Wiederholung eines Trainingsschwerpunktes

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  • Hallo,


    ich trainiere momentan eine spielschwache D-Jugend. Wir haben glücklicherweise die Möglichkeit 3-mal die Woche zu trainieren.

    Momentan verfahre ich so, dass ich für jede Woche einen Schwerpunkt setzte und um meine 3 "Säulen" welche ich trainiere aufbaue.


    Dienstags in der Halle wird das das Zusammenspiel gefördert, in dem ich viele Spielvariationen ( auf Kästen, Ohne Tor, auf Bänke usw.) spielen lasse. Den Schwerpunkt trainiere ich hier mit Provokationsregeln. Beim trainieren der Ballannahme, müssen die Spieler zum Beispiel mindestens 2 Kontakte haben.

    Mittwochs ist die Koordination,Schnelligkeit,Kognitivität und Athletik gefragt.Diese Verknüpfe ich immer mit meinem übergeordnetem Schwerpunkt,

    Donnerstags wird die Technik trainiert und der Schwerpunkt der Woche intensiver und detaillierter aufgearbeitet.



    Ihr merkt also, aktuell habe ich immer einen klaren Plan, Dienstag Zusammenspiel, Mittwoch Bewegung, Donnerstag Technik. Den Schwerpunkt versuche ich dann irgendwie mit einzubauen.



    Jedoch lese ich immer häufiger das Block-trainieren empfohlen wird. Heißt, 3 Wochen,intensivm den selben Schwerpunkt. Bisher setzte ich ja jede Woche einen neuen und trainiere diesen so gut es geht, mir sind jedoch die 3 "Säulen" wichtiger.



    1. Frage: Ist dieses trainieren in Blöcken empfehlenswert ?

    2. Frage: Ist es empfehlenswert das ich Dienstags,Mittwochs und Donnerstags immer das gleiche mache (Zusammenspiel,Bewegung,Technik) ?

    3. Frage: Sollte ich gar diese 3 "Säulen" ganz weg lassen und meinem Schwerpunkt für die Woche intensiver trainieren ?

  • Hallo Fabian,


    Ist Blocktraining sinnvoll, sicherlich. Ist es das einzige Mittel, eher nicht.


    Ich selbst habe die Vorzüge des Blocktrainings darin erkannt das man einen Schwerpunkt sehr viel strukturierter und auch langsamer steigern kann. Wenn ich z.B. drei Einheiten einen Schwerpunkt mache kann ich bei den Basics beginnen und schnell soweit steigern wie alle Spieler es ordentlich ausführen können. Und dann habe ich ausreichend Zeit um von diesem Punkt aus neues zu erarbeiten und dieses auch zu festigen.


    In deinem Fall wäre es nun so das zwischen dem ersten und em zweiten Techniktraining zwei "andere" Trainings liegen. Dein Einstieg erfolgt also wahrscheinlich wieder sehr weit vor dem Ende der ersten Einheit. Das hängt aber auch von deinen Spielern ab. Sollten diese in der Lage sein neu erlerntes innerhalb einer Einheit soweit zu festigen das es in der nächsten Technikeinheit noch parat ist ist alles gut.


    Die drei Säulen sind also voll in Ordnung und sicherlich auch gut um alles wichtige immer wieder zu bringen. Du könntest aber z.B. auch innerhalb eines Trainingblocks die drei Säulen auf die Einheiten verteilen. z.B. Koordination als Bestandteil des Aufwärmens und einstimmens (gerne auch mit Ball). Und nach einem Block Technik wieder für ein oder zwei Wochen in deine Säulen pro Wochentag zurückgehen. Bietet sicherlich auch mehr Abwechslung als immer auf den Tag bezogen das selbe. Das haben auch die Spieler schnell raus und es kehrt Routine ein. Das könnetest du mit einem Wechsel zwischen den Systemen etwas umgehen.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • 1FabianS

    Würde ich wie Du diese drei Säulen auf drei Trainings aufteilen, dann würde es mir schwer fallen innerhalb einer Woche überhaupt von Schwerpunkten zu reden. Auf mich würde das dann eher zerstückelt wirken.

