Beiträge von TW-Trainer

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    Wie bereits erwähnt, gibts in Richtung Muskelaufbau über ein normal sportlich entwickeltes Kind in diesem Alter keine großen Fortschritte zu erzielen. Keeper, die bei hohen Bällen schlecht aussehen, mangelt es häufig an der richtigen Grundposition. Manche Keeper dieser Altersgruppe stehen bei hohen Bällen auf den Zehenspitzen mit ausgestrecktem Körper und langen Armen und wundern sich, warum das Ding trotzdem immer wieder über ihnen hinweg einschlägt. Hier kann die Torwartgrundstellung helfen. Grobe Merkmale der TW-Grundpostion:sind: Keeper steht auf den Fußballen (die Hacken dürfen den Boden nicht berühren), leicht angewickelten Knien und leicht nach vorn vorgebeugtem Oberkörper. Dann erfolgt ein beidbeiniger Absprung. Aus dieser Position kann der D-Jugendkeeper schon einen Großteil von hohen Schüssen parieren. Ist ein hoch angesetzter Schuß lange unterwegs, so kann der Keeper zusätzlichen Armschwung einsetzen. Richtg Spaß haben die Kids im Training, wenn man zu Demonstrationszwecken einen Ball an einer Leine an der Torlatte aufhängt. Zuerst darf Junior nach seiner bisherigen Methode hochspringen. Dann soll er es nach Torwartgrundpositon machen. Später folgt der einbeinige Absprung und einhändige Ballkontakt. Achte dabei auf den korrekten Bewegungsablauf. Weil du den Ball nach und nach höher hängen kannst, wird sich der Sprößling an seinen sportlichen Fortschritten erfreuen. Bitte diese Übung nicht zu häufig wiederholen. Weil die Konzentration dann nachläßt, der erfolgreiche Ballkontakt ausbleibt und es dem Junior langweilig wird. Die Automatisierung dieser Technik kommt später von ganz allein.



    Falls das dann immer noch nicht klappt, werden detailiertere Infos, was der Keeper nach deiner Meinung falsch macht, benötigt.

    Wer nicht weiß, was wichtig ist, weiß auch nicht, was er notieren soll. Insofern führen deine Gedanken darüber schon zum Ziel. In der Anfangsphase helfen Stichpunkte durchaus, damit man keine wichtigen Punkte vergißt. Mindestens genauso wichtig wie das "was" an die Mannschaft komuniziert wird, ist das "wie"? Position, Lautstärke, Körpersprache, richtig angewandte, verständliche Begriffe. Welche Infos will ich vor dem Spiel, in der Halbzeitpause, unmittelbar nach dem Spiel und während des Trainings wie vermitteln? Zu dem Wie gehört auch, ob ich der gesamten Mannschaft, einem Mannschaftsteil oder einem einzelnen Spieler eine Info geben möchte. Nach deinen Lehrproben während der Trainerausbildung wirst du ein Feedback vom Trainerausbilder darüber erhalten. Neben deiner Fussball-Kompetenz ist auch wichtig, das glaubwürdig rüber kommst!

    Toto2


    Ja, es ist tatsächlich die C-Leistungslizenz für Mannschaftstrainer als Voraussetzung für die TWT-Leistungslizenz gemeint. Mittlerweile kann man sich die Konzeptpräsentation von Jörg Daniel auch unter www.bdfl.de anschauen. Begründet wird das damit, das der Torwarttrainer im Leistungsbereich auch Kenntnisse über Taktik haben muss. Die wird ja auch gar nicht bestritten, wie es auch ein paar weitere Überschneidungen der Wissensgebiete gibt. Die 5 - 10 % könnte man aber auch in die TWT-Ausbildung integrieren. die meisten Lehrgänge für Torwarttrainer im Profi- und Leistungsbereich der vergangenen Jahre haben mangels Beteiligung nicht stattgefunden. Offensichtlich wurden die Gründe dafür beim DFB nicht hinterfragt. Auf der anderen Seite hat es eine Reihe von Vorschlägen von Torwarttrainern aus dem Profi- und Leistungsbereich an den DFB gegeben. Die müssen wohl ignoriert worden sein. Es erscheint einem, als hätten dort einige DFB-Entscheidungsträger prägend mitgewirkt, die nicht viel von der Funktion des Torwarttrainers verstehen. Ich befürchte, dass man jetzt wieder nicht die Zielgruppe errreicht. Das täuscht auch nicht darüber hinweg, dass man für die aktiven TWT Kompromisse finden will.




    Wenn es denn wirklich so kommen sollte, steht zu befürchten, dass wir dann im Leistungs- und Profi viele Mannschaftstrainer mit TWT-Zusatzausbildung finden, die das Ganze nicht mit Herz und Leidenschaft, sondern für Geld machen. Dann hat man zwar Quantiät ausgebildet. Es befindet aber wenig Qulität darunter! In der Kürze der Zeit konnte ich mich bereits mit einigen Kollegen austauschen, die übrigens diese Meinung teilen. Ich hoffe, dass ein deutliches Echo in der DFB-Zentrale ankommt und das Ganze realitätsnäher gestaltet wird.

