Massenschlägerei beim Kinderturnier (F-Jugend)

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  • Alleine, dass dieser Vorfall solche wellen schlägt, zeigt, dass es eben keine Normalität ist.


    Wenn ich mir die Geschichten von früher anhöre, von den alten Veteranen, da war es nicht anders. Da ging es bei Fußballspielen, ob Jugend oder Senioren, ganz anders zu. Und da hießen die Beteiligten eben Schmidbauer und Hinterberger und nicht Öztürk. Vergleiche ich die Geschichten mit der Realität, die ich hier vorfinde, dann gibt es wesentlich weniger Vorfälle, nur sind die Einzelfälle oft schlimmer. Nicht vergessen darf man allerdings, dass damals eine Massenschlägerei bei einem Jugendspiel keine Schlagzeile wert war.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • ch kann mal aus meiner Erfahrung berichten. Bin 53 Jahre und seit meinem 8. Lebensjahr immer im selben Verein. 1968, mit 8 Jahren, habe ich in der D-Jugend gespielt. Damals gab es noch keine G,F,E Jugend. Alles was unter 12 Jahre war, spielte in der D-Jugend. Danach ging es weiter, 2 Jahre C-Jugend, 2 Jahre B-Jugend, 2 Jahre-A Jugend. In meiner kompletten Fussball-Jugend gab es keine Gewalt. So etwas kannte ich gar nicht auf dem Sportplatz. Der Schiri war eine Respektperson, genau wie der Trainer, sowie die Eltern. Das wurde uns Kindern damals einfach anerzogen.



    exakte Beschreibung wie es gewesen ist.
    bei mir selbst hat es sogar erst ab der C-Jugend angefangen, und zwar keine jahrgangsbezogene Mannschaften, sondern immer 2 Jahrgänge in einer Mannschaft, und für uns Spieler war der Schiri absoluter Herrscher auf dem Platz. und die waren
    bedeutend schlechter als heute.



    Alleine, dass dieser Vorfall solche wellen schlägt, zeigt, dass es eben keine Normalität ist.


    Wenn ich mir die Geschichten von früher anhöre, von den alten Veteranen, da war es nicht anders. Da ging es bei Fußballspielen, ob Jugend oder Senioren, ganz anders zu. Und da hießen die Beteiligten eben Schmidbauer und Hinterberger und nicht Öztürk. Vergleiche ich die Geschichten mit der Realität, die ich hier vorfinde, dann gibt es wesentlich weniger Vorfälle, nur sind die Einzelfälle oft schlimmer. Nicht vergessen darf man allerdings, dass damals eine Massenschlägerei bei einem Jugendspiel keine Schlagzeile wert war.


    wollte ich auch schon zustimmen. war aber schon etwas differenzierter. Vorfälle wurden nur durch Weitererzählen bekannt, wodurch
    sie sich im Laufe der Zeit weiterentwickelten. Massenschlägereine habe ich selbst nie erlebt. Schlägereiennach heutiger Sichtweise
    auch nicht. Auseinandersetzungen bei den Zuschauern ja, aber die waren auf jeder Kirmes zur damaligen Zeit gang und gäbe.


    im Gegensatz dazu ging es verbal wesentlich schlimmer ab, wie heute. kaum ein Spiel wo von Aussen keine Kraftausdrücke
    verwendet wurden. Auch öfters erlebt, dass dem Schiri Schläge angedroht wurden, und er nach dem Spiel geschützt werden musste oder direkt nach Schlusspfiff verschwand. Zuschauer mal während des Spiels auf den Platz liefen.
    Mal erlebt, dass eine Mutter auf den Platz kam und mit dem Regenschirm dem Schiri Schläge androhte.
    Wir fanden es damals lustig, da wäre keiner auf die Idee gekommen, das Spiel abzubrechen.


    aber es blieb fast immer dabei. gefährliche Körperverletzungen blieben aus, wobei ich Einzelfälle nicht ausschliessen kann.
    der schlimmste bekannte Vorfall damals war der Fusstritt eines Zuschauers in den Allerwertesten des Schiris..
    Aber auch der stand nicht in der Zeitung.


    Vergleiche ich damals und heute, muss ich sagen, dass es von der Gesamtheit her gesehen heute wesentlich ruhiger zugeht.


