die Reihe bekam. (alles andere, Ballführung, Passspiel und -technik war auf Mannschaftsniveau) Über den haben die vorherigen Trainer zwei Jahre lang nur gelacht, aber innerhalb von wenigen Einzeltrainings wurde das deutlich besser. wichtig war dabei aber auch, dass der Spieler sich durch das Einzeltraining nicht vor der Gruppe "vorgeführt" fühlte und es in der Gruppe meines Wissens keine Spötteleien über das Einzeltraining gab.
    5. Am schwersten sind bei der Umsetzung die Unwägbarkeiten des Breitensports. Der erfolg hängt davon ab, wann und ob die für die nötige Kleingruppe gedachten Spieler auch tatsächlich in ausreichender Zahl beim Training sind. Wenn Du vier Spieler mit massiven Koordinationsproblemen hast und fast immer nur gleichzeitig 2 von denen im Training, kann die Arbeit an den Schwächen ziemlich ernüchternd sein. Dann macht es eigentlich mehr Sinn, relativ regelmäßig Koordinationsübungen im Training für alle einzubauen und die Schwächeren entsprechend ihrer Fähigkeiten zu fordern und zu coachen.


    Bleibt also auch mit der Arbeit an Stärken und Schwächen ausreichend flexibel in der Trainingsplanung - es hängt viel ab von Erkrankungen, Verletzungen, schulischen Problemen (!) und sonstigen Unregelmäßigkeiten in der Trainingsbeteiligung etc.

    Hallo @DrRöder
    willkommen im Forum. Da ich Mädels der gleichen Altersgruppe trainiere, hier direkt mal ein paar Rückmeldungen

    Aber ich stelle auch fest das es im Spiel nicht bei allen gleichermassen ankommt.

    Das ist schon mal eine ganz wichtige Erkenntnis. Sehr ich genauso: Manch eine(r) schätzt die direkte Anrede, manch eine(r) gar nicht oder ist unglaublich empfindlich. Es gibt so gar diejenigen, die im Lob oder in der neutralen Ansprache versteckte Kritik sehen. (Hatte ich mal eine Kollegin, aber zum Glück meines Wissens keine Spielerin)

    Es ist bei uns leider nicht einfach Spielsituationen im Training nachzustellen da die Trainingsbeteidigung sehr schlecht ist und der Kader auch sehr klein ist

    Mein Kader ist auch nicht groß und die Trainingsbeteiligung wirkt subjektiv nicht dolle, häufig habe ich nur gut die Hälfte des Kaders beim Training. Da ich aber Statistiken führe, habe ich festgestellt, dass durchschnittliche Trainingsbeteiligung bei fast 75 % liegt. Die größte Herausforderung besteht deshalb darin (und das macht einen Großteil der Trainingsvor- und -nachbereitung aus) einen Trainingsplan zu verfolgen und gleichzeitig Trainingsideen an wechselnde Teilnehmerzahlen anzupassen.


    Versuche Dich im Training drauf einzustellen: Im Breitensport brauchst Du nicht allzu viele Spielerinnen für "Spielsituationen", weil Du ja auch noch viel technische sowie individual- und gruppentaktische Grundlagen vermitteln musst. Spielformen im 4gegen4 mit zusätzlichen Provokationsregeln (findest Du hier im Forum massenweise Anregungen zu) lassen meistens Spielfreude entstehen und Spielsituationen "im Kleinen" simulieren: Spiel zum Beispiel mal 4 gegen 4 in einem abgesteckten Mittelfeldstreifen mit zwei kleinen Toren ca. 20 Meter jeweils dahinter. Da kannst Du wunderbar zwei Viererketten simulieren, den Umgang mit Abseits trainieren und Verständnis für das nicht zu tiefe Verteidigen. Wenn Du noch weniger Spielerinnen hast, machst Du es eben mit 3 gegen 3. Und wenn die Torhüterin beim Training ist, ersetzt Du das eine kleine Tor durch ein großes.

    Somit muss doch noch viel im Spiel korigiert werden

    Das halte ich für einen Trugschluss. Nur was trainiert wurde, kann auch eingefordert werden. Wenn Du im Spiel Dinge korrigierst, die Du im Training nur unzureichend trainiert hast (trainieren konntest), sorgst Du im schlimmsten Fall für Entmutigung bei den Spielerinnen.
    Ich gebe Dir ein besonders augenfälliges Beispiel: Das defensive 1:1 wirst Du im Leben nicht durch Zurufe im Spiel hinbekommen, der Bewegungsablauf ist für jemanden, der es bis zur B immer falsch gemacht hat, so ungewohnt, dass Du ihn erstens mit geeigneten Übungen nahe bringen und 2. in Training und Spiel weiter verfestigen musst, bis die Spielerinnen auch in der "ultimativen" Drucksituation des Punktspiels das neue Anlauf- und Ablaufverhalten zaghaft zu zeigen beginnen.


