Beiträge von MichaMittelfeld

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    Es hängt etwas davon ab, wie sich der Verein positioniert: Größere Vereine mit Ambitionen auf Leistungssport teilen oft schon früh nach Leistung ein, "Dorfvereine", die ihre Aufgabe eher im Breitensport sehen, bevorzugen sicher eher die jahrgangsmäßige Zusammensetzung


    In unserem "Dorfverein" haben wir in der Regel die jahrgangsmäßige Zusammensetzung (wenn genügend Spieler für zwei Mannschaften da sind), in der C sind wir aber in diesem Jahr bewusst mal den anderen Schritt gegangen: Wir haben unseren gut eingespielten 97er Jahrgang mit einigen 96er Spielern verstärkt und als Ziel die Qualifikation für die Sonderstaffel ausgegeben. Das haben wir Eltern und Spielern ausführlich erklärt (einschließlich Pro und Contra von alternativen Modellen) . Es war uns aber auch wichtig, dass wir weniger den Ehrgeiz der Trainer als den der Spieler befriedigen und scheinen das ganz richtig eingeschätzt zu haben.


    Größerer Unmut sind dem Trainerteam (3 Trainer und eine Betreuerin) bisher nicht zu Ohren gekommen, wir finden den Ehrgeiz, den einige C2-Spieler an den Tag legen, ebenfalls sehr erfreulich. Den in vielen Jahren gewachsenen Zusammenhalt innerhalb der Jahrgänge versuchen wir dadurch zu erhalten, dass beide Mannschaften gemeinsam trainieren.


    Zu den Spielen begleite ich die C2, die anderen beiden Trainer die C1. Bei Pokalspielen, Turnieren etc. sind aber immer alle Trainer im Einsatz. Und wenn eine Mannschaft spielfrei hat, begleiten alle drei Trainer das Spiel der anderen Mannschaft. Bisher klappt das ganz gut, aber ein abschließendes Fazit kann man natürlich erst am Ende der Saison ziehen.

    Hallo Sabine,


    ich will die Diskussion über altersgerechte Lehrinhalte nicht (!) weiterführen. Aber denk mal über folgende Aussage nach:


    "Erst bringt man denen in der F-Jugend mühsam bei, nicht alle zum Ball zu rennen, und in der C versucht man dann genauso mühsam, den Jungs/Mädels Überzahl in Ballnähe zu vermitteln"


    Deshalb ganz wichtig: Nur Trainingsübungen verwenden, in denen das Ziel quasi nebenbei vermittelt wird (zum Beispiel Spiele (Hand- oder Fußball) auf vier Tore oder sonstwie mehrere Ziele ). Ich würde möglichst nicht die Idee des Positionshaltens versuchen zu erklären. Soweit die Theorie - ich habe noch keine U8 trainiert.


    Am Wochenende ist es mir wieder aufgefallen: Ich (Trainer C-Jugend) habe seit Anfang der Saion u.a. zwei Stürmer, denen irgend jemand mal ihre Position erklärt hat (meine boshafte Unterstellung). Jetzt stehen die rum und warten darauf mit Pässen und Flanken gefüttert zu werden (oder auf was auch sonst immer). Ein Beobachter am Rande meinte beim Spiel am Samstag gegen Ende der ersten Halbzeit: "Das Problem ist, dass unsere Stürmer zu langsam sind" - und ich dachte nur: "Woher weiß der das, die haben sich doch noch gar nicht bewegt :-).



    Viele Grüße

    Hallo Storge,


    die Tipps für die Spieltage ("psychologisch entlasten", Bilder statt Worte (Taktiktafel)) sind sehr gut, auch Trainingsspiel gegen schwächere Mannschaften ist eine gute Idee.


    Zum Training: Nimm auch den Druck aus dem Training: erkläre den Spielern, dass es etwas dauern wird und versuche nicht den Eindruck zu erwecken (und auch selber nicht zu glauben) , dass zwei Tage intensives Training von was auch immer am nächsten Samstag es besser werden lassen. Öffne den Spielern die Perspektive sich einzeln zu verbessern und dann erst als Mannschaft. Immerhin solltest Du in der D-Jugend noch vorwiegend Technik-Training statt Taktiktraining machen. Ich würde vorschlagen; sich pro Trainingseinheit auf eine Grundtechnik zu konzentrieren (Dribbling, Passen, Ballannahme und -weiterleitung (hoch und flach), Torschuss etc. entsprechend der methodischen Reihen des DFB). Die Jungs ziehen dann am Trainigstag erstmal die Motivation daraus, dass sie merken, wie es immer besser klappt. Was auch hilft: Viele Trainingsspiele mit kleinen Mannschaften (max. 5:5) einbauen, bei denen die Grundtechnik am Trainingstag besonders eingefordert wird "Tor zählen nur, wenn jeder Spieler der angreifenden Mannschaft den Ball berührt hat" (Grundtechnik Passspiel) oder "Mindestens drei/vier/fünf Ballberührungen (Grundtechnik Dribbeln).


    "Angriffe über die außen" ist schon eher ein taktisches Merkmal, "Verlagern" kann man aber mit sehr breiten Spielfeldern im Spiel 4:4/5:5 und 2 kleinen Toren pro Mannschaft auch schon etwas verbessern.