    Was sich höchst bedenklich entwickelt hat, ist dass heute die Grenzen allzuoft überschritten werden, Extremfälle auftauchen, die es in dieser Form
    früher nicht gab.Eine Gesamtgesellschaftliche Entwicklung. diese Extremfälle bringen aber Schlagzeilen, zurecht, denn sie bringen den Fussball in Verruf
    und müssen bekämpft werden. Der Fussball alleine wird das aber nicht schaffen.


    Diskussionen am Spielfeldrand, geführt unter Trainern, Spielern und langjährigen Zuschauern in dieser Richtung unterscheiden sich jedoch ziemlich stark
    von den öffentlich geführten Diskussionen.


    gg

  • guenter


    Das meinte ich, die Vorfälle sind oft brutaler.
    Allerdings: Mein Vater hat als Jugendbetreuer (in den Siebzigern) aufgehört, nachdem er ein Spiel pfeifen musste und hinterher massiv bedroht und vom Vorstand des Gegners gewürgt wurde. Stand halt nicht in der Zeitung...


    Was da zum Teil auch neben Profifußballspielen abging, ist allerdings schon Gewalt der höheren Stufe gewesen.

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    Terry Pratchett

  • Abbelwoi


    Wenn man in ein gewisses Allter kommt, dann schaut man vermehrt zurück, statt nach vorne! Sehr gerne erinnert man sich an die schönen Dinge in der Vergangenheit und vergleicht sie mit der heute wahrgenommenen Realität. Weil auch ich in einem ähnlichen Alter mit dem Vereinsfussball begonnen habe, kann ich die, wenn auch erzwungene und nicht natürliche Respektspersonen von Trainer und Schiedsrichter bestätigen. Jedoch sollte man dies im historischen Konsenz sehen, denn manches verstanden wir damals noch gar nicht. Da tönte es z.B. aus lautstarker Trainerstimme: "hier ist ja ein Krach, wie in der Judenschule", wenn wir nicht sofort schwiegen, sobald der Trainer und in Reih und Glied aufgestellt hatte. "Ihr rennt ja wie die Italiener beim Rückmarsch", brüllte die Autoriätsperson, wenn wir nach seiner Meinung nicht hart genug in die Zweikämpfe gingen.


    Überhaupt war es damals ein gänzlich anderer Fussball, der sich sehr viel mehr auf Kraft und Stärke aufbaute. Den schwächeren im Zweikampf beiseite zu stoßen oder den schnellen Pinpf "in die Zange" zu nehmen, das waren die von den Autoriätspersonen propagieren Kampfansagen an die Jugend!


    Prügeleien gab es in der Tat nicht auf dem Fussballplatz. Die Rivalitäten wurden jedoch, sollte es der Zufall so wollen, zwischen den Punktspielen ausgetragen. Jedoch gab es nicht die Absicht, den anderen brutal anzugehen oder ihn gar zu verletzen, eine blutige Nase reichte vollkommen! Danach gabs dann immer die Drohung: "warte, bis ich meinen größeren Bruder mitbringe"!


    Dies ist zwar ein gänzlich unpolitisches Forum. Es wäre auch eher ein Ballast, denn unser gemeinsames Interesse gilt über alle kulturellen Schranken hinaus dem Fussball! Darüber streiten wir gerne und es gibt auch fast immer mehr als eine Meinung. Denn der Sinn sportlicher Fairness liegt auch darin, dem anderen Menschen den Respekt entgegen zu bringen, den man selbst erwartet. Dabei kommt man mit einer inflationären Zunahme von "Wahrheiten", die doch nicht mehr sind, als subjektive Wahrnehmungen nicht sehr weit und stößt schon sehr früh an Grenzen, bei der man für sich kaum noch etwas Nützliches mitnehmen kann.


    Wenn du mitdiskutieren möchtest, dann bist du sicherlich von allen herzlich eingeladen. Aber verschone uns mit deinen politischen Ansichten!

  • Keller-Kicker, da kann ich ganz groß Beifall klatschen. Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können. Einfach genial, Deine Zeilen... Vor allem die aggresive Spielweise und das "nicht verlieren können" macht mich oft nachdenklich, wo das noch hinführen soll.