    Für Dich wäre der erste Ansatz: warum ist die Trainingsbeteiligung so gering? war das vorher schon so in der Truppe oder erst seitdem Du sie hast? Wie kannst Du das Training so abwechslungsreich und interessant gestalten, dass die Mädels das Gefühl haben, etwas zu versäumen, wenn sie nicht kommen? Und selbst dann kommen Krankheiten, Schulische Verpflichtungen und ggf. noch andere Sportarten immer wieder quer und dazwischen.

    Ich hab einen spieler aus dem jüngeren Jahrgang, der einen guten schuß und ein gutes dribbling hat, allerdings ist er, was die größe angeht, eher ein spätentwickler, er ist also noch ziemlich klein, deshalb lass ich ihn nur dann in der abwehr spielen, wenn wir mit "außenverteidigern" spielen.
    Würdet ihr sogar so weit gehen und ihn auch in die mitte stellen?
    Und warum?

    Ich beantworte die Frage mal, obwohl ich nur ein halbes Jahr Erfahrung als E-Trainer habe - aus meiner Warte als Co-Trainer von D- bis A-Jugenden.


    Ja, würde ich: Haben wir sogar noch in der A-Jugend mit einem kleinen athletischen Spieler gemacht im Sinne der systematischen Weiterentwicklung und mache ich gerade in einer B-Jugend wieder mit einer Spielerin: Es hilft dem Spieler, kompletter zu werden, folgende Punkte im einzelnen (vielleicht nicht vollständig).


    1. Was spricht denn bei seiner Statur dagegen? Spielen Eure Gegner nur mit riesen Brechern vorne? Selbst dann kann er verinnerlichen, dass Zweikampfstärke nicht nur Größe ist, sondern auch Koordination, Balance und geschickte Individualtaktik.


    2. Es geht immer auch um die Ansammlung von Erfahrungen: Der Spieler lernt auch wie ein Innen-Verteidiger zu denken, das ist eine Bereicherung für sein Spiel auf offensiven Positionen.


    Mein wichtigster Punkt:
    3. Der Innenverteidiger hat von allen Feldspielern die unmittelbarste bzw. letzte "Verantwortung" für Gegentore: Sein Fehler führt direkt zur Torchance für den Gegner. Wenn Du als Trainer diese Verantwortung nicht negativ betonst (Pass bloß auf und mach keine Fehler!), sondern Deinen Jungs Vertrauen entgegenbringst und Sie darin bestärkst, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und selbstbewusst umzusetzen, lernt man das auf der Innenverteidiger-Position am schnellsten von allen Feldspielern.

    Jetzt muss ich mal den Lehrer in Schutz nehmen. Dieser Lehrer verlangt offenbar von seinen Schülern tatsächlich etwas mehr als nur das stumpfe Repetieren von erlerntem "Wissen", sondern die eigenständige Auseinandersetzung mit einem Thema. Das ist für Schüler durchaus anstrengend, weil herausfordernder. Mein Sohn beschwert sich auch regelmäßig über seinen Deutschlehrer, der offenbar einen ähnlichen Ansatz hat. Aber Abiturienten sollen doch im Idealfall befähigt sein, ein Studium an einer wissenschaftlichen Hochschule nicht nur zu beginnen, sondern auch durchzuziehen. Deshalb heißt der Abschluss auch "Allgemeine Hochschulreife". Wie soll das funktionieren, wenn der Lehrer immer nur abfragt, was er vorher erzählt oder durchlesen lassen hat? Ich wandele das bekannte Zitat (war es Heraklit? Ich habe jetzt keine Lust das genau zu überprüfen) einmal etwas ab: "Lernen bedeutet Fackeln zu entzünden und nicht, Fässer zu füllen und ab und zu dagegenzuklopfen und einen Schluck Wein abzuzapfen."


    Dunking: Dass Du hier im Forum nachfragst, ist eine Form der Recherche, nämlich die Nachfrage bei Menschen, die sich mit dem Thema regelmäßiger beschäftigen (auch wenn hier wahrscheinlich deutlich mehr Breitensport- als Leistungssport-Trainer im Forum unterwegs sind). Finde ich gut. tobn hat Dich auch schon in eine mögliche Richtung gestupst, in die Du weiter arbeiten kannst.

