Beiträge von Micha71

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    In diesem Thread finden sich ja mittlerweile einige "interessante" Diskussionen, die sicherlich auch einen eigenen Thread rechtfertigen würden. Aber nochmal zum Ursprungsthema (und damit spreche ich auch in eigener Sache):
    Zumindest in den unteren Bereichen (G, F und E) sollten alle Vereine froh sein, wenn sie zumindest einen interessierten und engagierten Vater (oder natürlich eine Mutter) finden, um sich der Kinder anzunehmen. Die für mich wichtigste Voraussetzung ist, dass er/sie sehr gut mit Kindern umgehen kann und diese nicht mit Erwachsenen vergleicht bzw. daran mißt. Die Kinder werden motorisch geschickter, lernen sich an Regeln zu halten bzw. den Fair-Play-Gedanken, werden eine Gemeinschaft und entwickeln Spaß am Spiel. Selbst wenn er/sie nicht alles fussballerisch richtig machen sollte! Leider sieht die Realität oft genug anders aus...


    (Bei uns ist der Mitgliedsbeitrag übrigens gerade auf "satte" 30 € pro Jahr angestiegen...)

    Tach zusammen,


    auch ich bin einer von diesen Vatertrainern. Welche Schublade? Niemals selbst im Verein Fussball gespielt, an Sport eigentlich nur Radfahren (früher) und Laufen (immer noch), behaupte aber, dass ich sehr gut mit Kindern umgehen kann. Habe den Trainerschein gemacht, viel drüber gelesen, Weiterbildungen etc. Ich werde meinen Sohn auch nur bis zum Ende der E betreuen und dann vielleicht wieder ganz unten anfangen. Ja, es gab auch eine Zeit, in der ich an meinen Sohn höhere Erwartungen hatte als an andere Kinder. Aber die sind vorbei. Beim Training/Spiel ist er ein Kind wie jedes andere, keine Extra-Freiheiten, gleichberechtigt.


    Aber, und das dürfte doch auch bei fast allen anderen der Fall sein: Ich mache das nicht alleine. Meine Trainerkollegin ("Muttertrainerin") hat aktiv Fussball gespielt, unser Betreuer (der aber leider nicht viel von den KiFu-Zielen hält) ebenfalls. Daher: Bis zu E werden wir das schon gemeinsam hinkriegen.


    Viele Grüße
    Micha71

    Hallo tobn,


    habe seit den Bambini (damals noch ohne Kenntnis der KiFu-Ziele) so einiges ausprobiert (feste Positionen, Stammtorhüter, Wechsel der Positionen von Spiel zu Spiel etc.).


    Mittlerweile praktiziere ich es sehr, sehr einfach:
    Spiele/Turniere gehe ich bevorzugt mit 7+2 Kindern an, Aufstellung: TW-3-3 (keine Abwandlungen!), Wechsel ca. alle 5 Minuten (jeweils 1 Abwehrspieler + Stürmer), TW zur Halbzeit
    Frage an die Kids: "TW + Abwehr der 1. HZ gehen in der 2. HZ in den Sturm und umgekehrt, wer möchte was?" - Zack, die Kinder enscheiden sich selbst für TW, Abwehr, Sturm (das war anders, als der Wechsel erst fürs nächste Spiel in Aussicht gestellt wurde).
    Ansage an die Kids: "TW: Kasten sauberhalten, mitspielen, dem Gegner entgegen gehen; Abwehr: Tore verhindern, Tore schießen erlaubt, bei Ballverlust als erste zurück sein; Sturm: Tore schießen, bei Ballverlust helfen den Ball zurück zu holen; an alle: Spaß haben!" - Fertig!
    WO sie spielen (links, zentral, rechts) ist mir total egal! Das regeln die untereinander bzw. vergessen es während des Spieles eh so manches Mal. Bei unserem letzten F2-Spiel drillte der gegnerische Trainer seine Jungs voll auf links/zentral/rechts - dort blieben die Jungs sogar auch dann, wenn neben ihnen wieder unsere Stürmer vorbeidribbelten, so dass wir mehrfach in Überzahl bis zum Tor vordrangen.
    Ich korrigiere nur dann, wenn jemand extrem seine Aufgabe vernachlässigt, also z.B. Abwehr spielen soll und dann vorne nur auf weite Abschläge des TW wartet und überhaupt nicht zurück in die Abwehr rennt.


    Ich behaupte, dass man freier kaum spielen lassen kann. Ist doch auch für mich viel stressfreier.
    Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase läuft das Ganze auch immer besser. Die Kinder spielen teilweise traumhaft zusammen (gucken, passen), probieren aber auch immer wieder selbst vieles aus (dribbeln, Finten, Torschuss). Und ich? Stehe fast seelenruhig am Rand, schaue mir in aller Ruhe das Spiel an und bewundere die Fortschritte (die man gerade in dieser Saison bei uns sehr deutlich sehen kann). Natürlich ärgert mich (innerlich) jedes Gegentor, nach außen: cool bleiben, Kids motivieren 8)


    Die Eltern? Haben meine (unsere) Linie größtenteils akzeptiert bzw. stehen voll dahinter. Wäre mir ansonsten aber auch egal, ich sehe ja, wie die Kids sich entwickeln, das bleibt sogar dem größten Stinkstiefel nicht verborgen.


    Also, lieber tobn, nimm Dir die Zeit, probiere es über einen gewissen Zeitraum aus, setze Dich selbst nicht unter Druck und Du wirst sehen: Die Kinder machen das schon! Und wenn es nicht klappt, kannst Du immer noch etwas ändern, Ihr seid doch erst in der E.


    Viele Grüße
    Micha71

    Ich seh schon: Schlimmer geht immer!