    Danke: auch wenn der Anlass eher ein trauriger ist. Das Verlieren-lernen ist eben im Sport wie fürs friedliche Miteinander erstmal wichtiger als das Siegen(-müssen). In Bunten Ligen ohne Schieri gilt da: lieber mal nachgeben u. verlieren, als Stress produzieren. Natürlich gibt's auch da Ausreisser nach unten, nicht nur, aber vor allem durch die besagten Volksgruppen, wobei man im Nachgeben natürlich nie den moralischen Sieger raushängen lassen darf (obwohl man dazu neigt als Ausgleich dafür, in der Tabelle dank Gutmütigkeit eher hinten zu stehen), da das mitunter als besonders provokant empfunden wird. Die Tendenz zur affektiv-aggressiven Rudelbildung, wo man dann negative Emotionen absolut für wahr nimmt, plötzlich zu vielen auf einen stürzt, auch auf am Boden Liegende noch eintritt, sogar gegen den Kopf o. plötzlich ein Messer zur Hand ist, sollte man nie unterschätzen. Recht u. Ordnung werden zT völlig gleich u. wer für "gut Sport" stehen will, muss dem vorbeugen, hat die Verantwortung per Vorbild das Verlieren als gar nicht so schlimm näher zu bringen. Aber eben nie von oben herab arrogant, sondern bescheiden, indem man einfach als Klügerer nach, so evtl. ein Vorbild für die gibt, die noch erreichbar o. guten Willens sind. Etwa gegnerische Trainer o. Kapitäne, denen es irgendwann selbst peinlich wird, wenn man nach 2 ermogelten Elfern auch noch das reguläre Tor des Gegners für abseits erklären will. Man muss auch bedenken, dass sich viele per se gesellschaftlich als Verlierer, unten o. draußen fühlen müssen o. wollen, also schon vorab auf Ärger getrimmt sind. - Eins sollte immer gelten: es gibt in dieser Welt viel, viel Schlimmeres als ein Gegentor o. eine Niederlage im Sport, man muss nur genauer hinsehen, um die Tendenzen zu erkennen, wo unsere Reise hingeht... Was viele natürlich lieber gar nicht wollen, sie finden lieber alles gut, indem sie wegsehen, so weit es geht :(


    PS: Da ich grad meinen "Vorschreiber" lese - "ein gänzlich unpolitisches Forum"? Ja, das ist die Sehnsucht nach einer weltenthobenen Insel der Glückseligen im Fußball (wie es uns die Offiziellen so gern verkaufen: um so von der Politik max. öffentliche Mittel für sich zu generieren!), die viele in den Fußball hinein projizieren, selbst wenn es die Massenschlägereien schon in die Massenmedien schaffen. Und so will man dann die realen Probleme beseitigen: die Welt ist politisch exakt so, wie sie nach meiner Ansicht sein soll! Alles andere geht mich nichts an: ich spiele einfach Fußball, auch wenn die neben dem Platz sich prügeln u.v.m., mir doch egal. Diese auch politische Ansicht soll dann für alle verpflichtend gelten - na dann gute Nacht ?(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    4 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • Jedoch sollte man dies im historischen Konsenz sehen, denn manches verstanden wir damals noch gar nicht. Da tönte es z.B. aus lautstarker Trainerstimme: "hier ist ja ein Krach, wie in der Judenschule", wenn wir nicht sofort schwiegen, sobald der Trainer und in Reih und Glied aufgestellt hatte. "Ihr rennt ja wie die Italiener beim Rückmarsch", brüllte die Autoriätsperson, wenn wir nach seiner Meinung nicht hart genug in die Zweikämpfe gingen.


    interessanter Beitrag, stimmt nämlich.


    nur kam da kein Mensch auf die Idee, irgendeinen rassistischen Gedankengut hinter diesen Aussagen zu vermuten.


    es war eine andere Zeit?


    heute ist man viel sensibler, viel empfindlicher, äusserst vorsichtig bei vielen Aussagen. Ich persönlich möchte oft
    ein "zu" dazufügen.


    bei manchem Verhalten der Kinder nach einem Allerweltsfoul beim Kinderfussball kommt mir auch oft der Gedanke, wie verweichtlich unsere Kinder geworden sind. jedoch nicht nur dort, sondern auch im Alltagsverhalten.