    Für die Altersklasse nehme ich Übungen aus dem Bereich der Movement Preps (bei You tube unter dem Stichwort "movement preps fussball" sehr gute Anregungen), 1x pro Woche (ca. 5-10 Minuten) und im Rahmen der Saisonvorbereitung auch bei zwei Trainingseinheiten pro Woche in größerer Zahl (10- max. 15 Minuten). Machen wir immer nach einer ersten Übungs- oder Spielform mit Ball. Die Movement Preps wurden anfangs von einigen mit mäßiger Begeisterung und auch in grauenhafter Qualität ausgeführt (für die ersten Einheiten ein bisschen mehr Zeit nehmen, bis die Spieler die Übungen "kennen"). Jetzt geben wir die Übungen nicht mehr vor, sondern die Spieler bestimmen reihum was gemacht wird.


    Ich habe den Eindruck, dass die Spieler gut mitziehen, könnte daran liegen weil:
    1. Ich auf die Bedeutung der Übung auch für die Verletzungsprophylaxe hingewiesen habe.
    2. Weil jeder immer wieder einmal eine Übung bestimmen darf.
    3. Weil wir drumherum nur mit Ball trainieren.
    4. Weil die körperlich schwächeren Spieler deutliche Verbesserungen sehen und wirklich stabiler geworden sind.

    TW-Trainer
    Ich habe schon den ein oder anderen Beitrag angefangen, es aber dann doch verworfen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dir als Breitensport-Mannschaftstrainer dazu etwas sagen kann, was Du 1. noch nicht weißt und 2. auch tatsächlich relevant wäre. Als langjähriges Forumsmitglied kommen mir einige Fragen auch etwas suggestiv vor. Ich probier es trotzdem:


    zu 1. Von Anfang an: Im Idealfall bekommt der Keeper im Kifu die gleiche fußballtechnische Ausbildung wie die "Feldspieler". Wenn man mit der TW-spezifischen Ausbildung (im Sinne von Ballfang-, Abwehr- und Sprungtechniken etc.) beginnt und darüber das "Mitspielen" verkümmern lässt, geht da sehr viel verloren. Vermutlich verschärft dadurch, dass der TW seine "Mitspielfähigkeiten" nicht gleichmäßig mit den Änderungen in Feld- und Mannschaftsgröße (E auf D auf C-Jugend) entwickeln kann. Selbst wenn der TW auf dem Großfeld angekommen ist, muss es meiner Meinung nach parallel trainiert und entwickelt werden. Wie das sonst läuft, sehe ich an einem ex-TW einer meiner Jugendmannschaften, dessen (auf Kreisniveau) überdurchschnittliche Mitspielfähigkeiten und Antizipationsvermögen mittlerweile in der A-Jugend ziemlich verkümmert sind und der dadurch deutlich weniger souverän als früher agiert.


    zu 2: Ich habe früher auch mal neben dem Tor gestanden, die "Erfolge" sind am Anfang grandios. Dann merkt man aber, dass der TW unselbstständig wird. Lieber den TW Vertrauen geben und das im Spiel alleine entscheiden und seinen eigenen Erfahrungsschatz aufbauen lassen. Im Training sollte der TW natürlich dorthin geführt werden, ich habe z.B. gute Erfahrungen gemacht, wenn der TW aktiv in die Übung 1:1 mit Torabschluss eingebunden und ihm gezeigt wird, wie er durch aktives Eingreifen als "doppelnder Verteidiger" Tore gemeinsam mit dem anderen Verteidiger deutlich effektiver verhindert.


    zu 3: Das wäre im Breitensport ja schon die ganz hohe Schule :D , ein Torwart, der z.B. einen Ball gar nicht erst aufnimmt, sondern direkt mit einem gezielten Pass das Spiel aufbaut. Der o.g. ex-TW von mir konnte das, in der B-Jugend mit präzisen 35-40-Meter-Pässen. "Wie wichtig" das im Breitensport, ist kann ich nicht beurteilen. Mir ist wichtig, Jugendliche auf so etwas aufmerksam zu machen und dadurch ihr Verständnis und Interesse zu erhöhen, sich mit Fußball zu beschäftigen und Lust auf Weiterentwicklung zu bekommen.


    zu 3.1. und 3.1.1. ergibt sich aus meiner Antwort zu 3. Mit Verständnis für das, was er tut, wird der TW sicher besser agieren als mit "Drill"
    zu 3.1.2. fällt mir nichts ein. Was soll er sich denn "Merken", was ich nicht in seinem Erfahrungsschatz und Verständnishorizont versuche zu verankern?


    Ist sicher ziemlich limitiert, meine Sichtweise. Ich könnte noch nicht einmal sagen, wie verbreitet die Akzeptanz oder sogar Förderung des aktiven Mitspielens bei den Vereinen in unserer Region ist. Manche Torhüter spielen mehr mit, manche weniger, manche gar nicht. Ich mag halt besonders die Torhüter, die während des gesamten Spiels nicht einmal auf dem Boden liegen, aber dafür auch nicht ein einziges Mal "rumgestanden" haben :D .