    In unserem Fussballkreis geht es wohl auch in der Mehrzahl nicht um unberechtigte Verlegungen in der Vergangenheit, sondern eher um die "Mehrarbeit" für den Staffelleiter. Ich könnte auch locker mit einem Ausfall und Wertung für den Gegner leben, wenn da nicht die Strafe wäre... Bei uns werden übrigens nicht nur in der F, sondern seit dieser Saison auch bei den Bambini Tabellen :thumbdown: geführt - ich weiß, anderer (aktueller) Thread. Und wäre das nicht, zumindest bei der F, vielleicht auch in der E und mit Sicherheit in der G, scheissegal, ob der Spielplan nachher vollständig abgearbeitet ist?
    Nach einer Vorrunde mit 5 Spielen wurde bei uns übrigens für alle eine Rückrunde mit nochmals 18 Spielen angesetzt, mit Rhythmus Sa-Die-Sa. Die paar Terminchen sind doch kein Problem...


    Wird vielleicht auch dazu führen, dass vermutlich der ein oder andere Spielbericht über ein tatsächlich nicht ausgeführtes Spiel angefertigt wird :evil: Natürlich nicht von mir :D


    Zum Thema Stafffelleiter: Frage mich bis heute, wieso man eine 4 Wochen vorab angekündigte Verlegung (plus zweimaliger Erinnerung) nicht im DFB-net ändert. Mit der Folge, dass wir nachher Probleme hatten, am Ersatztermin das Ergebnis einzutragen bzw. zu melden. Nun ja, personenbedingt, ist halt Schicksal.

    Hallo zusammen,


    gestern erreichte mich per Email eine Kurzzusammenfassung von der Jugendleitertagung unseres Fussballkreises. Sauer aufgestossen ist mir dabei folgender Punkt (unserem Jugendleiter übrigens auch):


    Spielbetrieb:
    Spielverlegungen zum Wochenende müssen immer vor Freitag 12:00 Uhr beim Staffelleiter eingereicht werden. Spielverlegungen werden danach nicht mehr durchgeführt und somit als gewertet gebucht. Quasi keine Spielabsage mehr nach Freitag 12:00 Uhr für das darauffolgende Wochenende möglich. Nur aus Krankheitsgründen, hierzu werden aber mind. 5 "Ärztliche" Atteste pro Mannschaft benötigt. Bei Ausfall von Spielen ist grundsätzlich ein Spielbericht auszufüllen und dem Staffelleiter zuzusenden.


    (Vermutlicher) Hintergrund: Der Kreis möchte so die Zahl der Spielverlegungen auf ein Minimum reduzieren.


    Nun bin ich persönlich wahrlich kein Freund von Verlegungen, denn die bedeuten für mich (und wohl auch alle anderen) immer einen enormen Mehraufwand. D.h. ich verlege eigentlich nur dann, wenn es gar nicht mehr anders geht. Kurzfristige Verlegungen waren bei mir eigentlich entweder dem Wetter oder dem kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfall von Kindern geschuldet. Und nicht dem Ausfall bestimmter, vielleicht fussballerisch guter/besserer Kinder.


    Gemäß der obigen Regelung muss ich nun die Eltern, die mich samstags morgens wegen Erkrankung ihres Kindes anrufen, bitten, am Montag darauf zum Arzt zu gehen (auch wenn der Kleine bis dahin wieder fit ist) und ein Attest zu besorgen und dieses auch zu bezahlen. Und das mindestens 5 Mal. Watt is datt denn? Schön auch für Mannschaften, die vielleicht nur 8, 9 oder 10 Spieler haben, von denen dann "nur" 4 kurzfristig erkranken. Das fünfte Attest muss ich mir dann backen?


    Muss man eigentlich alles mitmachen? Den Fussballkreis wechseln scheidet ja leider aus... Ich sehe auch nicht ein, irgendwelchen Attesten hinterherzujagen. Die nicht geringe Zeit, die ich EHRENAMTLICH für den Fussball investiere, möchte ich lieber sinnvoll in die Ausbildung der Kinder stecken. Bin mal gespannt, wie oft der Verein in solchen Fällen die fällige Strafe bezahlt, hochgerechnet auf alle Jugenden...


    Zur Reduzierung der Spielverlegungen: Mein Spiel für das übernächste Wochenende werde ich damit vorsichtshalber jetzt absagen, denn an dem Tag ist unser Kader - ohne krankheitsbedingte Ausfälle - durch eine schulische Pflichtveranstaltung sehr ausgedünnt. Und das Risiko ist mir einfach zu groß. Am nächsten Wochenende sehe ich ja dann, ob die Spielverlegung vielleicht unnötig war. :evil:


    Viele Grüße
    Micha71

    Meine persönliche Erfahrung in den letzten drei Jahren ist, dass es Dein Gegenüber einen Sch*** interessiert, wie Du spielst. Ich erlebe es Woche für Woche, dass unsere Gegner nur die Besten spielen lassen und auch nicht rotieren. Dass wir das tun, bemerkt i.d.R. keiner. Während ich zwischen meinen Wechseln viel Zeit habe, mir anzuschauen, was der Gegner macht, sind die Kollegen so sehr mit Anweisungen beschäftigt, dass sie gar nicht wahrnehmen, dass wir auch regelmäßig "die Guten" vom Platz nehmen und dass der "Abwehrspieler" aus der ersten Hälfte in der zweiten plötzlich vorne spielt. Ich suche gerne schon mal das Gespräch mit dem gegnerischen Trainer während des Spiels. In 90% der Fälle ist das aber gar nicht möglich, weil der Kollege viel zu "beschäftigt" ist und man sich vorkommt wie eine lästige Schmeißfliege. :D


    An der Grundeinstellung ändert sich leider nichts, auch wenn Du mit denen darüber sprichst oder ihnen eine Email schickst. Jene, die nur das Ergebnis im Blick haben, werden auch nur dieses im Blick behalten. Spätestens dann wenn der Sieg in Gefahr ist, werden alle Hebel in Gang gesetzt.