    Im Rahmen des internationalen Trainerkongress in Düsseldorf präsentierte der seit 1999 dem DFB-Trainerstab angehörige Jörg Daniel die neue Trainerlizenz, die aus 3 Stufen bestehen soll:


    1. TWT-Trainer Breitensport, keine Voraussetzungen, Ausbildung-/Dauer: Verbände / 40 Lerneinheiten


    2. TWT-Trainer Leistung, DFB-C-Leistung-Lizenz, Ausbildung-/Dauer: Über DFB / 40 Lerneinheiten


    3. TWT-Trainer Profi, DFB-C-Leistung-Lizenz, Ausbildung-/Dauer: Beim DFB / 40 Lerneinheiten




    Man hat beim DFB inzwischen die Notwendigkeit erkannt, dass die Torwartausbildung in Zukunft nur über ausreichend qualifizierte Torwarttrainer sichergestellt werden kann. Dies wird auch durch Beobachtungen in der letzte WM bestätigt, in denen Mannschaften leider deshalb aus der Vorrunde bereits ausgeschieden sind, weil technische Fehler des Keepers die Ursache für die knappen Niederlagen waren (Beispiel: der englische "Flutschfinger").




    In der 1. Stufe wird es sicherlich eine breite Zustimmung geben, das man zukünftig in den Dorfvereinen Torwarttrainer hat, die allen Interessierten den Spaß und Erfolg an dieser Position vermitteln können. Vieleicht kann man dann auch einigenUnsinn (z.B. TW-Training mit Medizinbällen im Kinderbereich, Torwartreaktion per Trainer-Kommando, usw.) beseitigen. Viele Trainer würden ganz gerne etwas mit ihren Keepern machen, wissen aber nicht was? Auch sind die bisherigen Spezialseminare der Verbände fast immer ausgebucht, was das große Interesse zeigt.




    Bei der Stufe 2 (TWT-Leistung) könnte es große Konflikte geben. Wer sich für den Torwarttrainerjob entscheidet, hat meist kein Interesse am Mannschaftstrainer. Wozu soll er dann die C-Leistungslizenz machen? Im Umkehrschluß müßte dann der DFB-Mannschaftstrainer auch die entsprechende DFB-Torwarttrainerlizenz erwerben? Und wer kommt darauf, dass man das TWT-Wissen hier in 40 Lerneinheiten erlernen kann? Das mag bei TWT mit einigen Jahren Erfahrung noch gehen, aber ohne Vorkenntnisse?
    Geschätzte 5 % (Ballbehandlung, Taktik) würden sich mit der normalen Leistungslizenz abdecken lassen. Die könnte man auch in die TWT-Ausbildung integrieren. Aber den Rest (Defensive dirigieren, Zielabwehr, Raumabwehr, Stellungsspiel, Spieleröffnung, Torspieleranalyse, individuelle Anpassung der TW-Weiterbildung im Jugend- Senioren, Frauenbereich) muß man lernen. Wozu andere 10 Jahre und mehr gebraucht haben, das läßt sich wohl kaum und seriös in einer Woche (Theorie und Praxis) vermitteln.


    Über die 3. Stufe (Profibereich) werden Kandidaten der Zielgruppe wahrscheinlich schmunzeln . Man darf ja wohl kaum davon ausgehen, dass sich renomierte Torwarttrainer (z.B. Ehrmann), deren Kompetenz in den Proficlubs größte Anerkennung findet, noch mal auf die Schulbank setzen?



    Ich möchte mir jedoch noch kein abschließendes Urteil bieten, weil ich das Gefühl habe, das noch alles "im Fluß ist" und der Reflektion durch die jeweiligen Interessensgruppen bedarf.


    Der DFB hat jetzt endlich einen Pfeil (in Form des angedachten TWT-Konzepts) abgeschossen und wartet darauf, ob sich jemand meldet, dem das Geschoß in den Allerwertesten eingedrungen ist!




    Natürlich würde mich eure Meinung und Erfahrungen zu dem Thema sehr interessieren.

    Normalerweise gibt es ab der C-Jugend so deutliche Unterschiede in der Spielanlage von Mädchen und Jungen, dass es besser ist "unser sich" zu spielen. Durch den nun deutlicher werdenen Muskelaufbau wird das Spiel der Jungen dynamischer, das der Mädchen nicht mehr so kampfbetont, sondern technisch wie taktisch differenzierter. Ein Vergleich: Mädchen-Jungenfussball sollte dann auch nicht mehr stattfinden, weil sie sich weiterhin unterschiedlich entwickeln. Bei Testspiel der B-Junioren von Eintracht Braunschweig gegen die Frauen-Nationalmannschaft endete 6 : 0. Zwar waren die Frauen den Junioren an Technik und taktischem Verständnis überlegen. Aber was nützt es, wenn ein B-Jugendspieler mit Ball deutlich schneller ist als seine Gegenspielerin. Was nützt der Torhüterin ihre gute Fang- und Ablenktechnik, wenn der gegnerische Stürmer beim Kopfball höher springt als sie mit den Händen kommt? Es käme auch niemand auf die Idee Männer gegen Frauen boxen zu lassen. Wer einen technisch und taktischen Fussball auf hohem Niveau sehen will, der kann sein Glück im Frauenfussball finden. Wer einen dynamischen, kraftvollen Fussball anschauen möchte, der ist beim Männerfußball besser aufgehoben.


    Doch nun zu der Frege: wo entwickelt man/frau sich am besten weiterentwickelt. Ein Verbandsverantwortlicher des NFV schwört darauf die talentierten Mädchen so lange wie möglich bei den Jungen spielen zu lassen, weil sie sich dann am besten weiterentwickeln würden. Natürlich hat er auch nicht ganz Unrecht, weil`s im Jungenleistungsbereich häufig besser ausgebildete Trainer und Trainingsbedingungen gibt. Aber macht es wirklich Sinn, das Mädchen den Jungenfussball kopieren?


