U13 BOL Spiel - Tätlichkeiten und rassistische Beleidigungen

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  • Leider gibt es solche ''Pflegefälle'' als Trainer.
    In erster Linie tun mir deine Jungs und auch die Jungs des anderen Trainers leid.
    Ich will gar nicht wissen, was bei denen am Trainingplatz Sitte ist.


    Ich hatte letzte Saison ein Spiel.
    Nachbarderby (4 Spieler von dort sind zu meinem Team gewechselt)


    Spannendes Spiel das 3:3 endete.


    Gegner hat getreten was das Zeug hält und in der Halbzeit sagte ich zu meinen Jungs: ''Leute, natürlich ist es Mist was die machen, aber wir lassen uns zu nichts hinreißen, irgendwann wird der Schiedsrichter ihnen die Quittung geben. Wir lösen das spielerisch, das ist die Beste Strafe die es gibt''


    Leider hat der SR auch die gesamte zweite HZ alles zugelassen.


    Trainer von den anderen hat bei jede Foul seiner Jungs lautstark den SR kritisiert - von wegen: ''Das ist Fußball, jeden scheiß pfeifen ist lächerlich'' usw.


    Natürlich haben auch meine Jungs mal ein Foul begangen...
    Und was kam von dem anderen Trainer?
    ''Schieri, schau dir das an, die gehen nur in die Beine'' etc.


    Dann hat er paar Spieler von mir mal lautstark angesprochen und da platzte mir die Hutschnur.
    Ich bin rüber und hab ihm gesagt er solle sich doch besser mal um seine Jungs kümmern und nicht um meine und sollte er nochmals meine Spieler beleidigen oder anschreien, dann nehm ich das Team vom Platz.
    Dann drohte er mir, dass ich was erleben kann.
    Ich ging unterm Spiel aufs Feld, damit der SR unterbricht und erklärte ihm was da so los ist und auch, dass ich meine Mannschaft dann vom Platz nehme.


    Er hat verstärkt aufgepasst und am Ende auch eine Meldung an den BFV geschrieben...

    Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben

  • Er hat verstärkt aufgepasst und am Ende auch eine Meldung an den BFV geschrieben...


    Ja, und dann?! Das ist ja wohl ein Cliffhanger vom feinsten! =)


    Also: wie ging die Sache denn nun aus?


    Ansonsten finde ich übrigens nicht, Zodiak, dass unfaires Spiel im Leistungsbereich dazu gehören muss, aber das ist ein anderes Thema. Ich frage mich, wenn ich das Video ansehe und mir vorstelle, dass solche Dinge das ganze Spiel über laufen und die Delinquenten dabei ja auch nicht ungeschickt sein werden, so dass sie darauf achten, stets Momente zu nutzen, in denen der Schiri nicht guckt, z.B. weil der Ball gerade ganz woanders ist: was kann ich denn da als Trainer dagegen machen? Als Spieler kann ich vielleicht ja noch in einer Spielpause zum Schiri gehen und ihn darauf hinweisen, was da abgeht, das schaffe ich dann in einer Lautstärke und einem Ton, der vielleicht zivil rüber kommt, aber als Trainer von der Seitenlinie aus? Reinbrüllen? Damit heize ich die Stimmung doch nur an. Und wie vermittle ich dem Schiri verständlich, dass er doch bitte mal dahin gucken soll, wo eigentlich nichts passieren sollte, eben weil da etwas passiert? Wie soll das gehen? Andererseits ist eine solche Situation doch absolut unerträglich, zumal wir als Trainer uns ja auch für unsere Spieler verantwortlich fühlen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • uzunbacak


    Ich persönlich habe nichts zurückbekommen - SR hat eine Meldung gemacht und für mich persönlich war das Thema damit gegessen.
    Ich habe nur in Erfahrung bringen können, dass der Typ kurz drauf als Trainer rausgeworfen wurde (eventuelle auch weil er so mit den Jungs redete)
    Sorry, dass ich dir ned weiterhelfen kann, aber eine Meldung vom SR ist immer ziemlich wertvoll - eine eigene verläuft zu über 90% im Sand

    Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben

  • danke hegga.


    der schiri solls notieren und weitergeben.
    das ist der weg, den man nehmen soll.
    gut.
    uzunbacak

  • Ich ging unterm Spiel aufs Feld, damit der SR unterbricht und erklärte ihm was da so los ist und auch, dass ich meine Mannschaft dann vom Platz nehme.


