Beiträge von Micha71

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    mit 30-60 sec komme ich meist auch nicht aus, was eher an der fehlenden Aufmerksamkeit aller Kinder gleichzeitig liegt (bei der Trainerausbildung hatte ich zum Glück nur aufmerksame Stützpunktspieler :D), teilweise aber auch an den schwierigeren Übungen des DFB
    ich überlege nun schon, zukünftig zumindest teilweise auf leichtere, schneller erklärbare Übungen (z.B. aus Soccerdrills) umzusteigen - ich meine, ich hätte mal in einem anderen Thread gelesen, dass die DFB-Übungen eher etwas für talentiertere Teams sind (kann mich da aber auch täuschen); wobei ich mir die vorher schon genau anschaue und - wenn`s mir selbst schon zu kompliziert ist - aussortiere
    die heute genutzte Übung war aber super, im Aufwärmteil nach wirklich kurzer Erklärung 22 Kids mit 22 Bällen fast pausenlos unterwegs; ich bin sogar das erste Mal gefragt worden, ob der Mitteilteil (1 gegen 1) nicht zu Lasten des Abschlussspiels verlängert werden könnte

    Hallo zusammen,


    die Trainingspakete des DFB sind ja allesamt gleich aufgebaut: 2 Aufwärmteile, 2 Hauptteile und 1 Schlussteil.


    In der Vergangenheit haben wir (F-Jugend) "theoretisch" jeweils 30 min. zum Aufwärmen, für den Hauptteil und den Schlussteil angesetzt. Allerdings haben wir stets unseren eigenen Schlussteil, ein einfaches Abschlussspiel, durchgeführt. Praktisch war es aber meist so, dass wir gar nicht alle Teile geschafft haben, manchmal sind wir über die Aufwärmübungen garnicht hinaus gekommen (hatte verschiedenste Hintergründe: "schlechten Tag" erwischt, Übungen waren den Kindern nicht verständlich - trotz vorherigen Abwägens, Störfaktoren "Eltern", unplanmäßiger Spielbetrieb etc.). Zukünftig möchte ich das freie Spielen zeitlich noch etwas ausdehnen (von 30 auf 45 min.), habe aber die Befürchtung, dass die Übungen dann schon fast untergehen.


    Mich würde mal interessieren, wie Ihr die Übungen des DFB in der Praxis verwendet und welche Zeit Ihr dafür zugrundelegt. Wie lange dauern Eure Trainingseinheiten insgesamt und wie hoch ist der ca.-Anteil an Unterbrechungen (Trinkpausen, Zu-Spätkommer etc.)? Schafft Ihr es immer, alle 5 Teile "durchzuziehen" (mir ist es z.B. wichtiger, dass ein Teil klappt als alles Abhaken zu können)?


    Für Eure Antworten vielen Dank im Voraus!

    je nachdem, wie viel Arbeit Ihr Euch machen könnt bzw. wollt:


    - nicht nur die Spieler, auch die Eltern der Spieler ansprechen
    - Aushänge in der Schule/den Schulen, vielleicht sogar Flyer, die an jedes Kind in der Schule verteilt werden
    - das Fussballabzeichen einer bekannten Fast-Food-Kette für einen Tag organisieren (für vereinslose interessierte Kinder)
    - Werbung für Eure Homepage (bzw. eine einrichten), auf der Ihr Eure Ziele/Inhalte vorstellt - link kann schnell per Mail verschickt werden bzw. erreicht viele, wenn man um Weiterleitung bittet
    - Trainingszeiten und weitere Infos am Sportplatz aushängen; Tel.Nr. + Email-Adresse für Nachfragen
    - ggf. Verteilung von Flyern in Neubaugebieten, in denen viele Kinder wohnen oder z.B. auf Spielplätzen, Bolzplätzen, Fußgängerzonen, vor dem Supermarkt etc.
    - erweitert Euren Radius! also auch den Nachbarort oder den benachbarten Stadtteil mit einbeziehen (Eltern fahren auch, wenn Ihr "Qualität" bietet)
    - Tag der offenen "Tür" bzw. des offenen Sportplatzes (Grillfest, Spiele etc.), um mit neuen Eltern/Kindern ins Gespräch zu kommen
    - Elternabende, um den Verein bzw. Euch vorzustellen
    - Artikel in Tageszeitungen, Wochenblättern etc., Erstellung/Verteilung einer Vereinszeitung
    - Aktionen Eures Vereins, um Euch bekannter/beliebter zu machen (z.B. "Umwelttag" - bringt Euch positive Schlagzeilen)
    - mehr als Fussball bieten (Ausflüge, Kino, Grillfest...)
    - Zusammenarbeit mit anderen Vereinen (z.B. haben viele unsere Kids im Turnverein angefangen und sind dann zum Fussball gekommen)
    - Teilnahme an Aktionen andere Institutionen (z.B. Info-Stand beim Sommerfest des Kindergartens/der Schule, auf dem Trödelmarkt, dem Industriefest, Traktortreffen etc.)
    - die beste (langfristige) Werbung ist jedoch - EURE kindgerechte fussballerische Arbeit! das spricht sich herum!


