Staffelung im Ballbesitz

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  • Hallo zusammen,


    Wir hatten am Wochenende ein Spitzenspiel gegen den Tabellenführer und haben uns dafür taktisch etwas einfallen lassen was ich gerne Mal zur Diskussion stellen würde.

    Ich würde gerne hören, wie ihr es findet und ob ihr noch Vorschläge zur Verbesserung habt.


    Wir spielen normalerweise ein 4-2-3-1 mit einem klassischen 10er, also einem Spieler der eher Mittelfeldspieler als hängende Spitze ist, so dass wir auch im 4-3-3 auf bauen können.


    Sonntag haben wir es aber anders gemacht und zwar so:


    ---------------TW

    -------IV.-------------IV

    ------------6.------6

    RV------------10----------LV

    ---------RM--------LM

    ----------------ST


    Die Idee war, mit 5 Leuten das Spiel sicher aufbauen zu können , und dann aus dem Mittelfeld sie Bälle in den Lauf der Außenspieler zu spielen. Wenn einer von den 3 Offensiven mit dem Rücken zum Tor angespielt wurde konnte er den Ball auch immer nach Außen in den Lauf eines Mitspielers spielen.


    Das Spiel ging zwar leider 2:1 verloren aber wir haben mit Ball die beste Saisonleistung geboten. Problematisch war, das wir zu wenig gute Torchancen heraus gespielt haben und auf einer Seite hat die Abstimmung nicht gestimmt wenn der Außenverteidiger sich offensiv eingeschaltet hat, so das wir dort sehr viele Konterangriffe zuließen, so fiel auch das erste Gegentor. Beim zweiten Gegentor gab es leider einen Abstimmungsfehler zwischen Torwart und Verteidiger so das der gegnerische Stürmer noch dazwischen kam.


    Alles in Allem ist die Taktik aufgegangen. Der gegnerische Trainer war schwer beeindruckt. Seine Mannschaft ist quasi komplett so aus der Jugend hochgekommen und plant eigentlich schon für 2 Klassen höher.

    Ich denke auch, das die höhere individuelle Klasse des Gegners letztendlich den Ausschlag gab und würde die Taktik nächste Woche nochmal probieren.


    Ich freue mich auf eure Meinungen.

  • Sieht interessant aus. Waren RM/LM immer so stark ins Zentrum eingerückt?

    So würden ja nur RV/LV den Flügel besetzen, das Zentrum allerdings stark überladen (zu überladen) sein.

    Gemäß deiner gezeigten Aufstellung müssen sich die Außenverteidiger zwangsläufig immer offensiv einschalten, wodurch es bei Ballverlust ja dann auch zu den von dir beschriebenen Kontern kam.


    Mich würde interessieren wie ihr es dann gegen den Ball gemacht habt.

    Bleiben RM/LM gegen den Ball auch so weit im Zentrum? Dann wäre die erste Linie wahrscheinlich leicht über den Flügel bzw. auf jeden Fall mit Diagonalbällen auf einen weit hochgeschobenen AV zu überspielen.

  • Hallo,


    RM und LM waren im Ballbesitz immer so weit eingerückt, etwas breiter als der Mittelkreis ungefähr.


    Überladen war das Zentrum eigentlich nicht, weil die 6er relativ tief geblieben sind, und der Stürmer konstant die letze Linie gehalten hat. Das Spiel war immer relativ lang gezogen, wir haben nicht auf Abseits gespielt, sondern die IV als Rückpassoption genutzt.


    Verteidigt haben wir ganz normal im 4-4-2.

  • Ich finde die eingerückten Außen auch sehr interessant und wirkungsvoll, um im Angriffsaufbau den Flügel für die AVs frei zu machen und zu überladen. Wir spielen z.B. aus einer klassischen 4-3-3 Grundordnung mit einer 6 und zwei 8ern. In Ballbesitz bauen wir ab ca. 30m vor dem eigenen Tor aus einer dynamischen Dreierkette auf, indem sich die 6 zwischen die IVs fallen lässt, wodurch die AVs nach vorne außen verdrängt werden und die Flügelstürmer leicht einrücken, sodass ein 3-4-3 entsteht:


    -----RIV-----6-----LIV

    RV-----8----------8-----LV

    -----RF-----ST-----LF


    Vorteilhaft finde ich daran, dass die Dreierkette eine relativ gute Kontersicherung darstellt, da die 6 den direkten Weg zum Tor schließen kann und die breite Stellung der IVs ausgleicht.

    Außerdem bietet sich die Möglichkeit, die gegnerische Abwehrkette zu "stauchen" und den Flügel zu überladen. Essentiell sind dafür passsichere IVs und Flügelstürmer mit einem guten ersten Kontakt: Idealerweise erfolgt nämlich die Spieleröffnung vertikal z.B. von RIV auf RF, der dann auf RV nach außen, oder auf die 8 in den Halbraum klatschen lassen kann.

    In deiner Variante wäre für mich die Frage, wie gut der 10er alleine die Verbindung zum Angriff herstellen konnte, wenn du sagst dass beide 6er relativ tief standen.


    Grundsätzlich ähneln sich unsere Ansätze von der Idee schon ziemlich würde ich sagen, allerdings ist dein Spiel - wie du schon sagst - eher langgezogen und auf eine gute Tiefenstaffelung bedacht, während es bei uns eher um die Breite geht, weil wir dadurch noch Tiefe hinter der gegnerischen Kette generieren wollen. Laut deiner Darstellung baut ihr quasi über 5 Linien auf. Wenn ihr zwischen diesen Linien den entsprechenden Platz habt, ist das natürlich super, um sukzessive nach vorne zu spielen. Andererseits sind das für meinen Geschmack etwas zu viele Linien, die es zu überspielen gilt um nach vorne zu kommen.

  • Die Idee war ja, eine stärkere Konterabsicherung zu haben als mit der Dreierkette. Das ist auch normalerweise unsere übliche Vorgehensweise aber in diesem Spiel waren wir leichter Außenseiter und daher wollte ich die Defensive etwas stärken.

    Ich mag die vielen Linien eigentlich, ist auch ein bisschen meine Philosophie und ich habe auch vorher Mal mit Mittelfeldraute gespielt, wo es ganz ähnlich ist.


    Allerdings leider natürlich die Torgefahr darunter, da man einfach nicht die Präsens im und am gegnerischen Strafraum hat. Hier muss ich definitiv noch ansetzen, dass sich die Jungs im letzten Dritteln so Staffeln, das sie die taktischen Mittel wir Doppelpass und Hinterlaufen mit einer guten Strafraumbesetzung verbinden können.

    Das Vorschieben eines Sechsers beim Übergang ins letzte Drittel wird dann auch stattfinden, da man sonst einfach mit zu wenig Spielern offensiv agiert.


    So in der Art, das LM,RM und St eine 1-2 Staffelung erzeugen:

    ---------------TW


    -------IV.-------------IV


    ----------------6


    ----------10---------6


    RV ------------ST----------LV


    ---------RM--------LM



    Meine Wunschstaffelung im Besitz sieht eigentlich so aus, dass sich TW und 7 Feldspieler in einer Raute um die 3 ZM aufstellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Marthi ()

  • Die Frage bei der Kontersicherung ist ja, wo die Spieler geopfert werden. Wenn du dir die Konter hinter den offensiven AVs gefangen hast - sind dann deine 6er auf den Flügel rausgerückt oder gar die IVs? Dadurch macht man sich dann im Umkehrschluss natürlich in der Mitte wieder angreifbar.