Wo ist der Fehler ? Was habe ich falsch gemacht ?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Was habe ich falsch gemacht ??


    Sorry für den langen Text.


    Hallo,


    vielleicht könnt ihr mir helfen, Tipps geben oder ähnliches.


    Ich habe irgendwie das Gefühl, etwas „versagt“ zu haben; und zwar
    (längere Vorgeschichte) Habe ich vor 3 Jahren eine F Jugend (älterer Jahrgang 2002) übernommen,
    um diese Truppe anders zu trainieren, wie ich es bis her gemacht hatte.


    Ziel war es, möglichst viele Spieler „Gut“ sind, wenn sie in die D Jugend kommen.


    Ich hatte 3 Jahre lang davor immer die D Jugend (bis einschl. E Jugend wurde nach Jahrgänge aufgeteilt, ab der D Jugend nach „Leistung“ ) im Verein übernommen, wo 2x auch direkt die Aufstiegsrunde anstand, so dass ich da immer aus 3-4 Teams auf die Schnelle eine neue D Jugend zusammenstellen musste. Was ganz stark auffiel bei der Beurteilung/Beobachtung der Spieler, dass man fast gar nicht daraus schließen konnte, wie viele Spieler zb aus der E Jugend hoch kommend „Stark“ genug waren für die D1, egal wie stark die E Jugend ALS MANNSCHAFT davor war. Ganz extrem bei den Jahrgängen 96 und 97 bei uns im Verein.


    In der E Jugend waren diese sehr Erfolgreich (im Kreis) gehörten zu den Besten 3-10 Teams ca. Dessen Trainer haben immer nur die besten Spielen lassen, nur auf einer Position usw. um möglichst stark zu sein.


    ABER ich konnte von diesen Teams jeweils nur wenige Spieler für die D1 direkt gebrauchen, oft sogar den ein oder anderen im selben Jahrgang aus der E2, und somit über die Hälfte der Spieler der E1 nicht, auch absehbar nicht, wenn sie ein Jahr älter werden…


    Das fand ich schon sehr extrem, die Trainer und die Eltern haben dies natürlich anders gesehen, aber ich habe es mithilfe der anderen Trainer so neutral wie es halt möglich ist, betrachtet.


    Beim Jahrgang 98 , der sehr „unerfolgreich“ war, waren genauso viele Spieler stark, wie bei den erfolgreichen…
    ….
    Also zum Einen gab es diese einprägende Erfahrung (die an sich nichts neues ist, aber von sooo starken E Jugend nur ganz wenige Spieler stark waren, hatte mich schon erstaunt).


    Gleichzeitig hatte ich einem anderen Verein eine schwache F Jugend trainiert, und diese sozusagen nach gleichen Muster wie die E Trainer beim oben genanntem Verein, und diese innerhalb von 2 Jahren „erfolgreich“ gemacht. Hauptsächlich hier auch, weil ein Spieler etwas weiter war vom der Schnelligkeit und Zug zum Tor, was dann halt oft der Unterschied war, dass wir gegen gleichgute Teams gewannen…


    Auch da habe ich dann ein paar wenige Jahre danach feststellen müssen, dass von diesen Kiddies zu wenige „Gut“ geworden sind.



    Und zum Dritten habe ich hier das Forum kennengelernt und vor allem die Berichte
    Von Dirk Coerverfan waren für mich sehr einprägend.


    Daher habe ich bei der F Jugend vor 3 Jahren (also mein Team, was ich jetzt auch noch betreue) gedacht, dass ich es diesmal besser machen will, und halt mehr Spieler „gut“ in die D Jugend „bringen“ möchte.