    Diese Spielformen sind gut wenn du in Richtung Kombinationsspiel, freie Räume suchen auf Lücke gehen, natürlich Passspiel evtl Finten etc arbeitest bringen aber (wie ich finde) nicht unbedingt was explizit für den Spielaufbau.

    Rene, ich weiß ja, in welchem Verein Du trainierst und habe eine Ahnung, welche Qualität Deine Spieler haben. Aber mocio hat eine Mannschaft (jüngere C-Jugend), wo offenbar viele Voraussetzungen bei den Themen "freilaufen", "Deckungsschatten", "proaktives Handeln" und "Antizipieren" (noch) nicht gegeben sind. Ich weiß es aus eigener Erfahrung: Statische Übungen zum Spielaufbau werden da zwar durchaus begriffen, vielleicht sogar interessiert mitgemacht, sind aber aufgrund der fehlenden Verinnerlichung der o.g. Themen kaum auf dem Platz mit Wettbewerbsdruck umzusetzen und deshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch ineffektiv. Wie sollen denn Spieler einen Spielaufbau einstudieren, ohne die von Dir genannten Dinge "Kombinationsspiel, freie Räume suchen, auf Lücke gehen, natürlich Passspiel..." noch nicht verinnerlicht zu haben?

    Wie sieht es mit der Sache spiel Eröffnung vom Torwart und dann muss die Mannschaft gegen die stürmer die druck machen den ball durch ein Tor an der Mittelfeld Linie spielen?

    Deshalb rate ich hiervon weiterhin (noch) ab. Vielleicht melde ich mich dazu in 6-8 Wochen :D . Ich bin der Überzeugung aufgrund Deiner Darstellung, dass bei einem Großteil der Spieler wichtige Grundlagen im Spielverständnis nicht ausreichend gelegt sind.


    Ach so (@TW-Trainers Beitrag hat mich daran erinnert): Torwart macht die ganzen Spielformen natürlich auch vollberechtigt und ohne Sonderrolle mit.


    mocio: auf abgesteckten Feldern auf Ballhalten ist nur eine Variation, gut für den Anfang. Es dürfen auch durchaus Tore dabei sein: 2, 4, an den Grundlinien, an alle vier Linien oder Hütchentoren mitten im Spielfeld.

    Der Rest der Truppe ist wenn man die Spieler einzeln betrachte locker in der Lage im oberen Mittelfeld mitzuspielen.

    Das ist zwar nicht die Einschätzung, die ich meinte, aber die restliche Beschreibung bestätigt meine Vermutung. Denn danach habt Ihr nur den zentralen Mittelfeldspieler und den Stürmer, die in den Ligaspielen mithalten. Der Rest ist "in der Lage" (vermutlich Deine Beurteilung aufgrund der Trainingsleistungen), tut es aber ganz offenbar nicht:

    Zur Einschätzung wir haben das Problem das der Spieler der normalerweise die Fäden im Mittelfeld zieht und auch mal den ball hält die Mannschaft aufrücken lässt und dann den ball erst weiter gibt fehlt. Der Rest der Truppe ist wenn man die Spieler einzeln betrachte locker in der Lage im oberen Mittelfeld mitzuspielen. Ich weiß nicht ob es angst oder was anderes ist aber keiner hält den ball al eine Sekunde länger um den Mitspieler zu finden der am logischsten anspielbar wäre. Im gegen teil der ball wird dann einfach vorgehauen. Interessant zu beobachten war als unser stürmer (größer und schneller als der durchschnitt) fehlet da ging Garnichts mehr ihnen fehlte einfach vorne dem jenigen dem sie den ball irgendwie zuspielen können und der wird das schon alleine machen. Das geht so weit das wenn er alleine mit dem ball z.B. außen los rennt und eigentlich 2 weitere Spieler problemlos in die Mitte nachrücken könnten um da mal was reißen sie einfach stehen bleiben ich denke die denken sich dann Haja der macht das schon irgendwie und dann steht er plötzlich alleine gegen 3 Spieler da und keiner hilft ihm.

    Insofern sehe ich meine Vermutung bestätigt: Insgesamt fehlt in zu großem Maße das Verständnis für die Ballorientierung bei eigenem Ballbesitz: Und genau daran hast Du angefangen zu arbeiten:

    Zum Training das habe ich in den letzten 3-4 Wochen genau so gemacht ein Feld abgesteckt 2 Teams a 5 oder 4 jenach dem wie viele da waren dann mal mit neuralen außen Spieler mal ohne usw.... auf ballbesitz anfangs sah das wirklich grottenschlecht aus das ich mich wirklich gefragt habe was die bei meinem Vorgänger überhaupt gemacht haben. Mittlerweile wird es langsam sehr langsam besser aber selbst im Training stehe die hinter dem Mann machen Pässe wo ich mir denke das war jetzt so offensichtlich das das sogar meine Mutter gesehen hat. Naja immer weiter machen ist hier die Devise in ein zwei Woche fangen wir mit der Vorbereitung für die Rückrunde an mal sehen was passieren wird.

