Beiträge von Micha71

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    Hallo zusammen,


    ich habe ein paar Fragen zum Thema "Platzsperre" und hätte gerne Eure Meinungen/Erfahrungen gehört:


    1. Wer ist für die Sperrung eines Platzes zuständig bzw. wer darf oder muss den Platz sperren?
    Eigentümer der beiden Plätze (Rasen und Asche) ist im vorliegenden Fall die Stadt, Nutzer der ortsansässige Fußballverein. Der Rasenplatz wurde jüngst durch den Hauptverein gesperrt, weil er durch die Seniorenmannschaft arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Als Folge müssen nun auch die Junioren (bis E, die Jüngeren haben bereits Winterpause) auf den Ascheplatz ausweichen.
    Am letzten Sonntag spielte dann die 1. Herrenmannschaft - trotz Sperrung - wieder auf dem Rasenplatz. Begründung: Durch die Anstoßzeiten der beiden Herrenteams (sonntags 12.45h und 15h) kommt es sonst zu Überschneidungen. Die Platzsperre gilt aber weiterhin! Ich verstehe die Logik nicht - entweder ist der Platz in schlechtem Zustand und daher unbespielbar/gesperrt, oder eben nicht. Oder?


    2. Liegt eine Gesundheitsgefährdung vor?
    Der Verein möchte einen Kunstrasenplatz bauen, der den alten Ascheplatz ablösen soll. Zu diesem Zwecke hat er ein Bodengutachten erstellen lassen - hieraus ergibt sich angeblich, dass die Schadstoffwerte des Ascheplatzes viel zu hoch sind. Es wird empfohlen, den Ascheplatz b.a.W. nicht mehr zu nutzen. Die Stadt bestreitet das Ergebnis des Gutachtens und lässt wohl ein Gegengutachten erstellen.
    In der Folge wurden alle Mitglieder/Eltern darüber per Email informiert und der Ascheplatz gesperrt. Die Sperrung wurde jedoch nur wenige Tage später wieder aufgehoben. Begründung: Durch entsprechende Bewässerungsmaßnahmen seien die Schadstoffwerte an der Oberfläche unbedenklich bzw. nicht gesundheitsgefährdend - Trainings- und Spielbetrieb damit wieder möglich.
    Die Interessen aller Beteiligten (Stadt: finanziell; Verein: Aufrechterhaltung des Trainings-/Spielbetriebs in der Winterzeit) dürften klar sein. Falls dennoch eine Gesundheitsgefährdung vorliegen sollte, wird man dies erst Jahre/Jahrzehnte später merken (Spätfolgen) und dies kaum auf "die Asche" zurückführen (können). Was haltet Ihr davon?


    Viele Grüße
    Micha

    Guten Tach zusammen!


    Wollte mal berichten, wie es weitergeht. Nach fast 3 Wochen Pause hatte das neue Trainergespann gestern zu einem Elternabend eingeladen.


    Tagesordnung:
    1. Neuorganisation (Vorstellung neuer, Verabschiedung alter Trainer)
    2. Trainingszeiten
    3. Ausgabe der neuen Trikots / Einsammeln von Restbeständen
    4. Mannschaftskasse
    5. Aktionen
    6. Sonstiges (Wünsche, Anregungen und konstruktive Kritik seitens der Eltern und Trainer)


    Nur Organisatorisches? Habe daher im Vorfeld gebeten, etwas zum Konzept, zumindest aber zu den Spielzeiten der Kinder zu sagen.


    Neben dem Organisatorischem griff das neue Trainerteam lediglich folgende Punkte auf:

    • Disziplin neben dem Platz: Die Kinder sollen disziplinierter werden, da es sonst dem Ansehen des Vereins schade. Daher könne ein jeweiliges Zurechtweisen auch mal etwas lauter ausfallen als bisher, natürlich berücksichtige man dabei, wie sensibel das einzelne Kind sei. Auch würden auffällige/störende Kinder konsequent nicht am folgenden Spiel teilnehmen, selbst wenn dieses dann abgesagt werden müsste.

