Jugendaufbau -Start einer ganz neuen Jugend -

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  • Hallo an Alle,


    künftig werde ich damit beauftragt sein die Jugend unseres Vereins wieder zum Leben zu erwecken. Im Moment verfügt der Verein eine G, F, E-Jugend und eine kleine Gruppe die sich im Altersbereich D-C-Jugend anzusiedeln ist. Künftig wird das Hauptaugenmerk darauf gelegt möglichst in jeder Altersklasse eine Mannschaft zu stellen. Die Etablierung von mehreren F-sowieso G-jugend MAnnschaften dient dabei als Basis auf die, die Jugend erbaut werden soll. Gewinnen wollen wir die Kinder vor allem mit Spaß und einer klaren sportlichen Konzeption die sich in den neu erstellten Leitlinien des Vereins erstrecken. Mit der konsequenten Verfolgung dieser sportlichen Ausrichtung sollen vor allem auch ältere Altersklassen angesprochen werden. Im Moment ist viel im Umbruch aber die Neuaufstellung des Vereins und die Beauftragten sprudeln nur so vor Engagement und Euphorie


    Jetzt komme ich zu meiner Frage: Habt ihr Vorschläge oder Anregungen wie man Jugendliche beziehungsweise Kinder dazu bewegen kann sich unserem Dorfverein anzuschließen? Für die jüngeren Jahrgänge habe ich mir volgendes überlegt:


    1.Kindergartenturnier
    2.Grundschulturnier
    3.Sportfeste


    Jahrgangsübergreifend wollen wir auch den Flüchtlingen eine sportliche Möglichkeit bieten. Habt ihr selber Erfahrungen mit derartigen Situationen? Wie kontaktiere ich am besten die C-,B-,A-Jugendlichen?



    Liebe Grüße


    Jose

  • Zu der konkreten Frage:


    Ich würde hier in kurzfristige Ziele und langfristige Ziele unterscheiden...und zudem die Fronten abstecken. Hierbei denke ich daran, einen möglichst großen Unterbau aufzubauen (Minikicker, F und E), damit oben überhaupt noch was zahlenmässig messbares in der A Jugend und Senoren herauskommt. Nimmt man hiesige große ländliche Vereine mit 50 bis 60 oder 100 Minikickern...und oben bekommt man dann die A Jugend 2 nicht zusammen:


    kurzfristig:


    -Schnuppertrainings im Verein über die Presse/+Homepage dazu aufgerufen
    -Schuppertrainings im Kindergarten/Schule


    -Schnupperfunturniere auf Rasen/Sand/Halle anbieten, wo sich Spieler als Team zusammenfinden und melden können


    Wichtig dabei ist...die Mundpropaganda die sich entwickeln würde


    -dazu noch ein Feedbackportal im Internet anbieten


    langfristig:


    -ein allumfassendes Konzept schriftlich entwerfen...wo nicht nur die trainingsmäßigen Themengebiete für die Ausbildung der einzelnen Jugenden benannt sind, sondern auch Dinge fest verankert werden, die die Ausrichtung des Vereins deutlich für jeden sichtbar nachzulesen wäre und als Vorgabe für die Trainerschaft dienen würde. Dort stünden die Dinge drin, die erfahrungsgemäß jährlich wiederkehrend die Streitpunkte regelt...Streitpunkte, die den Verein und dessen Ruf regelmäßig schädigen in der Aussendarstellung. Das wären z.B.


    -ein Ehrenkodex....wie verhalten sich unsere Trainer gegenüber Eltern, Kindern, beim Training und im Spiel (ruhig, besonnen, freundlich, Elternabend zu Saisonbeginn)


    -Sichtungsverfahrensweise zur Mannschaftsbildung bei Saisonbeginn (z.B. mehrere Kleinfelder...pro Kleinfeld ein Trainer mit Bewertungsbogen wo man nur das bewertet, was auch Ziel der zu bewertenden Jugend ist. Am Ende zählt man die unabhängig voneinander vergebenen Punkte zusammen und dann kommt schon raus, wer wo kommende Saison spielt. Das wäre ein objektives ...statt subjektives Ergebnis, das kaum von Eltern oder Vatertrainern anzumäkeln wäre usw.


