Beiträge von PaulBreitner

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    Is auch keine Überreaktion - mich nervt diese Arroganz gepaart mit Ignoranz schon seit ein paar Jahren. Das ist auch der Grund, warum ich mich voll auf die Kleinen konzentriere. Die Kinder sind noch normal, die sin herzlich, das macht Spaß die Kids sind schwer in Ordnung. Ab der B-Jugend - wird's mir zu blöd und mit den Herren will ich schon lange nix mehr zu tun haben. Das zieht mich runter, dass muss ich mir nicht geben.

    Troll hin oder her. Fakt ist, so ein Müll passiert da draussen. Das ist ja genau das Problem!


    Wenn ich sowas lese, geht mir die Hutkrempe hoch! Ich habe mittlerweile den Fußball so satt. Jeder andere Sport ist 10x besser. Mir braucht kein Dorfverein mehr kommen und jammern von wegen kein Nachwuchs, die großen Vereine, die Kinder können nix mehr mit dem Ball, weil sie nicht mehr jeden Tag kicken usw.


    Selber schuld. Ist bei uns im Verein genau(!) das Gleiche. Genug Kinder da aber die werden von völligen Hirnis vergrault, man lässt sie nicht spielen, fördert sie nicht, schickt sie stattdessen weg usw.


    Persönlich bin ich kurz davor die Sache hinzuschmeissen ... ich möchte mit SOWAS(!) nix mehr zu tun haben. :thumbdown:

    Sehe es jetzt erst ...


    Zunächst: Aufwärmen muss auf die folgende sportliche Belastung vorbereiten. D.h. alle Körpersysteme in Schwung bringen. Herz-/Kreislauf Systeme, Muskeln, Bänder, Sehnen, Soffwechselsysteme und den Kopf (nicht lachen - man muss "heiß" werden für das Training/WK).


    Daraus lässt sich schon folgern, dass es auf die Sportart ankommt, wie man sich aufwärmt. Ein Marathonläufer läuft sich nur kurz warm, muss nicht viel machen, ein paar Steigerungen vielleicht. Ein 100m Sprinter dagegen muss sich lange aufwärmen. Im Profibereich fangen die bis zu ne Stunde vorher mit ihrem Ritual an. Dieses Aufwärmritual ist aber verschieden und ein Top-Programm gibt es nicht. Es muss auch Spaß machen.


    Der Fußballer hat enorm vielfältige Anforderungen, deshalb ist sein Aufwärmen auch vielfältig. Statisches Dehnen ist deshalb nicht dabei, weil statisches Dehnen den Muskeltonus senkt, die Jungs quasi in die Hängematte schickt und der Fußballer aber sprinten will, und dazu hochbereite Rennpferde am Start braucht.


    Wichtig ist, dass man vom Lockeren zum Intensiven "aufbaut". Also locker laufen, locker springen (evtl. Kopfball mit Partner), dann kurze Strecken leicht Beschleunigen (nur zügig) - also gaanz humane Antritte, dann evtl. etwas Lauf ABC - Hopserlauf ist nicht schlecht, natürlich Kniehebelauf auch Skipping und Innen- und Aussenrotation der Beine im Hüftgelenk, dann etwas zügigere Zick-Zack Läufe, Seitbewegungen, Rückwärts, mit Rumpfdrehungen und Armkreisen usw ... und immer dazwischen locker Laufen und springen. Gerne auch Liegestütz oder Burpees oder Hockstrecksprünge und so Zeug. Mit der Zeit intensiver werden und zum Schluss n paar kurze echte Antritte und Steigerungen (50-60m langt m.E.) und/oder Liniensprints und immer dazwischen Sprünge. Die sind deshalb so wichtig, weil die die Muskulatur auf Spannung halten und das ist enorm wichtig vernünftig Sprinten zu können. Schon mal Sprinter im Starblock gesehene? genau - die springen ;)


    Wichtig ist das gute dosieren der Intensität. Man muss nur sehr kurz wirklich ins Max-Tempo gehen. Für den Rest reicht deutlich bis kurz darunter. Gutes Aufwärmen heißt alo auch Körpergefühl haben/entwickeln.


    Ich würde so viel wie möglich mit Ball machen und auch Schüsse, Flugbälle und Finten (aber nicht ganz Vollgas) ins Programm einbauen. Dann kan man 4gg2 oder Eckerl oder sowas spielen, denn das ist eigentlich, wenn g'scheit gemacht recht intensiv und nicht zum Anfang beim Aufwärmen.


    Dynamisches Dehnen ist im Prinzip wi Gymnastik von Turnvater Jahn. Der hat's richtig gemacht. Ich mache das aber nie explizit vor'm Sport, sondern immer mit Sprüngen oder Technikübungen der jeweiligen Sportart (Lauf-ABC, paar Bahnen Technikübungen im Schwimmbad) oder ein paar Tricks mit dem Ball und auch leichte Rumpfstabi (Bauch-Beine-Po) auch mit dem Ball.