    Man, was für ein "Sauhaufen" mag man da denken - ich sage, lediglich normale, unbeschwerte 8 - 9-jährige Kinder...
    Ich habe an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, dass das dann bitteschön aber auch für die Erwachsenen gelten müsse. Klar, dass sich der in dieser Hinsicht "herausragende" Vater nicht angesprochen fühlte.

    • Disziplin auf dem Platz: Die Kinder seien jetzt alt genug, daher würde man ihnen jetzt langsam die Positionen näherbringen/erläutern, die sie einzunehmen/zu halten haben.

    Rotation ade...

    • Die Entscheidungen der Trainer seien zu akzeptieren und nicht ständig anzuzweifeln. Für Erläuterungen oder Vorschläge stünden diese im Nachhinein zur Verfügung.

    Sehr löblich! Schade, dass ich nichts davon hatte...


    Das war es schon. Ansonsten würde grundsätzlich erst einmal alles beim Alten bleiben.
    Zum Konzept des neuen Gespanns, zu den Zielen in der E-Jugend und auch zu meiner vorab gestellten Frage nach den Spielzeiten wurde nichts gesagt. Klar, dass ich hier (Spielzeiten) nochmal nachgehakt habe.


    Erste Antwort: "Man müsse Verständnis haben, dass man - wenn man z.B. kurz vor Schluss knapp führe - nicht mehr unbedingt einen Schwächeren einwechseln würde, weil man das Spiel ja gewinnen wolle - dies sei schließlich im Sinne aller. Auch könne man nicht mit der Stoppuhr festhalten, wer wie lange spiele, um gleichmäßige Einsatzzeiten zu gewährleisten." - Elternteil: "Doch, der Micha konnte das immer." - Danke! ;)


    Erläuterung/Nachfrage meinerseits: "Die Kinder können sich nur entwickeln, wenn sie auch alle in etwa gleichmäßig spielen. Wie gedenkt Ihr damit umzugehen bzw. das zu handhaben?"
    Antwort (leicht genervt): "Da haben wir doch im Vorfeld schon mal drüber gesprochen. Wir werden im Spiel sehen, wie ein Kind drauf ist. Falls es einen schlechten Tag hat, bringt es ja nichts, es auf dem Feld zu lassen. Aber es sollen alle Kinder spielen, das ist doch klar." Anderer Elternteil: "Ich bin der Meinung, dass ein Kind mindestens eine Halbzeit lang mitspielen sollte, sonst bringt es nichts." - Auch hier: danke! ;)


    Ich wieder: "Zwischen spielen und gleichmäßig viel spielen besteht ja möglicherweise ein großer Unterschied. Ein Kind wird sich kaum entwickeln, wenn es jeweils die letzten 5 min mitspielen darf. Daher nochmal meine Frage - bekommt es dann im nächsten Spiel mehr Einsatzzeit oder vereinbart Ihr darüber hinaus vielleicht einige Freundschaftsspiele, wo dann die stärkeren weniger und die schwächeren mehr spielen?"
    Antwort (immer noch genervt): "Ja, irgendwie so werden wir es machen. Aber unser Kader (momentan 11 Kinder) ist eh so klein, dass alle Kinder zum Einsatz und auf ihre Spielzeiten kommen werden."


    Da bin ich ja mal gespannt...


    die Frage von Tom Tom gebe ich an Micha und Kicker mal weiter:



    fühlt ihr euch als gescheitert, was eure Arbeit mit den Jungs und den Zielen die ihr mit eurer Mannschaft im Verein hattet?