    Es geht aber auch anders gehen kann, mag überraschen! Denn wenn man über eine gewisse Leistungsdichte im Mädchenbereich verfügt, kann man ab der C-Jugend auch Fußball mit guter Leistungsperspektive gespielt werdeb. Gut funktioniert das Ganze, wenn es paralell durch den Schulsport gefördert wird. Denn allein von 2 x wöchentlich Training passiert da nix! Und hat man das Glück, dass es auch im B-Jugend- und dem Frauenbereich gleichmäßig gute Trainer gibt, kann durchaus mehr daraus werden. Aus dem genannten Beispiel sind mehrere Nationalspielerinnen und eine Reihe von Frauen der 1. Bundesliga geworden. Der Stützpunkt- oder Landesauswahl stehen diese Mädchen und jungen Frauen aber meist schon nach der ersten Begegnung nicht mehr zur Verfügung, weils im Verein deutlich besser läuft und sie das dumme Gequatsche: Mädchen werden nur gut, wenn sie bei den Jungen mitspielen, gar nicht hören mögen! Meine persönlichen Erfahrungen bestätigen dies im Bereich der Torhüterinnen. Der Ausbildungsstand der Keeperinnen mit Stützpunkt- und Landesauswahlerfahrung, aber unzureichender Vereinsförderung ist deutlich geringer als der von jungen Frauen, die im Verein ein regelmäßiges und systematisch aufgebautes Torwarttraining geniesen. Ich glaube auch nicht, dass der Frauenfussball in Deutschland an die Weltspitze gelangt wäre, wenn nicht kluge Köpfe ihren eigenen Weg gefunden hätten.

    An alle Interessierten!



    schaut euch mal die Homepage von www.atsv-frauen.de an. Hier wird gerade darüber berichtet, dass Trainer und Teammanager zurückgetreten sind. Als Rücktrittsmotivation wird genannt, dass die bisherige Stamm-Torhüterin in die 2. Mannschaft verbannt wurde und sich ein Teil der Spielerinnen mit der Keeperin solidarisiert hat. In der Nachfolge sollen dann auch 5 - 5 Spielerinnen eigenständig auf Trainersuche gegangen sein.



    Desweiteren sollte man wissen, dass das Frauen-Team von Scharmbeckstotel seit mehreren Jahren die Niedersachsen-Oberliga West dominiert, aber nunmehr zum 2 ten Mal am Aufstieg zur Regionalliga gescheitert ist. Recherchiert man als Neutraler mal nach den Leistungen der Torhüterin, so stößt man auf gewisse Defizite, die gerade den Unterschied zum Rest der Mannschaft ausmachen. Bei der Recherche nach der neuen Torhüterin stößt man jedoch auf ein ganz anderes "Kaliber" (Ex-2.BuLi-Keeperin und 3. Nationalkeeperin im Jugendbereich). Über so einen Wechsel wären viele froh, nicht unbedingt im Frauenfussball. Da gehen die Uhren anders und der Sport gerät leicht zur Nebensache.

    Ich bin schon sehr gespannt auf die gesamte Arbeit. Weil Frauen besser wissen, wie Frauen ticken, sind deine Ergebnisse sicherlich sehr hilfreich für die männlichen Trainer im Mädchen- und Frauenfussball.



    Bei Torhüterinnen ist das auch noch wieder etwas ganz anderes: Bei den männlichen Kandidaten gibt es eine beachtliche Anzahl von fast talentfreien Keepern, die die Positon mit Freude und Leidenschaft ausfüllen. Bei den Mädels gibt es einen großen Mangel auf dieser Position, weil es schon ein Portion Mut dazu gehört, sich einem Schuß aus kurzer Distanz entgegen zu stellen, forsch in ein 1:1 Duell voran zu gehen oder sich ins Getümmel von eigenen und gegneriischen Spielerinnen zu wagen. Aus der geringen Auswahl der mutigen und talentierten Mädchen entwickelt sich ein Teil deshalb nicht weiter, weil er zu trainingsfaul ist oder aber während der Pubertät so stark zunimmt, dass es immer schwieriger wird, die Erdanziehungskraft zweck Fangen eines hohen Balles entscheidend zu überlisten. Dennoch gibt es bis in die Regionalliga hinein Torhüterinnen mit niedrigem Körperschwerpunkt. Das liegt m.E. in erster Linie daran, dass die Sprungkraft im Vergleich zu den männlichen Torraumathleten deutlich geringer ausfällt und es vielmehr auf ein exaktes, situationsbezogenes Stellungsspiel ankommt. Außerdem werden bei den Mädchen-/Frauen fast alle Tore aus kurzer Distanz mit dem Vollspann erzielt. Auch dies gilt es beim Trainingsschwerpunkt zu berücksichtigen.


    Deine Behauptung, jeder könne eine Mädchen-/Fussballmannschaft trainieren, sofern er nicht als "Macho" auftritt (sondern ggf. nach dem Prinzip: Zuckerbrot und Peitsche verfährt) verstehe ich allerdings nicht so ganz. Ist soziale Kompetenz wichtiger als Sportliche? Denn wäre der Schluß: mit dem Spaß kommt der Erfolg von ganz allein!

    die Geld haben! Wenn Papa einen neuen Satz Tricots spendiert, darf Sohnemann auch im ersten Team mitspielen und sich eine Position aussuchen. Voll peinlich sind auch die Gutbetuchten", die ihren talentreichen Sohn gegen Entgeld zum privaten Torwarttraining anmelden wollen. Denn getreu dem Motto: "viel hilft viel" muss mal was Besonderes aus dem Sprössling werden.Solche Eltern hält es dann auch nicht auf der Zuschauerbank, nein sie spielen Hilfstrainer hinter dem Tor!