    Ich habe es (wie schon in einigen Beiträgen beschrieben) nicht ganz so krass gemacht wie Dirk, aber ich habe einen für mich guten Kompromiss gefunden:


    1. Spieler lies ich extrem auf den Positionen rotieren (diese habe ich auch immer notiert, man will sich ja nicht „selber belügen“).
    2. Auch die Spielzeiten wurden minut. festgehalten, um entsprechend gegen zu steuern, falls jemand zu viel oder zu wenig spielte (auch von Spiel zu Spiel ausgeglichen)
    3. ich ließ in erster Linie Ballbehandlung, Drehungen, Kappen, „Tricks“ trainieren, also viel Dribbeln !
    4. Dazu viel 1g1 2g2 u.ä. auf 2 große Tore, aber auch auf Kleine Tore, mit zb 1 g 1 auf 2 Kleine Tore, der Stürmer also den Verteidiger austricksen kann, indem er ihn ins leere schickt etc.)
    5. NIE habe ich in der F und jüngeren E Jugend Kombinationen, Passfolgen o.ä. trainieren lassen ! Ich wollte die eigene Spielinterligenz fördern.
    6. Es wurden alle (!!) Übungen von beiden Seite und für beide Füße entsprechend durchgeführt; und dies auch ohne Schlangenstehen etc.

    Am Anfang fand ich lief alles sehr gut. Nach einer Zeit habe ich den Spielern die „Aufgaben“ der Positionen näher gebracht. Ich habe eine Formation ja vorgegeben gehabt 2-3-1.


    SOOO, mit den ersten beiden Jahren war ich unterm Strich zufrieden, Super Trainingsbeteiligung, fast alle Spieler konnten den Ball abschirmen (Auch die, die mit Abstand schwächer waren). Spielerkader wuchs am Ende der jüngeren E auf 19 Spieler, Benehmen der Spieler überdurschnitlich; keinerlei Gemecker wegen Aufstellung, Rotation u.ä.
    Was ich am „Geilsten“ finde, ist, dass man während der laufenden Spieles die Spieler auf dem Platz beliebig wechseln kann, oder dass es dadurch einen großen Bruch kommt (abgesehen davon, dass es schon starke und schwäche Positionen für die Spieler gibt).
    An den Spielergebnissen konnte man auch gut sehen, wann wie mit „starkem“ Kader und „starker Aufstellung“ oder eben mit schwachen Kader, bzw. schwächeren Aufstellung spielten. 1 Woche Niederlage gegen den Tabellenletzten und eine Woche später den Tabellenführer geschlagen !


    So weit so gut. Achso: meine Spieler schiessen den Ball hinten zb unter Druck nicht ins Aus. Da wird versucht den Ball nach vorne zu spielen oder zu schiessen, oder auch als Letzter Mann den Stürmer auszudribbeln. Nie gab oder gibt es die Anweisung „schiess weg“. Da wurde auch schon das ein oder andere Gegentor deswegen hingenommen ohne dass ich oder mein Co, oder die anderen Spieler deswegen meckerten u.ä.


    A B E R nun zu meinen Problem:


    Am Anfang dieser Saison haben wir den Kader aufgeteilt, so dass ich 12 Spieler behielt und 7 in die neue E2 gingen. Dadurch wurde ein wenig natürlich die Trainingsqualität etwas erhöht, da es natürlich weniger leistungsunterschiede gab.
    Zu diesem Zeitpunkt war ich noch ganz zufrieden; Habe Germancoach mal ein Video von meinem Team vom Sept 2012 gezeigt (zur Einschätzung). Grobes Fazit: spielerisch OK , aber Tempo-mäßig sehr langsam (teilw. Spieler, aber die ganzen Aktionen an sich).


