Sportschau Doku über Eintracht Nachwuchsspieler

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  • Interessant wäre für mich s welches NLZ die meisten Profis bis zur 4 Liga unterbringt mit einem Vertrag.

    Wie ist die Gewichtung der Einkommen der Eltern in einem NLZ. Da fahren einige schon mit sehr dicken SUV's ihre Kids zum Training und sind bei jedem Training und Spiel dabei und unterstützen das Kind wo es nur geht.


    Wie hoch ist der Anteil von der U19 z.B. vom VFB Stuttgart die im Anschluß einen Profivertrag bis zur 3 oder 4. Liga oder Ausland erhalten. Hier wäre für mich wichtig, bringt der Nachwuchs der BIG -Bundesliga die meisten Profis heraus oder sind es eher die kleinen Vereine aus der 2 oder 3 Liga. Ich persönlich finde es macht erst ab der U12/U13 Sinn (D-Jugend) in ein NLZ zu wechseln.,

  • Ich kenne natürlich auch die ganzen Untersuchungen von Prof. Güllich, habe hieran jedoch erhlicherweise einiges auszusetzen.

    Meiner Meinung nach interpretiert er die erhobenen Daten nicht im Sinne der Praxis.

    Zum einen vermischt er Talentsichtung mit Talentförderung und zum anderen zieht er Schlüsse aus seinen Erhebungen, die so einfach nicht belegt sind.


    Insbesondere dieser Satz stört mich enorm: "Es ist umso wahrscheinlicher Profi zu werden, je später man in ein NLZ eintritt".

    Das ist meiner Meinung nach einfach eine falsche Schlussfolgerung.

    Die Aussage suggeriert nämlich, dass für den Einzelfall Spieler (nennen wir ihn Max Mustermann) die Chance zum Profi steigt, je später er in ein NLZ kommt.

    Jedoch kann natürlich kein Mensch vorhersagen, ob sich Max Mustermann besser entwickelt wenn er bereits zur U10 kommt oder erst zur U16 kommt, da es sich hier natürlich um einen Einzelfall handelt.

    Man bräuchte hierzu quasi zwei komplett identische Spieler mit exakt gleichem Background etc. etc. von denen man den einen in der U10 ins NLZ schickt und den anderen zur U16.


    Was Prof. Güllich eigentlich meint bzw. was die Daten eigentlich ausdrücken ist allerdings eine Thematik der Talentselektion.

    Natürlich ist es wahrscheinlicher das Spieler die als U16 Spieler zu den Top-Spielern zählen eine höhere Wahrscheinlichkeit haben Profi zu werden, als Spieler die in der U10 zu den Top-Spielern zählen, da hier die Talentprognose hier um ein vielfaches einfacher ist, da der einzuschätzende Zeithorizont viel geringer ist.

    Das hat allerdings keinerlei Relevanz für den Einzelfall, also für die Frage ob ich genau mein Kind in der U10 oder in der U16 ins NLZ schicke und wie seine Entwicklung dann jeweils aussehen wird.


    Was Güllich auch geschickterweise scheut, ist die Betrachtung der Biografien der Nationalspieler.

    Habe mal kurz drübergeschaut und festgestellt, dass der Großteil spätestens zur U12 in ein NLZ gekommen ist, die meisten tatsächlich noch früher, zum Teil im Alter von 8 oder 9 Jahren.

    Wie ist dies mit der genannten Studie zu erklären?


    Meine Schlussfolgerung hieraus ist, dass es für die absoluten Top-Talente mit gesundem Background und angemessenen Fahrtzeiten durchaus förderlich ist möglichst früh in ein NLZ zu kommen und gefördert zu werden. Dies entspricht wie gesagt den meisten Biografien der Nationalspieler.

    Für mittelmäßige Spieler ist es hingegen durchaus sinnvoll erst später ins NLZ zu wechseln, falls Sie dann hierfür noch interessant sind, da ein frühes aussortieren bei Ihnen recht wahrscheinlich ist.