    Absatz 1 muss ich zu 100% bestätigen. Die Möglichkeit in Absatz 2 ist natürlich auch sehr realistisch - aber hoffentlich eben nicht zu 100%.

    Kannst Du gerne machen, ich halte davon jeodch gar nichts. Ich bin ich und habe meine Philsopie, Idee und Vorstellung und das zieh ich guten Gewissens und aus Überzeugung durch, unabhängig jetzt, ob das so wie bei Dir beschrieben ist oder anders. So macht es wohl jeder denke ich. Die Ziele der jeweiligen Jugend ... sind allseits bekannt, entweder das mach ichdaher auch schon so, weil ich das so will und davon überzeugt bin, oder ansonsten eben nicht weil ich eine andere Meinung habe. Kurzum was der Gegner macht interessiert mich nicht! Wenn Du genau die Philosphie hast und umsetzen magst wie vorgegeben schön dann mach das genau so zu 100 % aber lass das andere Mannschaften damit anzuschreiben, wo kämen wir da hin, wenn jeder Trainer vor einem Spiel von der anderen Mannschaft Post bekommt, wo der Gegner schreibt wie er spielt, was für Vorstellungen er vom Fussball hat ... Unabhängig davon manch Gegner macht das viell. automatisch dann ist es doch schön, manch einer nicht, wäre viell. aber gesprächsbereit nur bisher lief alles komplett anders im Verein, dann kannst Du Dir ausrechnen was der Trainer dann damit auslöst wenn Dauerspieler nimmer spielen ... Ich finde da muss ich keine Unruhe reinbringen und entweder der Gegner macht das aus Überzeugung oder eben nicht. Noch dazu das Dich manche müde belächeln werden und Dich dann erst recht "abschiessen" unabhängig die Mannschaften, wo weniger erfolgreich aufgrund weniger guter Einzelspieler sind, das ausnutzen und nur mit den Besten spielen werden, um auch mal ein Spiel zu gewinnen, weil sie sonst eh nichts reisen. Also ich halte nichts davon aber viell. ein anderer Vorschlag:


    Druck Dir doch den Musterbrief aus, wenn Du ihn genau so willst wie er ist ansonsten noch ergänzt und bitte beim Staffeltag vorab um kurze Aufmerksamkeit. Hier kannst Du das dann vortragen Deine Philosophie und fragen ob es noch andere Mannschaften gibt, welche die gleiche Auffassung wie Du haben und die Frage stellen wenn dem so wäre, ob man eine extra Staffel mit diesen Mannschaften machen kann, die das so wollen oder unabhängig Du schickst den Musterbrief an den Staffelleiter vorab und frägst ob man für Mannschaften wo Interesse haben eine extra Staffelrunde bilden kann und er solle doch mal bei den Mannschaften vorab anfragen ob Interesse bestünde und dann schaun ob so eine extra Staffel zustande käme.

    Genau das ist der Punkt: (Fast) Jeder zieht seinen Stiefel durch. Egal ob sich die Welt um ihn herum verändert oder nicht. Ich wette aber, dass den meisten Trainern im unteren Jugendbereich die Ziele gerade nicht bekannt sind. Die meisten haben eben keinen Trainerschein und rutschen bekanntlich, meist als Eltern, irgendwie rein. Bei den Bambini kriegen sie noch mit, dass es um den Spaß geht, auch wenn sie sich nicht so verhalten. Und danach: Fortbildung, Weiterbildung, lebenslanges Lernen - Fehlanzeige. Aktuelles Beispiel: Unser bisheriger Betreuer übernimmt ab Sommer den 2002er-Jahrgang in der E-Jugend mit 2 weiteren Vätern. Keiner von ihnen kennt die Ziele des KiFu. Und sie sind auch nicht bereit, sich damit zu beschäftigen (keine Zeit). Motto: Was früher gut war, muss auch heute noch so sein.
    Früher waren die Menschen auch davon überzeugt, dass die Erde eine Scheibe ist und handelten danach. Man könnte noch unendlich viele Beispiele aus Geschichte, Wissenschaft und Forschung nennen, von denen Menschen überzeugt waren und guten Gewissens danach handelten. Zum Glück gab es immer wieder Menschen, die sich "unbeliebt" gemacht haben und versucht haben, andere "wachzurütteln". Und genau darum geht es mir: Von "oben" kommt ja auf absehbare Zeit wohl nix. Wieviele Trainer würden es anders anpacken, wenn sie nur von der neuen DFB-Philosophie wüßten? 1, 10, 100 oder mehr? Wenn aber keiner bereit ist, ein Umdenken anzustoßen, dann wird das zweifellos vorhandene, überzeugende und moderne Wissen über den KiFu niemals Fuss fassen. Vertrösten wir uns mit "es wird noch lange dauern, aber irgendwann..." selbst, weil wir nicht daran glauben?
    Es geht auch nicht darum, dass jeder vor jedem Spiel Post bekommt und diese Masse keiner mehr lesen kann. Dafür sind die meisten doch viel zu faul oder haben einfach keine Zeit. Sondern um ein kleines Zeichen.
    Ich lese aber auch noch etwas anderes aus Deiner Nachricht heraus, und da hast Du vollkommen Recht: Sobald es oberlehrerhaft, allwissend oder bekehrend wirkt, stellen wohl alle auf stur. Deshalb wäre eine diplomatische Wortwahl "überlebensnotwendig".