    Zum Winter hin wurde dies nicht besser. Ich habe im Kader einige Spieler die zwar schnell sind, aber die Aktionen von uns wirken auch bei denen „lahm“. Auch fehlt der Biß, Zweikämpfe gewinnen zu wollen etc.
    Was mich aber auch total negativ überraschte war, dass meine Spieler wenige „zielgerichtete“ Angriffsaktionen haben; oft vertändeln wir den Ball bei 3 g 1 Situationen etc. es kommen nur gegen Schwache Teams wirklich mal kreative Aktionen zustande sozusagen; und dass obwohl ich 2 Jahre lang „eigene Spielintelligenz trainieren ließ“, Aber gegen gute Teams ist davon erst Recht nicht viel zu sehen… Das macht mich irgendwie traurig und ärgerlich auf mich:
    Im Winter bin ich dann sogar für meine Verhältnisse bei einem Hallenturnier sehr laut geworden; das war aber der persönliche Frust, dass meine Spieler nur noch behäbisch, ohne Biß und ohne PLAN auf dem Spielfeld herumstanden. Meine Spieler und ich haben uns aber ausgesprochen.


    Dies nur am Rande.


    Als jetzt vor einem Monat die „Vorbereitung“ auf die Bezirksliga Aufstiegsrunde begann, die allerdings aus verschiedensten Gründen nur aus 1 Training und ein Spiel bestand. Nahm der entsprechende D1 Trainer (nicht ich) lediglich 2 Spieler von mir mit.


    OK, wenn die Vorbereitung länger gewesen wäre, hätte er schon bestimmt 2 mehr mitgenommen. Aber dennoch bin ich sehr enttäuscht, dass nicht mehr Spieler von meinem Team das Zeug hatten, auf Anhieb zu überzeugen, in der Aufstiegsrundenmannschaft zu stehen.


    Und das ist für mir ja , wie ich Eingang berichtete, der Maßstab. Anmerkung:
    Bei den 2001er sind auch keine 10 Super Spieler, so dass es einfach ein Überhang an Guten Spieler gewesen ist, was der Grund gewesen ist. Nein, das nicht.


    UM mich selber zu schützen und nicht zu hart mit mir ins Gericht zu gehen könnte ich folgende Gründen noch aufführen , die sicherlich ne rolle spielen:
    - der ein oder andere Spieler ist extrem langsam (geworden), und hat etwas Übergewicht.
    - Die Einstellung zum Spiel ist bei einigen vielleicht zu „lari Fari“. Nach dem Motto, ist doch egal wenn der Gegner den Ball bekommt. Habe zb sogar einen der geht jedem Zweikampf aus dem Weg, vorne wie hinten.
    - Trainingsbeteiligung an sich ist nicht so schlecht, aber wegen Schule (Üben, Hausaufgaben) wird öfters Training von einzelnen Spielern versäumt


    ABER was könnte ich besser machen, wenn ich noch mal ne F Jugend übernehme?
    Wahrscheinlich mehr Koordination mit Schnelligkeitstraining; bzw. Schnelleres Spielen (zb Futsal 4 Sekunden-Regel).


    Oder kann man einfach nicht alle Spieler erreichen ? Aber so wenige hätte ich nicht gedacht.


    HAT JEMAND IDEEN ANMERKUNGEN DAZU ? Im voraus Vielen Dank.

  • Sehr spannendes Posting, saschatoni, das Thema interessiert mich. Denn nach Deiner Beschreibung hast Du ja sehr vorbildlich trainiert, da ürde man auch den entsprechenden "Output" erwarten.


    Warum nicht mehr Deiner E-Spieler vom D-Trainer ausgewählt wurden, dafür führst Du ja schon mögliche Gründe auf: Mangelnde Schnelligkeit und mangelnder Biss sind sicher 2 Dinge, die den Ausschlag geben können. Die Frage ist jetzt: Liegt das an Deinem Training? Wenn ja: Wie hättest Du das besser ins Training einbauen können?


    Grüße
    Oliver

  • Ja genau das ist der Punkt:
    Was hätte ich durch bessere Anreize, besseres Training erreichen können.


    Oder liegt dies an "innere Impulse/Einstellung (?)" eher am Spielertyp ?
    Ich habe (fast ;) ) alles wohl erzogene Spieler aus "gutem Haus" um es mal ganz platt zu sagen.
    Sind also "brav". Vielleicht zu brav ? wenn es das überhaupt gibt. Will ja keine Phrasen "dreschen"..


