immer Ärger mit den Eltern

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  • Hallo liebe Trainerkollegen!


    Ich habe hier schon einiges über Ärger mit Eltern gelesen und wollte jetzt auch mal ein paar Tipps von euch haben, damit ich mich nicht immer so viel ärgern muss...
    Mein Problem:
    Seit einem Monat habe ich das Training der Mannschaft (Jahrgang 2006) übernommen. Vorher hat mein Mann trainiert und alle waren mehr oder weniger zufrieden. Jetzt habe ich das Gefühl, dass mir alle auf der Nase rumtanzen. Nach jedem Turnier kommt eine Mutter zu mir und beschwert sich, entweder hat der Sohn nicht auf seiner Lieblingsposition gespielt oder zu viel auf der Bank gesessen... dazu muss ich sagen, dass alle Kinde rlieber im Mittelfeld oder im Sturm spielen und es schon fast wie eine Strafe wirkt, wenn man verkündigt, wer in der Abwehr spielt (natürlich habe ich schon mehrmals erklärt wie wichtig die Abwehr ist).
    Außerdem habe ich Eltern, die ihre Kinder nie an- oder abmelden zu den Turnieren und trotzdem angefressen sind, wenn ihre Kinder nicht aufgestellt sind... (auch dort habe ich schon versucht ein klärendes Gespräch zu führen und werde jetzt mit Ignoranz gestraft)
    Im Moment ärgere ich mich fast nur noch und einige nette Eltern haben schon gesagt, dass ich aufhören soll, bevor es mich kaputt macht. Allerdings liebt mein Sohn Fußball und wenn ich es nicht mache, dann kann die Mannschaft nicht weiter bestehen, weil die andere Trainerin noch unter 18 Jahren ist. Von meinem Verein habe ich Rückhalt bekommen und einige Eltern habe ich auch im Rücken, aber irgendwie wurmt es mich trotzdem.
    Wie geht ihr mit solchen Eltern um? Kann man da irgendetwas machen?
    Der einen Mutter habe ich schon mit Platzverweis gedroht und durfte mir anhören, dass das jawohl unterste Schublade ist...


    ?(

  • Warum hat denn Dein Mann aufgehört?


    Du musst die Regeln klar und offen formulieren. Ich benutze hierfür Doodle, dort kann sich jeder zu Turnieren und Spieltagen eintragen, wer zu einem bestimmten Termin nicht drinsteht, kann nicht berücksichtigt werden. Es ist auch eingermaßen transparent, weil jeder jederzeit reinschauen kann.


    Was die Positionen angeht, gibt es nix besseres als die offiziellen Erklärungen zum Kinderfußball. Das Thema rotieren wurde hier schon des öfteren diskutiert und von den alten Hasen auch gefordert. Ausdrucken und den Eltern in die hand drücken. Den Kindern solltest du es natürlich auch noch erklären, dass die es verstehen, dass es im Kinderfußball keine feste Positionen gibt.


    Mein Sohn hat meiner Frau erklärt, dass egal ist wäre, wer die Tore schießt und die Tore schließlich auch einer vorbereiten muss. Er ist einfach ein cleveres Kerlchen :P

  • Geredet wird meist über die Personen, die gerade nicht da sind. das ist nicht nur im Fußball so. Und da Du während eines Spiels oder Trainings nicht bei den Eltern stehst, wirst Du auch immer mal wieder Gegenstand ihrer Gespräche sein.
    Hier solltest Du den Eltern kurz, vielleicht mal nach einem Spiel oder Training, die Regeln des Vereins und die Deinigen vorstellen. Dazu sollte gehören, dass sich Eltern in Deine Arbeit nicht reinzuhängen haben. Sie dürfen gern ihre Meinung haben und auch sachliche Kritik Dir gegenüber äußern.So kann man in eine vernünftige Diskussion kommen. In Abwesenheit permanent über den Trainer herziehen und Stimmung machen, geht jedoch nicht an. Dann sollten sie sich schnell etwas anderes suchen und so würde ich es ihnen auch deutlich sagen. Als ehrenamtlicher Trainer bzw. Trainerin musst Du Dich nicht für jeden Popanz hinstellen und Dich zum Kasper machen.
    Wenn es Dir letztlich nur darum geht, dass dein Sohn Fußball spielen kann, - es gibt sicher auch andere Vereine, wo er spielen kann und Du ruhiger lebst. Wenn den Eltern in Deiner derzeitigen Mannschaft Deine Arbeit nicht gefällt, können sie ihre Kinder doch zukünftig auch selbst bespaßen, oder nicht ?