    Zunächst einmal finde ich es O.K., wenn man das Interesse des Kindes von der einer exzentrischen Mutter trennt. So, wie du sie näher beschreibst, würde die glatt zu einer Kundin, die sich an der Supermarktkasse an ihr vorgedrängelt hat sagen: "Mein Mann ist Anwalt. Und wenn Sie nicht sofort wieder zurück auf ihren Platz gehen, wird er Strafanzeige erstatten"!



    Leider ist meine Erfahrung mit solchen Eltern die, dass ihre Kinder, sobald sie nicht mehr im Mittelpunkt stehen, von Verein zu Verein gehetzt werden, weil nicht das Wohl des Kindes, sondern ihr Ego befriedigt werden soll. Nun noch mal zurück zum Fussball.



    Gutes Fussballspielen lernt man nicht durch ein paar mal Training in der Woche. Wenn aus Hobby Leidenschaft und irgendwann Proffession werden soll, dann ist die runde Kugel täglich am Fuss.



    Man beklagt den Wegfall des Strassenfussball in unserem Wohlstandsstaat und versucht nach Alternativen zu suchen. Der Stützpunkt ist mehr als Nichts, aber auch nicht das Optimum, wie Günter schon richtig angemerkt hat.



    Denn je höher die Liga ist, je besser auch die Trainer und Trainingsbedingungen und das Leistungsniveau der Mannschaftskameraden. Die Stützpunkte sollen ja auch die Talente fördern, die (noch) nicht in ein Jugendeistungszentrum eines großen Vereins untergekommen sind.



    Wer es dann bis einschließlich der C-Jugend nicht geschafft hat (z.B. Jens Lehmann, Miroslav Klose und für die "Alteren" Hans-Peter Briegel), die nie einen Stützpunkt gesehen haben, weil die Sichter gerade beim Kaffeetrinken waren, sind selber schuld!



    Oder sie hatten keine hysterische Mutter, die den halben Verein und den Stützpunkt verrückt gemacht hat, dass ihr Kind der tollste Fussballer ist und später, wenn nicht in der Nationalmannschaft, so doch mindestens in der Bundesliga seinen Stammplatz erobern wird.

    In aller Kürze: Es gibt Angriffs- und Mittelfeldpressing! Beim Angriffspressing wird der gegnerische Verteidiger attackiert, wobei alle Spieler des "Attacketeam" vorrücken und die Passwege des Gegners zustellen, um einen Fehlpass oder einen Zweikampf zu provozieren. Beim Mittelfeldpressing geschieht die Attacke im Bereich des mittleren Spielfeldes. Hier soll der Ball zusätzlich ins Zentrum gelenkt werden, um einen Angriff über die Flügel zu vermeiden. Das Mittelfeldpressing ist einfacher zu trainieren und birgt weniger Risiken im Spiel als das Angriffspressing. Ausführliche Trainingsanleitungen gibts im Internet reichlich.

    So, wie es sich anhört, scheint die 4-er Kette nicht tief genug zu stehen. An der Mittellinie sollten die Spieler nur bei eigenen Ecken, Freistößen an oder im gegnerischen Strafraum stehen. Ansonsten sollte die Kette zwischen 24 - 16 Meter vorm eigenen Tor postiert sein. Im Juniorienbereich bietet sich ein Abstand von ca. 6 Metern zwischen den einzelnen Verteidigern an. Steht die Kette auf oder an der Mittellnie, kann der gegnerische Stürmer mit hoher Geschwindigkeit in den Passweg laufen, während deine Verteidiger den Ball unterlaufen oder sich erst umdrehen müssen, bevor sie Tempo aufnehmen. Man meint in solchen Situationen meist, der Stürmer wäre schneller, was aber nur an der bereits aufgenommenen Geschwinigkeit liegt. Bei der devensiveren, kompakteren Variante treffen die gegnerischen Flanken im Bereich eurer 6er, die ca. 10 Meter vor der Kette stehen sollten, ein. Falls nicht hier schon der Ball abgefangen werden kann, so wird zumindest das gegnerischen Tempo herausgenommen und der Gegner zur Seite abgedrängt. Steht die Kette zu hoch, mutieren die 6er zu Halbaußenstürmern, weil ihnen die zu hoch stehende Kette gar keinen Platz mehr läßt. Auch ziehen sie ihre Gegner mit, so dass euren Stürmern häufig der Raum fehlt, um genügend Torszenen verwerten zu können. Bei einer zu offensiven Ausrichtung der Kette kann der Ball vom Gegner einfach flach durchs nahezu leere Mittelfeldzentrum gespielt werden, so das rasch 1:1 Situationen (und Laufduelle) in der Schnittstelle zwischen Verteidiger und Torspieler entstehen, die man mit der 4-er Kette möglichst vermeiden möchte. Bei der eingangs erwähnten Distanz der Kette und der beiden 6er bieten sich gute Möglichkeiten, die gegnerischen Flanken abzulaufen. Und kann der Gegner mal einen Kurzpass von der Strafraumgrenze in den 16er bringen, so hat der Keeper, der hier ca. 4 - 5 Meter vor seinem Kasten stehen sollte, sehr gute Möglichkeiten, den Ball zu erobern und einen Gegenangriff einzuleiten. Steht die Kette zu hoch, muß der Keeper deutlich mehr aus seinem Strafraum heraus, Kopf und Kragen riskieren, um ans runde Leder zu gelangen. Wobei verunglückte Abwehrbälle mit dem schwächeren Fuß dann auch meist vom Gegner verwertet werden können, weil das Tor leer ist und der Weg dorthin auch für die Kette zu weit ist. Auch beim eigenen Spielaufbau ist die Nutzung der gesamten Raumtiefe mit "devensiver Kette" von Vorteil, denn man den Gegner locken, in dem man hinten herum spielt, sich eine Lücke ausschaut, ohne gleich in ein gegnerisches Pressing zu geraten. Im Anfangsstadium der Einführung vom ballorientierten Spiel würde ich statt eines Angriffspressing ein Mittelfeldpressing bevorzugen. Während beim Angriffspressing alle Spieler gleichzeitig mitmachen müssen, reduziert sich das Fehlerrisiko beim Mittelfeldpressing. Meist reicht schon das Zustellen des Passweges. Auch hat man die gegnerische Abwehr soweit herausgelockt, dass Platz für eigene Konter vorhanden ist. Insgesamt werdet ihr durch die etwas defensivere und kompaktere Ausrichtung eurer Kette etwas weniger Tore erzielen, aber die Zahl der Gegentore werden weitaus deutlicher abnehmen. Erst, wenn jeder die Grundordnung und seine Position sicher beherrscht, kann man gegen schwächere Gegner auch variabler spielen. Aber selbst dann würde ich eher eine 3-er Kette bevorzugen, als die Staffelungstiefe zu ändern.