    Da könnte ich Dir vermutlich seitenweise was zu schreiben - fasse mich aber kurz:
    1. Meine Arbeit mit den Jungs/Mädels bezeichne ich als erfolgreich (nicht gescheitert)!
    2. Gleiches gilt für den Großteil der Eltern, ich denke, dass ich hier vielen einen anderen (ich sage: besseren) Weg aufzeigen konnte, den sie sehr gut nachvollziehen und mit dem sie sich identifizieren können.
    3. Ziele mit der Mannschaft: Teilziele habe ich sicherlich erreicht, konnte den Weg aber nicht zu Ende (zumindest bis Ende der E-Jugend) führen.
    Es sind bestimmt einige wachgeworden, für den Kifu konnte ich zumindest teilweise sensibilisieren - ich bezeichne es als Anfang, nicht mehr und nicht weniger!

    Sorry, für mich lebt und schreibt der Autor über ein Spiel zwischen Erwachsenen. Wobei "Spiel" eher das falsche Wort ist, "Kampf" trifft es viel besser.
    Und den Seitenhieb auf die FPL sollte er besser weglassen - er hat offensichtlich nicht verstanden, dass die Trainer im Notfall (als solchen würde ich ein grobes Foul bezeichnen) sehr wohl eingreifen sollen/müssen.
    Ansonsten ab in den Papierkorb damit! :thumbdown:

    @Kicker
    Deckt sich zu 100% mit meiner Erfahrung, Themen wie Aufsichtspflicht, Torsicherung, Vereinssatzung, Mißbrauchsvorbeugung etc. werden günstigstensfalls belächelt, normale Reaktion aber "der schon wieder, Querulant, Mißtrauischer, Schwarzseher etc." - keiner hat Ahnung davon, keiner möchte sich mit diesen teilweise unangenehmen Themen beschäftigen - und wenn man sich dann zusätzlich noch stark für den Kifu einsetzt, dann ist das "Feindbild" komplett


    Ich würde jetzt aber tunlichst der Versuchung widerstehen, verbrannte Erde zu hinterlassen oder übel über ihn zu reden, auch wenn du dazu bestimmt genug Stoff hättest.

    das sehe ich genauso und werde es unterlassen


    Müssen diese 100% erreicht werden?




    Würde mit einem Zurückschrauben der Erwartungen und Ziele, sagen wir mal auf 80%, letztendlich nicht mehr erreicht werden?

    Diese doch recht allgemein gehaltene Frage hätte m.E. besser in den Thread "Kifu - Was ist der richtige Weg?" gepasst.


    Auf meinen Fall bezogen kann ich nur sagen, dass auch die 80% nicht gereicht hätten.
    Ich hatte 80% der Eltern zu 100% hinter mir, 20% dagegen. Diese 20% wiederum waren zu 100% gegen den Kifu, denen hätte ein kleines Entgegenkommen nicht gereicht.


    Und nur weil einzelne Leute überhaupt nicht bereit sind, sich auch nur irgendwie Gedanken um etwas Neues zu machen - ich sehe keine Notwendigkeit, dem über Gebühr entgegen zu kommen. Neue Erkenntnisse und gangbare Kompromisse mal ausgenommen.
    Wenn man so auf die Geschichte schaut, dann gibt es doch zuhauf Beispiele, wo sich die Menschheit sogar um 180° ohne Kompromisse drehen musste (Die Erde ist eine Scheibe! ;) ), weil die Ansichten/Erkenntnisse einfach falsch waren.


    Das verstehe ich nicht so ganz...


    Was haben B-/C-Jugend oder Schalke mit Kinderfußball zu tun?
    Wo steht, dass Eltern durch Kommunikation gänzlich ausgeschaltet werden sollen?
    Sind "permanent" und "hin und wieder" nicht zwei ganz unterschiedliche Dinge?


    Nochmal zum eigentlichen Thema - Kinderfußball:
    Ich muss entschieden widersprechen - Für mich haben Eltern/Fans kein "Recht", sich störend aufzuführen. Unter "störend" verstehe ich z.B.