    wenn alles nicht hilft und Ihr dauerhaft zu wenig Kinder habt, bleibt Euch vermutlich nur die Kooperation mit der Jugend eines anderen Fussballvereins

    Bei unseren Spielen in der Fair-Play-Liga (neu seit Sommer 2010) unterbrechen die Kinder eigentlich so gut wie nie wegen Foulspiels, der "Gefoulte" steht schnell wieder auf und spielt dann weiter (war i.d.R. nicht so schlimm). Nur bei schlimmeren Verletzungen, bei denen mal eine Kühlkompresse oder ein kurzes Auswechseln nötig ist, halten sie von selbst inne. Aus/Abstoss klappt meist auch ganz gut (wenn auch wahrscheinlich nicht immer korrekt). Unser Fazit: Die Spiele werden weniger unterbrochen und es wird weniger diskutiert.
    Da wir parallel zu den Fair-Play-Spielen (leider) aber auch immer wieder Spiele/Turniere mit Schiedsrichter haben, kenne sie ohnehin beide Situationen. Aber es sind auch Kids dabei, die erst nach 8 Fair-Play-Spielen wieder auf einen Schiri getroffen sind ohne daran zu verzweifeln. Daher denke ich persönlich, dass die Kinder keine große Umstellungsschwierigkeiten haben, wenn sie spätestens ab der D wieder mit Schiri spielen. Ich glaube sogar, dass sie dann weniger den "sterbenden Schwan" spielen und sich auch später fairer verhalten - Hoffen darf man doch!

    Wir sind ein "Dorfverein". 10 unserer Kids wohnen im Dorf und können den Platz gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen. Die übrigen 10 sind auf die Fahrdienste ihrer Eltern angewiesen. Studierte gibt es bei den Eltern m. W. nicht, gehören alle der "Mittelschicht" an, bis auf 3, die "etwas einfacher gestrickt" sind. Wir haben 2 Trennungs-/Scheidungskinder (das sind auch die, die am Wenigsten beim Training sind). Eine große Zahl der Kinder war vorher schon im örtlichen Turnverein bzw. sind schon bis zu 3 Jahre im Fußballverein angemeldet. Gleiches gilt für die Eltern (viele Väter haben früher aktiv Fußball gespielt).
    Wir verstehen uns sehr gut mit den Eltern, zumindest ist dies mein Eindruck. Aber sie sind, wie soll ich es sagen, etwas schlampig/unzuverlässig ("jaja, ich weiß ja, ich werde mich beim nächsten Mal bemühen...").

    Gute Idee, vielleicht ziehen wir auch mal das Abschlussspiel vor =)
    Zu Beginn der Saison hatten wir zwei Mannschaften im Spielbetrieb, die wir aber damals, aufgrund des chronischen Trainermangels, noch zu zweit - zusammen trainiert haben. Mittlerweile sind wir zu Dritt, und der Dritte wird auch den 2002er-Jahrgang ab Sommer (dann E2) übernehmen.
    Wir bilden natürlich immer möglichst viele Kleingruppen, in unserer kleinen Halle haben wir schon 2 Gruppen an jeweils einem anderen Tag gebildet. Unser dritter Mann kann allerdings an bestimmten Tagen nicht, aber zu zweit sind wir regelmäßig. Ansonsten machen wir auch immer wieder kleinere Spiele (1:1, 2:2, 3:3) um uns zeitgleich einer weiteren Kleingruppe (4-6 Kids) intensiv widmen zu können; mit anschließendem Wechsel.