    Deine Idee mit dem Staffelleiter finde ich grundsätzlich klasse. Problem ist nur unser Staffelleiter, flexibel wie ein Stück Stahl. Aber vielleicht ein gutes Thema für die F-Trainer-Staffel-Besprechung (muss ich nochmal in Ruhe drüber nachdenken).

    Das ist ja auch ok so. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass ihr tunlichst vermeiden solltet, in der Gruppe 1 aufzuschlagen. Nicht mehr und nicht weniger.



    Ihr seid ein junger Jahrgang F. Gerade eine Stufe über den Bambini. Ich halte es für zu früh, solche Aussagen zu treffen.

    Ich wollte meine Jungs nicht schlechter machen, als sie sind. Damit meinte ich nur, dass sie momentan meist für jede Mannschaft schlagbar sind. Nicht, dass aus ihnen nichts wird. Im Gegenteil, ihre Entwicklung in den letzten 2,5 Jahren stimmt mich sehr zuversichtlich, dass sie in wenigen Jahren (sehr) gute Fussballer sind und immer noch Spaß am Fussballspielen haben. :]


    Tja, und die Staffeleinteilung findet bei uns leider immer nach dem selben Muster statt. In einer Art Hinrunde spielen wir jeweils im Herbst gegen immer dieselben 4 - 5 Nachbardörfer (seit den Bambini unverändert). Die Spiele gehen aber nicht mehr so hoch verloren. Dann gibt`s die Rückrundenstaffeleinteilung, die immer wieder mit Überraschungen endet (Mannschaften, die alles verloren haben, spielen plötzlich gegen Gruppensieger anderer Staffeln), keine Ahnung, was da der Hintergrund ist. Die Bambinistaffelleiterin war ja noch flexibel, der F-Staffelleiter hingegen... (erspare ich mir lieber), mit anderen Worten an der Einteilung lässt sich nix ändern.

    @ Tom Bombadil: Ich denke, dass es eigentlich allen suggerieren wird, das wir "leichte Beute" sind. Aber wer die Tabellen/Ergebnisse verfolgt, der sieht das ohnehin. Und welcher erfolgsorientierte Trainer tut das nicht? Wir sind halt eine eher schwache Mannschaft.


    ABER: Vielleicht ist genau dann die Freude nicht mehr so groß über den vermeintlich hohen Sieg, denn welchen Stellenwert hat dieses "Messen" noch, wenn der Gegner (wir) das Ganze garnicht so ernst nimmt? Was sagt sein Sieg noch aus, wenn wir ihm sagen "Ätsch, wir könnten auch stärker an-/auftreten - tun wir aber nicht!"?

    Hallo zusammen,


    vielleicht nochmal eine blöde Frage dazu:


    Unter www.fairplayliga.de zu finden: Die Regeln im Kinderfußball sind einfach. Es gibt "Aus", "Tor-Aus", "Foul" und "Tor". Fertig!


    Fällt ein Handspiel unter "Foul", "Unsportliches Betragen" oder einfach "Handspiel"? Dürfte es dann im Kinderfussball (mindestens bis zur E) überhaupt einen Elf- bzw. Achtmeter bei einem Handspiel geben, egal ob aus Absicht oder nicht? Und auch egal ob ein Schiedsrichter da ist oder nicht (hier: FPL)? Habe mir bislang nicht soviele Gedanken dazu gemacht, sondern die Entscheidungen eher nach dem Motto "Shit happens" akzeptiert.


    Dennoch beharren einige gegnerische Trainer und natürlich auch die Eltern darauf, da sie es nicht anders kennen wollen. Ich fand es letztens ziemlich hart, einem unserer Spieler, der hinfiel und dabei auf dem vorbeirollenden Ball landete, Absicht zu unterstellen und einen Elfer zu verhängen. Da kein Schiri da war (FPL), waren nach den lautstarken Rufen der gegnerische Trainer ("Hand - Elfmeter!") natürlich auch meine Kids davon überzeugt, dass ein Strafstoss "richtig" wäre, d.h. sie einigten sich ja auf dem Spielfeld, was mir wiederum das Eingreifen verbietet. Habe ich dann auch nicht getan.
    Ich fände es eigentlich besser, dass Spiel zu unterbrechen, den Verstoss (war es in unserem Fall überhaupt einer?) zu erklären und nur im Wiederholungsfall zu ahnden (und auch nur, wenn Absicht unterstellt werden kann).


    Viele Grüße
    Micha

    Moin moin,


    Ich überlege, ob ich nicht ab der kommenden Saison (immer noch F-Jugend) die gegnerischen Trainer vorab per Email anschreiben soll. Text (würde ich natürlich noch "schöner" formulieren):


    "Werte Sportsfreunde,
    wir spielen im Rahmen der Freundschaftsrunde in Kürze gegeneinander...
    Für uns sind die Prinzipien des Kinderfussballs und die Verfolgung altersgerechter Ziele sehr wichtig, nicht nur theoretisch, sondern auch in der tatsächlichen Umsetzung. Daher möchten wir Ihnen kurz unser Vorgehen/Verhalten beim anstehenden Spiel erläutern:
    Wir werden nicht in Bestbesetzung antreten, da wir ohnehin keinen Stammkader haben...
    ...sondern aufgrund unserer Kadergröße alle Kinder zu gleichen Teilen eingeteilt und auch spielen werden... keine Unterscheidung nach gut/Schwach, neu/erfahren, talentiert etc....
    Rotationsbedingt werden unsererseits in jedem Spiel 2 verschiedene Kinder als Torwart antreten, Abwehrspieler und Stürmer nach der Pause ihre Position tauschen...
    Unsere Trainer/Betreuer werden das Spiel - ebenso wie unsere Spielereltern - weitgehend unbeeinflußt lassen, keine lautstarken Daueranweisungen (FREIES Spielen). Schiedsrichterentscheidungen lassen wir unkommentiert...
    Natürlich freuen wir uns über jedes Tor und auch jeden Sieg, aber das ist für uns nicht das Wichtige... sondern...
    Wir schreiben Ihnen dies im Vorfeld in der Hoffnung, dass auch Sie das Spiel nutzen werden, um neue/unerfahrenere/schwächere Kinder mitzunehmen/mehr einzusetzen/auf neuen Positionen spielen lassen...
    Für Fragen hiezu stehen wir gerne zur Verfügung..."


