DFB Stützpunkt oder Regionalauswahl für Mädchen

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  • Moin, ich bin neu hier und bräuchte mal bitte euer Fachwissen :thumbup:


    Meine Tochter (2013, 5. Klasse) spielt als einziges Mädchen in unserem Dorfverein (neuerdings D-Jugend). Sie bekam eine Einladung zum Sichtungstraining und nun folgte die Einladung zum Sichtungsturnier der U12-Regionalauswahlen. Ich glaube die besten dort kommen in die Landesauswahl oder? "Achso reines Mädchenturnier"


    Zeitgleich wurde sie bei einem Freizeitturnier im Nachbarbundesland "entdeckt" (wir wohnen genau an der Grenze) und dort zum DFB Stützpunkttraining eingeladen, hat dort 2x "bestanden" und gehört nun zum Stützpunktkader für diese Saison :) "einziges Mädchen in der Altersklasse im Stützpunkt"


    1. Da es zeitlich nicht machbar ist sie überall hinzufahren( arbeiten beide in Schichten, haben weitere Kinder und sie ist grade aufs Gymnasium gewechselt und muss viel lernen) sind z.T. weite Strecken, müssen wir entscheiden:

    Lieber Regional(Landes?) Auswahl oder DFB Stützpunkttraining? Was bringt mehr?


    2. Ist es überhaupt möglich in einem Bundesland für die Auswahl zu spielen (falls sie es schafft) und im anderen BL zum Stützpunktkader zu gehören?


    3. Wie oft in der Woche ist Training angemessen?

    (sie hat 2x im Verein, 1x offene Turnhalle also Bolzen mit Freunden im Dorf, 1x Stützpunkt und We 1x Punktspiel) finde 5mal wöchentlich schon ziemlich viel oder?


    Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen. Natürlich ist man als fussballverrückter Vater stolz aber es gibt ja noch ein Leben neben dem Fußball ^^


    Danke :)

    Einmal editiert, zuletzt von Marten ()

  • Über unseren Vereinstrainer gab es eine Einladung zum Sichtungstraining in einem von 5 Bereichen(Nord, Süd, Mitte, usw.) des Bundeslandes. Bald ist ein Sichtungsturnier, dort sind die besten der 5 Bereiche eingeladen und spielen gegeneinander.

    Und davon kommen dann die besten in die Landesauswahl, wurde mir jedenfalls so gesagt...?


    Scheint sehr unkompliziert zu sein bei den Mädels =)

  • Ich glaube das kann man so pauschal nicht sagen das kommt immer auf den Verband an. Im FLVW würde sie - wenn sie es zur Verbandsauswahl schafft - in der Regel im Stützpunkt bei den Jungs trainieren. Die Verbandsmaßnamen finden ja nicht wöchentlich statt.


    1. Da es zeitlich nicht machbar ist sie überall hinzufahren( arbeiten beide in Schichten, haben weitere Kinder und sie ist grade aufs Gymnasium gewechselt und muss viel lernen) sind z.T. weite Strecken, müssen wir entscheiden:

    Lieber Regional(Landes?) Auswahl oder DFB Stützpunkttraining? Was bringt mehr?

    Ich bezweifle auch, dass sie dauerhaft in beiden Verbänden in der Talentförderung trainieren kann (wäre bei uns zumindest nicht möglich). Ich würde da mal mit den Verantwortlichen Trainern sprechen und dann entscheiden was einem am besten gefällt (oder wo man selber die besseren Chancen sieht, das kann von Verband zu Verband sehr unterschiedlich sein).


    2. Ist es überhaupt möglich in einem Bundesland für die Auswahl zu spielen (falls sie es schafft) und im anderen BL zum Stützpunktkader zu gehören?

    Sollte Möglich sein, ist aber manchmal Schwierig wegen der Verantwortlichkeiten. Die Verbandstrainer kenn i.d.R. die in ihrem Verbandsgebiet tätigen Stützpunktrainer und andersherum. Verbandsübergreifend ist das dann immer so eine Sache.


    3. Wie oft in der Woche ist Training angemessen?

    (sie hat 2x im Verein, 1x offene Turnhalle also Bolzen mit Freunden im Dorf, 1x Stützpunkt und We 1x Punktspiel) finde 5mal wöchentlich schon ziemlich viel oder?

    Fünf Einheiten die Woche ist schon sportlich in dem Alter. Solange es Spaß macht und nicht zu Stress führt kann man das sicherlich machen. Mehr sollte es aber eher nicht werden. (Wobei ich "Bolzen mit Freunden im Dorf" da vielleicht ausklammern würde, das sehe ich nicht als "organisierte Veranstaltung")

  • Marten

    Ich gehe davon aus, dass du die Landesverbände nicht konkret benennen willst, was vollkommen in Ordnung ist. Daher eine etwas allgemeine Antwort.

    Die Strukturen im Mädchenbereich sind sehr unterschiedlich in Deutschland. In Hessen z.B. gibt extra Mädchenstützpunkte. Auch der Aufbau und die Rekrutierung von Regional- und Landesauswahlen sind unterschiedlich. Schließlich auch der Umstand, dass eine Landesauswahlspielerin automatisch zum Stützpunkt darf/muss, ist nicht in allen Verbänden einheitlich.