    Also geht es um etwas, was man als Trainer kaum beeinflußen kann ? Aber so einfach will ich es mir nicht machen !

  • Ich habe es schon an anderer Stelle gesagt, nämlich....


    -ich bin der festen Überzeugung, dass ich Spieler bis cirka einschließlich des ersten Jahres in der C nicht schneller machen kann, da die Muskulatur bei den allermeisten noch nicht ausreichend zur Verfügung steht. Das sind hungernde Leuchttürme ab der C und die Muskelmasse kommt so ab der B.


    dh. ...jegliche Art von Krafttraining wird in dieser Sache nichts in Richtung Schnelligkeit im Sinne von schnellem Antritt und schneller werden über Muskelkraft...und das schon überhaupt nicht bei nur zwei Trainings die Woche.


    -ich bin der Meinung, dass man hier klasse Übungen möglichst in Wettkampfformen auf die Beine stellen kann, wo man die F, E und D und auch C Spieler im Kopf schneller bekommen kann.


    -ich bin ferner der Meinung, dass die Technik des Einzelnen eine sehr gute sein muß, um Übungen sauber überhaupt machen und mitmachen zu können und vor allem auch...den Ball im Spiel sauberst zu führen, abzuspielen...zu verteidigen usw..


    -letztenendes bin ich aber auch der festen Überzeugung, dass jeder Spieler ein gewisses Potenzial mitbringt, dass wir Trainer nicht beeinflussen. Wir können ein paar Prozent nach oben und unten "dranzaubern"...mehr aber auch nicht.


    Hier spielt für mich die Motivation in alle Richtungen eine große Rolle. Weniger Druck, dafür Spannung....jemanden fordern, aber nicht überfordern....jemandem erklären das WARUM auch mal näher erklären und das alles in nicht militärischem Runtermachtgrundton...den viele von uns leider mal mehr oder mal weniger nutzen...was mich zum letzten Punkt kommen läßt


    -ich bin auch der Meinung, dass viele Trainer die weniger Ahnung haben oder sich nicht korrekt verhalten besser weniger sagen, damit man den Mut und den Willen der Kinder nicht unterdrückt, ...erstickt....DAS findet versteckt und schleichend wohl am allermeisten auf den Plätzen und hinter den Kulissen statt.


    Mir gings so, dass ich nach meiner persönlichen Erkenntnis etwas gelassener wurde...was allen gut tat. Ich kann keine Bäume verbiegen, ich bin kein Löw und kein klinsmann und auch kein Magath und ich konnte akzeptieren, dass wir nicht Meister wurden und dennoch ein spannendes klasse Jahr mit vielen Erfolgen in der Kreisliga A in die wir uns spielten. Ich habe hier Teams gesehen, denen wohl weniger beigebracht wurde, die aber niemals in die obere hälfte der Tabelle geschafft hätten, weil die Spieler einfach weniger Talent MITBRACHTEN!


    Bilden wir wirklich aus oder bilden wir uns das nur ein


    @Sascha....akzeptiere das und lerne damit umzugehen...ist halt meine Meinung. Ich finde nicht das gravierendes verkehrt gemacht hast...im Gegenteil! Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre () aus folgendem Grund: Link hinzugefügt

  • der ein oder andere Spieler ist extrem langsam (geworden), und hat etwas Übergewicht.
    - Die Einstellung zum Spiel ist bei einigen vielleicht zu ?lari Fari?.


