3er- oder 4er-Kette bei 9er D-Jugend und schmalem Feld

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  • Mach ruhig. Wäre in der Tat sehr interessant. Schreib aber fett die Altersstufe drauf, sonst landen wir schnell in Grundsatzdiskussionen bezüglich Taktik in Verbindung mit KiFu. Wäre schade drum.

  • Für die 4er Kette finde ich das Spielfeld zu klein. Was ich diese Runde spielen lasse, da bin ich mir aufgrund der vorhandenen Spieler noch nicht ganz sicher, letztes Jahr hab ich mit 3 er Kette, davor 2 6er , Linksaussen und Rechtsaussen und Stürmer gespielt, damit bin ich sehr gut gefahren:-) Hatte aber auch einen sehr guten Stürmer und gute Flügelläufer für links und rechts Aussen. Bezgl. System musst Du Dich immer nach den Spielern richten, welche Du zur Verfügung hast, aber ich fand das sehr gut wenn die 2 Sechser noch das Zentrum zu machen und bei Ballbesitz sich einer sofort ins Angriffsspiel einschaltet:-)

  • Aber trotz der nicht an erster Stelle stehenden Bedeutung des Systems finde ich es schon für D-Jugendtrainer interessant, sich zu überlegen, wo die Reise in den zwei Jahren hin geht, wie es in C, B und schließlich A weiter geht, und wie man auch im Positionsspiel, womit ich jetzt sämtliche Aspekte des Spiels meine, die mit der individuellen Position eines Spielers zu tun haben, meine, schlüssig voran schreiten kann. Denn mit acht Feldspielern und den gegenüber dem Kinderbereich ja doch kognitiv wie mental fortgeschritteneren Fähigkeiten von D-Junioren ist es, so meine ich, durchaus altersgerecht und zielführend, eine sinnvolle Raumaufteilung anzustreben. Es geht mir hier beileibe nicht um Mannschaftstaktik, der Fokus sollte, davon bin ich überzeugt, auf der Individualtaktik liegen. Aber wohldosierte gruppentaktische Inhalte und auch gewisse mannschaftstaktische Grundlagen dürfen und sollen, so meine ich, durchaus angesprochen werden. Dabei denke ich z.B. an recht elementare Dinge, wie z.B. Herstellung von Kompaktheit in der Defensive und dem Ausschwärmen bei Ballbesitz, und der Tiefenstaffelung im Spielaufbau.


    Und in diesem Zusammenhang habe ich mich schon gefragt, welches Spielsystem am ehesten sowohl zur Vergangenheit als auch zur Zukunft der Spieler passt. Hierzu würden mich mal die Meinungen hier im Forum interessieren. Vielleicht wäre es aber besser, dazu einen neuen Thread aufzumachen.


    1) Ich sehe das genauso, wie du es in deinem Posting darlegst.
    Das System ist nicht das allerwichtigste, grundlegende Dinge, die du ansprichst lassen sich in einigen Systemen trainieren.
    Alleine schon, weil verschiedene Spieler bestimmte Postitionen unterschiedlich spielen/interpretieren - beides aber im Rahmen des Systems - ergeben sich daraus ja auch oft gewisse Verschiebungen oder Asymetrien, vor allem Offensiv.
    (Ich bin eh ein Freund des fluiden Agierens der Offensivspieler bei Ballbesitz. Bei gegnerischen Ballbesitz ist dagegen die Formation meist viel klarer und einfacher zu erkennen, nicht nur die, der Abwehrkette.



    2) Zu deiner offenen Frage, welches Spielsystem sich dafür eignet.
    Also ich versuche Spielsysteme zu wählen, die sowohl möglichst vielfältige Aufgaben an die einzelnen Postitionen stellen als auch, dass sie Anforderungen an die Spieler stellen, die dann auch im Großfeldfussball gefragt sind.


    E-jugend, bzw. 6+1:
    Beispielsweise lasse ich in der E-Jugend (6+1) immer mit einer 3er-Kette spielen. Ich halte vom - leider sehr verbreiteten - 2-3-1 wenig, weil ich hier 2 "Manndecker" ausbilde, eine Position, die es einfach nicht mehr gibt. (Außerdem ist dieses System in meinen Augen zu sehr fokussiert auf den zentralen Mittelfeldmann. Ist der besser als sein Gegenüber, gewinnt man, andernfalls verliert man. Alle anderen bekommen kaum Verantwortung und sind eher dafür da, erst dann einzugreifen, wenn der zentrale Mann mittels Dribbling die Überzahl hergestellt hat. Man bildet meist nur einen - seinen besten - wirklich aus.)


    Ob dann ein 3-1-2 (mit zwei variablen Mittelstürmern, also keine reinen LA/RA) oder 3-2-1 oder auch 3-3 (gespielt wird, das ist dann nicht ganz so enscheidend.Zumindest ist das alles um Welten besser, als das 2-3-1.
    Das 3-3 hat in meinen Augen bezüglich der Ausbildung auch einige Schwächen gegenüber dem 3-2-1 oder -3-1-2, ist aber erstens Klassen besser, als das 2-3-1 und gerade am Anfang bzw. bei Trainern, die taktisch nicht ganz so firm sind, eine gute Wahl.
    (Im 3-3 fehlt mir erstens die Tiefenstaffelung bei Ballbesitz, da nur 2 Reihen und zweitens habe ich 4 !!! Außen, was dazu führt, dass kein Platz für Offensivaktionen der AVS ist, weil die beiden Außenstürmer "im Weg" stehen. Und ich will AVs, die sich richtig offensiv einschalten und vielfach auch am gegnerischen STrafraum oder der gegnerischen Grundlinie auftauchen.)



    D-Jugend bzw. 8+1:
    Hier bin ich ein Verfechter der Viererkette hinten. Ich will auch hier AVs, die ofennsiv mitspielen, das Spiel breit machen. In einer Dreierkette kann man dann defensiv keine Stabilität haben, wenn man mit einem IV und 2 AVs spielt. DIe Abstände und Wege sind viel zu weit. Eine Dreierkette wir fast immer so gespielt, dass entweder 3 IVs oder sogar 2 IV und ein Libero agieren. Und das auch bei schmalen Feld. Zumindest, wenn der Gegner nicht 3 Klassen schlechter ist, als das eigene Team.


    Bleiben noch 4 weitere Spieler. Hier gelten für mich die gleichen Überlegungen, wie beim 6+1. D.H. 4-4 ist o.k., also besser als alles mit Dreierkette, aberbesser ist alles ohne reine offensiven Außen. Also 4-2-2, 4-3-1 (mit 3 zentralen Mitelelfeldspielern).

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()