    Hintergedanke: Vielleicht den ein oder anderen Trainer/Betreuer im Vorfeld zum Nachdenken anregen... Vielleicht verzichtet er/sie ja tatsächlich mal auf 1, 2 Leute aus dem Stammkader... Vielleicht wird mal rotiert... Vielleicht das Spiel ausgeglichener... Vielleicht beschäftigt sich mal jemand intensiver mit dem KiFu-Gedanken... und und und
    Sofern der Gegner ohnehin nach den Kifu-Prinzipien handelt, wird er sich freuen und seine Einstellung bestätigt finden. Sofern er nicht danach handelt, kann er weiter spielen wie bisher (Stammpositionen/-kader). ODER er nimmt sich diese Sachen zumindest teilweise für dieses eine Spiel an - wäre doch schon ein Erfolg.
    Und wie "toll" ist der (hohe) Sieg noch, wenn den anderen der Sieg von vorneherein garnicht wichtig war?


    :?: Was haltet Ihr von dieser Idee? Alles Mumpitz? Geschwätz für Weicheier? Der Gegner ist eh unbelehrbar? Aussichtslos? Oder doch eine Möglichkeit, das Erfolgsdenken so langsam "anzugreifen"?
    :?: Hat schon mal jemand so etwas gemacht? Mit welchen Erfahrungen? "Mustertext"?
    :?: Was sollte man bedenken? Fühlt sich womöglich jemand übergangen, belehrt, beleidigt, herabgesetzt? Denkt der (erfolgsdenkende) Verein positiv oder negativ darüber? Was muss man schreiben, was sollte man unter allen Umständen vermeiden?


    Danke vorab!
    Micha

    das demografische Problem hat aber auch Vorteile, vielleicht besinnen sich dann einige Vereine/Trainer und kümmern sich auch verstärkt um die schwächeren Kinder, so dass diese eben nicht mit dem Fußballspielen aufhören
    und auch einigen Vereinen täte es gut, an ihrem Image zu arbeiten und mehr Elternarbeit zu leisten


    die Lösung mit 3 Jahrgängen in einem Team halte ich persönlich für überhaupt nicht erstrebenswert, da die körperlichen Unterschiede sich dann noch stärker bemerkbar machen. wenn es allerdings keine Alternativen mehr gibt, wird wohl nichts anderes übrig bleiben.

    @ Ranwie: Könntest Du bitte die Quelle angeben? Danke!


    Ich habe meine Infos, was Spielerwechsel und eventuelle Sperren betrifft (hier: FVM) von folgender Seite: http://www.wflv.de/549.0.html
    Dort ist leider keine Erleichterung für F- oder E-Junioren ersichtlich.


    Habe nämlich selber gerade 2 Fälle, bei denen wir zurzeit davon ausgehen, dass sie bis zur neuen Saison warten müssen, bevor sie bei uns spielen dürfen.

    Danke für Eure Tipps und Meinungen!


    Ich denke, ich werde beim groben Raster 30+30+30 bleiben, allerdings jeweils nur noch die einfach erklär- und durchführbaren Teile einer Übung des DFB-Training online als Korsett nehmen. Die anderen Teile werde ich halt durch "einfachere" ersetzen.


    An kleineren Übungsgruppen arbeiten wir schon, spätestens ab Sommer leben wir diesbezüglich im Paradies :thumbup: (2 Trainer + 3 Betreuer für ca. 19 Kids).

    So eine oder ähnliche Geisteshaltung ist m.E. grundsätzlich ein Risiko für das "vernünftige" Wettspiel im KiFu. Es könnte sich das Argument festsetzen, dass FPL was für Verlierer ist, die nicht in der Lage sind sich nach dem olympischen Motto - Höher, Weiter, Schneller - im sportlichen Wettkampf zu messen.


    Aus diesem Grunde sollte man hier den Anfängen wehren und solch Gedankengut erst gar nicht aufkommen lassen bzw. bereits im Keim ersticken.

    M.E. ist das relativ einfach erklärt: Die Starken spielen weniger und nicht immer auf ihrer Lieblingsposition, die Schwachen machen mehr "Fehler" und deshalb verliert das Team bzw. verliert noch höher. Und dann diese Rotation, immer wieder steht ein anderes Kind im Tor, so kann man ja keinen alles überragenden F-Jugend-Torwart heranzüchten... Ist natürlich für den Hobby-Bundestrainer (Vater) schwer zu akzeptieren.
    In jedem Fall werden wir spätestens zu Beginn der neuen Saison einen weiteren Elternabend durchführen und unsere Ziele mit der F-Jugend noch etwas detaillierter und deutlicher darstellen als beim letzten Mal. Inzwischen bin ich auch so weit, dass ich sage, wem das nicht gefällt, der soll sich einen anderen Verein suchen (im Ernstfall natürlich etwas diplomatischer verpackt 8) ). Wir haben genug Kinder bzw. Eltern, die dahinter stehen.


    saschatoni: Positives kann ich zum Glück auch berichten, auch wir hatten schon zweimal die exakt selbe Situation wie Ihr. Der Ball wird dem Torwart, der ihn fest mit beiden Händen hat, aus den Händen ins Tor geschossen. Beide Trainer fragten mich sofort, ob das Tor nicht gegeben werden soll. Aber das waren auch jeweils Trainer, die sich ansonsten sehr ruhig an der Seitenlinie verhielten.


