Beiträge von Follkao

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    Die Eltern und auch Trainer der zweiten Mannschaft haben einem immer das Gefühl gegeben, man würde sie ausschließen oder schlecht behandeln.

    Wen die Türen zwischen den Mannschaften über Jahre geschlossen sind, stimmt das sogar. Wenn man eine Einteilung mit dem Ziel der Leistungshomogenität macht, muss auch die Möglichkeit bestehen, in der nächsten Saison in einer anderen Zusammenstellung zu spielen. Vor diesem Hintergrund bevorzuge ich sogar eine leistungshomogene Einteilung unter Jahrgangsmischung.

    Gibt's da bei Euch denn keine Vorgaben der Jugendleitung?

    Beide Mannschaften wurden anfangs separat trainiert und betreut. Ich habe im letzten Jahr verstärkt probiert dies zu ändern.

    Warum? Du machst aus zwei in sich weitestgehend leistungshomogenen Trainingsgruppen eine heterogene Trainingsgruppen.

    Wenn es irgendetwas gibt, was die Arbeit auf dem Platz für den Trainer erleichtert, ist es m.E. Homogenität der Trainingsgruppe.

    Ein generell getrenntes Training beider Mannschaften ist doch sicher absolut unüblich oder etwa nicht?

    Bei uns wäre ein gemeinsames Training eher unüblich.

    Irgendwie widerspricht das meinen persönlichen Vorstellungen eines gemeinsamen Jahrgangs.

    Womit begründest Du das?

    Das wird regional sehr unterschiedlich gehandhabt. Bei uns würde man den Verein auslachen...

    https://www.nfv.de/recht/transferrechner/

    Als Anhaltspunkt kannst Du den Transferrechner des NFV nehmen. Szenario mit Zustimmung "nein" eingeben. Dann auf "Wartefrist ermitteln" klicken.

    Auf der nächsten Seite dann "Ausbildungs- und Förderungsentschädigung für Junioren berechnen" anklicken und die fehlenden Daten eingeben. Entscheidend sind die Jahre im alten Verein (ab D-Jugend) und die Spielklasse der 1. Damen des neuen Vereins.

    Eine Aufstellung findest Du in der Jugendordnung des DFB

    https://www.dfb.de/fileadmin/_…8062-11_Jugendordnung.pdf

    Da findest Du, was erlaubt ist. Das heißt aber längst nicht, dass das auch erzielbar ist.

    Mein Motiv bei einer Teilnahme ist daher eher noch tiefgründigeres Wissen zu bekommen und nicht irgendeine Karriere in einem NLZ oder Leistungsverein zu starten.

    Dann bist Du da genau richtig aufgehoben.

    Auf was wird Wert gelegt bei solchen Lehrgängen? Geht es mehr darum tieferes Wissen zu vermitteln gerade im Jugendfußball? Daran hätte ich wie gesagt durchaus Interesse. Wenn es aber mehr darum geht praktischen Können zu zeigen (z. B. Flugbälle beidfüßig zu schlagen, irgendwelche Schusstechniken vorzumachen etc.). Vielleicht mag sich hier der ein oder andere User Zeit nehmen und mir etwas berichten.

    Niemand wird bei diesem Lehrgang von Dir verlangen, beidfüßig Flugbälle zu schlagen.

    Natürlich machst Du auch Einheiten auf dem Platz. In meinem Lehrgang war vom Ex-alte-Herren-Spieler in der 3. Kreisklasse bis zum aktiven Landesligaspieler alles vertreten. Insofern wurden da keine Wunderdinge erwartet.

    Trotzdem ist es wichtig, einige Dinge auf dem Platz zu lernen.
    Kleines Beispiel zur Verdeutlichung: Natürlich hatte ich (Jahrgang 1970) mich schon in der Theorie mit der 4er-Kette beschäftigt. Wirklich gemacht habe ich das in diesem Lehrgang zum ersten Mal. Und daraus ist für mich die Erkenntnis gewachsen, welche Grundlagen in E- und D-Jugend gelegt werden müssen, um in der C auf dem 11er Feld ballorientiert zu verteidigen.

    Was die Schusstechniken angeht: Die Vermittlung der sog. methodischen Reihen haben die Schustechniken manches Teilnehmers verbessert. Meine auch ;).