    • Lenken/Leiten
    • Anweisungen wie die Spieler sich zu verhalten haben, ob sie z.B. passen oder schießen sollen
    • lautstarke oder abwertende Unmutsäußerungen/Kritik bei Fehlern/Gegentoren

    1. Frustriert die Kinder!
    2. Aufgabe des Trainers! (motivieren, erklären, "Fehler" abstellen, lernen, Ruhe ausstrahlen...)
    3. Sinn des freien Spielens!!!!


    Was ich nicht verbieten kann - dass ein Vater seinen Sohn zusammenscheisst, weil er schlecht spielt.


    Aber auch hier die Frage - und da ist mir egal ob wir von A- oder F-Jugend reden:
    Warum sollte ich als Vater das Recht haben, meinen Sohn deswegen zusammenzuscheissen??? Weil ich der Vater bin? Weil das zum Fußball dazu gehört? Weil das immer so war? Weil er unter Druck besser spielt?
    Wird er nicht schon vom Trainer und/oder den Mitspielern auf seine Leistung angesprochen/zusammengestaucht? Muss ich das zusätzlich noch als Vater tun?
    Es gibt doch Gründe dafür. Vielleicht hat er einfach nur den berühmten "schlechten Tag". Oder als Teenager Liebeskummer, Probleme in der Schule, Streit mit den Kumpels o.ä.
    Vielleicht bin ich an dieser Stelle zuwenig Fußballer oder meine Kinder sind noch nicht alt genug. Aber mir leuchtet nicht ein, warum Verständnis, Aufbau und Motivation weniger hilfreich sein sollen als "Zusammenscheißen".
    Wir reden hier nicht von BL-Profis, sondern von Kindern und Jugendlichen, die aus Spaß an der Freud in ihrer Freizeit kicken. :!:

    Hallo!


    Schade, dass der eigentlich gute Grundgedanke dieses Threads etwas untergegangen ist, daher möchte ich ihn noch mal aufgreifen:
    Es sind natürlich nur Ansätze und keine Patentrezepte (bei mir hat`s ja leider auch nicht so geklappt... :wacko: )


    1. Spielzeiten/ Integration starke und schwache Spieler
    Meine Meinung:
    Gleiche Spielzeiten, pro Spiel und auch auf die Saison gesehen! Wenn ich nur 10 Kids im Kader habe, sind grundsätzlich alle dabei. Wenn ich mehr habe, dann muss auch jeder mal pausieren. Wer aber nominiert ist, darf genauso viel spielen wie die anderen - ich habe noch kein Kind erlebt, dass gesagt hat "lass mich lieber draußen, damit wir gewinnen".
    Ausnahmen: z.B. mangelhafte Disziplin oder Trainingsbeteiligung
    Gefahren: unzufriedene Eltern und ggf. auch Kinder, wenn durch einen "Fehler" eines "Schwächeren" das Spiel nicht gewonnen wird
    Gefahren - Maßnahmen: Teambuilding, Kommunikation/Information


    2. Gewinnorientiertes Spielen/Gewinnen-Verlieren lernen
    Meine Meinung: Kinder, Eltern und Trainer wollen und sollen gewinnen - aber nicht um jeden Preis. Spieler aus anderen Mannschaften leihen, um zu gewinnen, obwohl man selbst genug hat? Nein, danke! Wichtig finde ich, den Druck von den Kindern fernzuhalten. Meine Kids haben den Spaß am Fußball verinnerlicht, eine Niederlage hat sie nicht umgehauen, im Gegenteil, der Tag war trotzdem schön!
    Ausnahmen: Darf man nach 9 Niederlagen und einer 1:0-Führung im 10. Spiel 5 Minuten vor Ende auf die "Starken" setzen? Einzelfallabhängig, wie ich meine - nierderlagengewöhnte Kids und Eltern können von einem einzelnen Sieg womöglich lange zehren...
    Gefahren: unzufriedene Eltern, wenn man seltener gewinnt, weil man nicht nur auf die Starken setzt; Zitat "Die ärgern sich ja nicht mal richtig nach Niederlagen, denen fehlt der nötige Ehrgeiz"
    Gefahren - Maßnahmen: Teambuilding, Kommunikation/Information, Selbstbewußtsein stärken