    Moin zusammen,


    wie geht Ihr denn damit um? Seit dem letzten Sommer trainieren wir zu Dritt eine F-Jugend. Zu Beginn der Saison haben wir auf einem Elternabend die Ziele der F-Jugend vorgestellt. Vorab haben wir die Eltern gebeten, uns ihre Erwartungen zu nennen. Die Kernaussage lautete in etwa „Wann macht sich das Training denn mal bezahlt, sprich wann fahren wir Siege ein?“. Anhand der Feedbacks zeigte sich dann aber, dass die Eltern sich unserer Überzeugung (Ausbildung ist wichtiger als das Resultat!) allesamt angeschlossen haben. Um die Trainingszeit möglichst effektiv zu nutzen, haben wir dann aber auch die Eltern um Mithilfe gebeten: Sie sollen ihre Kinder pünktlich zum Training bringen oder uns Bescheid geben, falls diese nicht teilnehmen.


    Seit ein paar Monaten mache ich mir nun die Mühe aufzuschreiben, welche Kinder beim Training da sind, zu spät kommen und entschuldigt oder unentschuldigt fehlen. Die Spanne bei der Trainingsbeteiligung reicht von 5% (!) bis 100%. Neben nachvollziehbaren Gründen (Krankheit) fehlen aber auch immer wieder Kinder unentschuldigt oder kommen regelmäßig zu spät. Aber auch andere Gründe (Plätzchenbacken, Shoppen, Indoorspielplatz etc.) finde ich, bei nur einem Trainingstag pro Woche (seit März wieder 2 Tage), nicht unbedingt nachvollziehbar. Oder sehe ich das zu streng, es sind ja schließlich Kinder? Fakt ist aber, dass das Verschulden fast ausschließlich bei den Eltern zu suchen ist (Bsp. Kind wollte zum Training, Mutter schlägt Spielplatz vor), und es liegt auch nicht am Fußballverein (z.B. wurde 1 Kind bereits im Kindergarten täglich erst nach der offiziellen Bringzeit gebracht, keine Ahnung wie die das in der Schule machen).


    Uns, die wir ja (gerne) unsere Freizeit dafür „opfern“, ärgert das natürlich ungemein. Beim Training werden die Kleingruppen immer wieder umgeschmissen oder die Übungen unterbrochen, weil noch Kinder nachkommen (oder auch nicht, weiß man ja nie). Und die Kinder, die nur 2x im Monat zum Training kommen und auch in ihrer übrigen Freizeit nicht spielen, machen natürlich so gut wie gar keine Fortschritte.


    Die Eltern wissen das auch eigentlich (Elternabend, persönliches Gespräch, neutrale Hinweise per Email) und wir können, da wir allesamt berufstätig sind und eine Familie haben, nicht unendlich Zeit in irgendwelche Einzelgespräche investieren.


    Wie kann man nun den Eltern/Kindern gegenüber reagieren?

    • Zeitweiliger Ausschluss vom Training? dürfte bei gezahltem Mitgliedsbeitrag schwierig sein
    • Ausschluss von einzelnen Übungen? dann machen sie noch weniger Fortschritte
    • Nichtberücksichtigung bei Spielen? wäre aufgrund unseres großen Kaders (zurzeit 20 Kinder, Tendenz weiter steigend) ohne Weiteres möglich, widerspricht aber wieder unserem Grundsatz, dass alle in etwa gleich spielen sollen
    • „Strafversetzung“ in die Abwehr? widerspräche dem Grundsatz der Rotation

    Und dann gibt`s da noch die „Störer“ beim Training, die gerne Streit mit anderen Kindern suchen, dazwischen Quatschen, nicht Zuhören, mutwillig anderen wehtun etc. Was sind da Eure Patentrezepte?


    Es ist auch nicht so, dass wir dem total hilflos gegenüberstehen, wir lassen uns schon was einfallen, aber vielleicht gibt es ja auch hilfreichere Methoden… Und die Frage, was ist "gerecht"?


    Danke vorab!