    -Vorgabe Rotation


    -jeder Spieler spielt mindestens die halbe Spielzeit...egal in welcher Liga


    -aber auch ...z.B. aktive und passive Mitgliedsbeiträge


    -etwas erhöhte Mitgliedsbeiträge...damit man Trainern eine Kostenpauschale zahlen kann und so an das Vereinskonzept bindet


    -Diese Auszahlungen werden gekürzt, so ein Trainer z.B. nicht wenigstens zweimal von z.B. drei vom Verein angebotenen Fortbildungen teilnahm oder der Trainer gegen den Kodex verstieß oder z.B. sich allgemein nicht an das Konzept hielt.


    -Patenschaften anstreben, wo Sponsoren einzelne Mannschaften fördern. Z.B. der Supermarkt fördert die F 1...und nicht den Gesamtverein usw..


    -Einsatz von Koordinatoren...die als Ansprechpartner für Eltern gelten...für Trainer in Fragen rund um den Fußball dienen...und im WIR das Konzept schützen und Trainer "kontrollieren" und z.B. die Sichtungsturniere organisieren oder begleiten bis beäugen.


    DAS alles würde langfristig dem Verein einen Ruf bescheren...und so die Mitgliedszahlen verändern..denke ich. Desto mehr Mitglieder, desto höher die Liga usw....da hängt vieles dran.

  • Du sagtest Dorfverein: Von welchem Einzugsgebiet sprechen wir da? Wie viele Menschen gibt es im Stadtteil/Ort/näherer Umgebung, wie viele umliegende Vereine?


    Wie viele Kindergärten und Schulen liegen in diesem Gebiet, welche anderen Freizeitmöglichkeiten bzw Vereine/Sportarten gibt es?


    Und die Königsfrage: Wie viele verfügbare Trainer habt ihr?

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Also insgesamt leben rund 10.000 Menschen im Einzugsgebiet --> 4-6 Kindergärten und 2 Grundschulen An potentiellen Trainer mangelt es nicht. Insgesamt erstrecken sich 3 Vereine über das Einzugsgebiet (1 größerer und 2 kleinere(unter nderm wir)) Habt ihr Erfahrungen bei der Kontaktaufnahme zu Kindergärten und Schule?


    Gibt weiterhin Hlfestellungen zur Erstellung einer Konzeptio oder Erfahrungswerte?

  • Ich möchte nicht zu nahe treten. Ich habe in meinem Post geschrieben, wie man


    Konkret Konzeptioniert...um Mitglieder zu binden und zu schützen, um den Verein zu mehr zufriedenen Mitgliedern zu führen, den Ruf zu steigern, Trainer zu binden, das Traineramt attraktiver zu machen. Darauf gehst du nicht ein, gibts dafür einen Grund?
    Es gibt viele Vereine ohne Konzept...ohne schriftliches Konzept. Da seid ihr ja schon weiter, ok.
    Es gibt einige Vereine, die haben ein schriftliches Konzept....schützen das nicht...leben danach nicht...könnten sich das auch auf die Klopapierrolle drucken lassen.
    Und ganz wenige machen das anders...siehe mein Post. Wo wollt ihr hin. Mir ist das was du angegeben hast grundsätzlich positiv aufgestoßen, allerdings viel zu allgemein gehalten. Da droht -so ich das richtig einschätze- trotz gutem Vorsatz die Klopapierrolle :?:

    Gewinnen wollen wir die Kinder vor allem mit Spaß


    und einer klaren sportlichen Konzeption

    Welche?

    die sich in den neu erstellten Leitlinien des Vereins erstrecken

    Welche?

    Im Moment ist viel im Umbruch aber die Neuaufstellung des Vereins und die Beauftragten sprudeln nur so vor Engagement und Euphorie

    Jepp, nur was wird genau getan um nicht den Einheitsbrei der anderen zu kochen? Würde mich mal interessieren. Wo hebt ihr euch konkret zu Vorher ab?