    Die o.g. Überschrift mag zwar auf den ersten Blick nicht zum Thema passen, aber die bereits genannten (und fast vorprogrammierten) Konflikte zwischen Verein, Trainern, Spielern und Eltern versucht man in anderen Ländern mit Alternativen zu lösen. Hier wurde z.B. das "bayrische Modell", nach der die "Auserlesenen" zu einem Leistungszentrum eines großen Vereins wechseln, dort 4 x wöchentlich Training haben und regelmäßig (dazu kommen wir noch!) gegen andere gleichstarke Teams antreten. Diese Versuche sind nicht neu. Auch in Norddeutschland hat`s Experimente mit der "wilden Landesliga" im D-Jugend-Alter gegeben, weil man meinte, die Kinder würden sonst nicht gut genug auf das Großfeldspiel im C-Jugend-Bereich vorbereitet. Das bayrische Modell scheint jedoch eher eine Kopie aus den Niederlanden zu sein. Dort gibt es u.a. ein lineares Modell der Frühförderung: Hier werden die Kinder im älteren F-Jugend-Jahrgang in den Vereinen von Vereinsscouts im Radius von ca. 70 km um den Großverein gesichtet. Die Gesichteten werden dann über ein halbes Jahr lang regelmäßig eingeladen. In der Endphase wird dann gesiebt und es bleiben auch ca. 100 kleinen Gästen 2 oder 3 übrig. Die trainieren bei Auswärtsspielen 4 x und bei Heimspielen 5 x wöchentlich. Wobei man dem Begriff Training etwas weiter fassen muß als er in Deutschland definiert ist. Bei unseren holzschuhklappernden Nachbarn gibt es aber der D-Jugend schon soetwas wie eine Landesliga, wo die Kids sich dann auf "Augenhöhe" duellieren. Die Leistungen der Kids werden auch sehr präzise festgehalten. Dazu zählt nicht nur der Entwicklungsstand "auf dem Platz", sondern auch der "an der Schulbank". D.h. Schulzeugnisse sind vorzuzeigen. Bekommt ein Talent das Schulische nicht mehr in den Griff, kann er seine Sachen packen, denn Schule hat in diesem Alter absolute Priorität. Wurde vorhin von 2 bis 3 Auserwählten gesprochen, so wird die engere Auswahl ebenfalls beobachtet. Dazu zählen neben turnusmäßigen Einladungen (Saisonsichtungen) auch regelmäßiges Beobachten während der Punktspiele. Das DFB-Stützpunktmodell ist da viel zu großmaschisch, weil es vielmehr ein Verwalten von Talenten als eine wirkliche Förderung bedeutet.So kann es sein, dass ein Stammspieler B-Jugend-Nationalmannschaft dort in der A 1 spielt, während ein Gleichaltriger aus dem erweiteren Nationalkader mit der B2 vorlieb nehmen muß. Trotz großer Anstrengung läßt sich kaum eine höhere Dichte an Spieler aus der Umgebung mit höchstem Niveau erzielen, denn ab dem älteren Jahrgang der A-Jugend schneiden die Kids in internationaler Konkurrenz meist nicht so gut ab. Wegen der nicht so guten Ausbildung läßt sich bei der internationalen Konkurrenz meist deutlich mehr an vorhandenem Potential abrufen, was bei einigen Entscheidern zu einer Verblendung des "Gesamtpakets" führt. In den Niederlanden herrscht, nicht zuletzt aufgrund ihres ausgeprägten Nationalbewußtseins eine intensiv geführte Diskussion über die Eliteförderung. Ob jetzt das Bayrische Modell den Stützpunkt ersetzten kann, mag dahin gestellt bleiben. Der Fussball verändert sich jedoch und es bedarf fortwährender "Try and Error-Prozesse", wenn man den internationalen Anschluß nicht versäumen will. Nach dem Gewinn der WM 1990 hat man geglaubt, einen Vorsprung zu haben. Deutschland ist hier auf einem guten Weg, Versäumtes nachzuholen. Zum Schluß möchte ich dennoch einen Rat an alle "ehrgeizigen Vereinstrainer" geben. Hängt das Thema nicht zu hoch auf, denn es ist in erster Linie eure Aufgabe, den Kindern Spaß am Fussball zu vermitteln und die Talente ein Stück ihrer Entwicklung zu begleiten. Stellt euch nicht in den Mittelpunkt, sondern stellt euch bei eurer Entscheidung die Frage, was im Einzelfall für das Kind das Beste ist. Den Eltern könnt ihr einen guten Rat geben, die Verantwortung könnt ihr ihnen jedoch nicht abnehmen. Regeln sind dazu da, um eingehalten zu werden. Es darf aber auch Ausnahmen geben, solange die Ausnahme nicht zur Regel wird. Genau diese Gratwanderung gilt es mit ein wenig Fingerspitzengefühl zu beschreiten. Im konkret genannten Fall kann es sein, dass Kind2 schon nach ein paar Wochen nicht mehr beim Stützpunkttraining ist, weil es keinen Bock mehr hat oder der Stützpunkttrainer meint, andere wären besser. Warum soll man sich so lange mit Themen beschäftigen, die sich meist nach kurzer Zeit schon von allein lösen. Also, bleibt cool!

