Ich wollte mich eigentlich aus dem Thread heraushalten, weil ich selten einen so undurchdachten Themenbeitrag hier gelesen habe.
Mal fern ab von der absolut unmöglichen Umsetzung bin ich dazu noch nicht mal der Meinung, dass die konsequente Rotation an sich nur Vorteile bringt. (Bevor hier irgendjemand kommt: in der F- und E-Jugend habe ich viel, sehr viel rotiert, aber trotzdem individuelle Stärken und Wünsche (und damit das Selbstvertrauen) der SPieler berücksichtigt.
In der B- oder A-Jugend noch ne grundlegende Rotation einzufordern, darüber habe ich dann eine gänzlich andere Meinung als Andre.
Aber folgende Satz ist der Grund, warum ich mich dann doch zu Wort melde.
Hierzu würde ich ein Elternrecht einräumen oder sie zumindest darauf hinweisen, dass sie den Trainer beim Staffelleiter "anzeigen" könnten, falls ihr Sohn nicht rotieren durfte.
Ich denke mal weiter:
- Wozu braucht man überhaupt noch einen Trainer? Wenn die Eltern bei der Aufstellung (mit-) bestimmen können ... Ich bin jederzeit gesprächsbereit, aber die Aufstellung ist mein alleiniges Hoheitsgebiet, da lasse ich mir von ELtern nicht hineinreden. Und das sollte kein Trainer, nirgends, das untergräbt völlig seine Autorität, er wird zum Clown...
Die Aufstellung obliegt ALLEIN dem Trainer (keinen Eltern, Jugendleiter, Vorsitzender oder Sponsor, etc.)
- Wo fließen Einsatzwille, Laufbereitschaft, Teamgeist, Zuverlässigkeit, etc. in die Einsatzzeiten ein, Tugenden, die ich auch fördere und fördern will. (Stark vereinfachtes Beispiel: Ein Spieler, der in der IV völlig lustlos agiert, eventuell absichtlich schlecht spielt, soll ich dann durch einen Einsatz auf seiner Lieblingsposition - ich muss ihn ja dahin rotieren - belohnen?? Welches Signal bekommen dadurch die anderen Spieler? Einsatz und Teamgeist sind unwichtig?)
- Was hast du denn für Moralvorstellungen (vgl Piagets Stufen der Moralentwicklung), wenn man mit "tue dies oder du wirst bestraft" als grundsätzlichen Gedankengang (nicht nur in diesem Thema) propagiert?
- Wenn ein Spieler oder dessen Eltern wirklich so unzufrieden sind mit dem Trainer und der SItuation, kann man doch den Verein oder die Mannschaft innerhalb des Vereins wechseln. Gerade in deinem Fall Andre, gibt es ja genug andere Vereine im Umkreis, genauso, wie euer Verein doch auch eine zweite oder untere Mannschaft hat. Viele Optionen also.
Und IV ist ja wohl alles andere, als eine langweilige Position im heutigen Fussball mit ballorientierter Verteidigung (zumeist in der Viererkette). Der IV hat i.d. Regel die meisten Ballkontakte (wenn man nicht haushoch überlegen ist), wird taktisch ordentlich gefordert und muss den ganzen Mannschaftsverbund vor sich organisieren.
Ich bin z.B. ein klarer Mittelfeldspieler, nur aufgrund meiner zu geringen Körpergröße war IV nur ganz selten meine Position. Aber die macht mir richtig Spass.
In der Halle wollen bei mir nahezu alle Spieler lieber hinten spielen. Haben diese doch - bei unserer Spielweise - bestimmt 3-5mal soviele Ballkontakte, wie die Stürmer. Und sogar Torschützenkönig bei Turnieren wurde häufig (ich glaube sogar häufiger als einer meiner Stürmer) in den letzten Jahren ein Abwehrspieler. Bester Spieler ganz sicher sogar.
Fazit:
Man muss die IV Rolle nur richtig interpretieren. Und da ist nicht nur der Trainer gefragt, auch der Spieler kann hier eigenverantwortlich mehr einbringen, als nur hinten "rumzustehen".