    Hallo zusammen,


    vielen Dank erst einmal für die aufbauenden Antworten. Diese scheinen aber mein Gefühl zu bestätigen, dass es anderswo überwiegend ganz genauso verläuft: Die Eltern erwarten Erfolge, die Trainer forcieren dieses Denken und die Kinder, sofern sie nicht zu den Guten gehören, verlieren über kurz oder lang den Spaß am Fussball. By the way: Dienstag haben wir mit unserer F2 unsere höchste Saison-Niederlage erlitten - 0:11. Und das gegen eine bis dahin ebenfalls sieglose Mannschaft, die zudem jünger und mit einigen Bambini bestückt war, das war schon frustrierend. Ansonsten bleiben uns meistens aber immerhin kleinere Erfolgserlebniss in Form von Toren (1, 2 oder 3 sind meist drin) oder gewonnenen Elfmeterschießen - und das wird dann auch gebührend gefeiert.


    Unsere beiden Mannschaften haben wir fast streng nach Jahrgängen aufgeteilt, weil diese ja immer zusammen spielen (finden wir günstiger, als wenn sich in der neuen Saison wieder alle neu aufeinander einstellen müssen). Wir haben einen wirklich sehr guten Fussballer in unseren Reihen, der aber keinen hat, der annähernd dasselbe Spielverständnis hat. So stürzt sich meist eine Überzahl an Gegenspielern auf ihn und der Ball ist weg. Unsere übrigen Spieler haben zwar meist ein gewisses Talent (nur 2 wirklich hoffnungsose Fälle, aber wir arbeiten dran), mehr aber auch nicht. So bildet dann schon unser älterer Jahrgang auch den stärkeren (körperlich bedingt). Und ja, auch wenn es schwerfällt, wir haben wohl eine relativ schwache Truppe.
    Die FAIR-PLAY-Liga (Hin- und Rückrunde) werden wir vermutlich zu Ende spielen, hat immerhin den Vorteil, dass die Eltern weniger auf ihre Kinder (und damit auf unsere Anweisungen) einwirken können. Unsere F2 spielt in einer der 13 übrigen Staffeln. Diese werden in der Rückrunde in starke, mittlere und schwache Gruppen neu eingeteilt. Dann sieht es vielleicht auf dem Spielfeld etwas ausgeglichener aus ;) Kleiner Trost: in allen übrigen Staffeln gibt es jeweils eine Mannschaft, die ebenfalls alle Spiele verloren hat.


    Aber nochmal zu unserer Truppe bzw. zum Training oder zu Spielen: Mir fehlen gewisse Grundtugenden bei den Kids, ich frage mich, wie wir diese herstellen können.
    1. Disziplin: Trotz mehrmaliger Bitte an die Eltern ist es immer noch so, dass einige Kinder regelmäßig zu spät gebracht werden, so dass 15-20 Minuten vergehen, ehe wir vollzählig sind (das gilt sowohl fürs Training als auch die Spiele). Sofern die Kids nicht zum Training kommen können, erhalten wir häufig keine Nachricht (so dass wir uns fragen, kommt er/sie noch?). Spiele werden teilweise sehr kurzfristig abgesagt ("mein Sohn ist morgen zum Geburtstag eingeladen"). Sind die Kinder dann mal da, können sie kaum stillhalten geschweige denn zuhören. Begrüßung der Trainer - nur wenn wir auf die Kinder zugehen. Erklärungen fürs Training oder die Spiele kommen kommen bei einigen nicht an. Die, die zuhören, lernen, trainieren und spielen wollen, leiden natürlich darunter. Dann gibt`s ein paar Clowns, die ständig witzig sein müssen (o.k., da ist auch mein Sohn dabei, das ist dann aber auch der einzige, der `ne richtige verbale Watsch`n bekommt). Außer lauter werden und die betreffenden Kids mal ein paar Minuten nicht mitmachen zu lassen ist mir noch nichts eingefallen.
    2. Einsatz-/Umsetzungswille: Das ist dann v.a. während der Spiele zu sehen. Einige haben Angst, die versuchen wir aufzubauen. Andere aber warten in aller Seelenruhe ab, bis der Gegner z.B. nach einem Abschlag einen ggf. schwer anzunehmenden Ball in Ruhe annimmt, guckt und dann einen Pass spielt. Dann erst setzen sie sich in Bewegung. Oder sie laufen zwar hin, gucken aber nur zum Gegner und versuchen gar nicht zu stören oder an den Ball zu kommen, sondern laufen nebenher. Verlieren unsere Stürmer den Ball, bleiben sie stehen. Die Abwehr ist dann zahlenmäßig meist unterlegen. Oder sie laufen zu dritt oder viert zum Ballführenden Spieler und vor dem Torwart wimmelt es dann nur so von freien Gegenspielern. Dann beschweren sich alle, dass der Torwart nicht gehalten hat. Nach dem Anstoss rennen unsere Stürmer nach vorne, sind dort aber zahlenmäßig unterlegen, weil wieder die Abwehr hinten stehen bleibt. Natürlich ist der Ball dann schnell wieder weg. Obwohl wir ihnen immer wieder das Gegenteil sagen, bleiben sie auf ihren Positionen kleben. Nicht, das wir unseren Kids diese Dinge nicht erklären, aber sie scheinen sie nicht zu verstehen (obwohl wir von einer kindgerechten Sprache unsererseits ausgehen), nicht behalten oder umsetzen zu können.