    Ich habe gerade in Deutschland gelesen das sich im Norden die NLZs in eine eigene Liga verabschiedet haben, mit eigenen Regeln. Das finde ich schlimm.

    Ganz so ist das nicht. Das gilt nur für die U13. Hintergrund ist, dass es in den Norddeutschen Verbänden für die D-Jugend keinen Spielbetrieb oberhalb der Kreisebene gibt. Auf Kreisebene ist eine NLZ-U13 unterfordert. Alternative wäre, sie in der C-Jugend spielen zu lassen. Das würde aber heißen, dass man schon ein Jahr eher auf's 11er Feld müsste. Das will man auch nicht. Stattdesen spielt man im Nord-Cup 7er (!) Fußball auf Halbfeld. Beide Vereine teilen ihre U13 in 2 Mannschaften auf und man spielt gegen beide Mannschaften des Gegners. Dadurch wird die Spielzeit pro Spieler nochmals erhöht.


    50 EUR pro Monat, plus minus, in allen Klubs.

    Wow.

    Und natürlich habe ich auch Zweifel, ob der Erfolg nachhaltig ist.

    Das ist für mich der Knackpunkt.

    Im Gunde geht es Dir, @Marianne , ja darum, die regionalen Kräfte zu bündeln, um vor Ort eine möglichst hohe Spielklasse anbieten zu können.

    Das hat hie und da sicherlich auch schon geklappt.

    Man braucht dieses sportliche Potential schon über viele Jahrgänge und die Kokurrenz der wirklich großen Namen (Meppen, Wolfsburg, Bremen, HSV - danch kommen dann schon Cloppenburg und immer mehr H96) bleibt. Insofern müsste man ein beträchtliches finanzielles Risiko eingehen.
    Ohne einen Sponsor, der für dieses Risiko geradesteht, kann man das als Verein kaum verantworten. Dabei geht's in erster Linie gar nicht um Infrastukturen wie KR-Plätze. Denk nur mal an die Reisekosten einer solchen Mannschaft. Da bist Du deutlich im 5-stelligen Bereich.

    Noch nicht einmal die Schiri-Kosten könntest Du aus Mitgliedsbeiträgen decken.

    Ich weiß , so etwas ist wohl nur auf politischer Ebene lösbar .

    2021 ist in Niedersachsen Kommunalwahl...

    Interessant, dass man in Bayern es genau anders herum machen will und die U19 Spieler bereits bei den Herren mitspielen lassen. Auch mit dem Ziel den Dropout zu senke.

    Geht es darum, den Dropout zu senken oder eher darum, vor dem Dropout zu kapitulieren?

    Unsere C-Juniorinnen (2/3 der Mannschaft Jahrgang 2006, 1/3 der Mannschaft D-Juniorinnen Jahrgang 2007, keine 2005er) spielen in der D-Junioren-Runde und halten da sehr gut mit. Auch im vorherigen Verein meiner Tochter haben die C-Juniorinnen in der D-Junioren-Runde mitgespielt und sind dort sogar Vizemeister geworden.

    Um welche Spielklassen geht's da denn eigentlich?

    Vor einigen Jahren habe ich mal ein Spiel zwischen einer gemischten männlichen C-Jugend (vermutlich Bezirksliga) und einer Damen-Landesligamannschaft gesehen.

    Die Damen waren komplett chancenlos. Ich kann mich jetzt nicht erinnern, ob's zweistellig ausgegangen ist, aber viel hat auf jeden Fall nicht dran gefehlt.

    Ist wohl eher so , dass die U 14 Jungs nicht zu schwach sein sollten.

    Wenn die Mannschaft Deiner Tochter also gegen gute, gleichaltrige männliche C-Jugenden gut aussieht, dürfte sie gegen die Damenmannschaften auch nicht so schlecht aussehen.

    Gewechselt wird bei 10-minütiger Spielzeit dann zum ersten Mal so ab Minute 4 oder 5. Dann meist so ab Minute 6-8 die nächsten beiden nacheinander.