    Deshalb kann ich dir/euch nur empfehlen, die jeweils für euch geltenden Rahmenbedigungen erst einmal zu erfragen bzw. in Erfahrung zu bringen. Und dann zu überlegen (was unter Beachtung des Aufwandes) am sinnvollsten erscheint.

    Grds. sind die Stützpunkte die 1. Stufe der Förderung. In manchen Verbänden werden daraus die Landesauswahlkader rekrutiert. D.h. es könnte euch passieren, dass deine Tochter für zwei Landesauswahlen gesichtet wird (einmal über den Stützpunkt, einmal über die Regionalauswahl). Spätesten dann müsst ihr euch sowieso entscheiden, wo sie hin geht.

    Auch bei den weiterführenden Vereine ist die Struktur unterschiedlich. Es gibt Mädchen-NLZ, die bieten sogar Internatsplätze und angeschlosse Sportschule an, andere Verein haben vielleicht nur einen großen Namen, der gesamte Fahraufwand bliebe dann aber bei euch. Und natürlich muss die Sympathie stimmen, die besten Strukturen nutzen nichts, wenn sich die Spielerin nicht wohl fühlt.

    Die Trainingsbelastung find ich ok, zweimal Mannschaft, einmal Stützpunkt und am Wochenende ein Spiel ist ganz normal. Der freiwillige Termin mit den Freunden ist sicher eher locker. Die Landesauswahlen trainieren (soweit ich es weiß) nicht regelmäßig jede Woche. Es gibt Verbände, da gibt es turnusmäßige Fördertrainings (monatlich) oder auch Verbände mit Trainingsheiten nur vor Turnieren. Die wöchentliche Belastung solltet ihr dann variieren, wenn beispielsweise eine Verbandsmaßnahmen ansteht. Die Heimatvereine werden i.d.R. vom Verband über eine Nominierung informiert, so dass der Vereinstrainer bzw. der Stützpunkttrainer Bescheid weiß und eure Tochter "ausplanen" kann.

  • N`Abend erstmal danke für die vielen Antworten, leider habe ich es nicht früher geschafft zu schreiben.


    Also ein Turnier vom DFB Stützpunkt mussten wir letzte Woche verpassen, 2,5h pro Fahrt direkt nach meiner Nachtschicht ist einfach nicht machbar.

    Heute dann voller Vorfreude zum Sichtungsturnier U12 für die Landesauswahl. Ich sprach mit dem Verantwortlichen dort, DFB Stützpunkt und Landesauswahl hat nichts miteinander zu tun und sie könnte beides. Beim Stützpunkt gibt es auch keine Ländergrenzen mehr, was einem kürzere Wege zum Training ermöglicht, der Stützpunkt in unserem Bundesland ist zB viel weiter weg...


    Zum Turnier heute:

    Bin ich leider sehr enttäuscht vlt hatte ich auch falsche Erwartungen. Es gab 6 Mannschaften, also 5 Spiele a (nur!) 12min.

    Gespielt wurde 5+1 auf einem verkleinerten Kleinfeld, ohne Einwurf dafür Eindribbeln. Kennen wir nur aus der Halle im Winter.

    Meine Tochter spielt neuerdings in der D auf verkleinertem Großfeld mit Abseits, dagegen kam das heute wie ein Bambinispiel rüber.(ohne es abwertend zu meinen)

    Da es 4 Auswechsler gab hat sie gefühlt kaum gespielt, kam 3-4 Min. rauf und dann wieder runter. Es gab dadurch keinen richtigen Spielfluß durch die ständigen Wechsel, durch das winzige Spielfeld keine Laufpässe möglich usw...

    Ich bezweifle das die meisten Spielerinnen "ihr Können" zeigen konnten. Einige stachen heraus, aber sonst könnte ich nicht einschätzen ob jemand gut oder eher nicht so gut war. Stelle ich mir für die Verantwortlichen schwierig vor.


    Ist dieser Ablauf immer so? Ich bin nicht enttäuscht dass sie wahrscheinlich nicht überzeugt hat, sondern finde es schade das so sicherlich viele Talente untergehen. Aber ich bin auch nur Fußballpapa und kein Trainer, ihr seid die Experten :!: Bitte um eure fachlichen Einschätzungen :!:


    Jedenfalls freut sie sich sehr auf ihr Punktspiel morgen, auf einen größeren Platz zu spielen und nicht alle paar Min. runter zu müssen =)



    Danke & Liebe Grüße

  • Viele Wechsel, wenig Spielzeit und wenig Spielfluss ist natürlich alles andere als ideal bei einem Sichtungsturnier.

    Grundsätzlich geht es aber ja darum die größten Fußballtalente und nicht die größten "Langstreckensprinter" zu finden.

    Die kristallisieren sich im 5gg5 auf kleinem Feld sicher eher heraus aus wenn man 9gg9 spielt und aufgrund körperlicher Vorteile andere einfach überläuft.

    Optimal wäre vermutlich, wenn man sich für so etwas wichtiges wie einen Sichtungstag insgesamt mehr Zeit nehmen würde.

    Ein halber Tag, gerne auch ein ganzer sollte hier investiert werden. Dann könnte man die Kinder in Kleinfeldspielen, aber auch in Technikparcours und Spielen auf größeren Feldern ranlassen und hätte damit ein besseres Bild mit mehr eindrücken.