    Du hast meiner Meinung nach bereits den Schlüssel gefunden: Mit diesen Spielen in kleinen Mannschaften können die Spieler lernen (im Sinne von "erfahren") und später verinnerlichen, dass sie viel mehr in Bewegung sein müssen, um aktiv am Spiel teilzunehmen. Und Du hast es ja auch beobachtet: Das ist ihnen offenbar fremd.


    Sie lernen dabei außerdem, den Ball unter Druck anzunehmen und weiterzuleiten, sie entwickeln Gefühl für Passpräzision unter wechselnden Distanzen und vieles mehr. Und so entwickeln sie nach und nach ein höheres Selbstbewusstsein. Mach diese Spielformen
    - so viel es geht (pro Trainingseinheit mindestens eine)
    - nicht mit statischem Übungsaufbau und Rollenverteilungen (z.B. Viererkette plus 6er gegen 2 Stürmer und Mittelfeld)
    - sondern als vielseitige Spielformen, in denen alle Mannschaftsmitglieder gleichberechtigt und gefordert sind: Ballbesitzspiele ohne Tore, mit oder ohne Felderwechsel), mit 2 oder 4 Toren, mit Richtungswechseln, Feldern unterschiedlicher Größe, Provokationsregeln und und und.


    Dazu findet Du hier im Forum sehr viele Übungsideen. Achte nur darauf, dass die Übungen am Anfang nicht so viel Erklärung brauchen. Die Jungs sollen einfach loszocken können. Während der Spiele kannst Du dann versuchen, die Spieler zu eigenen Beobachtungen im Hinblick auf Dinge wie "Deckungsschatten" zu coachen. Und jede Aktion, wo einer Aktivität und Engagement entfaltet, wird gerade zu Anfang kräftig gelobt, auch wenn der Pass doch nicht ankommt oder der Ball verspringt.


    Wie Du schon selber gemerkt hast, das dauert. Hab wirklich Geduld: Nach ein paar Wochen hast Du deutliche Fortschritte im Training, und nach ein paar Spieltagen bei den ersten Spielern Aktionen, die Du bisher im ganzen Saisonverlauf noch nicht gesehen hast. Gegen Ende der Rückrunde solltest Du im Mannschaftsverbund deutliche Fortschritte sehen können.


    Viel Erfolg


    P.S.: ich denke, dass Du ggf. nach einigen Wochen (mindestens 6-8 Wochen) auch mal versuchen kannst, parallel zu den Spielformen die ein oder anderen Übung zum Spielaufbau zu machen. Vorher gibt das nur Frust.

    Ich habe mir die Mühe gemacht, nochmal die bisherigen Beiträge von mocio zur aktuellen Truppe anzuschauen:


    Es handelt sich um eine sieggewohnte Kreisklassetruppe aus der D (2 Meisterschaften), die jetzt in der Kreisliga spielt und offenbar größere Probleme beim Übergang aufs Großfeld hat.


    mocio: Gib uns doch mal Deine einschätzung der Truppe: Wie viele Spieler hast Du? Wie viele schätzt Du bei Analyse der bisherigen Ligaspiele ein als
    - sehr gut/überdurchschnittlich (können in der Liga locker mithalten, viele gute oder erfolgreiche Aktionen)
    - durchschnittlich (reicht für die Liga, Licht und Schatten hält sich die Waage)
    - unterdurchschnittlich? (immer wieder große Probleme im Spiel, zu wenig "gute" Szenen, zu wenig Ballkontakte). Auf welchen Positionen spielen die bei Dir?


    Bitte berücksichtige nicht die Trainingsleistungen, sondern nur das, was die Spieler im Ligaspiel zeigen. Sei bitte absolut ehrlich.


    Warum ich frage: Ein anderer Forumsteilnehmer hat mal (unwidersprochen) vermutet, dass die Mannschaft in der D nicht in der Gesamtheit überragte, sondern von einigen Spielern "getragen" wurde.


    Ich vermute, dass die Mannschaft in ihrem "Durchschnitt" viel zu wenig Spielverständnis für permanente Bewegung, vor allem ohne Ball, hat und zu viele Spieler ihre Aufgaben zu statisch interpretieren. Man erkennt solche Mannschaften auch an der etwas diffusen, aber zutreffenden regelmäßigen Analyse von Beobachtern und Trainern: "Zu wenig Bewegung drin".