    Das heißt, dass Du 1-2 Spieler auf dem Platz hast, die 8 Minuten Hallenfußball am Stück spielen. Das ist in leichten Spielen sicherlich locker zu machen. In intensiven Spielen mit gleichstarken Gegnern sieht das anders aus. Versuch das einfach mal selbst: 8 Minuten Hallenfußball unter Volldampf gegen einen gleichstarken Gegner, wenn Du bereits 3-5 Spiele und 45 Minuten Pause hinter Dir hast.

    Ich vermute mal, dass es Dir dann genauso ergeht, wie Deinen Spielern. Nämlich so:

    Doch dann lief auf einmal gar nichts mehr. Einzelne Jungs haben nicht mehr mitverteidigt oder Tempo gemacht im Angriff.

    Nach meiner Erfahrung sind in der Halle max. 5 Minuten Vollgas am Stück machbar. Ich spiele am liebsten mit 2 gleichstark eingeteilten Blöcken, die ich je nach Spielzeit hälftig oder gedrittelt auf dem Feld lasse.

    während beim Blockwechsel alle von 0 auf 100 starten müssen.

    Das ist nach meiner Erfahrung oft genau der Zeitpunkt, in dem man Tore macht, weil sich der Gegner auch auf eine komplett neue Formation einstellen muss.

    Hätten wir früher wechseln sollen?

    Da stellt sich die Frage: Wie wechselt Ihr denn? Und das nicht nur bezogen auf das eine Spiel, sondern auf den ganzen Tag? Mit welcher Kadergröße fahrt Ihr zu Turnieren?

    Das anstregenste an Turnieren ist nach meiner Erfahrung die Wartezeit zwischen den Spielen. Oft hat man vor dem Finale oder 1/2-Finale die längste Wartezeit.

    Wenn man in den "einfachen" Vorrundenspielen einen festen Wechselplan durchzieht, macht es keinen Sinn, den in den Entscheidungsspielen zu ändern.

    Wer im funino pässe nur nach hinten erlaubt um den raum zum Dribbling zu erkennen,

    Mit derselben Spielform kannst Du auch den individualtaktischen Attackemoment des pressenden Stürmers trainieren.
    Wenn Du zusätzlich Pässe innerhalb der eigenen Dev-Zone zu allen Seiten erlaubst, wird daraus eine gruppentaktische Einführung ins Angriffspressing.

    Das sind für mich die geilsten Spielformen, in denen ich nur durch die Veränderung meines Coachings ganz andere Trainingsziele verfolgen kann.

    Ich glaube immer noch, es hängt auch von den Spielern ab.

    Natürlich hängt Dein Vorgehen von den Spielern.

    Dieser Satz wird mir aber zu oft als Ausrede benutzt. Bis vor wenigen Jahren hieß es im Großfeldbereich oft, man habe nicht das "Spielermaterial" um 4er-Kette zu spielen. Tatsächlich fehlte eher Trainermaterial, das sie vermitteln konnte.

    Grundsätzlich bin ich vollkommen bei euch! Spielnah ist sinnvoller als einfachste Passübungen.

    Aber bei meinem Kader bin ich trotzdem der Überzeugung, dass denen auch Technik-Übungen etwas bringen, bei denen immer der Ball kontrolliert werden muss.

    Dafür opfere ich aber keinen riesigen Zeitanteil, sondern nur etwas im Mittelteil.

    Ich bin inzwischen de Ansicht, dass eine geringere Anzahl der Wiederholungen in Spielsituationen mehr bringt als eine hohe, spielferne Wiederholungsrate.

    Es geht also darum, Spielformen zu entwickeln, die Dein Trainingsziel (z.B. Passen) möglichst oft in einer Spielsituation wiederholen.
    Was ist am Ende des Tages besser: Der technisch korrekte Pass, der aber nicht ankommt, weil ich mir alle Zeit für die korrekte Ausführung genommen habe? Oder der technisch schlampige Pass, der ankommt, weil ich erkannt habe, dass ich in dieser Situation schnell sein muss?

    Ich würde sogar so weit gehen und gar keine isolierten Übungen machen sondern ausschließlich Spielformen. Ein Freund von mir hat das mal bei einer E-Jugend gemacht und der Lernfortschritt war enorm.