    Ansonsten frage ich mich, ob nicht in jedem Fussballkreis mehrere sog. "Multiplikatoren" (Freiwillige vor!) geschult werden können, die im Laufe der nächsten Monate bzw. sogar Jahre jedem Verein im Kreis anbieten, einen Info-Abend über Ki-Fu-Ziele durchzuführen. Würde mich auch sehr reizen und ich denke, dass es mehrere Leute gibt, die sich anschließen würden. Aber vielleicht wird ja irgendwo schon darüber nachgedacht...

    Natürlich habt Ihr Recht, dass man am Besten bei sich anfängt. Heißt ja nicht umsonst "aller Anfang ist schwer". Ich bin auch froh, dass der überwiegende Teil meiner "Eltern" hinter der KiFu-Philosophie steht. Auffällig: Umso besser (fussballerisch) das Kind, desto weniger steht der Vater (seltener die Mutter) dahinter.


    Ich versuche auch immer wieder, andere Trainer für den Fair-Play-Liga-Gedanken zu sensibilisieren, nur das funzt leider überhaupt nicht. Meine Befürchtung ist halt, dass es zu viele "Unbelehrbare" gibt. Die meinen, dass die räumliche Abgrenzung der Zuschauer zum Spielfeld und die eingerichtete Coachingzone allein reichen. Verbal prügeln sie nach wie vor auf ihre Mannschaft ein und nehmen den Kids auch immer wieder die Entscheidungen vorweg ("Ecke"). Gutes Beispiel war unser gestriges Spiel in der FPL: Unsere Jungs waren den Tränen nah, weil unser Gegner sehr unfair gespielt hat und häufig, meist auch dank der Zwischenrufe ihrer 4 (!) Trainer/Betreuer, (falsche) Entscheidungen zu ihren Gunsten getroffen hat. Obwohl ich mehrfach freundlich, aber bestimmt auf das Fehlverhalten hingewiesen habe - Null Einsicht. Und dann die Verabschiedung des Gastgebers "Danke für das faire Spiel", da habe ich auch 2 Fäuste in der Tasche gemacht. Unseren Jungs habe ich nachher gesagt, dass das natürlich nicht in Ordnung war, dass es mich aber gefreut hat, dass sie wie immer sehr fair geblieben sind und dass ich daher sehr stoz auf sie bin und lieber sie als irgendjemand anderes trainiere. Hoffe, dass sie das verstanden haben und ihrer Linie treu bleiben.


    Bis zum letzten Sommer wurde auch ich immer ergebnisorientierter und ließ mich daran messen. Verzweifelte gar, wenn wir mal wieder eine Niederlage einstecken mussten. Negativer Höhepunkt war sicherlich, dass ich sogar bei den Bambini mal einen unserer talentiertesten Jungs zusammengestaucht habe, weil er ein nicht so gutes Spiel abgeliefert hatte. Auf der Suche nach Tipps, wie ich die Mannschaft besser machen kann, so dass wir häufiger gewinnen, bin ich seinerzeit zum Glück auf dieses Forum gestoßen. Das hilft aber nur, wenn man ein Minimum an Grips hat und gewillt ist, eine andere Sichtweise kennenzulernen. Viel schwieriger ist dann aber wohl die Umstellung, die Änderung des Verhaltens selbst. Das konnte ich auch immer wieder bei mir beobachten. Erst in den letzten Spielen ist es mir gelungen, Rotation in Reinform auch wirklich anzuwenden. Resultat ist, dass jetzt z.B. auch alle mal gerne ins Tor möchten, so dass ich mittlerweile in jeder Halbzeit einen neuen Torwart einsetzen kann. Alle spielen zu annähernd gleichen Zeiten. Und ich sage eigentlich so gut wie garnichts mehr während des Spiels. Aber dafür habe ich selbst Monate gebraucht. Das heißt aber auch nicht, dass ich mich nicht über Gegentore/Niederlagen ärgere. Das lasse ich aber mittlerweile komplett in meinem Kopf und belästige niemand anderen mehr damit. Kinder und Eltern baue ich - egal wie sie gespielt haben - wieder auf bzw. halte ihre Motivation hoch. Und was kann es schöneres geben, als dass alle Kinder jede Woche gerne zum Training kommen und sich auf wirklich jedes Spiel freuen...


    Ich bin aber auch dafür, dass mehr Druck von oben kommt, zumindest die Landesverbände sollten hier mehr Infos und Schulungen anbieten (auch hier gibt`s noch viel zu verbessern, frage mich z.B. warum unser aktueller Lehrgangsplan immer noch der von 2010 ist...). Oder auch mehr Anreize schaffen für faires und kindergerechts Fußballspielen.

    Moin zusammen,


    @TomBombadil: Sorry, der Frust musste mal (wieder) raus!


    Was bei mir als 5. dazukommt: Unser Landesverband hat mittlerweile die Pflicht zum Ergebniseintragen bis in den Bambini-Bereich ausgeweitet. Dort lassen sich nun alle Spiele und der aktuelle Tabellenstand aller Mannschaften ablesen. Förderlich für den Gedanken des KiFu? Sicherlich nicht. Ist aber ja wohl auch andernorts anzutreffen. Und wieder eine Bestätigung für die zahlreichen "Ergebnisanhänger".