    gg

  • Und früher wurde sogar in Deutschland bei Länderspielen der DFB-Auswahl nur Deutschland bejubelt - ganz übel, dieser Nationalismus, da hätte man einschreiten müssen. Heute z.T. anders, zum Glück... ;) Wie abwegig soll die Diskussion noch werden, um von Fakten wegzulenken?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • TW-Trainer


    ich habe dich eigentlichlich immer für deine fachlich-hochwertigen beiträge geschätzt , aber in der letzten zeit kommst du immer öfter mit politischen ausssagen in deinen statements daher , die da nicht unbedingt reingehören . ich würde mich freuen wenn du diese "marotte" wieder ablegst ... :]


    mfg

    2 Mal editiert, zuletzt von GhostII ()

    • Offizieller Beitrag

    @Enno
    Natürlich ist die Ausländer-Diskussion eine politische und Sport und Breitensport ist auch Politik und ist von dieser Diskussion betroffen. Wenn uns dann politsiche Meinung nicht gefallen, müssen wir sie wohl oder übel ertragen. Schießen diese Meinungen aber deutlich über das hinaus, was in Deutschland öffentlich zugelassen ist, dann geht es nicht mehr.


    Die Beiträge von TW-Trainer gehen in eine Richtung, die Beiträge von anderen aber auch, Abbelwoi ist deutlich übers Ziel hinausgeschossen. Du kannst nicht jemanden damit kritisieren, dass er sich politisch äußert, dann müsstest du es bei den anderen auch machen. Ich glaube, dir gefällt nur die TW-Trainers Darstellung nicht, du findest sie "unpassend" .. ich nicht.

  • Diskussionen über Ausländer bringen uns nicht weiter.
    Für mich als Tainer gibt es nur eine Nation: Fussballer beim Verein XY.
    Wer in diesem Verein mitmachen will unterschreibt- resp. dessen gesetzlicher Vertreter - einen verbindlichen Codex in welchem grundsätzliches Verhalten, genauso wie die Eskalationsstufen bei deren Missachtung geregelt sind.
    Dasselbe tun sämtliche Angestellten des Clubs genauso wie alle Trainer.
    Klar, wir sind ein leistungsorientierter Verein. Aber ich bin überzeugt, dass DAS - unter der Voraussetzung Trainer zu haben, die diesen Codes auch durchsetzen können - auch in jedem Dorfverein und jeder privat geführten Fussballschule funktionieren wird.
    Leider wird auf allen Stufen, so wie hier im Forum, lieber gelabert, als dass man sich endlich mal hinsetzt, den Codex hinschreibt, auf der Clubwebseite veröffentlicht und alle Stakeholder mit Unterschrift zur Einhaltung verpflichtet. Und solange das nicht geschieht kann immer noch jeder machen was ihm passt. Und solange jeder so tut, als wär er nur sich und seiner Kultur verpflichtet, werden sich solche Vorfälle wiederholen und wiederholen und es wird wieder gelabert und gelabert ...

  • Diskussionen über Ausländer bringen uns nicht weiter.
    Für mich als Tainer gibt es nur eine Nation: Fussballer beim Verein XY.
    Wer in diesem Verein mitmachen will unterschreibt- resp. dessen gesetzlicher Vertreter - einen verbindlichen Codex in welchem grundsätzliches Verhalten, genauso wie die Eskalationsstufen bei deren Missachtung geregelt sind.
    Dasselbe tun sämtliche Angestellten des Clubs genauso wie alle Trainer.
    Klar, wir sind ein leistungsorientierter Verein. Aber ich bin überzeugt, dass DAS - unter der Voraussetzung Trainer zu haben, die diesen Codes auch durchsetzen können - auch in jedem Dorfverein und jeder privat geführten Fussballschule funktionieren wird.
    Leider wird auf allen Stufen, so wie hier im Forum, lieber gelabert, als dass man sich endlich mal hinsetzt, den Codex hinschreibt, auf der Clubwebseite veröffentlicht und alle Stakeholder mit Unterschrift zur Einhaltung verpflichtet. Und solange das nicht geschieht kann immer noch jeder machen was ihm passt. Und solange jeder so tut, als wär er nur sich und seiner Kultur verpflichtet, werden sich solche Vorfälle wiederholen und wiederholen und es wird wieder gelabert und gelabert ...