  • Dem kann ich größtenteils zustimmen!

    Ab der D-Jugend würde ich meinen Sohn ins NLZ schicken, wenn die genannten Voraussetzungen gegeben sind (Talent, Wille des Kindes!, Fahrtzeit max 30 min, Angebot des NLZ).

    Mein Sohn spielt in einem ambitionierten Verein, man kann das trotzdem nicht mit einem NLZ vergleichen mMn. Ich denke das er sich dort noch besser entwickeln könnte (bessere Mitspieler, alle haben das gleiche Ziel Profi zu werden, bessere Gegner uvm).

    Selektion scheuen diejenigen die Zweifel am eigenen Talent / Mentalität haben denke ich.

  • Ab der D-Jugend würde ich meinen Sohn ins NLZ schicken, wenn die genannten Voraussetzungen gegeben sind (Talent, Wille des Kindes!, Fahrtzeit max 30 min, Angebot des NLZ).

    max. 30 min. - dann müssen sich zukünftige viele die Frage gar nicht mehr stellen ;). Bei der Eliteschule des Fußball wird darauf geachtet, dass sie in max. 1 Stunde zu erreichen ist (Karte NLZ Deutschland)

  • Wie hoch ist der Anteil von der U19 z.B. vom VFB Stuttgart die im Anschluß einen Profivertrag bis zur 3 oder 4. Liga oder Ausland erhalten.

    Ein mathematisches Beispiel:

    Es gibt in Deutschland 57 NLZ und 56 Vereine der 1.-3. Liga (18+18+20). Nehme ich an, dass man von 19-34 Jahre auf dem Level spielen kann, sind das 15 Jahrgänge a 2 Spieler bei einem 30iger Kader. Würde ich weiterhin annehmen, dass in einer U19 der Kader aus 20 Spielern besteht und 10 junger und 10 älterer Jahrgang sind und ich ein NLZ ignoriere, so können von den 10 Spielern 2 einen Platz finden (20%), weil 2 jährlich ausscheiden.

    Sind die Kader der Herren kleiner oder die Kader der U19 größer, verringert sich die Prozentzahl. Nehme ich die 4. Liga (Regionalliga) dazu, erhöht sich natürlich die Prozentzahl (5 Ligen mit gerade 93 Vereinen (20, 19, 18, 18, 18)).


    Bei deinem Beispiel VFB wurde laut transfermarkt.de ein U19 Spieler (Thomas Kastanaras), ein U17 Spieler (Laurin Ulrich) und ein Spieler der 2. Mannschaft (Alou Kuol) in die Bundesliga aufgenommen. 7 Spieler stehen im Kader der Regionalliga-Mannschaft. 1 Spieler wechselte zum AC Mailand U19, 1x 3. Liga und 2x Regionalliga bei einem anderen Verein, 2x 5. Liga und 2x vereinslos (siehe transfermakt.de).

  • Ein Beispiel ohne eigene U23 und mit Doku bei youtube.com ("Der Traum vom Fußball-Profi - Bundesliga oder Bolzplatz"): RB Leipzig

    16 Abgänge aus der U19 (transfermarkt.de)

    4x Bundesliga-Kader

    1x 2. Liga (Hannover 96)

    1x 1. Liga Dänemark; 1x 1. Liga Polen; 1x 2.Liga Polen

    5x Regionalliga

    1x Verbandsliga

    1x U19 Hanover 96

    1x vereinslos


    Der Protagonist im Video Ben Klefisch ist gerade von RB Leipzig an Viktoria Köln ausgeliehen - allerdings noch ohne Einsatz in der 3. Liga.


    Auch eine schöne Doku ist aus meiner Sicht die der TSG Hoffenheim U17 bei youtube.com. Nachdem die schon 3 Jahre alt ist, kann man heute auch bei transfermarkt.de den weiteren Weg von z.B. Armindo Sieb (heute 2. Liga Greuther Fürth), Melkamu Frauendorf (heute U21 FC Liverpool) und Umut Tohumcu (meistens Regionalliga bei Hoffenheim) nachvollziehen. Und der Trainer Danny Galm ist heute bei Bayern in der U19.