    Was ich übrigens sehr bemerkenswert finde (auch wenn es ggf. schon einmal angesprochen wurde): Ich habe aufgrund der aktuellen "terroristischen" Bedrohung in unserem Zuhause (2 + 7 Jahre alt) so einige Erziehungsratgeber gewälzt - ohne dabei (zunächst) an Fussball zu denken. Fazit der Autoren: Die Kinder mehr frei entscheiden lassen, Konflikte selbst regeln lassen, weniger eingreifen (i.S. eines Schiedsrichters) aktiv zuhören, Ausprobieren lassen, durch Fehler lernen, Bestrafungen/Belohnungen möglichst vermeiden etc. - Folge: Die "Förderung" jedes einzelnen Kindes stärkt die Gruppe (Familie, Kindergarten, Schule etc.), höhere Kreativität, mehr Selbstbewußtsein, bessere Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Oh, dachte ich da irgendwann, entspricht das nicht genau der DFB-Philosophie? Frei spielen lassen, Kreativität entwickeln, alle spielen möglichst zu gleichen Teilen auf allen Positionen usw.? Für mich wieder eine Bestätigung, dass die DFB-Philosophie die Richtige ist. :!:


    Die Tipps aus den Erziehungsratgebern habe ich übrigens auch schon beim Training verwendet. Ein Beispiel: Ein paar Störenfriede wollten mal wieder keine Ruhe geben. Habe dann der Gruppe gesagt, dass sie mir mitteilen sollten, wenn sie bereit zum Training wären, ich würde mich solange hinsetzen, wer trainieren wolle, sollte sich auch setzen. Die meisten haben erst mal verdutzt aus der Wäsche geguckt und weiter Unsinn gemacht. Innerhalb weniger Minuten saßen dann aber fast alle. O.k., dachte ich, mal schauen, was jetzt passiert, da die restlichen 3 - 4 keine Anstalten machten, sich hinzusetzen. Den trainierwilligen wurde es dann zu bunt, sie sind mit mehreren aufgestanden und haben die letzten Störer energisch zum Hinsetzen aufgefordert, was sie dann auch nach kurzer Zeit taten. Das anschließende Training lief dann super. Und ich hatte nichts gemacht, nicht gedroht, geschimpft, bestraft. Für mich ein schöner Erfolg! Aber auch für die Kinder, denn sie haben ja nur das getan, was sie selber wollten...


    Viele Grüße!

    Hallo zusammen,


    um es vorweg zu sagen: Ich finde die Ideen und Konzepte dazu richtig klasse. Ich selbst habe 2009 die C-Lizenz erworben. Während des Lehrgangs wurden die Ziele speziell für die unteren Jugenden (G,F+E) theoretisch nur sehr kurz (nach dem Motto "nicht so wichtig") und praktisch überhaupt nicht vorgestellt. Auch in der Prüfung waren Lehrproben aus dem Bereich G bis E verboten. In 2010 habe ich dann in Hennef einen 2-tägigen Lehrgang (Training mit F+E) absolviert, den ich sehr lehrreich fand und bei dem (endlich) auch die Philosophie des DFB ganz deutlich erkennen konnte. Seitdem versuche ich, unser Training und auch unsere Spiele in diesem Sinne auszurichten. Leider gelingt mir das nicht immer, so kämpfe ich z.B. häufig noch gegen das immer wieder aufkeimende Gewinndenken meinerseits an. Eine große Hilfe und Bestätigung ist mir in dieser Zeit das Trainertalk-Forum geworden, auch wenn ich oft nur passiver Mitleser bin.


    Ich habe aber (leider) dennoch starke Zweifel, dass sich die FPL und die KiFu-Richtlinien des DFB bundesweit durchsetzen können und werden. Warum?


    1. In meiner knapp 3-jährigen Trainertätigkeit (G+F) auf dem Lande habe ich geschätzte 40-50 Mannschaften und deren Trainer-/Betreuerteam bei Spielen/Turnieren kennengelernt. Mit eigentlich allen habe ich mich gut arrangiert und - in Härtefällen - gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Ich habe allerdings nur ein einziges Mal erlebt, dass der gegnerische Trainer nicht stur gewinnorientiert gespielt hätte. Mitgenommen werden nur die Stärkeren, zur Not spielt man auch ohne Auswechselspieler. Da, wo Nr.8 + Nr. 9 vielleicht nicht ganz so stark oder erfahren sind, werden diese erst eingewechselt, wenn man deutlich in Führung liegt. Wie, erst 9:0 - da geht noch was! Es wird geschrien, zusammen gestaucht, Ersatzspieler dürfen 39 min. Blümchen pflücken etc. Es gibt sogar Manschaften, die extra die meisten Qualifizierungsspiele verlieren, um in eine schwache Rückrundenstaffel gesetzt zu werden und dann alles wegzuhauen (könnte ich namentlich benennen, tue ich aber nicht).


