Buch - Wenn schon, dann richtig ... denn Halbgas können andere machen!

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • @Uwe
    Der Titel ist ein wenig verwirrend! Glaubt doch jeder zunäacht daran, alles richtig zu machen! Sonst gäbe es ja nicht eine sehr häufige Konstellation, dass jeder behauptet, genug Intelligenz und Fussballverstand zu besitzen!


    Wenn es nur die Hälfte von dem, was der Autor verspricht, auch tatsächlich halten kann, dann wäre das eine Lektüre, mit der sich jeder erstmalige Interessent für einen ehrenamtlichen Trainerposten lesen könnte. Denn leider geben derzeit mehr als 50 % bereits in oder nach ihrer 1. Saison als Trainer wieder auf. Ohne entsprechende Unterstützung und/oder Fachlektüre dauert es sonst mindestens 2 Jahre, bis die Routine erlangt wurde, um seine Aufgaben einigermaßen zu beherrschen und daran zunehmend Spaß zu gewinnen.

    • Offizieller Beitrag

    @ TW-Trainer


    Über Buchtitel kann man streiten, was bedeutet "Modernes Passspiel - Der Schlüssel zum High-Speed-Fußball"? Hier passt " Wenn schon, dann richtig ... denn Halbgas können andere machen!" zum locker geschriebenen Text.


    Der Hinweis "... erstmalige Interessent für einen ehrenamtlichen Trainerposten ..." ist interessant und nicht unbedingt verkehrt. Newbies werden, wie im Text beschrieben, sicherlich häufiger Aha-Erlebnisse haben, erfahrene Trainer denken dann "stimmt" oder "warum bin ich darauf nicht selbst gekommen".


    Schwer zu sagen, denn Erfahrung bedeutet nicht, immer alles zu wissen.

  • @Praios und Ixmux


    Leider sind die Ursachen des Trainer-Drop-out weitgehend unbekannt, weshalb ich in diesem Zusammenhang nicht von einer gesicherten Quote sprechen würde. Denn die Zahl allein hat kaum eine Aussagekraft, man muss sie mit den Ursachen in Verbindung bringen. Die aber sind weitgehend unerforscht. So gibt es auch Wechselwirkungen beim Drop-out. Hierzu heißt es z.B. in einer Dissertation: So heißt es z.B. in der Dissertationsarbeit mit dem Thema: "Erfolgsfaktor Trainer - Das Trainerverhalten im Spiel- und Wettbewerbspausen auf dem Prüfstand" Link: http://www-brs.ub.ruhr-uni-boc…s/WeidigThorsten/diss.pdf auf Seite 12: " at bereits Bette (1984)auf die besondere Bedeutung des Trainers im Nachwuchstraining hingewiesen, ist es Krüger (1989), der davor warnt, dass „die Codierung Sieg/Niederlage im Kinder- und Jugendsport der sicherste Weg zum Drop-out ist“ (S. 31). Er fordert vom Trainer in erster Linie eine erzieherische Funktion mit der pädagogischen Verantwortung „im Rahmen eines individuellen oder kollektiven Perspektivenplanes mit Anstrengung und Forderung (ohne Überforderung) erreichbare Leistungsziele . . . persönlich zu setzen“.


    Es ist also naheliegend, dass ein Nachwuchstrainer mit abweichenden Zielen von den Motiven zum Sport bei den Kindern auf beiden Seiten ein Drop-out stattfindet. D.h. zunächst bei den Kindern und schließlich auch bei den Trainern.


    Die Dissertation ist jedoch deshalb interessant, weil sie sich mit dem Erfolgsfaktor Trainer beschäftigt und von daher Gründe preisgibt, welches Verhalten nicht von Erfolg gekröhnt ist. Dennoch muß davor gewarnt werden, diese Inhalte auf die individuellen Verhältnisse des Heimatvereins zu projezieren. Schließlich handeln im Breitensportbereich nahezu ausschließlich Laien, weshalb die Wechselwirkungen nicht immer vorhersagbar sind, bzw. lediglich im individuellen Verhältnis eine Aussagekraft preisgeben, die widerum nicht einer bestimmten Masse zugeordnet werden darf.


    Wer sich jedoch nur mit dem Drop-out von Kindern, nicht hingegen mit dem Trainer-Drop-out in seinem Verein beschäftigt, der wird im wertewandelnden gesellschaftlichen Prozessen innerhalb der Generation kaum mittel- und langfristig erfolgreiche Strategien entwerfen können. Es bedarf dazu auch einer anderen Gewichtung der Vereinsinteressen, die in der Vergangenheit und Gegenwart noch zu sehr am Erwachsenen-Sport fixiert ist.

  • Ich möchte mich ausdrücklich für diese Belehrung bedanken. Wie wäre es denn, wenn du dich zum Thema äußern würdest? Oder ginge es dir besser, wenn irgendwo eine Zahl von 45 oder 55 % zu benennen wäre, die jedoch nicht umfassend die Hintergründe mit umfassend hinterlegter Studie beleuchten kann?


    Wenn sich die Dropout-Quote der Trainerneuligne in deiner Umgebung gänzlich anders darstellt, dann interessiert dies sicher insbesondere die Trainer und Vereinsverantwortlichen, bei denen es seit vielen Jahren ein großes Problem darstellt. Denn die könnten von eurem Vorbild profitieren!