    3. Rotation

    Meine Meinung: Für mich ein absolutes Muss, um flexible und intelligente Spieler auszubilden. Wer nicht will, der muss nicht auf eine bestimmte Position - aber als Trainer sollte es auch meine Aufgabe sein, die Kids für Neues zu motivieren, ihnen dies schmackhaft zu machen, so das sie selbst es wollen - vielleicht nicht im nächsten Spiel, aber auf absehbare Zeit
    Ausnahmen: Zwingen sollte man niemanden!
    Gefahren: unzufriedene Eltern, weil die Positionen nicht die sind, die das bestmögliche Ergebnis versprechen; unzufriedene Kinder, weil sie auf eine Position gezwungen werden, die sie nicht mögen oder vor der sie Angst haben
    Gefahren - Maßnahmen: Teambuilding, Kommunikation/Information, Stärkung des Selbstbewußtseins

    4. "System" 3:3 - alle stürmen, alle verteidigen
    Meine Meinung: Einfach umsetzbar, keine Positionsidioten, viel Bewegung und Spaß für alle
    Ausnahmen: fallen mir jetzt nicht ein
    Gefahren: mal wieder unzufriedene Eltern, weil es nicht so geordnet aussieht wie bei anderen Mannschaften, die z.B. mit 2 fest hinten stehenden Verteidigern absichern; hinten entstehen schon mal schnell Lücken, weil nicht alle (rechtzeitig) mit zurück kommen - oh Gott, es fallen Gegentore
    Gefahren - Maßnahmen: Teambuilding, Kommunikation/Information, Lauffreude und Motivation ankurbeln


    5. Coaching & Freies Spielen
    Meine Meinung: Wunderschön, wenn man sich einfach nur anguckt, wie die Kids spielen, was sie gelernt haben und wie es ihnen Spaß macht.
    Ausnahmen: Wenige Tipps, viel Motivation/Loben!
    Gefahren: ehemalige Spieler/Eltern, die wissen wie es besser geht, weil sie ja selbst lange Kreisliga gespielt haben; der andere Trainer lenkt, sagt den "hilflosen" Kindern, was sie tun müssen, gewinnt deshalb vielleicht; große Gefahr: Eltern/Großeltern, die meinen, dass sie die Aufgabe des Trainers beim Spiel, aber auch beim Training durch permanente Anweisungen übernehmen müssen (Autoritätsverlust)
    Gefahren - Maßnahmen: Kommunikation/Information, Regeln, Einzelgespräche

    Guten Morgen zusammen,


    erst einmal vielen Dank für die zahlreichen und konstruktiven Rückmeldungen. Die haben mir sehr geholfen!


    Ich habe gemerkt, dass mir diese ganzen Grabenkämpfe sehr zusetzen, das von Andre angesprochene "dicke Fell" habe ich nicht. Zumindestens momentan. Daher habe ich mich nach vielen Gesprächen, Meinungen und Überlegungen gestern dazu entschieden, bei diesem Verein definitiv aufzuhören. Und - nach zahlreichen schlaflosen Nächten - konnte ich heute Nacht erstmals wieder gut schlafen. :)


    Da ich nach wie vor sehr motiviert bin, werde ich auch woanders wieder einsteigen. Nur nicht jetzt sofort, ein paar Tage Pause müssen sein.


    Viele Grüße
    Micha

    Guten Morgen zusammen,


    nach ein paar Tagen zum "Durchatmen" wollte ich mal wieder berichten - es hat sich nämlich ein bisschen was getan. Offensichtlich hat meine "Entlassung/Rücktritt" doch etwas mehr Staub aufgewirbelt als gedacht.


