Schiedsrichterinnen

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  • Zufall oder steckt sonstwas dahinter.


    Heute wieder mal, wie im letzten Jahr schon einige Male, erlebt, dass eine junge Schiedsrichterin eine sehr gute Leistung ablieferte.
    diesmal war es ein A-Jugend Qualifikationsspiel, aber auc schin bei brisanten Aktiven-Herren Spielen beobachtete.


    waren es Zufälle?


    pfeiffen bei den Damen diejenigen, die im Gegensatz zu vielen ihrer männlichen Kollegen, was vom Fussball verstehen?


    haben die jungen Damen einen höheren Gerechtigkeitssinn?


    verhalten sich Spieler und Zuschauer beim weiblichen Geschlecht anders als bei den Männern? (zumindest die Spieler verhielten sich sehr normal, so als sei es für sie selbstverständlich - auch gut so)


    welche Erfahrungen gibt es da anderswo? würde mich mal interssieren, denn ich sehe inzwischen gerne eine der jungen
    Schirinnen pfeiffen.

  • Ich kann dir von 5 Schiedsrichterinnen berichten. 3 davon erbringen sehr gute Leistungen auch bei den Männern. Interessant ist, das sie allesamt mehr laufen lassen aber auch härter pfeifen als ihre männlichen Kollegen. Die beiden anderen (eine aus unserem Verein) sind schlecht weg zu jung dafür. Eine Ansetzung letzte Saison fand ich auch ziemlich unpassend, als eine Spielerin der B-Juniorinnen ein Spiel der Frauen leiten musste. Die Schiedsrichterin musste am Abend vorher mit ihrer Mannschaft gegen unsere B-Juniorinnen antreten. Da wir auch ein paar B-Spielerinnen dabei hatten, wirkte sie total verunsichert und überfordert. Was sich dann auch in der Härte des Spiels zeigte.

  • Günter


    Gut Schiedsrichterleistungen sind keine Frage des Geschlechts! Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Leistungen der Schiedsrichter schon etwas höher waren, wenn Schiedsrichterbeobachter vor Ort waren. Denn die entscheiden ebenfalls darüber, ob ein Schiri demnächst höher pfeifen darf!


    Man sagt ja nicht umsonst, dass jedes Spiel den Schiedsrichter bekommt, den es verdient hat! Leider werden allzugern die Fehlleistungen von Mannschaft und Trainer allein auf den schlechten Schiri abgewälzt! Deshalb war ja auch die Idee, dort wo sowieso fast niemand etwas vom Fussball versteht, ohne Schiri spielen zu lassen, genial!

  • Gut Schiedsrichterleistungen sind keine Frage des Geschlechts!


    sicherlich nicht. Jedoch ist mir eines sehr stark aufgefallen.


    Du kennst sicherlich was gemeint ist, wenn von bei einem Schiedsrichter von einem Selbstarsteller gesprochen wird, der übrigens für mich als Spieler und Trainer immer ein rotes Tuch war?


    diesen Typus habe ich bei den jungen Damen noch nicht gesehen. möglicherweise auch Zufall.


    Lasse ich mal das richtigere Pfeiffen aussen vor, so empfand ich die Art der Spielleitung einfach angenehmer.


    Die jungen Damen spielten sich ganz einfach nicht so in dern Vordergrund wie so oft bei ihren männlichen Kollegen zu sehen.

  • Ich denke es ist Angst auf beiden Seiten.


    Schiedsrichterin will sich nicht mit 18 Jährigen Testosteronbomben anlegen, die wiederum müssen Spott ertragen (?) Wenn sie ihrerseits mit einer Frau stressen.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Ich denke es ist Angst auf beiden Seiten.


    Garantiert nicht. Ich habe da ein gesundes Selbstvertrauen registriert. Sie hatten einfach nicht die Profilierungssucht, das
    Zurschaustellen, dass sie der Chef auf dem Platz sind, wie viele ihrer männlichen Kollegen.
    Sie leiteten das Spiel und nicht nach dem Motto, ich bestimme hier wos langgeht und das zeige ich euch.


    Ob alle so sind, wohl kaum, ob die Mehrheit so vorgeht, kann ich nicht beurteilen, da ich zuwenige gesehen habe.
    Aber bei denen, die ich gesehen habe ist es mir deutlich aufgefallen.

  • Günter


    Da bin ich ebenfalls mehr bei dir als bei der Annahme, das der hormonelle Haushalt im Wettkampf um den Ball keinen wesentlichen Ausschlag gibt. Hab da ein Spiel in der Erinnerung, in der eine Schiedsrichterin (die kurzfristig für einen Kollegen einspringen mußte und vorher in dieser Liga noch nicht gepfiffen hatte) schon früh vom Spieltempo überfordert war. Ein männlicher Schiedsrichter wäre vermutlich aufgrund offensichtlich falscher Entscheidungen frühzeitig kritisiert worden. Obwohl Spieler und Trainer natürlich wichtige Punkte erkämpfen wollten, war man sich unter den Trainern rasch einig, der Schiedsrichterin zu helfen, indem man Fehlentscheidungen so korrigierte (z.B. nach dem Einwurf einen scheinbar mißlungenen Paß zum Gegner schlagen), dass die Schiedsrichterin keinen Grund hatte, die Behebung ihrer Tatsachenentscheidung als unsportliches Verhalten zu ahnden.


    Dass Frauen in einer aggressiven Stimmung unter Männernn beruhigend wirken können, hat man sich in der Justiz zunutze gemacht!


    Wenn Schiedsrichter Lob von Trainern, Mannschaften und Zuschauern bekommen, dann müssen sie es sich doppelt und dreifach erarbeiten. So ist mir ein Fall in Erinnerung geblieben, in der die Schiedsrichterin durch überragende Leistungen gleichmaßen nach dem Spiel Lob für ihre Leistungen bekam. Nur in diesem einen mal kann ich mich überhaupt erinnern, dass es über den Stadionlautsprecher ertönte: "Wir bedanken uns bei unseren Zuschauern für ihr Kommen, bei den hervorragenden Leistungen der beiden Mannschaften und der tollen Leistung unserer Schiedsrichterin!" Bin mal gespannt, ob sie später einmal in die Fußstapfen einer Bibiana Steinhaus treten kann?

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  • Beim Handball unserer Tochter ist die Quote an Schiedsrichterinnen deutlich höher als im Fußball -- da ist mir bisher noch keine einzige untergekommen. Jedenfalls hat die Qualität des Schiri bei den Spielen, die ich da bisher gesehen habe, nichts mit dem Geschlecht zu tun gehabt, da gab es bei beiden eine ausreichend große Bandbreite, bei der ich keine Muster habe erkennen können, die auf das Geschlechtsmerkmal hinwiesen..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)