Hallo Storge,
die Tipps für die Spieltage ("psychologisch entlasten", Bilder statt Worte (Taktiktafel)) sind sehr gut, auch Trainingsspiel gegen schwächere Mannschaften ist eine gute Idee.
Zum Training: Nimm auch den Druck aus dem Training: erkläre den Spielern, dass es etwas dauern wird und versuche nicht den Eindruck zu erwecken (und auch selber nicht zu glauben) , dass zwei Tage intensives Training von was auch immer am nächsten Samstag es besser werden lassen. Öffne den Spielern die Perspektive sich einzeln zu verbessern und dann erst als Mannschaft. Immerhin solltest Du in der D-Jugend noch vorwiegend Technik-Training statt Taktiktraining machen. Ich würde vorschlagen; sich pro Trainingseinheit auf eine Grundtechnik zu konzentrieren (Dribbling, Passen, Ballannahme und -weiterleitung (hoch und flach), Torschuss etc. entsprechend der methodischen Reihen des DFB). Die Jungs ziehen dann am Trainigstag erstmal die Motivation daraus, dass sie merken, wie es immer besser klappt. Was auch hilft: Viele Trainingsspiele mit kleinen Mannschaften (max. 5:5) einbauen, bei denen die Grundtechnik am Trainingstag besonders eingefordert wird "Tor zählen nur, wenn jeder Spieler der angreifenden Mannschaft den Ball berührt hat" (Grundtechnik Passspiel) oder "Mindestens drei/vier/fünf Ballberührungen (Grundtechnik Dribbeln).
"Angriffe über die außen" ist schon eher ein taktisches Merkmal, "Verlagern" kann man aber mit sehr breiten Spielfeldern im Spiel 4:4/5:5 und 2 kleinen Toren pro Mannschaft auch schon etwas verbessern.
Den von Dir beschriebenen koordinativen Bereich kannst Du zum Beispiel verbessern, wenn du Die Passübungen zunehmend (nach Fortschritt der Grundtechnik!) komplexer machst. Oder mach mal zum Aufwärmen ein Spiel mit zwei Bällen (einer darf nur mit dem Fuß, der anderen nur mit den Händen gespielt werden). Das wird am Anfang total chaotisch sein, aber dann (vielleicht auch erst beim 2. oder 3. Mal) kommt Fluss und System rein - Du wirst staunen.
Das Zweikampfverhalten kann ich so schlecht bewerten. Manchmal liegt es dabei auch an koordinativen Defiziten. Bau also z.B. Hindernisparcoure beim Torschusstraining ein oder nutze die "Leiter".
Ich habe eine ähnliche Situation mit meiner C2 (von denen ich die meisten Spieler erst seit dieser Saison betreue), allerdings den Vorteil, dass wir mit der C1 gemeinsam traininieren. Das stärkt den gesamten Teamgeist und das Lob für gelungene Aktionen im Training (oder ein gelungene Aktion gegen einen C1-Spieler) freut die C2-Spieler ganz besonders. Ich spreche aber auch häufig vor den Spielen oder vor und nach dem Training Spieler einzeln an und lobe sie für besondere Fortschritte oder mache sie ihrer Stärken bewusst (Grundsatz: "jeder hat mindestens eine!!!")
Außerdem habe ich für mich die Zielsetzung ausgegeben: "Fast jedes Rückrundenspiel wird vom Ergebnis her etwas besser als das Hinrundenspiel". Das gebe ich den Jungs nicht regelmäßig als Ziel, aber deute ihnen gegenüber das auch schon mal an. Dadurch erreiche ich mehrere Dinge
Ich habe "nur" den Druck, möglichst gutes Training zu machen, nicht Spiele zu gewinnen
Die Jungs begreifen, dass es etwas dauern wird
Die Jungs können trotzdem auch kurzfristig Verbesserungen feststellen (im Training wie auch im Spiel, ich versuche da immer, von jedem Spieler eine gute Aktion zu sehen, für die Halbzeitansprache und die Einstimmung auf das nächste Spiel)
In diesem Sinne viel Erfolg