  • @Jose_Mou :


    Eine von euch regelmäßig (wöchentlich) angebotene Bewegungsschule/Fußballkindergarten dürfte auf Dauer mehr Kinder in euren Verein locken, als ein einmalig stattfindendes Turnier. In der Grundschule wäre das entsprechend eine Fußball-AG.
    Ich würde mich darauf konzentrieren, in jedem Jahr meine G-Jugenden voll zu bekommen und diese Kinder dann durch gute Nachwuchsarbeit auch langfristig im Verein zu halten. So kommt ihr auch in einigen Jahren zu einer c - ,B - und A- Jugend. Diese Mannschaften jetzt kurzfristig aufstellen zu wollen dürfte sehr schwierig werden. Die Masse der Spieler von den anderen Vereinen eures Umkreises abwerben zu wollen, wäre sehr unseriös und würde zurecht ein schlechtes Licht auf euren verein werfen.
    Besser wäre es, ihr würdet den Jugendlichen regelmäßig Zeiten zum zwanglosen Bolzen auf euren Plätzen zur Verfügung stellen. Später kann man den Jugendlichen, entsprechendes Interesse und Teilnahme vorausgesetzt, auch eine Teilnahme an dem einen oder anderen Turnier anbieten oder mit ihnen ein freies Turnier organisieren. Über diese Angebote bekommt man vielleicht langfristig genug Jugendliche zusammen, die dann vielleicht auch Interesse am organisierten Spielbetrieb bekommen.

  • @Jose-Mou


    1. Schritt: Ziel (als Sollkonzept)
    Normalerweise definiert man zuerst ein langfristiges Ziel (z.B. zukünftig alle Altersklassen mit Teams besetzen) und leitet ein paar Kernpunkte als Sollmaßnahmen (z.B. Suche von geeigneten Trainern und ggf. Qualifizierung dieser Personen, damit die Erwartungen von Kindern und ihren Eltern erfüllt oder sogar gegenüber den anderen Vereinen übertroffen werden). Schließlich gibt es Restriktionen, aus denen sich eine Abgrenzung zu anderen Zielen (z.B. nur Breitensport und kein Leistungssportangebot) ableiten lassen.


    2. Schritt: Wie sind die aktuellen Rahmenbedingungen im und um den Verein?
    In Form einer Ist-Analyse werden alle relevanten Daten aus den letzten Jahren sowie absehbarer zukünftiger Entwicklungen im Einzugsgebiet des Vereins gesammelt.


    3. Bilderung einer Projektgruppe
    Üblicherweise befasst sich eine Projektgruppe mit der Sammlung und Auswertung der Daten aus der Ist-Analyse. Diese sammelt ebenfalls Ideen und prüft zunächst anhand der Daten auf ihre Machbarkeit.



    4. Steuerungsgruppe
    Weil Maßnahmen häufig mit finanziellen Aufwendungen und konzeptionellen Veränderungen zu tun haben, sollte die Projektgruppe sich vor Einleitung von Maßnahmen mit dem Vereinsvorstand treffen, um dort via Protokoll die Entscheidungen (wer macht was bis wann? Wer kontrolliert wie und bis wann den Erfolg der Maßnahmen?)



    5. Verbindlichkeit
    Leider entwickeln sich häufig nach dem euphorischen Start die Gruppen zu "Laberbuden", weil es an klaren Entscheidungen und ihrer zeitnahen Umsetzung fehlt. Zwar besteht ein Verein immer aus Ehrenamtlichen, jedoch nützt es wenig, sich immer dann aufs Ehrenamt zu berufen, wenn jemand auf eine Entscheidung wartet. Denn nicht selten hängt daran eine ganze Kette von Entwicklungen, die ins Stocken gerät. Man weiß auch nicht immer im Vorherein, ob man die beste Entscheidung getroffen hat. Aber selbst die Zweit- oder Drittbeste Entscheidung ist vielfach besser, als Garkeine!


    Ich wünsche dir viel Erfolg für die nächsten Jahre!