  • Hi Mimi


    Punkt 1: Mit Ärger solltest Du dein Hobby nicht betreiben. Und das machst das ja als Hobby?


    Punkt 2: Was Deine Eltern da auf die Palme bringt, kann verschiedene Ursachen haben:
    a) Kompetenz wird Dir nicht zugetraut
    - (die Ignoranz deutet darauf hin, auch das reinreden in die Positionen)


    b) Dein Vorgänger hat Fehler gemacht, die Du jetzt entweder ausbaden darfst oder aufs Brot geschmiert bekommst. Schwierig, wenn dies Dein Mann war ;-). Vermutlich wusstet Ihr das letztlich gar nicht besser und seid Euch der Fehler nicht bewusst.
    - (Das könnte die Ursache für das Positionsdenken sein)


    c) Deine Eltern haben eine andere Erwartungshaltung
    - Eltern sind oft gewinndenkend, speziell für Ihren Filius, andere wollen es gerecht haben, Du bist dann der Katalysator dieser Konflikte


    d) Deine (oder Eure) Kommunikation in Richtung Eltern ist nicht ausreichend
    - Der Punkt mit dem "Platzverweis" deutet darauf hin.


    e) Du bist ungenügend vorbereitet in das Abenteuer geschubst worden.
    - Das ist eigentlich fast immer der Fall und es klingt für mich nach: Du bist einfach die Letzte gewesen, die sich geduckt hat.


    f) .. anderes...



    Was kannst Du machen? Ich glaube, dass Punkt a) zutrifft. Hier hilft nur, sich Respekt zu erarbeiten, über fundiertes und gutes Training mit Unterstützung durch die Vereinsführung.


    b) und c) kannst Du nur durhc Kommunikation der für EUch geltenden Regeln und Prinzipien in den Griff bekommen.


    d) musst Du selber bekämpfen. Fällt mit b) und c) zusammen.


    Ansonsten schliesse ich mich der Frage an: Warum hat Dein Mann aufgehört?

  • Ich bin zwar nur Betreuer, habe aber auch schon mal mit einem anderen Vater den Trainer vertreten und weiß, was Du meinst.
    Auch über uns haben sie "hergezogen", wenn wir nicht dabei waren - von wegen Inkompetenz und so...
    Wahrscheinlich traut man es Dir nicht zu - es soll Leute geben, die denken, dass Frauen erst mal grundsätzlich keine Ahnung haben ;(
    Vielleicht solltet ihr mal einen "Elternabend" machen und grundsätzlich darüber reden, was denn den anderen nicht passt. Vielleicht läßt sich ganz einfach etwas ändern.
    Manchmal meint man es richtig zu machen und macht es doch - zumindest in den Augen der anderen- grundsätzlich falsch - ohne es zu wollen.
    Interessant wäre dann, ob sich diejenigen, die immer meckern, auch trauen, Dir direkt zu sagen, was nicht stimmt und Dir dabei helfen, es zu ändern.
    Konstruktive Kritik kann da schon helfen - so etwas hätte ich mir z.B. gewünscht.