    100 Prozent, das unterschreibe ich auch so! Das kann ein Leitfaden sein, ein Signal für jeden der dort mitmacht, eine Sicherheit für jeden der dafür gerade steht, eine Sicherheit für alle, ...es ist/kann die Brücke in die Schnittmenge sein, egal wer von wo kommt, hier sprechen alle die gleiche Sprache in dieser Schnittmenge...mit der sich alle leicht identifizieren können. Verein heist "Wir". Wir sind der Verein...alle zusammen und ebend nicht...die da drüben sind der Verein und die machen schon. Die eigenen Pfötchen an den eigenen Gummel (Nase) und wenn das jeder macht, dann ist das Schutz und schon riesen Schritte nach vorn.

  • Ist es eine Ausländerdiskussion, wie von FB aufgeführt?


    polittische Aussagen beim Fussball, die Enno bei TW kritisiert?


    Geht es aber noch, ohne diese Fragenkomplex in den Raum zu stellen?


    Probleme beim Fussball ohne ethnische oder soziale Fragen anzusprechen? der Fussball ist doch Teil der Gesellschaft.


    Probleme werden dann angepackt und auch nach Lösungen gesucht, wenn sie kontrovers diskutiert werden, nicht indem man sie totschweigt.


    je kontroverser sie diskutiert werden, desto mehr bleiben sie Thema, desto eher werden Lösungen gesucht und oft auch gefunden.


    ich sehe ein grosse Problem darin, dass gewisse Themen nicht neutral diskutiert werden können, ohne in den Verdacht zu geraten,
    in eine bestimmte Ecke geschoben zu werden.


    mal ein ganz grasses Beispiel:


    zeitlebens, weil damit aufgewachsen war für mich ein Nichtweisspgmentierter aus Afrika ein Neger. Nie dran gedacht, nie vermutet,
    auch garantiert nicht beabsichtigt, dass ich damit jemand diskrimentiere. Werde nun von jemandem darauf hingewiesen, dass das ncht geht,
    ob bewusst was ich damit anrichte, welches Gedankengut ich da in mir trage.
    Ich frage mich nun, wer da der gefährlicher ist, derjenige, der absolut keinen Gedanken in irgenwelche Richtung hat. oder derjenige,
    der hinter allem rassistisches Gedankengut sieht, diesen Gedanken garantiert in sichtt rägt.


    Als Grenzlandbewohner, aufgewachsen mit Gastarbeiterkindern, hab ich mich immer mehr als Europäer gefühlt, als
    die Deutschen aus dem Reich (Reich war der Ausdruck bei uns für das übrige Deutschland).
    Dadurch bedingt kann ich wohl einige Dinge offener betrachten und auch ansprechen, ohne Hintergedanken zu haben, als viele andere.
    Ob ich über die Mentalität von Pfälzern, Rheinländern, Norddeutsche oder Türken spreche ist für mich das Gleiche.
    Totschweigen ist für mich der falsche Weg, da es nichts ändert. Poitik, soziale Verhältnisse, Fussball sind nicht mehr trennbar.



    gg

  • Verein heist "Wir". Wir sind der Verein...alle zusammen und ebend nicht...


    Eben das habe ich stets anders erlebt: einige dürfen mitspielen, mitreden, mit bestimmen - und andere nicht. Was man da alles für Kämpfe, Intrigen, Konflikte - meist fies hinter den Kulissen - mitkriegen muss... Das Wir wird gern allen als solches verkauft, aber zu (er-)leben ist es selten, nur in der Ekstase zB nach Siegen, wenn alle gemeinsam was rausbrüllen u. dabei nicht auffallen wollen. Und sind nicht daher so viele so geil aufs Siegen, all die Erfolgsfans z.B.? Ich konnte es schön beobachten, wie mein Jüngster nach der zweiten Meisterschaft vom Werder- zum BVB-Fan wurde. Verständlich für ein Kind, wenn man neben Niederlagen nur Negatives über die Einen und Positives über die Anderen hört und sieht. Und übrigens: Vereine spielen immer noch und immer schon vor allem gegeneinander statt dass sie sich im Verein über allen Vereinen ("vereinsoffener/freier"), als Bürger der Region, eines Landes, der Sache erlebten. Muss man da nur an die vielfältigen "Abwerbungen" mit allen Mitteln o. ekstatisch-fanatisches Anfeuern - nur fürs eigene Team o. Land - wirklich erinnern? Dies Wir ist ne schöne Mär, ne ideale Fluchtfigur vor unschöner Realität, die die Sache allen gut verkaufen, für friedliche Stimmung "trotzdem" sorgen u. so das Geschäft insgesamt sichern soll. Worum sich die Verbände eben mehr u. mehr sorgen müssen - o. ist Rassismus in Stadien auch nur Einbildung? Aber es war noch nie alles nur gut, weil man sich darin grad wohl fühlte und es als Sollen (vs Sein/Ist) so gern wollte. Daher ist Fußball auch so politisch, indem man ihn für unpolitisch erklären will - wider alle Fakten: so politisch, dass viele aufgeklärte Zeitgenossen ihn längst als neues Opium für die Völker dieser Erde sehen, einige wie jüngst in Brasilien auch gegen ihn auf die Straße gehen, ihn als neuen Kolonialismus u. Imperialismus (eben des Geldes statt des Wir) anklagen. Und das ist diesen 'Ausländern' kein Spaß, sondern bitterer Ernst! Nur hierzulande geht es allen (Erwachsenen) im Schnitt viel zu gut, als dass man da hinschauen mag, oder wie? Ist das dann Wir, Solidarität - oder grad nicht? ;):(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Die Ausländerfrage stellt sich für mich nicht auf dem Fußballplatz.


