Verstehe wer will

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  • Hallo
    Nicht das hier eine Debatte entsteht von wegen, ich würde den Jungen zu sehr betuddeln usw. Mit ihm habe und werde ich darüber nicht reden, weil es seine Entscheidung ist.


    Unser 96ger, sagte vor ein paar Wochen schon, das er mit dem Fußball aufhören will. Schade, aber kein Problem für mich. Er ist alt genug um zu wissen was er tut...hoffe ich ;)


    Auf der einen Seite sagt er zwar, er habe keinen Bock mehr auf Fußball, war auch schon in andere Sportarten schuppern, auf der anderen Seite spielt und trainiert er wie eh und je gut.
    Das passt doch überhaupt nicht zusammen. Er war nun ein paar Wochen krank, konnte gar nicht trainieren und dann kam auch Urlaub dazu, so, dass er 3 Wochen gar nix in Richtung Sport gemacht hat. Das erste Training war dann gleich ziemlich heftig, irgendeine Sportlichkeitsprüfung auf Bundesliganiveau. Was macht er, besteht als Bester...
    Passt das zu jemanden, der keinen Bock auf Fußball hat ? Wohl eher nicht, oder?


    Ich verstehe das irgendwie nicht. Im Grunde war ja Fußball bisher sein Leben und nun so ein Wandel. Habt ihr Erfahrungen mit so einer Sprunghaftigkeit? Denn das was er vorgibt an Unlust spiegelt sich ja null in seinem Verhalten wieder. Er will die Saison noch zu Ende bringen und dann aussteigen...


    Ich bin da zwischen loslassen.....es ist seine Entscheidung und verstehen..... Warum so ein wiedersprüchliches Verhalten.


    Gut, es ist nur meine Verwirrung und ich weiß, das ich nicht alle Entscheidungen hinterfragen muss und das tue ich auch nicht, aber die interessiert mich eigentlich brennend.

  • Auf der einen Seite sagt er zwar, er habe keinen Bock mehr auf Fußball, war auch schon in andere Sportarten schuppern, auf der anderen Seite spielt und trainiert er wie eh und je gut.

    Passt das zu jemanden, der keinen Bock auf Fußball hat ? Wohl eher nicht, oder?


    schwer zu sagen, keiner kennt deinen Sohn besser als du selber.
    Obige Aussagen sind aber für mich nicht zwingend ein Wiederspruch., so gibt es z.B. im Berufsleben Angestellte, die ihren Job gekündigt haben oder in Rente gehen, aber trotzdem Leistung bis zum letzten Tag bringen. Ist halt Typ-/Charaktersache.
    Evtl. liebt dein Sohn keine halben Sachen.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Wenn er tatsächlich generell keine Lust mehr hat und dann die Entscheidung so klar trifft und andererseits aber die Saison vernünftig zu Ende bringt und mit vollem Einsatz, dann möchte ich dich zunächst mal zu dem Sohn beglückwünschen. Das zeigt einen tollen Charakter.


    Ich würde das auch nicht unbedingt als Sprunghaftigkeit bezeichnen, es ist ja eine längerfristig geplante Entscheidung. Wenn du natürlich sagst, dass Fußball für ihn immer sehr wichtig war und es aber aus deiner Sicht jetzt keine Gründe gibt, warum sich das geändert haben könnte, dann ist es in der Tat naheliegend, dass es da noch Gründe gibt, die dir vielleicht nicht bekannt sind. Gibt es andere Dinge, die zuletzt wichtiger geworden sind? Stimmt das Umfeld beim Fußball?

  • @Hallo Milky Way


    ich würde es erstmals ganz locker sehen, ihn in Ruhe lassen und seinen Gang den Lauf lassen. Gar nicht gross nach Hintergründen
    suchen.



    Noch nie gehört, dass ein sehr guter Schüler plötzlich nach der 10. Stufe Gymnasium plötzlich kommt, die Schule abbrechen
    will und einen Beruf erlernen will.? 14 Tage später will er davon nichts mehr wissen.


    selbst erlebt:


    Spieler, jüngster A-Jugend Jahrgang, eifrig und immer im Training kommt zu mir.


    Günter ich hör auf mit Fussballspielen, habe keine Lust mehr.