  • finde ich die Frage "warum und wie hast du das Amt übernommen?"
    Habt ihr das mit den anderen Eltern besprochen? Dann müsste klar sein dass es momentan der beste Weg ist. Oder habt ihr das intern "geregelt", dann könnte es sein, dass ihr nicht alle "mitgenommen" habt. Dann wäre eine Besprechung (Elternabend) wichtig.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • mit Ignoranz gestraft


    Das ist so eine subjektive Empfindung! Du gibst scheinbar keine klaren Regeln vor, erscheinst dann unsicher, das merkt man dann, will dich zu eigenen Gunsten beeinflussen u. du nimmst es dir zu Herzen. Trainer müssen Konsequenz zeigen, ne Linie, nicht wacklige Gefühle: jede Aufstellungen ruft Protest derer hervor, die zu kurz gekommen scheinen. Die Starken meinen, sie sollten durch spielen, Schwächere wollen alle gleich viel berücksichtigt, Rotation sehen: man kann dies zB auch die Spieler selbst ausdiskutieren lassen, danach bei jedem Einzelnen nachhören, ob o. wie zufrieden er mit dem Ergebnis ist - der demokratisch lange Weg, oder man verkündet einfach autoritär. ZB dass zum Turnier 10 mitkommen, nach Anmeldeeingang, dann die 3xAbwehr u. TW durchspielt, die freier spielen könnende 3xOffensive wechselt. Wenn sich dann alle um die Abwehr reissen, muss man wieder entscheiden: bleibt's bei den Positionen o. Rotieren? Morgen ist auch noch ein Tag, Beschwerden bitte schriftlich ist zB so ein Weg, dass du dich nicht vor allen anderen in Abwehr produzieren musst. Man muss sich seinen Stil konzipieren, dann merken Eltern dies, richten sich danach. Wenn es dir trotzdem nicht gefällt, biete anderen Mitarbeit o. Jobübernahme an, um es besser zu machen, das ist fair für alle. Nicht am Stuhl kleben, aber auch vorher überlegen: fahren andere den Karren voll in den Dreck, würde ich es bereuen, denen das Feld kampflos zu überlassen, was ist fürs Team gut, wie sichere ich fairen, freien Leistungswettbewerb unter Trainerkandidaten für die Kids (meine Werte: Leistungs- o. Freizeitteam, was ist angemessen zB)....?


    Wirfst du nur die Flinte ins Korn, hast du nachher evtl. selbst nen Ekel, Schreihals o. Kinderschreck vor dir, wen, der vor Ehrgeiz stets fast platzt, könntest deine emotionale Kapitulation bereuen. Klar ist aber auch: nen Trainerjob wird nicht wie im Familienbetrieb der Führungs-Stab an allen vorbei weitergegeben, bist du kompetent, sicher, souverän genug? Mit Ignoranz ist fertig zu werden, die ist ja ok, Eltern trainierst du doch nicht: Penetranz o. Intrigen wären viel schlimmer... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten und ich denke ihr habt recht, ich trete nicht sicher genug auf, aber das liegt auch daran, dass ich nie selber Fußball gespielt habe und mich erst dafür interessiere, seit mein Sohn spielt. Ihn einfach in einem anderen Verein anmelden habe ich auch schon überlegt, aber ich wollte nicht so gerne aufgeben.
    Mein Mann hat aufgehört, weil er beruflich im Ausland ist, deswegen kann er mich auch nicht mehr vor Ort unterstützen (er sagt auch, dass ich es mir nicht so sehr zu Herzen nehmen soll)
    Die Regeln vom Kinderfußball werde ich beim Elternabend vorstellen, der sowieso geplant ist. Da werde ich das mit doodle auch mal ansprechen...
    Wie ich dazu gekommen bin wurde auch gefragt... Tja wir hatten schon lange nach einem Co-Trainer gesucht gehabt und schon diesen nicht gefunden, als es dann hieß, dass mein Mann aufhört, waren alle erleichtert, dass ich es erstmal weiter mache.
    Auch den Tipp mit den Beschwerden per Mail finde ich gut. Allerdings haben wir auch Eltern, die sich insgesamt nicht melden, egal welche Medien ich anbiete...
    Aber gut, Schwarze Schafe hat man überall ;)