    Wie FB erklärte....gibts auf dem Fußballplatz regeln und die sind für alle.


    Wer darauf verzichtet, sein Regelwerk zu verfeinern, verzichtet auf gewisse Hebelmechanismen.


    Das machen wohl viele Vereine - also verzichten - und man nimmt hin, ....nach dem Motto....das es wohl schon gut gehen wir...man nimmt billigend in Kauf ohne die Chance auf ein Mehr an Sicherheit und Gemeinsamkeit in Anspruch zu nehmen.


    Alles andere was man diskutieren könnte sind für mich politische Fragen, die -aus meiner Sicht- nichts mit dem Fußball zu tun haben.


    Politische Frage(n) in Richtung....in wie weit wir z.B. ein Einwanderungsgesetz benötigen das wir nicht haben, um den Gast via Vorgaben -die er erfüllen muß- zu integrieren und/oder auch...in wie weit ein Gast eine Chancengleichheit erhält, um ihn wirtschaftlich und damit sozial auch auf eine Ebene mit seinen Mitmenschen in der neuen Heimat zu bekommen. Genau hier liegt die Gefahr...die soziale Ungleichheit...der damit verbundene Unmut der betroffenen und und und...das wurde hier im Forum als Essenz herausgearbeitet...da liegt die Gefahr. Viele Gäste sind hier deutlichst aus verschiedenen Gründen -die sie teilweise selber zu vertreten haben-, aber auch aus Gründen, wo starke Chancenungleichheit besteht....benachteiligt. Das prangere ich an....ist für mich das Thema...aber das gehört für mich nicht hierher...und das muß auch nicht.


    Ich finde unter dem Strich, dass das in ein Politforum gehört. Die Verein haben halt die Möglichkeit über ihr Regelwerk -das wie erwähnt meist nicht besteht- die Dinge für diejenigen zu steuern, die sich Mitglieder nennen wollen. Wer sich daran nicht hält...das nicht schafft, muß gehen (den Verein verlassen)...ganz einfaches Ding. Dabei gehts aber nicht um Herkunft, sondern das gilt für jeden!


    P.S.


    Mir tuts beispielsweise für einen Spieler den ich seit vielen Jahren als Trainer und Vater seiner Freunde begleite leid, dass er am Arbeitsmarkt -trotz der Tatsache hier voll integriert zu sein- vorraussichtlich nicht die gleichen Chancen hat, wie jeder der die gleichen Noten auf dem Zeugnis hat, dabei aber etwas blasser aussieht. Ich habe deshalb auf einer Fußballabschlußfeier mit vorgehaltener Hand alle Väter in der Runde angesprochen und darum gebeten, diesem Jungen eine Chance zu geben. Ich erhielt eine Visitenkarte, die ich später weiterreichte. Ich habe mich darüber gefreut und gleichzeitig ist das sehr traurig...

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Die Verein haben halt die Möglichkeit über ihr Regelwerk -das wie erwähnt meist nicht besteht- die Dinge für diejenigen zu steuern, die sich Mitglieder nennen wollen. Wer sich daran nicht hält...das nicht schafft, muß gehen (den Verein verlassen)...ganz einfaches Ding.


    Finde ich jetzt etwas seltsam.
    da empfiehst du als Lösung die Einhaltung von einem Regelwerk, schreibst aber glechzeitig, dass dieses Regelwerk in vielen
    Vereinen nicht besteht.