    Dobrin hat mal ne Doktorarbeit verlinkt. Die Arbeit bringt jetzt an sich keinen Mehrwert (zu theoretisch) aber sie hat (und das ist Klasse) zwei Seiten für den Praktiker. Guckst Du: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97205779x&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=97205779x.pdf


    Die wichtigen Seiten sind S. 198 / 199. Sehr schöne Aufstellung

    Ich habe in meinem allerersten Beitrag (Nr. #3) bereits geschrieben, dass ich solchen Zwang nahe der Körperverletzung ausschließe. Wenn es darum geht, um diese Extreme - dann bin ich still, es sollte dann aber auch deutlich in dem Artikel stehen.


    Allerdings sind viele dieser Trainingseinheiten nicht aus körperlicher Sicht ein problem, sondern der ausgeübte psychische Druck, der Zwang ist es.


    An welche Einheiten denkst Du konkret?

    Nochmal: 3x pro Woche als gesunder 10-14 jähriger oder jünger 1,5h Fußballtraining führt nicht ins physische Übertraining. Auch langfristig nicht. Egal welche Intensitäten. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich Dir sagen, dass man sogar als degenerierter Erwachsener nach einer Gewöhnungszeit bis zu einem Umfang von ca. 10h Training pro Woche nicht mal perodisieren braucht, dass steckt man das flach 52 Wochen im Jahr weg sofern man mit den Intensitäten varriert. Ab dann muss man aufpassen.


    Wenn Du vom Leistungssport mit Kindern redest, dann bin ich voll bei Dir - darüber sprechen auch die mir bekannten Studien die das Thema Übertraining. Der Artikel suggeriert, dass der Breitensporttrainer in dem Alter bzgl. Intensität und Umfang was falsch machen könnte. Dem ist aber nicht so.


    Ich verstehe nicht, warum Du der guten Sache "Druck von den Kindern im KiFu nehmen" zuliebe auf das Mittel der Angstmache - so empfinde ich es zumindest - zurückgreifst. Das ist doch nicht nötig und überdies falsch.


    Warum hast Du so eine "Angst" davor, dass Kinder regelmäßige, tägliche körperliche Betätigung erfahren? Uwe - Das ist an sich normal! Das was unsere Kinder in der Playstation-Gesellschaft tun ist nicht normal. Permanentes Bewegen, dass ist das was unsere Kinder brauchen. Warum denkst Du haben 2/3 aller 2-3 Klässler Dysbalancen und Haltungsschäden? Sicher nicht davon, weil sie zuviel machen, sondern weil sie zuwenig machen.


    Der Punkt ist doch - und hier sind wir doch völlig einig - der Leistungsdruck, der psychische Druck, die Erwartungshaltung macht unsere Kinder krank. Vom täglichen kicken, toben, rennen, springen und alles immer Vollgas ist noch kein Kind krank geworden. Mal Schürfwunden oder Platzwunden - ja. Sonst aber nix. Pflaster drauf und weiter geht's.


    EDIT: Nenne doch mal ein konkretes Beispiel an Häufigkeit, Umfang und Intensität das einem 10-14 jährigen über einen Zeitraum von x Wochen ins Übertraining führt. Vielleicht meinen wir ja das Gleiche!?

    Uwe, Du liegst hier falsch. Es ist im Rahmen des Normalen nicht möglich ein gesundes Kind (ich sprechen nicht von Jugendlichen) durch Sport in einen körperlichen Übertrainingszustand zu bringen. Eine vernünftige Mahlzeit, etwas Schlaf und die regenerieren schneller als Du das Wort buchstabieren kannst. Viele von uns Älteren hier haben sich sicher unorganisiert früher mehr und intensiver bewegt als es viele Kinder heute trotz organisiertem Fußballtraining tun. Es ist vollkommen absurd aus diesem Wenigen an Bewegung die Gefahr für ein physisches Übertrainingssyndrom konstruieren zu wollen.


    Du hast aber 100% recht, wenn Du dazu aufforderst, den psychischen Druck aus dem 3x1,5h Fußballtraining (wenn überhaupt) und dem Spiel am Wochenende zu nehmen, denn der - verbunden mit dem enormen Leistungsdruck, dem die Kinder im Alltag sonst noch so ausgesetzt sind - führt zu einem "Übertrainingszustand" psychischen Ursprungs.


    Ich setze das Wort in Anführungszeichen, weil die psychische Genese hauptsächlich bei Leistungssportlern bekannt ist und hier üblicherweise Overreaching Syndrom (im Gegensatz zu Over-Training im Sinne physischer Genese) genannt wird. Auch gint es im Leistungssport viel mehr Grauzonen und Mischformen. Bei Kindern ist das viel mehr ein Burn-out im klassischen Sinne, eine psychische Ermüdung, die ggf. (im Extremfall) physische Symptome zeigt.