    Auch wenn es gegen alle Regularien verstösst, finde ich das im unteren Jugendbereich in Ordnung.
    vernünftig denkende Personen sollten nicht nur zuschauen und kritisieren sondern handeln. Auch eine Möglichkeit
    zu Veränderungen zu kommen. Paragrapfhenreiter sehen das sicherlich anders und eine Strafe ist da natürlich dann auch
    fällig.


    Male mir nur gerade aus, was da bei dir los gewesen wäre, wärest du auf eine Schiri getroffen, der die Einstellung
    wie derjenige hatte, auf den ich letzten Samstag getroffen wäre.

  • @uzunbacak


    Im Norden heißt das "der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken"! Ich denke, es weiß jeder was gemeint ist! Leider kann ich hier nicht sehr viel beitragen! Nicht, dass ich nicht auch schon Idioten in Trainingsanzügen miterlebt hätte. Doch ist es mir fast immer gelungen, auf meine Spieler soweit einzuwirken, dass sie sich gar nicht provozieren lassen und dem Gegner dadurch den Spaß daran rasch nehmen.


    Mag es vielleicht marginale Unterschiede in der Kultur geben, aber mit der (häufigen) Entscheidung "mit dem will ich nichts zu tun haben" nimmt man sich selbst die Chance auf eine positive Veränderung hinzuwirken. Denn je leichter und je häufiger ich ein Tabu anwende, je mehr schränke ich meine eine Welt ein und je seltener gelingt es mir, neue Erkenntnisse zu gewinnen.


    Warum sollte ich dem gegnerischen Trainer nach einem 8 : 0 für mein Team nicht die Hand geben? Bekommt er, seine Spieler und dessen Eltern doch so (auf eindrucksvolle Weise) mit, dass man sich durch Fehlverrhalten seiner Mannschaft geschadet hat?


    Nur noch ein Letztes, dann bin ich fertig! IWer viel unterwegs ist, der wird überall nette Menschen, aber auch Idioten kennengelernt haben. Mal sind sie In- und mal sind es Ausländer. Denn der Charakter macht nicht vor Staatsgrenzen halt! Wer versucht, künstliche Grenzen oder Tabu`s (z.B. diese Leute sind alle so) aufzubauen, dem wird ein guter Teil seiner Umwelt verborgen bleiben. Ich bin darauf viel zu neugierig, um mich von einem Idioten den Tag verderben zu lassen!
    Denn schon häufig genug habe ich erlebt, dass nach einer Aussöhnung per Handschlag die Entschuldigung folgte und es bei diesem einen "Ausritt der Emotionen" blieb, weil jeder auch mal einen schlechten Tag haben kann! Wenn man sich mal ein wenig zurück besinnt, dann mag es vielleicht auch die ein oder andere Situation gegeben haben, wo man fremden Menschen derbe auf den Senkel gegangen ist! Doch hierbei wird meist wohlwollend hinweg gesehen.


    Wir Trainer taugen nicht mehr als Vorbilder, wie es die Gesellschaftschicht hergibt! Aber schlechtere Menschen sind wir aufgrund unseres Traineramtes nicht!

  • Denn schon häufig genug habe ich erlebt, dass nach einer Aussöhnung per Handschlag die Entschuldigung folgte


    Streite ich nicht ab. kommt aber auf die Gesamtsituation an.


    Manchmal, gerade wenn die Situation ziemlich aufgeladen ist, und die Emotionalität noch nicht abgeklungen ist, ist es aber besser, sich zuerst mal aus dem Weg zu gehen. Schon des öfteren erlebt, dass sich sonst das Ganze noch mehr hochschaukelt.


    Ein Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt bringt da dann wesentlich mehr, man läuft sich ja immer irgendwie über den Weg.


    Die Hand reichen zwecks Show für die Zuschauer - davon halte ich recht wenig.


    Ich habe da schon unterschieden, je nach Situation und Person.