    Ob jemand ein zusätzliches Stützpunkttrainining erhält, kann mit Kritieren bemessen werden, die mit Talent oder Begabung im eigentlichen Sinne nicht viel zu tun haben. Als Auswahlmaßstab wird (neben vielfach bereits genannten Bekanntheitsgrad zwischen Stützpunkttrainer, Eltern, Trainer oder Verein) definiert, was vom Kind zum Zeitpunkt der Sichtung in Anbetracht vieler, zufälliger Umstände gezeigt wird. Es ist also eine statische Beschreibung von Talent. Die Sportwissenschaft kennt darüber hinaus die dynamische Talentbeschreibung, in der anhand definierter Test gemessen wird, wie schnell ein Talent etwas erlernt. Während bei der statistischen Methode keine seriöse Zukunftsprognose möglich ist, gibt es bei der dynamischen Methode gewisse Wahrscheinlichkeiten. Aber selbst, wenn man Nachwuchs-Nationalspieler (ab U 15) mit Spielern in höheren Leistungskadern vergleicht, ist die Streuung immer noch so hoch, dass Rückschlüsse in frühen Ausbildungsjahren (auf dem Stützpunkt) kaum möglich sind. Auf Veranlassung des DFB (Matthias Sammer wurden deshalb die Stützpunkt-Teilnehmer des ältesten Jahrgangs halbiert, womit Kosten gesenkt und gleichzeitig die Qualität verbessert werden soll.) Fazit: Bitte behandelt die "Stützpunkt-Kinder" genauso wie alle anderen auch. Übrigens: Genau in dem Alter des Beginns vom Stützpunkttrainings lernen die Kinder beim "Straßen- oder Bolzplatzfussball" noch am meisten. Bei dem sind bekanntlich weder Stützpunkt-, noch Vereinstrainer dabei!

    Erst mal willkommen im Forum TWT-NRW!


    Es ist in der Tat so, wie du es sagt, das Harmoniebedürfnis ist bei den Mädchen und Frauen ungleich höher als im männlichen Bereich. Man möchte sich wohl sportlich messen, Leistungkritik wird aber schnell auch persönlich genommen Sportlicher Erfolg allein kann nur über eine bestimmte Zeit größere Disharmonien zwischen Spielerinnen und Trainern überdecken. Erst kürzlich ist eine norddeutsche Regionalligamannschaft nahezu sportlich zusammengebrochen, weil "es nicht mehr stimmte". Ich würde sogar bis in die 2. Bundesliga hinaufgehen, in denen der Grad der Harmonie entscheidend ist, ob man wechselt oder bleibt. Ausschlaggebend ist natürlich auch die Entfernung zum Heimatort, denn ein Umzug kommt nur im "passenden Alter" (Schule und Ausbildung fertig) infrage. Auch die Unterschiede in Erfahrung und persönlichen Interessen können nicht größer sein als im Frauenfussball. Hier treffen 15-16 jährige, pubertierende Mädchen auf Enddreißiger mit Familienanhang. Was alle vereint ist die Fazination und die Sprache des Fussballs.


    Die Trainingsquote ist meist ein recht guter Gradmesser dafür, wie wohl man sich im Team führt und wie eng die freundschaftlichen Kontakte geknüpft sind. Ist das Thema Homosexualität im Männersport auch heute noch sehr verpönt, wird im weiblichen Bereich mit gleichgeschlechtlichen Neigungen etwas offener umgegangen.


    Speziell auf die Torhüterinnen ist es auch wohl so, wie TWT-NRW sagt. Mit einem männlichen Keeper macht man Übungen, Standards und versucht über eine gewisse Routine der Bewegungsabläufe die Ausbildung zu optimieren. Leistungskritik vertragen die Keeper meist gut, selbst härtere Worte sind schon nach kurzer Zeit in Vergessenheit geraten. Eine Torhüterin will auch im Training ganz genau wissen, warum sie dieses oder jenes richtig ist und anderes falsch. Fehlen diese Hinweise, so erkennt man rasch die Halbherzigkeit in den Ausführungen. Und während die männlichen Keeper meist im technisch-taktischen Bereich schlampen, lassen sich über die veränderte Funktion - weg vom Fussballtrainer hin zum Fussball-Lehrer - beachtliche Fortschritte erziehen. Überzeugen durch Kompetenz ist der beste Weg zum Erfolg im Frauensport. Wer aber glaubt, als Torwarttrainer mit umfangreichen Erfahrungen aus dem männlichen Bereich gut gerüstet zu sein, um auch Frauen erfolgreich trainieren zu können, der irrt! Es ist ein Abenteuer, auf das man sich einlassen muss!