    Korrigier mich gerne, wenn ich falsch liege. Dann kannst Du es mit Renes Tipps probieren.
    Wenn ich richtig liege, kannst Du Renes Tipps versuchen umzusetzen, es fehlt allerdings meiner Meinung nach an "wichtigen Grundlagen". Dazu würde ich ein paar Tipps geben wollen.

    Zitat von »MichaMittelfeld«
    auf die Stimulation von Spurts und Antritten zu achten.


    Wie das genau? Das macht mich jetzt ein wenig neugierig...

    Es ist eigentlich so, dass wir oft Übungen im Training haben, die aufgrund der Trainingsschwerpunkte zwar anders motiviert sind, wo wir die Antrittsschnelligkeit und wechselnde Geschwindigkeiten aber stimulieren können und auch gelegentlich "einfordern":


    z.B.
    1. Staffelwettbewerbe mit wechselnden Geschwindigkeiten (erst Ball eng führen, dann Ball treiben, dann wieder eng führen),
    2. in Spielformen Zeitlimits setzen (nach Balleroberung Abschluss binnen 5 oder 8 Sekunden)
    3. Bei Torschussübungen Raumdruck (Ballan- und -mitnahme in einem abgesteckten Feld mit einer maximalen Zahl von Ballberührungen), ggf. auch noch mit Zeitlimit
    4. Sehr viele Kurzpassspielformen in begrenzten Feldern (Auf Ballbesitz, mit Felderwechsel, 6:3)



    Wir haben übrigens sogar 2 Spielerinnen mit dem Problem, bei Spielerin 1 hat es im bisherigen Saisonverlauf schon sehr gut geklappt, (bin letztens darauf angesprochen worden, was wir denn mit ihr gemacht hätten), bei Spielerin 2 erst in Ansätzen. Die Voraussetzungen waren aber auch unterschiedlich:


    Spielerin 1: athletisch (hat vorher Handball gespielt), koordinativ ausgewogen, fußballerisch ziemlich gut - obwohl sie noch nicht lange im Verein spielt. Lernwillig, hohe Aufnahmebereitschaft
    Spielerin 2: körperlich normal schlank, Rumpfstabilität zunehmend besser, Körperhaltung aber fast immer etwas zu aufrecht und zu "steif", fußballerisch durchschnittlich, unglücklicherweise (;)) mit gutem Stellungsspiel (so dass sie viele erfolgreiche Situationen hat, ohne zu sprinten). Aufnahmebereitschaft wechselhaft, ein bisschen nach dem Motto: "Ein Pferd springt auch nur so hoch wie es muss" (s. Stellungsspiel). Auf Korrekturen reagiert sie oft empfindlich, manchmal aber auch total offen. Langwierige Probleme bei defensiven 1:1, erst letzte Woche so etwas wie ein "Durchbruch".


    Für Fortschritte müssen also mehrere Dingen zusammenkommen: Persönlichkeit des Spielers, Trainer-Spieler-Beziehung, körperliche Voraussetzungen. Bei Dir erschwert um eine Altersstufe, in der die körperliche Entwicklung ohnehin in Bocksprüngen verläuft.

    Durch einen Spurt im Spiel Akzente zu setzen, ist nach meiner Beobachtung eher eine mentale Sache, weniger eine körperliche. Das man dadurch Lücken schafft, Bewegung reinbringt, muss man den Spielern ... erklären und ausdrücklich loben, wenn sie die Initiative nach und nach entwickeln.

    Neben pubertären Entwicklungsschwankungen ist auch das meine Beobachtung bei bisher zwei Fällen (einem Jungen in der D-Jugend und aktuell einem Mädchen aus der B-Jugend). Ich habe sowohl die jeweiligen Spieler darauf angesprochen, dass wir da so ein bisschen daran arbeiten wollen und versucht, bei der Trainingsgestaltung (ohne daraus ein Einzeltraining zu machen) auf die Stimulation von Spurts und Antritten zu achten.

    Was können die Jungs tun , damit sich ihre Situation verbessert ?

    Das ist offenbar schwierig. Der klassische und korrekte Weg: Die betroffenen Spieler sprechen sich als Gruppe ab und bitten den Trainer um ein Gespräch. Dabei sollten auch 2-3 Elternteile der betroffenen Spieler teilnehmen. Wenn der Trainer dieses Gespräch ablehnt, können die Eltern beim Jugendleiter um ein Gespräch bitten. Wie die Erfolgsaussichten sind, kann ich aber nicht beurteilen, es wäre halt nur der korrekte Weg..

    Wie würdet ihr eure Jungs motivieren weiterhin regelmäßig zum Training zu gehen , wenn sie langsam die Lust an diesem verlieren und den Trainer als ungerecht betrachten ?

