Private Fussballschulen

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  • Hallo zusammen,


    habe mir hier angemeldet, da ich hoffe, hier den einen o. anderen Tipp abholen zu können.


    Ganz kurz zu meiner Person; Im Moment trainiere ich eine F Jugend, die seit 3 Jahren, also seit dem ersten Mini Kicker Training zusammen ist. Vorher habe ich schon eine Mannschaft mal von der F bis zu C Jugend trainiert. Bei mir steht, wie es bei einer F Jugend auch sein sollte, der Spass im Vordergrund. Aufgrund der Tatsache, dass die Mannschaft schon so lange zusammen ist, spielt sie schon einen richtig guten Ball. Wir haben als Jungjahrgang noch kein Spiel verloren. Es gibt keine Stars, ich versuche, den Teamgedanken zu fördern. Leider wecken diese guten Ergebnisse bei manchen Eltern Begehrlichkeiten. Diese sehen z.T. so aus, dass sie ihre Kinder zu privaten Fussballschulen fahren, um sie weiter zu verbessern. Ich hätte damit kein Problem, schliesslich ist dies Privatvergnügen, wenn dies nicht mit meinem Training kollidieren würde. So sagte mir ein Vater, dass sein Sohn künftig nur noch einmal die Woche zum Training kommen würde, weil er jetzt in einer Fussballschule trainieren würde. Wie seht Ihr das? Falls jemand schon mal sowas erlebt hat, wie ist damit umgegangen worden? Fussball ist ein Teamsport, eine Mannschaft sollte zusammen trainieren, Automatismen entstehen nur, wenn man auch immer zusammentrainiert. Gibt es Erfahrungwerte? Was kann man tun?

    Wenn die Deutschen gut spielen, dann werden sie Weltmeister, wenn sie schlecht spielen, dann kommen sie ins Finale. Michel Platini

  • Hallo


    Mach Dir wegen den Automatismen keine Sorgen. Du sagst ja selbst, dass Spass das Wichtigste ist.
    Du versucht auch Teamgeist beizubringen. Da ist es für Dich einfach; Die Kinder die mehr trainieren spielen auch mehr.
    Dh. solche die zur Fussballschule gehen, ist OK... Du bist da aber nicht gezwungen diese Einheit anzuerkennen. Dh. somit würde das Kind weniger oft im Team trainieren und aus Konsequenz auch weniger spielen dürfen.


    Ich persönlich würde das Training in der Fussballschule gelten lassen.
    Ich habe zB. ein Junior, der nur Mittwochs kommt. Freitag hat dieser Leichtathletic. Diese Einheit zähle ich voll, weil ich Polysportivität sehr unterstütze. Koordinativ kann dies für den Junior nur gut sein.


    Daher würde ich das tollerieren. Jedoch musst Du das wissen.


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Ich habe auch andere Spieler in der Mannschaft, die nebenher noch Basketball o. Tennis spielen, das ist alles unproblematisch. Erstens fällt hier das Training auf andere Tage, zweitens sind es andere Sportarten. Im Moment kann ich auch im F Jugend Bereich damit leben. Was ist aber später, wenn wir die Geschichte mal weiter denken, also so im D oder C Jugend Bereich?

    Wenn die Deutschen gut spielen, dann werden sie Weltmeister, wenn sie schlecht spielen, dann kommen sie ins Finale. Michel Platini

  • Was in ein paar Jahren ist kannst du heute nicht wissen.


    Vlt sind sie dann schon vom Fussbal gesättigt und gehen lieber zum Schwimmen.
    Vlt. sind sie dann auch beim Stützpunkttraining der vlt auch an ""deinem"" Trainingstag ist.


    Sie machen Training, nicht mit der Mannschaft aber sie machen Training. Sei froh darüber.