    Ich denke, du hast ein sehr komplexes Thema für deine Abschlußarbeit gewählt. Falls du sie veröffentlichen möchtest, stelle doch bitte einen Link dazu ins Forum. Deine Ergebnisse dürften wohl viele engagierte passiven und aktive Anhänger des Frauenfussballs interessieren!

    Neben der Entwicklung der fussballerischen Fähigkeiten gehört die Vermittlung von Werten für einen vernünftigen zwischenmenschlichen Umgang mit Kameraden, gegnerischen Spielern und natürlich auch Trainern, Betreuern und dem Publikum hinzu. Ab der Bezirksliga (vermutlich nicht überall) werden Fragebögen an die Spieler verteilt. Es handelt sich hierbei um Fairplay-Fragen. Wenig Schwierigkeiten bereitet den meisten die Beantwortung der Frage, ob man dem Gegner den Ball wieder zurück geben soll, wenn dieser ihn wegen einer Verletzung des eigenen Spielers ins Aus geschossen hat. Die Frage, ob ein Foul ein taktisches Mittel sein könnte, den Gegner am Torerfolg zu hindern, beantworten viele mit Ja. Genauso ist es mit Einwürfen und Eckstößen, die gar nicht berechtigt sind, mit "Handtoren" oder "Schwalben" im Strafraum. Die Krux bei der Geschichte ist, dass es zwar Auswertungen darüber gibt, die aber gar nicht wieder an die Kinder zurück transportiert werden. In England regelt man unfaires Verhalten von Spielern durch laute Pfiffe bzw. Gelächter des Publikums. In Deutschland treibt die Ausbildung zum Thema Fairnes derweil seltsame Blüten. Deshalb darf man sich auch nicht wundern, warum Profis trotz deutlich sichtbarer Vergehen im Fernsehen dennoch alles abstreiten und die Situaton mit inbrünstiger Überzeugung völlig anders gesehen haben wollen. Sie sollten aber doch eigentlich Vorbilder für die Kinder sein!!! Vielleicht wäre es sinnvoll, die Fairplay-Bewertungskriterien nicht allein an den gelben und roten Karten einer Mannschaft festzumachen, sondern um weitere Merkmale der Fairness ergänzen?

    Zunächst einmal "Thom", das wenige, was du schreibst gefällt mir sehr gut! Es zeugt davon, dass du dir wirklich Gedanken machst und nicht einfach etwas nachmachst, nur weil andere es so machen. Auch kann der Weg, den du eingeschlagen hast, einmal für den ein oder anderen talentierten Spieler mit "Köpfchen" und Trainingsfleiß in ein Team mit ballorientiertem Fußballspiel führen. Bis zum D-Jugend-Alter glauben die Kinder einem ohnehin fast alles, weshalb ich Günters Ansicht "machs einfach" natürlich gut verstehen kann. Es kommt m.E. auch nicht so sehr darauf an, wie man es nennt, sondern was man macht und wie man es macht. Alles, was es im Fussballspiel gibt, zu vermitteln, das ist Sache des Trainers. Diese Ausbildung ist unabhängig davon, zu was der Spieler gerade einmal "Bock" hat oder nicht. Fußball ist eine Mannschaftssportart! Wird unnötigerweise darüber diskutiert, so kann es schnell passieren, dass man sich zum Hampelmann macht, der auf Zuruf das Eine und nach erneutem Zuruf das genaue Gegenteil als Order an die Kinder weitergibt. Natürlich darf man Fehler zugeben, aber die sollte man bitteschön selbst und aus freien Stücken gemacht haben. Als Torwarttrainer habe ich übrigens die besten Erfahrungen mit solchen Kandidaten gemacht, die in ihrer Ausbildungszeit sowohl als Feldspieler wie auch als Keeper Erfahrungen sammeln durften.

    Hallo,


    im Mädchen-/Frauenfussball gilt die A-Jugend für die meisten Vereine als die Hobbyliga, in der sich die Spielerinnen herumtoben, die den Absprung von der B-Jugend in die Damenmannschaft nicht geschafft haben. Bei euch ist das ja etwas anderes, weil ihr die Mannschaft ja erst im vergangenen Jahr gegründet habt. Natürlich ist Fussball eine Mannschaftssportart, die man am besten dann betreiben kann, wenn möglichst alle Teammitglieder regelmäßig beim Training und den Spielen dabei sind. Offensichtlich haben die Mädchen Spaß an den Spielen, aber nicht so sehr beim Training. Strafgelder, "bei der Ehre packen", "dazwischen hauen", sind m.E. Behelfsmittel, die im Einzelfall helfen, aber auch genau das Umgekehrte bewirken können. Was euch vereint ist der Spaß am Fußball und der sollte im Mittelpunkt des Interesses auch beim Training stehen. Dabei ist Routine und Eintönigkeit der größte Feind. Wie wäre es, wenn du dir einmal Gedanken darüber machst, wie du dein Training etwas "aufpeppen" kannst. Dabei sollest du darauf achten, dass möglichst Alles (Aufwärmen, Haupt- und Schlußteil) mit Ball gemacht wird. Und das nicht deshalb, weil das Hobby der Mädchen Fußball (nicht Laufen, Turnen, Airobic ect.) ist, sondern weil sie eben gerne Spielen wollen. Übungen dazu gibts mittlerweile in großer Menge im Internet. Gerade bei Anfängerinnen darf man mit Lob nicht sparen. Das Erlebnis steht an höchster Stelle, Ergebnis scheint zweitrangig! Es wäre sonst schade, wenn die Mädchen nach der A-Jugend keinen Anschluß an eine Damenmannschaft finden, weil`s sportlich für die meisten nicht reicht.