    2. Viele Trainer/Betreuer haben keinen Trainerschein (was sollte der aber bringen, wenn die Ki-Fu-Ziele - wie bei mir - dabei fast außen vor bleiben?). Es sind viele "alte" Fussballer, angesehen und bekannt bei Eltern, Verein und Dorfgemeinschaft. Wenn sie gewinnen, sich für die E-Leistungsstaffel qualifizieren, den Bambini-irgendetwas-Cup gewinnen, klopfen ihnen alle auf die Schulter. Und diese Leute kommen doch haufenweise nach. Oh, neue Mannschaft, wer macht es? Ja gut, der hat ja selbst lange genug gespielt (und dabei natürlich nicht die heutigen KiFu-Ziele kennengelernt), reicht, um qualifiziert zu sein. Das sind auch Leute, mit denen man m.E. überhaupt nicht diskutieren kann, die sind garnicht bereit, sich entsprechend der DFB-Philosophie zu ändern geschweige denn sich überhaupt damit zu beschäftigen. Totschlagargument: "Du hast nicht (bei uns) im Verein gespielt und Deine Teams verlieren stets - ich habe 15 Jahre gespielt und meins gewinnt." Das käme ja einer Gehirnwäsche gleich, jemanden vom jahrelang erlernten und anerzogenen abzubringen.


    3. Und das erlebe ich im eigenen Verein: Der E-Jugend-Trainer will den einzigen starken F-Junior mit raufziehen und bespricht das mit den Eltern und dem Kind aber nicht mit uns (der Junge ist dann aber doch bei uns geblieben). Eine ("schwache") E-Juniorin hingegen schiebt er zu uns ab. Das alles mit Wissen und Unterstützung seines besten Freundes, des Jugendleiters. Bitte jetzt nicht sagen "dann musste den Verein wechseln" - habe ich abgewogen und mich dagegen entschieden. In jeder Jugend bei uns (wir haben alles außer A + B) gibt es feste Positionen, keine Rotation. Die Ergebnisse unserer Jugendmannschaften werden jedes Jahr besser. Die Trainer untereinander verstehen sich umso besser, desto mehr man gemeinsam feuchtfröhlich feiern kann. Mit wem sollte man hier diskutieren, die Ziele des KiFu vorstellen? M.E. halten sich fast alle unsere Trainer weder beim Training noch beim Spiel daran. Alle rausschmeißen? Dann haben die Kinder gar kein Fussballtraining mehr. In unserem älteren F-Jahrgang haben wir mehrere sehr schwache und/oder unerfahrene Kinder. Ab Sommer wird diese Truppe von 3 Eltern für die E übernommen, die jetzt schon klarmachen, dass einige "ja sowieso bald aufhören". Ich trainiere diese Fälle ja gerade und ich weiß, dass diese Kinder gerne, wenn auch noch nicht so gut, Fussball spielen. Bei mir würden sie das auch weiterhin. Ich weiß aber auch, dass die neuen Elterntrainer froh sind, wenn sie weg sind, weil sie sich nicht um sie kümmern wollen ("sind ja hoffnungslose Fälle").


    4. Zur Fair-Play-Liga: Super-Idee, wir nehmen schon dran teil. Praxis: Die Zwischenrufe der Eltern sind viel weniger geworden (+), die Kinder haben keine Probleme ohne Schiri (+), aber... die Trainer haben sich m.E. nicht geändert (-). Feste Positionen werden vorab besprochen und während des Spiels eingefordert. Nach wie vor geben die Fair-Play-Trainer mehr als "die nötigsten Kommandos", rufen lautstark dazwischen, beeinflußen die Kids z.B. durch ein lautstarkes "Ecke", "Schieß doch" oder stellen auch mal jemanden hinters Tor, um den "neuen" Torwart zu coachen. Auch hier versuche ich gegenzulenken, bringt aber nach meiner Erfahrung beim "gewinnorientierten" Trainer wenig bis nichts, keine Einsicht. Mir graut auch ein bisschen davor, dass vermutlich ab Sommer alle Teams nach den Fair-Play-Liga-Regeln spielen müssen, denn dann sind auch die FPL-Gegner allesamt dabei (dann dürfte es noch mehr Stunk geben). Dennoch befürworte ich die FPL, denn das Pluszeichen bei Eltern und Kindern ist es wert.


    Nochmal zu meiner Eingangsthese: Wer sollte das neue Ki-Fu-Denken des DFB in die Landschaft transportieren? "Alte" Fussballer umpolen? Eltern überzeugen? Verein/smitglieder? Zuschauer? Dorfgemeinschaft? Wer lässt sich gerne vom Gegenteil überzeugen, wenn er es jahre- oder gar jahrzehntelang anders kennengelernt hat? Und das auch noch erfolgreich... (WM-Titel, Meisterschaft, Aufstieg etc.) Von wie vielen Köpfen reden wir, wie viele kann man überzeugen?


    Ich persönlich habe damit im letzten Jahr bei meiner F-Jugend angefangen. Die Eltern ziehen größtenteils mit. Aber an die anderen Trainer unseres Vereins komme ich nicht ran (bin halt auch kein Dorf-Urgestein, sondern nur zugezogen). Bei den 20 Dörfern um uns herum kann ich da leider auch keine Ansätze erkennen. Also nur ein Tropfen auf den heißen Stein?


    Gute Nacht! (wegen der Uhrzeit, nicht wegen Fussball-Deutschland :sleeping: )

    Hallo,


    wie wäre es, wenn man die negative Bewertungsmöglichkeit weglässt? Und nur einen Button "Gefällt mir", "Ist hilfreich" oder "Stimme zu" einfügt? Dann würde sich zumindest keiner angegriffen oder herabgesetzt fühlen, aber bei wirklich guten Artikeln sieht der Verfasser dann, dass er eine breite Zustimmung erzielt bzw. er den Nerv getroffen hat. Auf der anderen Seite (der, der kaum "Punkte" hat) kann man dann nur erkennen, dass andere Leser hieran nicht so interessiert sind, sie dieses Thema als nicht so wichtig betrachten oder sie sich, trotz Lesens, keine weiteren Gedanken dazu machen.
    Habe aber zugegebenermaßen keine Ahnung von der technischen Umsetzbarkeit/Kompliziertheit der Sache.


    Viele Grüße!