    Unabhängig vom Verlauf oder Ergebnis des Gesprächs würde ich persönlich mit meinem Sohn versuchen folgende Schritte zu gehen:
    1. Herausfinden, wie groß der Frust wirklich ist und an welchem Punkt der Junge ist. Für Kinder und Jugendliche sind ein paar Monate manchmal "erschreckend", andererseits können auch Jugendliche manchmal mit der Perspektive "bis zum Saisonende schaue ich mir das noch an" leben. Auch musst Du mit Deinem Sohn die Alternativen besprechen: Fußball ganz dranhängen oder in einen Verein auf gleichem Niveau wechseln oder in einen Verein unabhängig vom Niveau wechseln, wenn man das Gefühl hat hier passt es menschlich richtig.
    2. Mit dem Sohn vereinbaren bzw. ihn dabei unterstützen, aktiv und gemeinsam an einer Lösung arbeitet. Dadurch hat er die Perspektive, die Situation zu verbessern oder den Verein in absehbarer Zeit zu verlassen.
    3. Dem Jungen im Einzelfall zugestehen, auch mal nicht zum Training zu gehen :)
    4. Gleichzeitig dem Jungen versuchen nahe zubringen, dass es zur "Schule des Lebens" gehört, auch mit unbefriedigenden Situation umgehen zu können. Das heißt aushalten, so lange nötig und ändern, sobald möglich. Du kannst ihm auch ruhig sagen, dass der Trainer wohl mit seinen Regeln etwas voreilig war.
    5. Auf der Basis von 1. kannst Du Dich dann mal umhören, welche Vereine alternativ in Frage kämen. Je nach Leistungsniveau und Wohngegend ist das Angebot nicht groß.

    Wer nicht bei jedem Training in der Woche da gewesen ist , spielt nicht von Anfang an , wer das Freitagstraining versäumt , spielt gar nicht .Wer irgendetwas zum Spiel vergessen hat ( z.B. Schienbeinschohner , Trikot ect) spielt nicht oder zumindest nicht von Anfang an. Nun ist es so , dass er manche Jungs eindeutig bevorzugt und diese Regeln für sie nicht geleten -sie spielen trotzdem und sie spielen meistens noch durch .

    Das Problem dieses Trainers: Er hat Regeln verkündet ohne sich im Klaren zu sein, ob und wie er sie auch einhalten kann.

    Ich wollte die Breitensport-Mannschaftstrainer und ihre Einstellung zum TW-Training insgesamt gar nicht so negativ darstellen - ich bin ja selber einer und viele, die mir über den Weg laufen, erscheinen mir doch ganz vernünftig. Es ging mir nur darum, Günter zu verdeutlichen, wann und warum es auch im Breitensport Sinn machen könnte, inne zu halten und über die "Hauptsache es macht jemand"-Einstellung hinaus sich Gedanken zu einer Abstimmung zwischen Mannschafts- und TW-Trainer zu machen.

    Dani


    wenn sie erst seit ein paar Monaten Fußball spielt ist das doch normal, vor allem bei der von Dir beschriebenen Dribbelübung mit Handzeichen. Mit dieser Aufgabe, den Blick vom ballführenden Fuß zu nehmen, wird sie noch überfordert sein. Kann sie den Ball denn überhaupt schon einigermaßen führen?


    Ich habe ein Mädel in der gleichen Altersklasse (älterer Jahrgang), die Ende Oktober bei uns das Fußballspielen wieder begonnen hat (aufgehört E-Jugend). Bei allem Engagement kam die auch in den Spielformen und im Abschlusspiel (fast) immer zu spät und war etwas zurückhaltend. Und am Mittwoch war sie das erste Mal voll da und es gab keine sichtbaren Reaktionsunterschiede zum Durchschnitt der anderen Spielerinnen. Auch in Körpersprache und Zweikampfverhalten scheint sie "angekommen". Das hat jetzt zweieinhalb Monate gedauert, und diese Spielerin hat erkennbar bereits Anlagen mitgebracht.

    Ich würde es in eurem Falle positiver sehen: Wenn sie "nur" das Nachfragen unbeliebt macht, dann ist das nicht so schlimm. Schlimmer wäre es, wenn sie aufgrund ihrer mangelnden fußballerischen Fähigkeiten unbeliebt wäre. Immerhin traut sie sich (noch) nachzufragen! Hier sind die Trainer gefordert, sie heranzuführen.