    Da gefällt mir Torsten Vorschlag schon sehr gut. Wenn Du deine 3 Säulen unbedingt nicht verwerfen willst, aber doch sinnvolle Blöcke einbauen möchtest, dann mach einmal pro Monat eine Woche einen Block mit drei Trainings zu einem Thema und die anderen Wochen Deine Säulen. So schaffst Du es 9 Blöcke themenorientiert durchzuführen.


    eine gewisse Periodisierung ist jedoch immer dann sinnvoll, wenn durch Ermüdung oder zu wenig Erholung oder im Hinblick auf einen wichtigen Wettkampf die Körper den entsprechenden Bedarf haben. Einfachstes Beispiel: Wenn Du innerhalb einer Trainingseinheit Kraft und Ausdauer trainieren willst, dann muss Ausdauer nachgelagert zum Kraftteil folgen. Wenn Deine Periodisierung das berücksichtigt ist das OK. Es gibt auch Möglichkeiten um z.B. dem Körper besondere Anpassungsreize zu geben, solche Erholungsphasen auch gezielt wegzulassen um ein "noch mehr" an Anpassung zu erzwingen: z.B. an zwei aufeinanderfolgenden Tagen anstrengendes Ausdauertraining. - So was darf man aber nicht oft im Jahr machen und muss danach entsprechend aufgefangen werden. Negativ könnte der immergleiche Trainingsaufbau sein, weil die Reize zu gering sind und Verbesserungspotential nicht genutzt wird.


    Deine drei Säulen signalisieren mir, dass Dein Team sehr ausgewogen sein könnte. Oder ist einer der Drei Teile in deinen Zielvorstellung mehr zu verbessern als die anderen?


    Auf jeden Fall bist Du auf einem guten Weg, denn wenn Du beginnst Dein Konzept erst mal zu hinterfragen, dann hast Du dein Ziel schon fast erreicht.

  • Ich mache keine "Blockperiodisierung" mehr, ich habe eine weitestgehend globale Trainingsmethode adaptiert.

    Wir trainieren immer alles. Lediglich ab der D-Jugend setzte ich individualtaktische Akzente.

    Ich finde es auch ehrlich gesagt etwas sinnlos zwischen Dingen wie Technik (spezifische Koordination) und Zusammenspiel im Training zu unterscheiden.

    Sie bedingen sich gegenseitig und können weitestgehend

    gleichzeitig Trainiert werden.

    Nehmen wir z.B. mal an du lässt ein freies Eck (Rondo, Schweinchen in der Mitte) im Training spielen.

    Was Trainierst du? Einerseits das Zusammenspiel, andererseits hat jeder Spieler am Ende 100 Pässe gespielt und an seiner Technik gefeilt.

    Koordinativ wird besonders Orientierungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit und Umstellungsfähigkeit Trainiert. Das ein oder andere Dribbling ist auch dabei. Die Spieler in der Mitte trainieren das ballorientierte Spiel im Raum und besonders gegenseitiges Absichern.

    Wenn ich z.B. einen Akzent im 1 gegen 1 setzten möchte, spielen wir z.B Funino (wieder alles dabei)mit der Aufgabe, dass man in die Torschusszone dribbeln muss. Nach einer Weile machen wir dann 1-gegen-1-Spiele/Übungen in dem ich das Verhalten coache um danach wieder ins Spiel mit Provokationsregeln zu gehen.

    Nur Koordination und Schnelligkeit mach ich teilweise noch "isoliert", aber besonders Koordination gehört für mich im Kinderfußball und Breitensport in jedes Training um eine gesunde und ausgeglichene körperliche Entwicklung zu gewährleisten. Gleichzeitig kann man diese koordinativen Elemente nutzen um sie mit klassischem isolierten Techniktraining zu koppeln. z.B. mit 2 Bällen Passen, „Schwänzchenfangen“ mit Ball am Fuß, Coever-Erwärmungen bei denen sich andere Bälle zugeworfen werden, Torschusstraining mit verschiedenen Bällen und zusatzaufgaben wie ein zweibeiniger Absprung vor dem Schuss, man muss beim Anlaufen schnell Blinzeln, der Ball wird von hinten über den Kopf geworfen, wer im Fangspiel jemanden gefangen hat darf aufs Tor schießen der gefangene muss einmal durch die Koordinationsleiter oder 5 mal Jonglieren, Völkerball mit abschießen(nur mit Schaumbällen) etc. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

    Dazu kommen dann immer wieder Koordinative Spiele wie Handball-Fußball, Handball-Kopfball, Flag Rugby, Basketball und generell Umschaltspiele.

  • Es kommt auch darauf an, was dein Technikschwerpunkt ist: Wenn du bspw gerade die Technik des Passspiels trainierst, kann das ganze schon stimmig sein. Wenn du allerdings bspw. Dribbeltechniken trainierst, solltest du dein System umschmeißen, denn dann forderst du von deinen Spielern, dass sie Dienstag das Spiel breit machen und möglichst viele Pässe spielen, forderst aber am Donnerstag dann, dass alle Spieler ein 1 vs 1 suchen, was bei schwächeren Mannschaften das Spiel oft eng macht