  • @uzunbacak

    TW-Trainer


    Im Norden heißt das "der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken"! Ich denke, es weiß jeder was gemeint ist! Leider kann ich hier nicht sehr viel beitragen! Nicht, dass ich nicht auch schon Idioten in Trainingsanzügen miterlebt hätte. Doch ist es mir fast immer gelungen, auf meine Spieler soweit einzuwirken, dass sie sich gar nicht provozieren lassen und dem Gegner dadurch den Spaß daran rasch nehmen.

    wohin kannst Du jetzt nicht viel beitragen? Zum Spruch oder zur Gesamtsituation?


    Es ging bei mir NIE um meine Spieler, ob sie provoziert sind oder nicht. Es ging hauptsächlich um Trainer.


    Mag es vielleicht marginale Unterschiede in der Kultur geben, aber mit der (häufigen) Entscheidung "mit dem will ich nichts zu tun haben" nimmt man sich selbst die Chance auf eine positive Veränderung hinzuwirken. Denn je leichter und je häufiger ich ein Tabu anwende, je mehr schränke ich meine eine Welt ein und je seltener gelingt es mir, neue Erkenntnisse zu gewinnen.

    Warum sprichst Du jetzt von Kultur? Meinst Du jetzt "meine Kultur" ?
    Wie meinst Du es jetzt?


    Nochmals mein Standpunkt: Einem Rassisten gebe ich meine Hand nicht. Ich verzichte auf die neuen Erkenntnisse, die ich durch diesen Handschlag gewinnen soll.

    Warum sollte ich dem gegnerischen Trainer nach einem 8 : 0 für mein Team nicht die Hand geben? Bekommt er, seine Spieler und dessen Eltern doch so (auf eindrucksvolle Weise) mit, dass man sich durch Fehlverrhalten seiner Mannschaft geschadet hat?

    Ich gab und würde weiterhin meine Hand einem Trainer geben, gegen seine Mannschaft meine MAnnschaft 8:0 verloren hat. Ich habe eine leise Ahnung, dass du die Gesamtdiskussion nicht richtig verstanden hast.
    Es ging nicht um eine bessere Mannschaft, die 8:0 gewonnen hat, sondern einen sehr unfairen Trainer.

    Nur noch ein Letztes, dann bin ich fertig! IWer viel unterwegs ist, der wird überall nette Menschen, aber auch Idioten kennengelernt haben. Mal sind sie In- und mal sind es Ausländer. Denn der Charakter macht nicht vor Staatsgrenzen halt! Wer versucht, künstliche Grenzen oder Tabu`s (z.B. diese Leute sind alle so) aufzubauen, dem wird ein guter Teil seiner Umwelt verborgen bleiben. Ich bin darauf viel zu neugierig, um mich von einem Idioten den Tag verderben zu lassen!
    Denn schon häufig genug habe ich erlebt, dass nach einer Aussöhnung per Handschlag die Entschuldigung folgte und es bei diesem einen "Ausritt der Emotionen" blieb, weil jeder auch mal einen schlechten Tag haben kann! Wenn man sich mal ein wenig zurück besinnt, dann mag es vielleicht auch die ein oder andere Situation gegeben haben, wo man fremden Menschen derbe auf den Senkel gegangen ist! Doch hierbei wird meist wohlwollend hinweg gesehen.

    Klar kann jede/r einen schlechten Tag haben. Wenn er aber schon nach paar Minuten meinem Co-Trainer oder mir "Scheiß Kanake" sagt, gebe ich weder meine hand noch was anderes. Ich sage in dem Moment auch nicht: "die Deutschen sind alle so".Ich hoffe, du sprichst jetzt nicht für mich oder denkst du, ich sage es dann so?
    Ich verstehe den Sinn deiner letzten 2 Sätze hier nicht.

    Wir Trainer taugen nicht mehr als Vorbilder, wie es die Gesellschaftschicht hergibt! Aber schlechtere Menschen sind wir aufgrund unseres Traineramtes nicht!

    Den Sinn deiner beiden letzten Sätze verstehe ich nicht. Ich habe sie oft gelesen jetzt. Es kann auch an meinen Deutsch liegen.