    Leider lassen die Barsinghausener immer viel zu viele mit "zugedrücktem Auge" bestehen, weil (noch) zu wenig Wert auf Merkmale wie richtige Mannschaftsführung u. Leistungsmotivation und Praxislehre gelegt wird. Aber dazu später! Die genannten Durchfallquoten kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Die C-Breitensportlizenz wird übrigens auch dezentral (d.h. in den Vereinen oder Stützpunkten) angeboten. Vorraussetzung sind mindestens 15 Teilnehmer. Während der Kompaktkurs in Barsinghausen auch im Urlaub gemacht werden kann, dauert der Kurs dezentral ca. 3 Monate, weil er mit 120 Lerneinheiten genauso umfangreich wie der C-Leistungskurs ist. Im übrigen ist es auch möglich bei der C-Breitensportlizenz durchzufallen - man muss sich dabei allerdings schon sehr anstrengen! Damit bin ich schon beim Thema von Günter angekommen: was ist so eine Lizenz wert? Zunächst einmal hat der Absolvent ein umfangreiches Wissen rund um`s Traineramt vermittelt bekommen. Aber bildet man damit auch tatsächlich gute Trainer aus? Zweifel sind angebracht! Denn die Lizenz ist ihr Geld und die damit verbrachten Mühen und Zeit nicht wird, wenn der Kandidat nicht im ausreichenden Maße fürs Traineramt geeignet ist. (Das ist wohl auch der Unterschied zwischen Pädagogen und "Steißtrommlern". Dazu zählt neben der fussballspezifisichen, fachlichen Kompetenz auch die soziale Kompetenz (z.B. mit welchem Umfeld habe ich es zu tun - aus welchen Charakteren setzt sich meine Mannschaft zusammen, wie kann ich aus den Individuen ein gutes Team bilden) . Ich muß mich darauf einstellen, in der ständig vor neuen Situationen zu stehen, in denen ich Entscheidungen zu treffen habe. Diesen Reifeprozess muss ich, egal ob mit oder ohne Lizenz durchlaufen. Während der Trainerausbildung werden lediglich Situationen simuliert. Auch bei den Lehrproben kann man davon ausgehen, dass die Kinder/Jugendlichen schon deshalb hoch motiviert sind, weil sie sich vor einer "Bühne" von Trainerausbildern präsentieren dürfen. Das hat alles nicht so viel mit der Realität eines Trainers zu tun. Wer als Mensch dafür ungeeignet ist, weil er introvertiert ist, an Selbstüberschätzung leidet oder gar kein Selbstbewußtsein hat, sollte besser die Finger davon lassen. Er würde sonst mehr Schaden als Nutzen anrichten. Generell gibt es kein geeignetes oder ungeeignetes Alter. Allerdings sollten sehr junge Trainer zunächst einmal die Gelegenheit erhalten, gemeinsam mit einem erfahrenen Coach die ersten Schritte zu wagen. Hörst sich jetzt alles vielleicht ganz schlimm an, weil in Wahrheit der Trainerjob für alle die richtigen Spaß bereitet, die den Fussball lieben und denen der Umgang mit Menschen sehr viel bedeutet.

    Es sind wohl die schlechten Erfahrungen der Barsinghausener bei der Verteilung von "Trainerlorbeeren" an "Exprofis", denen früher diese Leistungslizenz nach der Teilnahme an Crashkursen nachgeworfen wurde. Man ging davon aus, dass diese Leute während ihrer aktiven Zeit genügend Wissen vermittelt bekommen haben. Wie selbstverständlich sollte man dann auch das einmal Erlernte vor einem Leistungsteam repitieren können. Doch bei Letzerem war man manchmal einem Irrtum unterlegen. Und reichte das aus, um sich weiterentwickeln zu können, denn der Fussball verändert sich?. Als Spieler etwas zu verstehen und auf dem Platz umzusetzen ist wohl doch etwas anderes als eine systematische Förderung eines Leistungsteams selbstverantwortlich zu leiten. Über die Bedeutung der eigenen sportlichen Fitness läßt sich sicherlich streiten. Die Fitness wird weit weniger dafür gebraucht, um etwas bei der Mannschaft "vorturnen" zu können, als vielmehr zur Stressbewältigung im Leistungsdruck. Wer es da nicht als eine Selbstverständlichkeit ansieht, sich für das Leistungstraining selbst fit zu halten, der sollte besser die Finger davon lassen. Die Worte von Torsten Nörenberger richten sich nicht gegen ehemalige Spieler aus unteren Ligen, sondern sollen zum Ausdruck bringen, dass nur der geeignet ist, der für eine körperliche und geistige Fitness auf höchstem Niveau sorgt, der geeignete Kandidat für das Traineramt im Leistungssport ist. Eine gewisse Kompensation mag durch Trainererfahrungen im Leistungsbereich gegeben sein, ein "Persilschein" darf das aber nicht sein. Das würde dann auch den anderen Kandidaten gegenüber nicht gerecht werden. In diesem Zusammenhang empfehle ich mal auf den Seiten von www.bdfl.de zu surfen. Da wurde u.a. über Spielerstärken- und schwächen (z.B. 16 Torwartpatzer) der letzten WM debattiert. Nur komisch, dass da nicht über Trainerstärken und insbesondere -schwächen gesprochen wird!?! Aber eine Krähe hackt ja bekanntlich der Anderen kein .... aus!