    Gruss

  • gavein
    Das Training in den privaten Fussballschulen kostet Geld! Den besonders engagierten Eltern wird häufig das erzählt, was sie am liebsten hören! Ihr Kind ist hochtalentiert und muß gerade jetzt besonders gefördert werden. Ferner wird mit besonders geeigneten Trainern und mit besten Kontakten zu den Profivereinen geworben. Manchmal gibts auch noch jemanden, der seinen guten Namen (Ex-Profi) für die Fussballschule hergibt. Wer kann da schon der Verlockung widerstehen? Da sieht man sein Kind doch vor seinem Geiste schon in der Nationalmanschaft und der Bundesliga spielen!


    Wie unrealistisch das aber ist, erkennt man schon daran, das gerade ein mal 0,5 % von den Kindern, die von DFB-Stützpunkttrainern für talentiert halten werden, dieses Ziel erreichen!
    Bei Nüchternem betrachtet, geht es lediglich ums Geld. Leider ist die Qualität dieser privaten Fussballschulen stark schwankend, weil eben der Profit an erster Stelle steht.


    Leider bekomme ich immer mal wieder Anfragen, in denen überehrgeizige Eltern ihre Kinder mit/ohne deren Einwilligung durch ein spezielles TW-Training in eine bestimmte Mannschaft oder Liga gebracht werden sollen. Wenn es so nicht klappt, dann muß eben mit prallgefülltem Geldbeutel nachgeholfen werden. Man sich doch fast alles kaufen, warum nicht auch der sportliche Erfolg des Kindes? Ich habe solche Anliegen immer abgelehnt, weil ich diese Hoffnungen nur zerstreuen könnte. Denn, zu welchen sportlichen Leistungen ein junger Mensch fähig ist, entscheidet dieser in erster Linie. Mein Beitrag dazu ist sehr bescheiden.


    Besonders negativ ist jedoch, wenn von den Eltern dieser Kinder ein besonderer Leistungsdruck ausgeübt wird. Wenn es was kostet, darf man ja auch was erwarten! Wird dieser "kommerzielle Fussball-Nachhilfeunterricht" über einen längeren Zeitraum betrieben, kommt das böse Erwachen fast immer zum Ende der D-Jugend, wenn das Kind seine eigenen Wünsche formuliert und nicht mehr nur an das glaubt, was Papa und Mama sagen! Die haben ja schließlich beim Nikolaus, Weihnachtsmann dund Osterhasen schon gelogen!


    Die Bedenken der Eltern, dass das Kind im F-Jugend-Spielbetrieb unterfordert wird, kann man dadurch zerstreuen, das die Gruppen im Frühjahr nach Leistungstärke neu zusammen gestellt werden.


    Bei Fussballcamps, die einen reinen Eventcharakter haben und von daher mit anderer Zielsetzung aufgebaut sind, muß man (wie sonst auch) die Preise mit den Leistungen abgleichen, bevor man sich entscheidet!

  • Wie unrealistisch das aber ist, erkennt man schon daran, das gerade ein
    mal 0,5 % von den Kindern, die von DFB-Stützpunkttrainern für talentiert
    halten werden, dieses Ziel erreichen!


    Es gibt erst seit kurzem Stützpunkttrainer, daher ist die Statistik nicht allzu gut. Aber ich würde gerne wissen, woher diese Zahl kommt.

  • Wie unrealistisch das aber ist, erkennt man schon daran, das gerade ein
    mal 0,5 % von den Kindern, die von DFB-Stützpunkttrainern für talentiert
    halten werden, dieses Ziel erreichen!


    Es gibt erst seit kurzem Stützpunkttrainer, daher ist die Statistik nicht allzu gut. Aber ich würde gerne wissen, woher diese Zahl kommt.


    Also ich kenne die Zahl nicht, aber ich habe mal grob gerechnet.


    366 DFB Stützpunkte gibt es verteilt in Deutschland. Wenn da jeder einen 18 köpfigen Kader
    in der U13 hat. sind das pro Jahrgang 6588 Spieler.
    Wenn es dann von diesen 0,5% schaffen in die 1. & 2. Liga kommen. Kommen jedes Jahr
    ca. 33 Spieler hinzu plus Ausländern.


    Das hört sich jetzt nicht nach zu wenigen an. Oder?