    Alles klar, wenn du doch wieder mal Bock hast, meldest du dich einfach mal wieder


    4 Wochen später steht er auf der Matte, macht total erschöpften Eindruck:


    "Günter, ich spiel doch wieder, war auch schon 14 Tage lang jeden Tag im Wald und bin gerade 1 Stunden laufen gewesen, Ich bin
    also fit"


    Ich: "Freut mich, dass du wieder dabei bist, aber vorm Training gehts du zukünftig nicht mehr in den Wald"


    Mehr hab ich mit ihm nicht gesprochen, keine Hintergründe erfragt. Ich hab ihn in Ruhe gelassen, ihm gezeigt, dass ich ihn und sein Verhalten
    akzeptieren kann und keine langen Vorträge gehalten.


    Folglich hatte der Junge Zutrauen zu mir gewonnen, und kam auch schon mal bei privaten Problemen zu mir.


    @Milky Way


    dein Junge ist in einem Alter, wo sie lernen müssen Entscheidungen zu treffen.
    das probieren sie halt aus, der eine hier, der andere dort. für mich ganz normal.


    dieses ewig alles bis ins kleinste Hinterteil erforschende, alle denkbare Möglichkeiten bis ins kleinste Detail eroieren
    hätte mich bei meinen eigenen Kindern verrückt gemacht. wär ich ja nur noch am phylosophieren gewesen.


    Lockerer sehen, abwarten, irgendwann kommt er von selbst und spricht das Thema an. wenn wider Erwarten doch nicht, kannst du nach einiger
    Zeit dann immer noch das Thema von dir aus ansprechen.


    Soll aber auch Eltern geben, die da gerne direkt zum Therapeuten rennen würden.


    Wie hat mir mal jemand in jungen Jahren gesagt: Beim 2. Kind bist du nicht mehr so bekloppt, da erscheint dir dann vieles
    als ganz normal.
    So war es auch.


    also Kopf hoch, es wird schon. auf Kinder soll man auch mal vertrauen, die brauchen das.

  • Ja, ich bin viel ruhiger geworden. Um eben nicht als die super besorgte Mutter da zustehen, habe ich auch nicht viel aufhebens gemacht, als er seinen Entschluß ankündigte.


    Und das er die Saison für sich einfach sauber abschließen will, find ich toll, wobei ich meinen Sohn eher so einschätze, das er dann gerne mal was schleißen läßt...aber das gilt vielleicht eher für die Schule ;) das ihr mich da aber erst drauf bringen müsst.... muß ich mir schon vor die Stirn schlagen.


    Ich gehe mit seiner Entscheidung absolut mit, denn wenn man solange schon gegen den Ball tritt wie er sucht man vielleicht auch einfach mal eine neue Aufgabe.

  • Ich finde es auch löblich, dass er die Saison mit allen Konsequenzen zu Ende spielt.


    Auch wie Günter ne andere Geschichte. Mein Cousar mit 17 das Fußballspielen aufgehört, davor alle Jahrgänge durchlaufen und immer einer der Top-Drei-Spieler. Aber es war einfach der Bauwagen, Weggehen und der Alkohol wichtiger. Nach drei Jahren wieder angefangen in der Reserve zu spielen. Dann in die Erste aufgerückt. Nun mit 30 schon seid drei Jahren Spielführer in der Ersten und auch immer da, egal ob Training oder Spiel.


    Noch anderes Beispiel. Sohn von ehemaligem Landesligaspieler, auch talentiert. Hatte aber ab der A keinen Bock mehr, dann in Reserve, wenn überhaupt, dann vorne in den Strum gestellt und geschaut, was so passiert. Jeder ihm eingeredet, was er doch für ein Talent ist und warum er nichts draus macht. Nichts geholfen. Nach fünf Jahren iwann Bock bekommen, ab da immer im Training, in die Erste gerutscht und heute neben Stammspieler Erste auch noch Jugendtrainer.


    Manchmal brauchen die Jungs einfach eine Auszeit, was vielleicht auch an der langen Zeit liegt, die sie schon spielen,wenn sie 18 sind. Ich hab zu nem anderen Thema schon mal geschrieben, dass wir bei den Mädels diese Probleme nicht so haben, da diese erst später anfangen und daher auch mit 18 noch Bock auf Fußball haben.

  • Hey,
    sehe das genauso wie Günter. Einfach seinen lauf lassen. Das sind Jungs. Mein Bruder zofft sich weil er lieber xBox spielen will. 3 min später doch lieber Playsi und nach 10min lieber PC! Oder die Frauen!*g* Schatz ich will die Handtasche und ein Laden weiter, ne lieber die Schuhe! :D