DFB Trainer-Kongress 2007

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    • Offizieller Beitrag

    Der DFB hatte geladen und ca. 800 Experten kamen zum 50. Internationalen Trainer-Kongress.
    Die Veranstaltung fand vom 23. bis 25. Juli statt und wurde vom Bund Deutscher Fußball-Lehrer organisiert.
    Das Hauptthema war: “Individualisierung des Trainings und damit verbundenen Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit”.

    Den Abschluss der dreitägigen Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion, in der die Bundesliga-Trainer Felix Magath (VfL Wolfsburg), Hans Meyer (1. FC Nürnberg), Jürgen Klopp (FSV Mainz 05) und die Manager Martin Bader (1. FC Nürnberg) und Andreas Rettig (FC Augsburg) teilnahmen.

    Zur Diskussion stand u.a. die Forderung Joachim Löws, den Trainerstab bei den Bundesligisten spürbar auszubauen.

    Klopp lehnte diese Forderung rigoros mit der Begründung ab: “Ich finde, mehr Krankenschwestern oder Polizisten auf den Straßen sind wichtiger, als dass wir wie José Mourinho beim FC Chelsea mit 17 Assistenztrainern agieren". Eine Einstellung von Techniktrainer halte er für nicht notwendig, Mentaltrainer seien dagegen unverzichtbar. Die Vereine sollten jungen Trainern eine Chance geben, sich zu beweisen: "Im Fußball ist man mit 35 noch ein blutjunger Trainer, dem wenig zugetraut wird. Warum eigentlich? Im richtigen Leben treffen Führungskräfte in diesem Alter schon wichtige Entscheidungen." Klopp sieht den Stellenwert der Trainer als “hervorragend” an.

    Magath hingegen beklagte einen Machtverlust der Trainer gegenüber dem Management. "Die Trainerposition ist immer schwächer geworden, die Managerposition immer stärker, weil immer mehr Geld ins Spiel gekommen ist". Der Trainer sollte entscheiden, wie er das bereitgestellte Geld für Transfers ausnutzt, nicht das Management.
    Anders sah dies der Augsburger Sportdirektor Andreas Rettig: “Das Mangement darf nicht derart entmachtet werden”.
    Magath liegt auf Löws Linie und befürwortet einen umfangreichen Trainerstab: "Ich habe seinerzeit allein angefangen, mittlerweile arbeite ich mit einem Torwarttrainer, einem Rehatrainer, einem Konditionstrainer und zwei Assistenten."

    Das Urgestein Hans Meyer (64) fasste das Leiden eines Trainers zusammen: "Es ist bis auf wenige Ausnahmen überall auf der Welt so, dass der Trainer der Passant ist, der kommt und wieder geht."
    Ein Trainer ist fast nie lange genug im Verein tätig, um eine Mannschaft wirklich aufzubauen und zu entwickeln.
    Ein typischer “Meyer” war die Beschreibung eines Trainers ohne Rückendeckung im Verein: "Du spürst schon Wochen vorher, wie einsam es um dich wird. Der Präsident geht grußlos vorbei und der Assistent rückt ein paar Meter zur Seite. Auf die letzten drei Wochen kann jeder Trainer verzichten. Am besten, man lässt sich in dieser Zeit krankschreiben."

  • Auf der Internetseite des BDFL kann man sich die Dokumentation von 2006 herunterladen. Die Unterlagen von 2007 stehen noch nicht zum Download bereit.

    Einmal editiert, zuletzt von Fugazzi ()