    Ich denke dass das von dir geschilderte Trainingskonzept allein keinen grossen Einfluss auf die Punkte Schnelligkeit und LariFari hat. Ein Trainer der genau das Gegenteil von dem macht, was du machst, könnte DIESBEZUEGLICH dieselben Probleme haben wie du.
    Gerade "Lari Fari" ist weniger eine Frage der Methodik sondern eine Frage der Persönlichkeit des Trainers, resp. eine Frage ob der Trainer weiss, wie und was er haben will, diesbezüglich Ziele vorgibt und sie auch immer konsequent einfordert.
    Schnelligkeit kommt auch nicht einfach von selbst. Schnelligkeit ist in diesem Alter ist primär eine Frage der Koordination und Beweglichkeit, welche auch schon ab der F regelmässig, permanent und INDIVIDUELL entwickelt werden will - egal ob Läufertyp oder nicht.
    Fussball ist für mich Laufsport und kein LariFari Betrieb. DAS ist für mich Grundlage und unausgesprochenes Mantra im Sinne einer diesbezüglich permanenten Achtsamkeit die ich nicht plane oder explizit in Uebungen einbaue, aber jeden Spieler immer und sofort drauf anspreche wenn mir seine Körperhaltung, -Sprache, -Einstellung etc. nicht gefällt - solange, bis ich JEDEN dort habe, wo ich glaube, dass es der Mannschaft dienlich ist. Hat man sie mal dort, ist es auch einfach für Neuzugänge sich an diesem Gemeinsamen Nenner zu orientieren und einzufinden. Da brauche ich dann gar nicht mehr viel zu sagen.

  • saschatoni


    mir ist nicht ganz klar, wo eigendlich dein grösseres Problem ist.


    siehst du das an der Schnelligkeit der einzelnen Spieler, oder eher an der Zielstrebigkeit in den Zweikampf zu gehen und diesen zu gewinnen,
    an der Zielstrebigkeit in der Strafraum zu kommen und somit zu Torchancen zu kommen, an der Zielstrebigkeit unbedingt ein Tor zu erzielen?


    Ersteres wurde hier ja schon oft angesprochen.


    Liegt es am Zweiteren, so entwickeln sich bei mir seit längerem Gedankengänge, die sich aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung
    zweier Mannschaften, die ich von F bis B jetzt verfolgt hatte, und bei der die eine , diese Problematik sehr deutlich aufzeigt.


    Antwort würde ich mal interessieren, da ich durchaus grundsätzliche Gedankengänge habe.


    gg

  • Es ist nicht einfach nur das Thema Schnelligkeit, in diesem Zusammenhang auch das schnelle Umschalten zb wenn wir in Ballbesitz kommen; also auch die Kopfgeschwindigkeit etc.


    Es ist auch darüber hianus auffallend, dass die eigene "Spielintelligenz" nicht so gut ist wie erwartet; ich habe ja keine Spielzüge etc. vorgegeben/Trainiert in der F und Anfang E, aber sehr oft die Spieler frei
    2g3 3g1 usw. Trainieren/Spielen lassen. Aber wir schaffen momentan nicht mal bei 3 g 1 in einem Spiel eine Torchance zu erspielen etc. auch
    weil wir nicht schnell genug "das Richtige" eintscheiden.


    @Fussballbaron:
    Könnte schon sein, dass dieses "Fordern" von mir zu spät und viel zu selten geleistet wurde. Wäre zumindest etwas ein Ansatz. Allerdings mach eich dies seit Sommer schon, immer auf Tempo
    und Einsatz zu drängen, aber ohne den erhofften Effekt.


    @Guenther
    Antwort auf deine Frage: Beides ! Aber zweiteres ist entscheidener.
    Beim Turnier gestern war das letztere sehr entscheidend, dass wir kein Tor gemacht haben auf dem gesamten Turnier.
    Stürmer (auch der schnelle von mir) von mir waren mehrfach in aussichtreicher Situation, und lassen sich kurz vorm TW dennoch vom Verteidiger abdrängen(oder behindern usw, obwohl sie schon die Schulter vor dem gegner haben) Also da war die fehlende Zielstrebigkeit/Biss vor dem gegnerischen Tor.


