Oft besteht die Auffassung, dass Kombinationsübungen statisch sind und für die Spieler langweilig. Das empfinde ich überhaupt nicht so. Es gibt so viele Möglichkeiten für einen Trainer diese Übungen so zu gestalten, dass sie dynamischer sind als so manch eine Übung in der Trainingsmethodik der Spielform. Schwierigkeitsgrad erhöhen durch Wettbewerbsform oder Variationen des Feldes / des Aufbaus.
Letztendlich ist hierbei der methodische Aufbau entscheidend, damit die Spieler viele Variationsmöglichkeiten kennen lernen und somit als Handlungsalternative im Spiel abrufen könnten. Viele Wege führen hier nach Rom.
Zum Thema " soll man durch ständige Wiederholungen und sofortige Korrektur ein Automatismus erreichen oder sollen sie sich dies in reinen Spielformen oder im Abschlussspiel selbst erarbeiten" kann mMn keine Allgemeinaussage zu treffen, aber dies ist in einigen Postings schon deutlich geworden. Und insgesamt finde ich diesen Thread sehr lesenswert, weil doch verschiedene Vorgehensweisen nachvollziehbar begründet werden. Womit ich zu meiner Überschrift komme. Ich finde es sehr wichtig, dass man als Trainer auch eine für sich passende Stilrichtung findet. Der Eine hält sich lieber prozentual in Übungsformen auf, der Andere eher bei Spielformen. Beides hat seine Berechtigung. Wie hier schon erwähnt bringt es überhaupt nichts, wenn ich eine Thematik in der Spielform behandle und die dafür passenden Coachingpunkte verpasse bzw. völlig falsch setze. Da wäre die Übungsform passender, weil ich hier fokussierter korrigieren kann. Jemand der eher vom Naturell der Beobachter ist und nur in den wesentlichen ( sehr kurzen ) Augenblicken eingreifen möchte, ist die Spielform passender. Oder eben in der Mischform sein Naturell entsprechende Geltung findet. Auf Teufel komm raus das eine oder andere zu praktizieren, weil es doch sein "muss" oder aber gerade "modern" erscheint, wird wohl eher nicht zum Erfolg führen.
guenter
Ich habe bei meiner damaligen Truppe, die ich seit Bambini hatte, die Übungen schon sehr frühzeitig ausschließlich aus der Bewegung heraus gemacht. Der entscheidende Punkt ist der Übungsaufbau und die Geschwindigkeit beim Ablauf, die ich damit steuern kann. Ich halte es für diskussionswürdig, dass es für die Spieler einfacher ist zunächst aus dem Stand oder meinetwegen auch mit einem kurzen Schritt vorher technische Übungen auszuführen und somit die jeweilige Technik gefestigten zu erlernen. Ich persönlich habe da eine ganz andere Auffassung/Meinung. Dies lässt sich gut bei der Annahme und Mitnahme mit der Innenseite beschreiben. Ich habe immer extrem darauf geachtet, dass der Ball immer rollen muss. Kein Totstoppen. Zudem mit Mitnahme nach Aussage bzw. spieloffen in Bewegungsrichtung. Oft wird gerade aus dem Stand versucht den Ball dann Frontal nach vorne mitzunehmen, obwohl hierdurch eine ungünstige Körperhaltung und Gewichtsverlagerung eingenommen wird. Bei dieser Bewegungsrichtung wäre nämlich zur schnellen Mitnahme die Annahme mit dem Spann angesagt. Und auch hier muss ich Dir widersprechen. Diese Technik im Bereich Annahme lässt sich wesentlich gefestigter und nachhaltiger in der zügigen Bewegung erlernen. Übrigens eine Technik die mMn im Bereich An- und Mitnahme zu sehr vernachlässigt wird.
Und es widerspricht mMn auch nicht dem Grundtenor "vom Leichten zum Schweren". Jetzt läuft mir leider die Zeit weg, obwohl es sich noch an anderen Beispielen verdeutlichen ließe.