    In den Herbstferien werden wir uns mal wieder zusammen setzen und uns überlegen, wie wir die weitere Saison gestalten. Vielleicht habt Ihr ja noch ein paar Tipps.


    anakiny: Nach der E- werde ich vermutlich wieder in die G-Jugend zurückgehen, dort wartet dann mein zweiter Sohn :)


    Viele Grüße
    Micha71

    Hallo zusammen,


    einige interessante Beiträge zum obigen Thema habe ich hier und anderswo bereits gelesen. Dennoch möchte ich gerne einmal meine "Problematik" schildern:


    In den letzten 2 Jahren habe ich die Bambini-Mannschaft unseres kleinen Dorfes "trainiert" (Training wäre falsch, es waren eher Spiel-, Sport- und Spaßstunden). Dabei haben wir auch so einige Freundschaftsspiele bestritten, mal gewonnen, mal verloren. Zudem habe ich in dieser Zeit den Trainerschein gemacht (wo m.E. das Training mit E-, F- und G-Jugend zu kurz gekommen ist). Seit diesem Sommer trainiere ich nun mit einer engagierten Kollegin unsere F-Jugend, 20 Kinder stark. Neben einer Fortbildung in Hennef (Training mit E-/F-Junioren - sehr empfehlenswert!) habe ich auch Einiges an Lektüre verschlungen. Theoretisch so gestärkt und auch von den Ausbildungszielen des DFB für die F-Jugend überzeugt haben wir dann vor wenigen Wochen einen Elternabend absolviert und die Eltern (die überwiegend ergebnismäßige Erfolge erwarten) mit diesem Thema konfrontiert. Dort haben wir anschaulich und wortgewandt verdeutlicht, dass uns die RICHTIGE Ausbildung der Kinder wichtiger ist als der Erfolg bzw. das Resultat. Weiterhin ist uns wichtig, dass alle Kinder in etwa gleichmäßig spielen, um Erfahrung zu sammeln. Davon konnten wir vermutlich auch die meisten Eltern überzeugen.


    Für den Spielbetrieb haben wir 2 Mannschaften gemeldet, eine für die sog. FAIR-PLAY-Liga und die andere in einer "normalen" Staffel. Besonderheit in der FAIR-PLAY-Liga ist, dass kein Schiedsrichter vorhanden ist (die Kinder sollen selbst entscheiden), die Eltern mind. 15m vom Spielfeld entfernt stehen und die Trainer sich bis auf die nötigsten Anweisungen zurückhalten. Idee dahinter: Die Kinder spielen/ausprobieren lassen.
    In unseren beiden Mannschaften spielen alle Kinder, unabhängig vom Können. Zudem findet bei uns auch ein regelmäßiger Wechsel der Positionen statt (jeder soll mal Erfahrung als Torwart, Abwehrspieler oder Stürmer sammeln - natürlich nicht alles in einem Spiel). Fast alle unsere Kids sind sehr klein und jung (sowohl beim 2002er als auch beim 2003er Jahrgang sind sie zumeist von November und Dezember), verfügen nur über eine geringe Schnelligkeit und Schusskraft (lässt sich m.W. aber auch noch nicht trainieren).