    Bin sehr gespannt auf deine Gedankengänge/Erfahrungen/Beobachtung

  • Wie überall braucht das lernende Kind Anreize um zu lernen.
    Ein Kind beginnt ja auch nicht einfach so zu schreiben oder zu rechnen. Man muss ihm das schon mal zeigen.
    Genauso denke ich ist es im Fussball. Man sollte den Kids schon ein paar einfache "Spielzüge" zeigen, damit sie überhaupt realisieren was "Spielzüge" sind, sie sich "Spielzug" anfühlt, wie man "Spielzug" kommuniziert etc. d
    Gerade die Kommunikation unter Peers ist unglaublich wichtig. Damit die in die Gänge kommt brauchen die Kids eine gemeinsame Basis. Ein gemeinsames Vokabular welches sie gebrauchen sollen und ganz viel Ermunterung das auch zu tun.
    Erst wenn man mit dem Mannschaft gewisse Grundfähigkeiten für ein Zusammenspiel erarbeitet hat, können die Spieler daraus auch ihre eigenen Varianten entwickeln und ableiten.
    Do denke ich, hat am Anfang wohl die Initialzündung für das kreative Spiel gefehlt.

  • Hallo.


    Wollte mal Posten wie die letzte saison verlief.


    Bezirksliga wurde nicht erreicht und ich habe das team mit dem co der alten d1 zusammen übernommen.


    In der Qualifikation zur sondergrupp hoechste liga im kreis unter der Bezirksliga wo 2 kreisvereine vertreten sind) hatten wir jetzt jedes Spiel gewonnen und wurden am ende sehr erfolgreich für uns sogar 4.


    So nun zu (meinen) 2002er


    Wir hatten insg. Davon 8 im kader gehabt also 6 mehr wie in der aufstiegsrunde Bezirksliga.


    Einer hat dann wg der schule aufgehört.


    Die anderen 7 haben mit der Zweikampfstaerke gut aufgeholt ind waren letztendlich doch (für jüngeren Jahrgang) "gut" genug geworden.


    Hat sozusagen zeit gebraucht sich gegen die starken gegnerischen teams einzufinden


    Die haben sich durchgebissen.....



    Hmm Günther seine Antwort fehlt mir allerdings noch

  • Hmm Günther seine Antwort fehlt mir allerdings noch


    ist mir wohl durchgegangen. Aber du hast dich seit 1 1/2 Jahren von diesem Thema verabschiedet und auch seit Oktober 2013 keine aktives Forumsmitglied und habe dadurch wohl keine Aktualität mehr gesehen.


    Konkretisiere mal bitte kurz wozu du meine Gedankengänge/Erfahrungen haben willst, dann antworte ich dir-

  • siehst du das an der Schnelligkeit der einzelnen Spieler, oder eher an der Zielstrebigkeit in den Zweikampf zu gehen und diesen zu gewinnen,
    an der Zielstrebigkeit in der Strafraum zu kommen und somit zu Torchancen zu kommen, an der Zielstrebigkeit unbedingt ein Tor zu erzielen?


    Liegt es am Zweiteren, so entwickeln sich bei mir seit längerem Gedankengänge, die sich aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung
    zweier Mannschaften, die ich von F bis B jetzt verfolgt hatte, und bei der die eine , diese Problematik sehr deutlich aufzeigt.


    Antwort würde ich mal interessieren, da ich durchaus grundsätzliche Gedankengänge ...


    Ja Günther ich habe mich sehr rar hier gemacht.
    Das Thema ist für mich allerdings dennoch sehr wichtig, weil sich ja auf diese Erfahrungen bei nächsten teams die ich trainieren werde aufbauen laesst.


    Ich würde gerne deine oben angekündigte antwort bzgl. Zielstrebigkeit zum tor hin etc. Lesen
    Bzw deine Erfahrungen der beiden von dir begleiteten teams.


    Für mich ist das Konzept ( will es mal so nennen ) über das coachen von f und e teams zur d hin noch nicht abschließend "rund" eben wg dieser fehlenden bissigkeit und Zielstrebigkeit.


    Vielen Dank im voraus

  • @Sachatoni


    versuch mal meine Gedankengänge rüberzubringen. Sehe diese aber durchaus nicht als Allgemeingültig an, bin nicht mal sicher, ober sie zutreffend sind.