    Am letzten Dienstag (Tag des Abschiedsspiels) habe ich noch mit vielen Leuten gesprochen. Meiner Frau meinte, dass ich, wenn gewollt, jetzt handeln müsste. Einige Eltern fragten, ob nicht eine andere Lösung machbar wäre und meine Trainerkollegin hat ein Gespräch zwischen JL, ihr und mir vorgeschlagen. Im Anschluss habe ich mich noch einmal an den JL gewendet. Am Donnerstag haben wir uns dann zu Dritt zusammen gesetzt. Der JL hat sich dann von seiner bisherigen Aussage distanziert, bzw. sei dies wohl ein Mißverständnis, er hätte lediglich gefragt, ob ich selbst meinen würde, dass ich überfordert sei. Er gab zudem an, nur aufgrund der Eltern gehandelt zu haben, die nunmehr aber nicht hinter seinem Vorgehen stünden. Auch sei ich ja offensichtlich nun etwas offener was "Verbesserungsvorschläge" anginge, gewisse Fehler dürften halt nicht passieren (Beispiel"fehler": Abwehrspieler schießt Ecke)
    O.K. dachte ich, dann kann ich ja weitermachen. ABER der JL gab dann an, dass er sich innerlich - auch wegen seines Sohnes - schon auf die Trainerei eingestellt habe und gerne mitmachen würde. Er befürchte aber, dass wir nicht so gut harmonieren würden, wenn wir zusammen auf dem Platz stehen. Er lässt mir aber offiziell die Wahl und würde meine Entscheidung akzeptieren:

    • Ich mache allein weiter (plus Trainerkollegin). - sichtbare/spürbare Änderungen müsste ich mir dann aber überlegen
    • Er und ich teilen uns den Job (plus Trainerkollegin) - nur bei klaren Absprachen (z.B. dienstags trainiert er, donnerstags ich - Spiele entweder er oder ich verantwortlich)
    • Er wird allein Trainer (plus Kollegin) und ich ziehe mich raus.

    Vorteile/Nachteile aus meiner Sicht:

    • + weiter Kifu, Mannschaft, Sohn - JL und einzelne Eltern geben mir vermutlich keine Rückendeckung, bei "Misserfolgen" stehe ich schnell wieder da, wo ich jetzt bin
    • + JL muss Verantwortung u. Arbeit übernehmen, ich kann bei Mannschaft/Sohn bleiben, Entlastung meinerseits (Arbeit, Verantwortung) - Kifu mit Einschränkungen, Gefahr von Konflikten am höchsten
    • + mehr Freizeit für mich, kein Verbiegen nötig, alleinige Verantwortung JL für alles - Mannschaft/Sohn von mir nicht mehr "beeinflußbar", Kifu geringer

    So, und nun muss ich mich entscheiden... ?(

    Bevor Ihr mich steinigt, vergesst die Frage. Hintergrund ist der, dass die Familie des JL zur selben Zeit zur Arbeit muss wie meine Frau und ich. Da Mutter und Vater JL sich aber häufig verspätet haben, und damit auch unsere Kinder zu spät in der Schule waren, haben wir irgendwann gesagt, dann holen wir sie immer ab.
    GG, Du hast alles gesagt und damit Recht! Danke!

    zu versuchen, aus dem Team der untersten Klassen etwas mehr zu machen. Der ihn nun entlassende Trainer (selbst kein Fußballer) lehnte jede Koop mit jenen Trainer ab, da es nur um Freizeitspaß statt Leistungsfördrung o. (Lern-)Erfolg der Kinder gehen solle. Kinderfußball im Verein - da ist eben alles drin, immer nur "im Interesse der Kinder", wie es abschließend hieß!

    Um hierzu etwas sagen zu können, fände ich die Angabe der Jugend bzw. das Alter der Kinder/Jugendlichen hilfreich.
    Die Aussage "Spass statt Lernerfolg" verstehe ich ehrlich gesagt nicht - das schließt sich doch nicht aus. Im Gegenteil, durch den Spaß erhoffe ich mir ja langfristig mehr Erfolg.