    Den von Dir beschriebenen koordinativen Bereich kannst Du zum Beispiel verbessern, wenn du Die Passübungen zunehmend (nach Fortschritt der Grundtechnik!) komplexer machst. Oder mach mal zum Aufwärmen ein Spiel mit zwei Bällen (einer darf nur mit dem Fuß, der anderen nur mit den Händen gespielt werden). Das wird am Anfang total chaotisch sein, aber dann (vielleicht auch erst beim 2. oder 3. Mal) kommt Fluss und System rein - Du wirst staunen.


    Das Zweikampfverhalten kann ich so schlecht bewerten. Manchmal liegt es dabei auch an koordinativen Defiziten. Bau also z.B. Hindernisparcoure beim Torschusstraining ein oder nutze die "Leiter".


    Ich habe eine ähnliche Situation mit meiner C2 (von denen ich die meisten Spieler erst seit dieser Saison betreue), allerdings den Vorteil, dass wir mit der C1 gemeinsam traininieren. Das stärkt den gesamten Teamgeist und das Lob für gelungene Aktionen im Training (oder ein gelungene Aktion gegen einen C1-Spieler) freut die C2-Spieler ganz besonders. Ich spreche aber auch häufig vor den Spielen oder vor und nach dem Training Spieler einzeln an und lobe sie für besondere Fortschritte oder mache sie ihrer Stärken bewusst (Grundsatz: "jeder hat mindestens eine!!!")


    Außerdem habe ich für mich die Zielsetzung ausgegeben: "Fast jedes Rückrundenspiel wird vom Ergebnis her etwas besser als das Hinrundenspiel". Das gebe ich den Jungs nicht regelmäßig als Ziel, aber deute ihnen gegenüber das auch schon mal an. Dadurch erreiche ich mehrere Dinge


    Ich habe "nur" den Druck, möglichst gutes Training zu machen, nicht Spiele zu gewinnen
    Die Jungs begreifen, dass es etwas dauern wird
    Die Jungs können trotzdem auch kurzfristig Verbesserungen feststellen (im Training wie auch im Spiel, ich versuche da immer, von jedem Spieler eine gute Aktion zu sehen, für die Halbzeitansprache und die Einstimmung auf das nächste Spiel)



    In diesem Sinne viel Erfolg

    Hallo,




    kurzfristig geht da wenig, das braucht sicher ein paar Trainingseinheiten und vor allem: Keine falschen Erwartungen.


    Folgende Tipps: wenn am 16er Schluss ist, die Jungs aber das Spiel machen, würde ich vor allen Dingen taktische Übungen mit Torabschluss (zunächst einfacher, dann zunehmen mit "Druck" in Form von Gegenspielern) im Training intensiver einbauen. Dazu die unterschiedlichsten Konstellationen (1:1, 2:1; 3:3, 3:2 etc.) verwenden, zudem Zweikampfübungen (Torschuss unter Wettbewerbsdruck/Ballbehauptung). Weiterhin Passsicherheit auch in zunehmend engen Räumen mit zunehmender Geschwindigkeit, Dribblings, einfach die ganze Technikpalette unter zunehmend verschärften Bedingungen.


    Bei körperlicher Unterlegenheit kann man mit Koordinationsübungen noch ein wenig gegensteuern. Beim Kopfballspiel wird es bei erheblichen Größenunterschieden natürlich schwierig, da sehe ich im Moment nur die taktische Möglichkeit, Flanken nach Möglichkeit zu unterbinden. Ecken gibts dann aber immer noch . . . :)


    Das Wichtigste aber: Den Jungs klar zeigen, was besonders gut läuft und wo die Defizite sind. Darauf hinweisen, dass man intensiv an den Problemen arbeitet und das aber etwas dauern wird. Nicht sagen: "Jungs Ihr wart besser, beim nächsten Mal klappt´s bestimmt", das weckt nur falsche Erwartungen.


    Was bei mir ähnlich ist:
    Unsere C2-Jugend (die meisten Spieler haben wir erst zu Anfang der Saison übernommen) ist sogar körperlich ebenbürtig und verliert regelmäßig. Darauf war ich aber eingestellt, die technischen und läuferischen defizite der "Dazugekommenen" sind einfach zu groß. Abgesehen davon ist die Saison ja noch jung, wir haben gerade 4 von11 Hinrundenspielen bestritten. Wir arbeiten im Training mittelfristig (!) orientiert an den technischen Defiziten, aber trotzdem haben wir die in der C zunehmend wichtigen spieltaktischen Übungen in jedem Training dabei. Der fehlenden Laufbereitschaft (das zweite große Problem der "Dazugekommenen") arbeiten wir durch den Aufbau der spieltaktischen Übungen gezielt entgegen (viele Spielformen auf Tempo mit Kurzpässen und wenigen Ballberührungen)


    In diesem Zusammenhang noch folgender Tipp:
    Ich habe für mich für die C2 das Ziel formuliert, dass in der Rückrunde fast jedes Spiel besser ausfällt als in der Hinrunde. Im Moment versuche ich die Jungs anhand der Dinge aufzubauen, bei denen ich zunehmend Fortschritte sehe (da gibt es nämlich einige). Die Jungs haben dann durchaus auch an Spielen Spaß, die sie verlieren, weil sie die individuellen und mannschaftstaktischen Fortschritte sehen. Ich hoffe, der Saisonverlauf straft mich nicht Lügen . . .