    Habe in den letzten Monaten einige sehr gut ausgbildete A-Jugend-Bezirksligamannschaften gesehen. Hat Spass gemacht, denen zuzuschauen.
    Da passte einfach vieles zusammen. Auffällig jedoch war fast bei allen, dass ab Höhe 16er oft Schluss war. Die Zielstrebigkeit in den 16er zu gehen, den Torerfolg unbedingt suchen, auch einen gewissen erforderlichen Toregoismus vermisste ich.
    Ich vermisste die Zielstrebigkeit, wie sie z.B. ein Thomas Müller oder ein Robben in Richtung Tor hat.


    Diese Entwicklung beobachte ich schon länger.


    Ich habe die Entwicklung von 2 Mannschaften gleicher Altersstufe und deren Spieler von der G-Jugend bis zur A-Jugend verfolgt.
    Mein Trainerkollege, mit dem ich mich auch viel ausgetauscht habe, legte allerhöchste Priorität auf das miteinander Spielen. Auch ich habe viel Wert auf das Spielen gelegt, aber auch der Zielstrebigkeit einen grösseren Wert beigemessen.


    Obwohl gleichstarke Mannschaften gingen wir fast immer als Sieger vom Platz. Obwohl spielerisch zu den besseren Mannschaften der Region schafften sie in
    der D-Jugend nicht die Quali zur Kreismeisterschaftsstaffel. Bekamen immer viel Lob, aber es fehlten halt die entscheidenden Tore.


    Da die C dort Bezirksliga spielten, wechselten 2 meiner Spieler dorthin. Dadurch bekam die Mannschaft ein anderes Bild. Nebem dem spielerischen Element
    war jetzt auch der Zug zum Tor gegeben.


    In der B-Jugend wurde ganz deutlich, dass diese Mannschaft abhängig von der Torgefährlichkeit der neuen Spieler war. Ohne diese wurde gut gespielt, aber vorne passierte
    recht wenig.


    Ähnliche Entwicklungen, wenn auch nicht so deutlich, habe ich auch bei anderen mir bekannten Mannschaften festgestellt.



    Die Ursache sehe in in Folgendem:


    Hoch und weit hiess es früher mal der Fussball im unterklassigen Bereich. Diesen Schwachsinn hat man auch irgendwann da Unten bei den Trainern , die wurden ja auch im Laufe der Zeit ausgebildeter und besser) erkannt und das Spiel von Hinten heraus forciert.


    Wie so oft verfallen da aber leider allzuoft viele von einem Extrem zum anderen. Vor lauter Spielen, wurde ausser Acht gelassen, dass da vorne das Tor steht.
    Vor lauter Viererkette, Raumdeckung, Ballorientierung wurde das eigendliche Sturmspiel und vor allem die Förderung der Sturmspieler vernachlässigt.


    Zur Verdeutlichung habe ich jetzt bewusst etwas übertrieben.



    Vielleicht weil ich selbst Stürmer war, vielleicht weil ich Altes nicht einfach zur Seite Stelle, weil es irgendwelche neuen Erkenntnisse gibt und ich Altem mit Neuem vermischt habe bin ich etwas anders vorgegangen.


    Von Beginn an habe ich immer rübergebracht, dass das Wichtigste im Spiel ist, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen, im Gegensatzu zum absoluten
    Torverhinderungsgedanken.


    Verdeutlicht, dass ab Strafraumhöhe nur das Tor die direkte Zielrichtung ist, und zwar für jeden Spieler.


    Im Strafraum einen gewissen Egoismus gefördert (jedoch Gratwanderung)


    Auf Strafraumhöhe wurden die Spieler aufgefordert, vor allem auch auf den Aussenpositionen, das 1:1 zu suchen, und durch einen gewonnen Zweikampf
    den Weg zum Tor oder der Grundlinie zu suchen. Überwiegend sieht man heute doch Spieler, die Abstoppen, den sicheren Weg gehen und den Ball zurückspielen.


    viele Trainingseinheiten wurden so gestaltet, dass das Tor als Zielsetzung war. Sehr oft gabs da Zeitlimits, oder Passfolgen, also schnellstmöglicher Torerfolg.