    Auch mal positive Dokus :)

  • Ab der D-Jugend würde ich meinen Sohn ins NLZ schicken, wenn die genannten Voraussetzungen gegeben sind (Talent, Wille des Kindes!, Fahrtzeit max 30 min, Angebot des NLZ).

    max. 30 min. - dann müssen sich zukünftige viele die Frage gar nicht mehr stellen ;). Bei der Eliteschule des Fußball wird darauf geachtet, dass sie in max. 1 Stunde zu erreichen ist (Karte NLZ Deutschland)

    2h pro Anfahrtsweg plus Training? WTF? Das ist Kinderarbeit. Pro Woche mal schnell 16-20h oder mehr!!!!!KINDER

  • Mich würde interessieren, wie die Zahlen erhoben werden und ob die jeweilige Kadergröße dabei berücksichtigt ist.


    Mein Sohn spielt in einem NLZ und hat dort in der U11 angefangen. Das war damals ein kleiner Kader mit nur 11 Feldspielern + 1 Torwart. Aktuell spielt er in der U16. In U16 & U17 sind aus der ehemaligen U11 noch 10 Spieler, die in einem NLZ spielen, 4 davon haben jedoch in ein anderes NLZ gewechselt, würde bedeuten 83% der U11-Spieler spielen noch im NLZ.

    Rechnet man jedoch mit der Kadergröße von 25 der U16 (23 Feldspielern + 2 Torwarte), und lässt die 4 Jungs weg, die in ein anderes NLZ wechselten, sind nur 24% in der U16, die schon in der U11 da waren.


    Von der 6 Jungs die seit der U11 im NLZ sind haben 5 einen Fördervertrag bis zur U19. Das wären bei einer Kadergröße von 25 Spieler dann 20%. Betrachtet man es aus der Sicht U11 haben von den damals 12 Jungs fast 50% einen U19 Vertag.

  • Sehr guter Gedankengang.

    Und eben solche Möglichkeiten werden gerne genutzt um Stimmung gegen NLZs, den deutschen Fußball und wen auch immer zu machen.


    Mir ist die Diskussion um den deutschen Fußball ohnehin viel zu stark von Emotionen geprägt.

    Ich würde mir ein deutlich analytischeres Vorgehen wünschen.

    Was machen wir gut? was machen wir schlecht? was machen andere gut? was davon können wir implementieren? etc. etc.

    Was wir stattdessen hören: "junge Trainer können nichts", "Funino ist kein Fußball", "NLZs machen Kinder kaputt",

  • Weil let1612 eben Leipzig ansprach, muss man bei den NLZ wirklich sehr vorsichtig sein, sie über einen Kamm zu scheren. Leipzig hat in meinen Augen im Vergleich zu Hertha den deutlich schlechteren Kader in der Jugend (sagen wir bis U13). In dieser Phase scouten viele NLZ in ihrem regionalen Umfeld und hier ist Hertha deutlich im Vorteil mit der Region Berlin plus Speckgürtel. Bei einem guten Scouting greift Hertha auf "mehr Auswahl" zurück, sodass dort auch mehr den Wechsel hin zum Großfeld überstehen.


    Leipzig versucht dies mit Masse zu kontern. Die U9 hat 14 Kinder (wovon zwei sogar als Torhüter fest eingeplant sind), Hertha hat 10 Kinder (kein fester Torhüter). Entsprechend sind die statistischen Grundbedingungen komplett unterschiedlich, aber auch die Realitäten in der weiteren fußballerischen Ausbildung.


    Wenn man sich die NLZ in NRW ansieht, kommen noch weitere Faktoren hinzu, da diese sich viel früher untereinaner Konkurrenz machen. Aber auch Eltern haben kein Problem ihre Kinder von einem NLZ zum nächsten zu schicken. Das ist manchmal gruselig und selten zieführend, was immer dieses Ziel sein mag.