    Vereine können die heutigen Problem allein nicht mehr alleine lösen, sonst bräuchten sie nicht, wie du es auch immer wieder forderst,
    nach der Polizei zu rufen.


    Politik sollte aus den Vereinen draussen bleiben, aber ohne die entsprechende Politik sind die Probleme für Vereine in der Breite nicht
    lösbar.


    Beispiel: fast jede Gemeinde, jede Stadt hat Sozialarbeiter, Streetworker. Sind die schon mal bei Vereinen, bei Problemmannschaften
    aufgetaucht. Mir jedenfalss nicht bekannt. hier z.B. könnten die politischen Träger unterstütztend durch entsprechende
    Arbeitsanweisungen einwirken.


    sind es nicht politische Kräfte, die die Verantwortung immer mehr auf die Vereine, den unbedarftesten Kindertrainer abschieben?
    sich dann aber gross zu Wort melden, wenn wieder mal ein Extremfall puplik wird.
    gg

  • @Enno


    Ich glaube, du hast mich mißverstanden. Was ich damit sagen wollte war, dass wir als Kinder "eingetrichtert" bekamen, hatte für uns damals eine ganz andere Bedeutung. Erst später haben wir verstanden, was damit gemeint war und solche Äußerungen als diskriminierend empfunden! Das beschreibt auch "Günter" in seinem Beitrag über die damalige Begrifflichkeit "Neger", die seinerzeit nicht als Beschimpfung wahrgenommen wurde. So wurde das noch heute gängige Schaumgebäck damals "Negerkuss" und später "Mohrenkopf" genannt. Wir haben es als Kinder geliebt und weiß gott nicht eine Erniedrigung von Farbigen verbunden.


    Auch wollte ich durch "ungefilterte" Wiedergabe von Äußerungen unserer Väter und eurer Großväter daran erinnern, dass häufig nur Angenehmes in Erinnerung bleibt. Jedoch war auch die Vergangenheit längst nicht so friedlich, wie man es sich gewünscht hätte, wie sie einem jedoch gerne in der Erinnerung erscheint.


    Ich glaube, wir waren zu unserer Zeit viel mehr an politischen Themen interessiert, als es die heutige Jugend ist. Was Günter als verweichlicht beschreibt könnte man auch als Konsumenten beschreiben, der sich nur mit dem beschäftigt, was ihn unmittelbar betrifft. Alles, was indirekt in sein Wohnzimmer eindringt, nimmt er gar nicht mehr wahr.


    Deshalb gilt es aus den Erfahrungen zu lernen und das Gute an die nächste Generation weiterzugeben. Leider versagen wir zu oft dabei, vielleicht auch deshalb, weil wir es uns zu bequem machen?


    Beim Beitrag von "Abbelwoi" störte mich ein wenig die Schwarz/Weiß-Darstellung, weshalb ich mir ein wenig mehr "Farbe" gewünscht hätte. Sonst bringt sie wenig Nutzen das zweiflos vorhandende Gewaltpotenzial auf dem Fussballplatz zu beschreiben und die nötigen Konsequenzen daraus zu ziehen.


    Es ist wohl normal, dass es zwischen Generationen Kommunikationsprobleme gibt. Deshalb ist es auch wichtig, dass man Mißverständnisse rasch aufklärt! ich hoffe, dir und noch einigen anderen jüngeren Lesern wird nun klarer, worum es mir ging?

  • Jedoch war auch die Vergangenheit längst nicht so friedlich, wie man es sich gewünscht hätte, wie sie einem jedoch gerne in der Erinnerung erscheint.


    Ich glaube, wir waren zu unserer Zeit viel mehr an politischen Themen interessiert, als es die heutige Jugend ist. Was Günter als verweichlicht beschreibt könnte man auch als Konsumenten beschreiben, der sich nur mit dem beschäftigt, was ihn unmittelbar betrifft. Alles, was indirekt in sein Wohnzimmer eindringt, nimmt er gar nicht mehr wahr.