    So weit, so gut bzw. so die Theorie. Praktisch sieht es so aus, dass auch in der FAIR-PLAY-Liga sich kaum ein Trainer mit lautstarken Daueranweisungen zurück hält. Zudem besteht der Eindruck, dass auch hier ausschließlich das Erfolgsdenken vorherscht. Unsere bisherigen 7 Spiele haben wir allesamt verloren. Lediglich ein gegnerischer Trainer pfiff einen unberechtigten Elfmeter für uns, um auch unseren Kids ein Erfolgserlebnis zu verschaffen und spielte zudem eine komplette Halbzeit mit einem Kind weniger. Bei allen übrigen ging es auch beim Stand von 9:0 eher darum, dass Ergebnis noch zweistellig zu gestalten, als uns irgendetwas zu gönnen. Erstaunlich ist auch, dass es bei anderen Mannschaften kaum einmal "schlechtere" Spieler zu geben scheint (und wir haben so einige, "denen man das Fussballspielen nicht mehr beibringen kann" - Zitat eines verkappten Bundestrainer-Elternteils, nicht meine/unsere Meinung!). In den Spielen selbst bin ich regelmäßig erstaunt, wie perfekt unsere Gegner schon Doppelpässe, Finten und Positionsspiele (z.B. Auf-/Nachrücken) beherschen. Viel schlimmer aber: Ich merke, dass ich auch selbst immer wieder in Richtung Erfolg denke und versucht bin, die Schwächeren weniger spielen zu lassen (weil man dann ggf. ein Gegentor bekommt statt vielleicht selbst eins zu schießen). Frustrierend ist auch, dass vieles, was wir den Kindern immer wieder erklären (z.B. "Wer am nächsten dran ist, geht zum Ball/Gegenspieler, die anderen achten auf Gegenspieler und helfen dem ersten nur, wenn er seinen Zweikampf verliert."), im Eifer des Gefechts vergessen wird. So rennen dann doch wieder 4 - 5 gleichzeitig auf den ballführenden Spieler zu und lassen mehrere Gegenspieler frei/ungedeckt. Oder der Torwart bleibt mal wieder wie angewurzelt auf der Linie stehen, statt rauszulaufen. Wohlgemerkt: Es geht mir hier nicht ums drohende Gegentor, sondern den Wunsch, dass die Kids versuchen die Anweisung zu behalten und umzusetzen, auch wenn dann der Ball im Tor zappelt.


    Fürs Training (2x wöchentlich) erstellen wir monatlich einen Plan, der zumeist mit altersgerechten Übungen vom DFB (Training online) bestückt ist. Die Übungen wiederholen wir nach kurzer Zeit mindestens einmal, da die Kinder sie dann besser verstehen und beherrschen. Wir sind beim Training mindestens zu zweit, manchmal auch mit drei Trainern/Betreuern, so dass wir kleinere Gruppen bilden und mit den Kids intensiver arbeiten können. Eigentlich ist ja auch bekannt, wie man es schafft, dass die Kinder das Gesagte/Gelernte auch umsetzen: wiederholen, wiederholen, wiederholen. Schätze, hier ist Geduld, sehr viel Geduld gefragt.


    Meine Frage: So weitermachen und von den Spielergebnissen überhaupt nicht beeinflussen lassen? Müsste sich nicht die richtige Ausbildung auch in Erfolgen niederschlagen? Bilden wir vielleicht doch nicht richtig aus? Wie baut man Eltern und Kinder denn nach der 10. oder 20. Niederlage in Folge wieder auf und macht ihnen Hoffnung fürs nächste Spiel? Wieviel Geduld müssen wir Trainer mitbringen, um Fortschritte zu sehen (wie gesagt, dass heißt nicht gleich im Ergebnis, sondern nur, dass die Kinder bestimmte Sachen versuchen umzusetzen)? Gibt es vielleicht auch alternative Trainingsmethoden?


    Vielen Dank vorab für ein paar ernstgemeinte und hilfreiche Rückmeldungen.


    Beste Grüße
    Micha71 8)