  • Günter


    Du liegst in deiner Vermutung, dass Händereichen sei Show, vollkommen daneben. Zeichen sind meistens von größerer Bedeutung als Worte. Wenn ich meinem Trainerkollegen auch nach solch einem Spiel mit einem Augenzwinkern die Hand reiche, dann hat in erster Linie einen Symbolcharakter. Die sportliche Entscheidung fiel auf dem Rasen und nicht daneben! Wenn ich ihn jedoch unmittelbar nach dem Spiel zur Rede stelle und ihn vielleciht verbal in eine Ecke dränge, wo er sich nur noch verteidigen will, dann kann die bereits gereizte Stimmung durchaus eskalieren.


    In einem anderen Thread geht es gerade darum, selbst Verantwortung zu übernehmen, wenn etwas aus dem Ruder gerät. Hier ist eine Möglichkeit, selbst Zeichen zu setzen (denn Köln ist überall)!


    @uzunbacak
    Wie bereits gesagt, habe ich selbst als Trainer noch keine Situationen miterlebt, in der Fussball nur noch zur Nebensache wurde und sich die Emotionen gegenseitig soweit hochschaukelten, dass man als Zeichen der gegenseitigen Kränkung sich die Hände nicht reichen will. Von Breitensport-Fussball habe ich so gut wie keine Ahnung!


    Was mich jedoch ein bißchen stört sind die "Reizpunkte", die als Rechtfertigung für ein beleidigtes Verhalten dienen sollen. Mir fällt dazu der Komiker Kaya Yanar ein, der solche Charaktere auf humoristische Weise auseinander nimmt. Übrigens steht er Pate in Projekten wie: "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" !


    Auge um Auge, Zahn um Zahn, dass hat uns 2 Weltkriege beschert! Immer war dabei Rassismus im Spiel! Das wollen wir nicht mehr!


    Mein Satz: "wir sind Ausländer, fast überall" ist so zuverstehen, dass ich immer und überall eine Chance habe, sich positiv dort einzubringen, wo etwas aus dem Ruder gerät! Wenn ich immer gleich abwinke und meine Liste der "unplaced persons" immer länger wird, was habe ich davon? Wenn jedoch durch meine Zeichen die Gräben verschwinden, dann hat das nachhaltigen Symbolcharakter.


    Dabei bin ich mir vollkommen gewußt, dass es viel schwerer ist, jemanden die Hand zu reichen, der mich verletzt hat, als sie ihm zu verweigern!

  • TW-Trainer


    Den 2. großen (hauptsächlich) europäischen Krieg in den 1940ern und den dazu gehörenden Nazismus / Rassismus verdanken wir nicht "Auge um Auge" oder "Zahn um Zahn" sondern zum "Handreichen" Hindenburgs zum Hitler. Ich schreibe es hier, weil es gerade genau von den Stichwörtern dazu passt.


    Wenn Du es -bildlich- sehen willst und genauer lesen willst, kann ich dir einen Superlink anbieten:


    http://www.welt.de/kultur/arti…-nie-eine-Marionette.html


    Ich möchte dieses Thema aber nicht vertiefen, obwohl Geschichte mein Hobby #1 ist. Es ist hier das falsche Forum dafür. Ich möchte die Kollegen hier damit auch nicht beschäftigen und belästigen.


    Jedem seines. :thumbup:
    Ich habe meine Erfahrungen und Du Deine. Wir sind beide damit so alt geworden, wie wir jetzt sind.

  • @ TW Trainer


    was soll das bringen, einem gegenüber die hand zu reichen, der dich und dein team 90 minuten auf das übelste beleidigt hat?
    hier geht es um einen verweigerten handschlag und nicht um eine beginnende blutfehde.
    ich finde, das ist genau das richtige und freidliche zeichen:
    keine gewalt, keine beschinpfunge, einfach nur ignorieren.
    dazu gehört auch nach dem spiel der verweigerte handschlag.


    und das hat nix mit zweitem weltkrieg, christlicher ethik oder rassismus zu tun.
    das ist ein gutes beispiel wie man gewalt und aggression eben gewaltfrei begegnet.


    es gibt übrigens noch ein gutes mittel dafür: den witz!
    seit jahrhunderten die waffe der unterdrückten gegen ihre tyrannen.
    mach mal einen gescheiten witz über denjenigen, der dich permanent beleidigt,
    während du ihm die hand reichst, ach, und nehm das mal auf und zeig es uns bei youtube.