    Vielleicht klappt folgendes: Übung weiterhin in angemessener Knappheit erklären, der Spielerin sagen (auch sonst regelmäßig dazu ermuntern) , sie soll ruhig erstmal anfangen. Man erklärt ja auch erfahrenen Spielern eine Übung nicht in allen Details. Und dann eben ganz klassisch, Ihr beobachtet die Übung und entscheidet, wo Ihr die Gruppe korrigiert und wo die einzelne Spielerin. So haben wir es auch bei unserer Spielerin gemacht. Und bei etwas erklärungsbedürftigen Standard-Übungen, die wir häufiger machen und die anderen Mädels deshalb gut kennen (Spiel 2 gegen 1 Mannschaft, Torschussübung "schneller 16er") haben wir uns die Zeit einer individuellen Einführung genommen, während die anderen schon mal anfingen.

    Bei der von Dir genannten Dribbelübung müsste doch so etwas eigentlich funktionieren, bei komplizierten Passstafetten geht das natürlich weniger gut. Macht Ihr denn viele erklärungsbedürftige Übungen?



    Günter: das war die Ausgangsfrage

    Was sollte ein guter Torwarttrainer können?

    und das die Nachfrage des Threaderöffners nach dem Breitensport.

    Mehrfach erwähnt wurde, dass man im Breitensport keine große Auswahl hat und froh darüber ist, wenn sich jemand dazu bereit erklärt. Wie er nach der Übernahme der Aufgaben Begeisterung bei seinen Keepern auslösen kann, dazu gab es noch keine Wortbeiträge.

    Ich habe zwar nichts zur Begeisterungsfähigkeit gesagt, aber ein Kriterium genannt, das mir für junge Torhüter in der Entwicklung wichtig erscheint. Auch weil ich das Gegenteil bereits selber erlebt habe. Wenn der C-Jugend-Mannschaftstrainer beim Spiel reinbrüllt: "Jetzt geht der schon seit einem halben Jahr zum Torwarttraining und weiß immer noch nicht, wann er rauslaufen soll und wann nicht!", wäre es doch schön, wenn ihm ein TW-Trainer sagen kann, dass der Junge gerade erst seinen Erfahrungsschatz aufbaut, oder?

    Wie viele Vereine das tatsächlich umsetzen können, steht auf einem ganz anderen Blatt, das ist aber bei allen grundsätzlichen Überlegungen zum Vereinsfußball im Breitensport so. Wenn Du schon bei der Ideensammlung mit dem Totschlagargument "Sind doch froh überhaupt jemanden zu finden", dazwischengrätschst, braucht man sich doch eigentlich überhaupt keine Gedanken mehr zu machen über die Qualifikation von den Leuten, die man auf die Kinder und Jugendlichen loslässt.


    P.S.: Aktuell habe ich einen Co-Trainer (der ab und zu auch TW-Training unserer Torspielerin macht), der ganz sicher die Qualifkation hätte, eine eigene Mannschaft zu trainieren und das auch in der Vergangenheit gemacht hat. Er WILL es aber nicht mehr.

    Während dieser Phasen ist der TW-Trainer immer auch Ansprechpartner für den Mannschaftstrainer. Denn idealerweise bindet der TW-Trainer für die Aufarbeitung diverser, fehlerbehafteter Defensivaktionen Angreifer wie Verteidiger ein, denn die Abwehr besteht ja nicht nur aus dem Torwart.

    Ich kann zum Torwarttraining nur aus der Perspektive des Breitensport-Mannschaftstrainers etwas sagen. Und aus dieser Perspektive erscheint mir das einer der wichtigsten Punkte: die regelmäßige Kommunikation und Abstimmung zwischen Mannschafts- und Torwarttrainer, teilweise in Gegenwart des Torspielers. Im Breitensport gibt es 2 Arten von TW-Training:


    1. Der Co- oder 2.Trainer macht im Rahmen des Mannschaftstrainings "etwas" mit dem/den Torhüter(n)
    2. Ein Vereins-TW-Trainer bietet ein spezielles TW-Training gesondert an.


    Wenn sich die TW-Trainer mit den Mannschaftstrainern nicht ausreichend über Trainingsinhalte sowie technische und taktische Aspekte des TW-Spiels austauschen und abstimmen (im Idealfall auf Basis eines Vereinskonzeptes), besteht die Gefahr großer Missverständnisse oder gar widersprüchlicher Trainerbeurteilungen, die für junge Torhüter auch in der mentalen Entwicklung mehr schaden als nutzen. (Ob es diese Gefahr im Leistungsfußball trotz der höheren Qualifikation der Trainer auch gibt, vermag ich nicht zu beurteilen.)


    Insofern halte ich es für ein ernst zu nehmendes TW-Training auch im Breitensport für erforderlich, dass TW-Trainer (vor allem die, die nicht zum Trainerstab der Mannschaft gehören) ihre Schützlinge auch im Spielbetrieb und Mannschaftstrainingsbetrieb beobachten und sich darüber mit dem Mannschaftsttrainer austauschen können.