    Beispiel_ Grosstore 20 m auseinander. vom Torwartabwuf bis Torschuss waren lediglich 4 Pässe erlaubt. Nach Balleroberung gabs nur ein Zuspiel bis zum Torabschluss.


    anderes Beispiel: normales Spielfeld. Ballsicherung und Sicherheitsfussball in der eigenen Hälfte. Wurde die Mittelline (oder auch eine Drittellinie) überschritten, gabs nur die Richtung nach vorne, ein Zurückspielen war nicht mehr erlaubt.


    im ältesten G-Jahrgang und F habe ich Unterzahlspiel geübt. 2 Stürmer gegen 3 Abwehrspieler. Dadurch musste der Torerfolg duch Einzelaktionen erfolgen.


    Von Anfang an heisst das für mich Durchsetzten im Strafraum mit dem einzigen Ziel ein Tor zu erzielen.


    Bei fast allen Trainingsschwerpunkten habe ich versucht als Abschluss den Torerfolg einzubauen.



    Tore schiessen ist viel Kopfsache. Und mein Bestreben war es den Torerfolg einfach zu verinnerlichen.


    Ein klein wenig kann man meine Phylosophie mit der von Leverkusen vergleichen. Zumindest in der Entwicklungszeit Jugend sehe ich da für mich Vorteile.


    richtiges Abwehrverhalten ist schnell und jederzeit erlernbar. Aus einem schwächeren Stürmer in der Jugend , wird auch heute noch ein besserer Abwehrspieler.
    im aktiven Bereichn.

  • Da teile ich Guenters Meinung. Bei aller Entwicklung zum "schönen und kontrollierten" Fußball, sprich Spielaufbau, Tiki-Taka etc., wurde der Grundgedanke Tore verhindern <-> Tore erzielen schon ein gutes Stück weit vernachlässigt.


    Sogar beim DFB wird dies seit einiger Zeit festgestellt und bemängelt:


    Die Anzahl der talentierten offensiven Mittelfeldspieler der neuen Generation (Reus, Götze, Hahn, Draxler, Meyer, etc) scheint gigantisch, einen "klassischen" Klose, Lewandowski u.ä. bringt die vom DFB forcierte Ausbildungspolitik eher seltener hervor.


    Ich muss auch leider zugeben, dass uns das im Stützpunkt auch gerade wieder passiert und wir schon versuchen dagegen zu arbeiten.


    Wir alle als Trainer sind gefordert, unsere Schwerpunkte und Inhalte noch sorgfältiger zu planen

  • Die Anzahl der talentierten offensiven Mittelfeldspieler der neuen Generation (Reus, Götze, Hahn, Draxler, Meyer, etc) scheint gigantisch, einen "klassischen" Klose, Lewandowski u.ä. bringt die vom DFB forcierte Ausbildungspolitik eher seltener hervor.


    Aus deiner Aufzählung möchte ich Götze herausnehmen.


    Habe lange bezweifelt, ob er sich bei Bayern durchsetzt. Hat aber für mich eine erstaunliche Weiterentwicklung gemacht.


    Genau wie Özil ist er ja ein begnadeter Fussballer. Während dieser jedoch beim Spielen stehen geblieben ist, hat sich Götze weiterentwickelt.
    Er ist torgeil, geht dorthin wo Tore fallen, begnügt sich nicht mehr gut zu spielen, sondern sucht ständig den Torerfolg, auch wenn er nicht der typische Stürmer wie ein Klose oder Lewandowski ist..


    Diese Mentalität habe ich versucht zu vermitteln. Gut und schön spielen war für mich kein Selbstzweck, sondern sollte der Vorbereitung für ein Tor dienen.