    Mit einem Zuviel an sportlicher Belastung hat das aber i.d.R. nix zu tun.

    Sven, dass sportliche Training ist in dem Bereich diesbezüglich praktisch irrelevant. Die sportliche Belastung ist eben KEIN Problem. Problem ist die Alltagsbelastung der Kinder. Durch Sport in dem üblichen Maße kannst Du ein Kind NICHT ins physische Übertraining schicken. Im Gegenteil_: Sport kompensiert psychischen Druck zunächst. Die psychische Last ist das Problem. Man unterscheidet deshalb auch psychische und physische Übertrainingssituationen.


    Der Trainer ist ne arme Sau. Er weiß nicht dass der kleine Kerl, den er da gerade trainiert die 2h vorher von der Mama durch die Hausaufgaben "geprügelt" wurde ... und das täglich ... wöchentlich ... monatlich ... immer ...

    In dem im Fußball heutzutage üblichen Rahmen ist ein Übertraining von gesunden Kindern(!) durch reine Sportbelastung (Häufigkeit, Umfang, Intensität) praktisch nicht möglich. Ich schließe Zwang an der Grenze zur Körperverletzung hier mal aus (Stichworte: DDR, China, Turnen, Eislauf etc. pp.).


    Der Punkt heute ist die Gesamtbelastung im Alltag. Kinder denen alles mögliche aufgehalst wird: Schule, Musikinstrument, Freizeitstress usw. - es ist der psychische Druck, der den Körper reagieren lässt: psychosomatische Auswirkungen.


    Meist trägt der Sport sogar dazu bei, dass man diesen psychischen Druck besser verkraftet. Irgendwann geht es aber trotz Kompensation nicht.


    Was ich an dem Artikel nicht gut finde ist, dass die wiki Definitionvom rein sportlichen begründeten Übertraining spricht, der Artikel aber eigentlich vom psychischen Load handelt.

    Sprints sind zunächst ein Mittel des Schnelligkeitstrainings. Die Lehre sagt nach dem Aufwärmen an den Anfang des Hauptteils. Wichtig ist, dass man sich so aufwärmt, das man auf die anschließende Belastung vorbereitet ist. Also kein statisches Dehnen - das gehört nicht in dass Aufwärmprogramm. So oder so nicht.


    Aber schädlich sind Sprint auch am Ende des Spiels nicht. Auch in der 80min wird ein Sprint angezogen. Das ist fußballspezifisch. Abgesehen davon, dass Laktat nicht schädlich ist, sind Kurzsprints ja eben viel zu kurz um Laktat zu anzusammeln. Richtig breit wüden Dich in diesem Sinne 400m Sprints machen. Da kommt Dir das Laktat am Ende bei den Ohren raus.


    Ob Sprints am Ende der Einheit Sinn machen ist was anderes. Vom Schnelligkeitstraining her nicht. Man könnte über nen mentalen Effekt bei Ermüdung reden - ok.


    Freilich: Wenn man unfit ist, vorverletzt und schon relativ stark ermüdet und gleichzeitig aber den Willen hat, dann kann bei nem Sprint schon mal was passieren - keine Frage. Der Punkt ist aber schon auch: Wer kann nach nem 1:30-2h Training überhaupt noch Vollgas gehen sofern es nicht gerade regenerativ war? 70% oder 80% sind ja locker und auch Richtung 90% ist es immer noch submaximal. Intensiv wird es erst so ab 95% (andere meinen ab 90% - well).


    Wenn Jugendliche bei sowas ne Verletzung kriegen sind oft muskuläre Dysbalancen im Spiel - im Endeffekt mangelnde körperliche Fitness. Die Jungs stehen voll im Saft, zittern förmlich vor Kraft, Ehrgeiz und Willen aber das 2- max. 3x Training in der Woche mit den langen Saisonpausen bereitet den Körper halt nicht auf permanente Spitzenbelastungen nachhaltig vor zumal ja meist recht einseitig (fußballspezifisch) und wenig ganzkörperlich trainiert wird. Das klassische Breitensportproblem.

    Bei mir gibt's das mit 9+3 gar nicht. Ich habe 12 totale TOP-Spieler. Im Endeffekt die gesamte DFB Startelf vom WM Finale 2022 in Katar. Also habe ich auch nicht das Problem mit den barsch reagierenden Spielern. Hättest mal die anderen drei besser gefördert, hättest jetzt auch ein Problem weniger.


    Sollte doch einer dabei sein, kriegt er nen holländischen Pass, ich schick ihn zum Uli und dann kann er Thomas Müller würgen.