    Ich habe das ab älterer F -nahezu- konsequent -durchgezogen-

    Da ich nicht mit einem Jahrgang durch die Altersstufen gehe, sondern über einen längeren Zeitraum mit unterschiedlichen Jahrgängen in einer Altersstufe bin, habe ich hier unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
    Der erste Jahrgang, mit dem ich das machte, hat nach wenigen Monaten Riesenfortschritte gemacht.

    Als ich mit dem Folgejahrgang wieder genauso angefangen habe, habe ich die Kinder komplett überfordert.

    Ich musste in der Intensität erst ein paar Schritte rückwärts machen. Spielformbasiertes Training ist anspruchsvoll - und zwar für Spieler und Trainer gleichermaßen. Manche Spieler/Mannschaften brauchen länger bis es "wirkt" - und der Trainer auch ;)
    Ich gehe jetzt die 5. Saison stark spielformbasiert vor - aber ich sehe mich weiterhin als Anfänger...

    Wie kann man hier weiter Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit leisten? Was macht ihr zu diesem Thema bei euren Vereinen?

    Wir haben da ein Bündel von Maßnahmen

    • Alle Trainer im Kleinfeld bekommen vor der Saison eine kleine theoretische Funino-Einführung.
      Es geht dabei nicht nur darum, was Funino ist, sondern auch darum, was Funino bewirkt und mit welchen Varianten man im Training arbeiten kann.
    • Angebot zum Demotraining
      Das aber möglichst im Rahmen einer Veranstaltung, bei der es normal ist, dass die Kinder von unterschiedlichen Trainern trainiert werden. Sonst fühlen sich manche vorgeführt. Also ganz dünnes Eis...
      Wenn's denn klappt, ist es wichtig die Veränderungen im spielerischen Verhalten mit dem Kollegen zu besprechen.
      Klar ist aber, dass eine Mannschaft, die erstmalig mit Funino konfrontiert wird, zunächst in ihren alten Mustern bleibt. "Halte Deine Position. Schlag den Ball nach vorne...." usw.
      Mit ein paar offenen Fragen bekommen die Kinder oft neue Idee "Wo ist der gefährliche Bereich? Von wo kann man Tore schießen? Wie ist das leicht zu verteidigen, wie schwer? Was bringt mir das zweite Tor? Wie kann ich mir das Eindribbeln zunutze machen?" Mit diesen Fragen setzt nahezu immer eine Veränderung im Spiel ein. An der Stelle braucht der Kollege dann Coaching. "Diese Lösung haben die Kinder nicht gefunden, weil ich sie ihnen gesagt habe. Die Spielregel hat sie zur Lösung gebracht."
    • Da der Prophet im eigenen Lande ja oft nichts gilt, kannst Du Support von außen holen. Kurzschulung 16 heißt zwar 4:4 im Kinderfußball, Du wirst den Referenten aber sicher dazu bringen können, Funino mit aufzunehmen. Schön ist daran, dass die Trainer es selbst ausprobieren und alles aus der Sicht eines Spielers sehen können.
    • Ihr habt zwei NLZ in Eurer Stadt. Beide haben auch 'ne Fußballschule. Beide arbeiten mit Funino.
      Versuch doch Referenten für eine KiFu-Schulung mit Fokus auf Funino zu bekommen.

    Die nächste Sitzung ist 2 Tage vor Meldeschluss der Rückrunde ...

    Dafür wirst Du damit allerdings zu spät sein.

    Letzte Saison in der E Jugend lief es besser.

    Du sagst in der E-Jugend lief es besser. Ist das, was ich im Zitat fett markiert habe, in der E-Jugend so praktiziert worden?
    In diesem Falle gehört das zur Ursache des heutigen Problems. Mit diesen Dingen kannst Du auf dem Kleinfeld als Trainer bezogen auf die Ergebnisse recht erfolgreich sein. Gute Fußballer bildest Du so nicht aus. Die Quittung bekommt man schon ab der D; spätestens aber beim 11er Fußball in der C.
    Der Anteil der KiFu-Trainer an der Ausbildung guter Fußballer wird oft nicht gesehen. Die Quittung für das, was KiFu-Trainer an der Ausbildung versaut haben, bekommen allerdigs auch oft andere.