    Hör mir auf mit Lizenztrainern, das sagt gar nichts, interessiert mich nicht

    Wenn ich die Lizenztrainer in meinem (Ex-)Verein sehe, dann kann ich der Aussage nur zustimmen. Was nicht heißen soll, dass alle Lizenztrainer schlecht sind, im Gegenteil, aber es ist halt keine Garantie.
    Es gibt gute Trainer ohne Schein und schlechte mit - wie immer im Einzelfall zu beurteilen.


    Ich denke, der Thread ist hinsi´chtlich der Entwicklung von Micha71 so interessant, dass man ihn nicht mit einem Parallelthread kapern sollte.

    gute Idee
    interessant ist allerdings, dass ich mit dem Kinderfußball gescheitert bin und der bei Kicker entlassene Trainer am Leistungsgedanken und dass sich dort anscheinend der Kifu durchgesetzt hat

    Hallo zusammen,


    viel Neues gibt es nicht zu berichten.


    Am Freitag habe ich - freundlich und ohne Vorwürfe - den JL informiert, dass ich für weitere Aufgaben im Verein zunächst nicht mehr zur Verfügung stehe.
    Und dass ich, wegen fehlender Motivation/Sinn/Ziel, lieber jetzt aufhöre, als noch 1 oder 2 Wochen zu warten. Die 4-wöchige Spielpause beginnt ohnehin nach dem morgigen, für mich letzten Spiel.
    Wer einen Rundumschlag von mir erwartet hat, den muss ich enttäuschen - das macht alles nur noch schlimmer und bringt überhaupt nichts.


    Die Reaktionen der anderen Seite sind dennoch beachtlich und zeigen mir, dass hier Vorsicht angebracht ist:

    • ich hätte den Verein im Stich gelassen
    • ich hätte eh immer nur mein Ding durchgezogen
    • ich würde mich wie immer nicht an Absprachen halten
    • ich wäre stur und nicht kompromissbereit bzw. lernfähig
    • wir hätten einen "ruhigeren" Übergang abgesprochen (kann micht nicht erinnern, vermutlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn ich berufliche Gründe vorgeschoben hätte)

    Seit heute sucht der JL übrigens per Email einen neuen Turnierkoordinator (mit dem zugegebenermaßen harmlosen Hinweis, dass ich auf unbestimmte Zeit keine Vereinsarbeit mehr übernehmen werde).


    Morgen früh stehe ich übrigens vor der Frage, ob ich den Sohn des JL mit in die Schule nehme...
    Er kann ja nichts dafür, aber dem Vater einen Gefallen tun?


    Viele Grüße
    Micha

    Wenn dir noch etwas an deiner Mannschaft liegt, dann nutzt du deine jetzt relativ starke Position aus. Du gehst zu deinem JL und diktierst ihm deine Bedingungen. Dass du die Mannschaft so weiter und nach den KiFu-Grundsätzen trainierst. Und das du deine gesamte Energie in deine Mannschaft investierst und der JL seinen Job machen soll, nämlich die Turnierorganisation.


    Wenn ich das nicht tue, liegt mir nichts an der Mannschaft? Da liegst Du falsch, sorry.


    Es hat aufgrund bestimmter unzufriedener, stänkernder Personen (nicht nur JL) geknallt. Die Personen blieben aber auch dann erhalten, wenn ich alle meine Forderungen durchsetzen könnte.

    Der JL wird es jetzt so darstellen, dass DU die Brocken hingeworfen hast und ihn jetzt auch noch mit der Turnierplanung hängen lässt.


    Dass er dich entlassen wollte, wird er entschieden dementieren und behaupten, du hättest ihn da irgendwie missverstanden.

    Du hast vermutlich Recht, aber ich kann es nicht ändern. Dir (mir wichtigen) Eltern sind alle informiert und werden das richtig deuten.
    Mit dem Verein bin ich fertig (fast, Dienstag Abschiedsspiel).

    Daran habe ich mich noch erinnert. Wurde denn ein Zeitpunkt vereinbart bzw. hast Du angekündigt, Dich dann zu diesem Training zu verabschieden?
    Ich zweifle nicht an Deiner Darstellung, aber möglicherweise wurde da doch nicht alles detailliert geklärt?