    Ich gehöre der sogenannten Nachkriegsgeneration an. Geschichtsunterricht endete spätestens beim 1. Weltkrieg.
    die NaziZeit war tabu. Wir wollten jedoch mehr wissen, haben gefragt, gebohrt, haben genervt, sind mit den Älteren, auch den eigenen
    Eltern angeeckt. Je mehr geschwiegen wurde, umso aufdringlicher wurden wir, gingen auch konflikte ein.
    TW spricht von politisch interessiert. ich geh noch etwas weiter, wir waren neugierig über das was Geschehen war, und was
    damls abging, wir versuchten zu verstehen und zu begreifen.
    Das Schweigen der Erwachsenen konnten wir nicht verstehen, worum wir immer mehr nachfragten und auch rebellierten.
    Wir wehrten uns gegen das Totschweigen des Unangenehmen.
    Wir sind angeeckt, waren aber nicht still. diese Generation war doch entscheidend für die nachfolgende Aufarbeitung.



    Wer will heute noch anecken. wer wagt sich noch an Tabu-Themen heran?
    Etwas dieser Zeit wünschte ich mit heute. Auch wenn es Unangenehm ist, Nachteile für einen selbst, wie damals auch, mit
    sich bringt, Probleme, und nicht nur die Ureigenen, offener, direkter, bohrender auch aufdringlicher anzupacken.
    Vielleicht würden manche Probleme auch heute besser bearbeitet.


    ist aber halt nicht zeitgemässe.


    gg






    stattdessen, wie TW so schön erwähnt, nur das eigene Wohnzimmer wichtig ist.

  • Wer will heute noch anecken. wer wagt sich noch an Tabu-Themen heran?


    Fussball ist der falsche Ort um genetische, soziale oder ethnische Diskussionen zu führen.
    Jeder Verein kann SEINEN Fussball bis ins kleinste Detail regeln. Diese Regeln gelten für alle. Dasselbe gilt für die Ahndung von Verstössen. Der Verein IST Gesetzt. Punkt. Da gibt es für niemanden Interpretationsspielraum. Erklärungsbedarf vielleicht, aber das ist ein Thema für die G oder F, Danach läuft das Schiff auf Kurs.
    Ist ein Codex mal verankert (nicht nur auf Papier) gibt es absolut keinen Grund mehr über soziale Unterschiede zu palavern. Wem's nicht passt, fliegt einfach raus - denn es ist nicht die Aufgabe des Vereins Assoziale um jeden Preis zwangsintegrieren zu müsen.
    All die Diskussionen die wir hier jetzt haben müssen in einem vorbildlich geführten Verein nicht mehr geführt werden, weil überflüssig - es sei denn stelle den Codex als Ganzes in Frage - was ab und an ja auch mal gut ist.

  • @Fussballbaron


    Du hast Recht damit, dass man Vorfälle im EIGENEN Verein durch klare Regeln vermeiden kann.
    Man hat aber zwangsläufig immer mit anderen Vereinen zu tun im Spielbetrieb.


    Da hat das Konzept Deines oder meines Vereins eben keinen Einfluss drauf. Da ist dann der Verband gefordert und da müssen dann auch Diskussionen geführt werden über alle Einflüsse, die einen friedlichen Spielbetrieb beeinträchtigen können.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • @FB


    du befindest dich im vom TW erwähnten Wohnzimmer. Paulwurf hat dir ja dazu schon etwas geschrieben.


    meine letzte Truppe war extrem stark sozial eingestellt, die Elternschaft nach kurzer Zeit, wie es sich jeder Trainer wünschen würde
    (bis auf eine Ausnahme, die dann aber ihren Hut nahmen) -


    kurzum, eine fast vorbildliche Truppe (Menung anderer)


    trotzdem kam es gegen gewisse Mannschafte zu Reibereien, auf dem Platz und nebem dem Platz (aber noch im Rahmen)


    es nützt wenig, aufzuführen, dass in gut geführten Vereinen mit einem Codex alles einfache und mehr in Ordnung ist.


    die meisten Vereine sind nicht gutgeführt, Aussortieren bei einer Dorfmannschaft geht nicht so einfach.
    Leistungsmannschaften haben ein ganz anderes Klientel als Dorfmannschaften oder kleinere Stadtteilmannschaften,
    angefangen von der Schulbildung der Kinder bis hin zum sozialen Status der Eltern.
    die berühmten Ausnahmen mal wieder nicht berücksichtigt.
    .
    es ist doch nicht mit dem wegdiskutieren der Tatsachen getan, oder wenn es wäre, wie es sein sollte, es ist nicht so.


    gg