    Ein fester Zeitpunkt/Tag wurde nicht vereinbart. Ich habe Dienstag Abend unverbindlich den Oktober angesprochen. Ich habe aber schnell gemerkt, dass ich das nicht so lange durchhalten kann und mich für ein schnelleres Ende entschieden.



    "für den Fall des Trainerwechsels" empfinde ich als Spott und Hohn - gab es eine Alternative?
    Nun ja, er und der Verein möchten ja nicht als jemand dastehen, die Leute entlassen


    offiziell informiert über das schnelle Ende habe ich ihn noch nicht, aber er ist ja gestern auf dem Sportplatz lieber schnell an mir vorbei gegangen zu seinen Kumpels, da laufe ich nicht hinterher, er wird das alles schon regeln, was jetzt kommt

    musst aber schon zugeben, dass das ganze schon lustig geworden ist


    :D ja

    Komme mir vor, als würde ich Tagebuch schreiben - Mail von heute:


    Hi Micha,


    Ich würde jetzt gerne von dir hören, wie so dein weiter Planung im sv Vereinsname aussieht.
    Gestern habe ich erfahren, das das Training dein letztes gewesen sei?
    Hatten wir uns nicht für den fall eines Trainerwechsels auf den Oktober geeinigt?
    Wie sieht das mit der planung des Turniers aus?


    Ich wäre dir dankbar, diesbezüglich zeitnah Infos zu bekommen.
    Gruß

    Scheiss-Tag:


    Heute habe ich die Kinder und auch die Eltern persönlich informiert. Den Kindern habe ich erzählt, dass ich es beruflich nicht mehr schaffe, den Eltern wahrheitsgemäß, dass ich mit der E-Jugend überfordert sei.


    Zuerst und alleine meinen Sohn, der fast eine halbe Stunde in meinem Arm geweint hat.


    Dann die anderen Kinder, die teilweise ebenfalls geweint haben.


    Vielen Dank Herr Jugendleiter! :cursing:


    Zum Schluss die Eltern, einzeln.


    Eine Mutter konnte sich das Grinsen kaum verkneifen, ein Großvater sagte mir "Du bist zu weich dafür. Man muss die Kinder auch mal ordentlich zusammenstauchen, die sind jetzt alt genug. Da ist keine Disziplin drin."


    Der Rest hat das garnicht glauben wollen und war ehrlich betroffen, traurig. Zwei Mütter sagten direkt "egal, wo Du hingehst, sag uns Bescheid, wir kommen mit". Oder "Jetzt haben wir mal einen Trainer, der nicht ständig rumbrüllt, und dann das?"


    Heute Abend rief mich der Vater des stärksten Kindes an. Sein Sohn hat zu Hause ebenfalls ohne Ende geheult, und Papa gebeten, doch mit mir zu sprechen, ob ich nicht doch bleiben kann. Er hätte auch nie mit Vereinsaustritt gedroht (Wer lügt denn jetzt?). Er hätte vorhin auch noch mit dem JL gesprochen - und jetzt wird es zur Farce - dieser hat ihm gesagt, dass da doch noch nichts entschieden wäre, von "Entlassung" könne keine Rede sei.Wir wären doch auseinander gegangen und wollten uns das nochmal durch den Kopf gehen lassen. - Ich glaube, der ist nicht ganz dicht! Oder einfach nur zu feige, zu seinen Worten zu stehen. :cursing:

    Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde ein Lizenztrainer (C-Breitensport ?) entlassen, weil er mit einer E 2 eines ganz normalen "Wald- und Wiesenvereins" lt. Meinung des Jugendleiters sportlich nicht erfolgreich und deshalb überfordert sein soll?


    C-Breitenfußball, bitteschön! Ich habe allerdings nie aktiv im Verein gespielt - so wie der JL übrigens auch... :D