Trainer spielt beim Trainingsspiel mit - was haltet ihr davon ?

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  • In den meisten Fällen überwiegen die Vorteile, wenn der Trainer mitspielt. Und das nicht allein deshalb, weil der Trainer so auch etwas für seine Fitness macht, sondern weil der die Situationen auch mal aus anderen Perspektiven miterlebt. Inwieweit er dann ins Spielgeschehen eingreift, hängt vom Alter, der Spielklasse und seinem sportlichen Vermögen ab. D.h. bei den ganz Kleinen viel mitspielen, bei den Größeren weniger. Häufig gehts ja auch nur um das Abschlußspiel des Trainings.


    Je nach Schwerpunktthema des Trainings kann es auch sinnvoll sein, auf eine Teilnahme zu verzichten, damit die Trainingsgruppe auch Teile selbst erarbeitet und nicht nur durch Vor-, Nachmachen und Kontrolle durch den Trainer Fortschritte erzielt werden.

  • Ich denke im Bereich G - E Junioren macht es vor allem Sinn, wenn man die Kinder neu kennenlernt. Wer Fußball spielen kann, sollte dies den Kindern zumindestens auch mal zeigen. Dadurch steigt denke ich sofort der Respekt.


    Ansonsten spielen wir bei unserer E-Junioren auch desöfteren mit. Ich denke das hier vor allem das Wie entscheident ist. Der Trainer sollte lediglich Ballverteiler sein und keine schwierigenden Situationen durch seine Individuelle Klasse lösen.


    Im höheren Bereich bin ich zwar nicht tätig, aber meine aktive Zeit bei den Junioren liegt nicht allzu lange zurück.
    Ich persönlich halte es ab C-Junioren für Kontrproduktiv mitzuspielen. Auch hier kann natürlich nicht verallgemeinert werden.


    Im C - A Bereich, muss sehr viel im taktischen Bereich korrigiert werden. Ist man als Trainer auch gleichzeitig Spieler, kann einem eher etwas entgehen, was der Korrektur bedürfte. Alleinig die Position als Torhüter wäre für mich noch ein Kompromiss.

  • Ich finde auch, dass ein dosiertes und überlegtes Mitspielen durchaus förderlich ist, auch im Kinderfußball, da gerade die jüngeren Jahrgänge ja noch sehr viel über Nachahmung lernen. Ich spiele auch gerne mit, es muss halt verantwortungsvoll sein, d.h. darf sicher nicht zur Profilierung des Trainers dienen. Auch versuche ich, möglichst auf meine körperliche Überlegenheit zu verzichten, indem ich z.B. versuche, bei der Verfolgung des Ballführenden nicht schneller zu rennen als er es kann. Typischerweise darf ich keine Tore schießen, ab und an ändere ich das aber ab, und darf Tore schießen, wenn mein Team im Rückstand ist -- bspw. wenn ich mit den Schwachen gegen die Starken spiele. Da sind natürlich auch Abstufungen möglich, z.B. dass der Trainer nur aus Direktannahmen Tore erzielen darf, oder nur mit dem schwachen Fuß. Ich finde, man kann einige Situationen viel rascher und lebendiger erläutern, wenn man selbst Teil des Geschehens ist.


    Aber natürlich gibt es auch den Nachteil, dass sich einige Spieler auf die Klasse des Trainers einstellen. So habe ich z.B. einen Spieler, der, wenn ich in seinem Team spiele, noch mehr dazu neigt, ausschließlich im Sturm auf lange Bälle zu lauern. Ich kann das Spielfeld ja viel schneller und besser überblicken, außerdem noch die Pässe zu ihm schlagen, da kann das wunderbar klappen.. Da steckt man dann in einer gewissen Zwickmühle... Allerdings meine ich, dass man dieses Problem mit entsprechenden verbalen Erklärungen durchaus geeignet lösen kann. Ich könnte mir also einmal meine Pässe erlauben und den Jungs erklären, dass man sich eben auch auf seine Mit- wie Gegenspieler und ihre Fähigkeiten einstellen muss. Ein andermal könnte ich mir Pässe nur bis zu einer bestimmten Distanz erlauben, unter dem Hinweis, dass sie weitere Pässe ja auch nicht spielen können. Wenn ich merke, dass die Spieler meines Teams sich zu sehr auf mich verlassen, so nehme ich eine Außenposition ein.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Wer bei der C-Lizenz-Prüfung bei unserem Fußballkreis (inbesondere bei den jüngeren Teams) nicht selbst die Übungen mitmacht und auch mitspielt, der läuft Gefahr, seine Prüfung wiederholen zu müssen.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Hallo GC


    heisst das, dass ihr bei den Prüflingen ein gewisses eigenes Können voraussetzt? wenn ja, wie hoch setzt ihr das an?


    gg



    Das ist altersbedingt. Ein Endfünfziger muss nicht mehr das zeigen, was ein 22-Jähriger zeigen muss. Die Bewertung darf nicht einer Schulnote 5 entsprechen, was bedeutet, dass man mindestens alle Grundfertigen des Fußballs ausreichend können muss: Ballstoppen, Passen, Köpfen, im Team klug spielen ......


    Wenn du es aber beispielsweise am Rücken hast, brauchst du die Blutgrätsche nicht mehr zeigen und auch den Fischer-Fallrückzieher mit Rückenlandung bekommst du geschenkt.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Ich spiele auch mal mit, je nachdem wie ich Lust habe und auch, ob es zahlenmäßig nötig erscheint.


    Dabei habe ich mich sonst immer auf die Schlüsselposition gestellt, um sie zu schicken, den Ball weiter zu leiten, um sie zu dirigieren.


    Das ist für mich nicht wirklich schlimm und je nach Anlass -z.B. das einstudieren des Verschiebens- kein Weltuntergang.


    Gerade im unteren Jugendbereich -wo ich das auch so gemacht habe (selbverständlich abseits des geraden benannten Ausbildungsthema) sehe ich das heute anders. Da würde ich mich eher ins Tor stellen oder ebend nicht mehr eine bestimmte Position gezielt einnehmen, sondern....es wäre mir egal bzw. würde ich mich versuchen -ich betone "versuchen" so einzubinden, als wäre ich wirklich einer von ihnen.


    Das würde ich so machen, damit sie Ihr Spiel spielen können und nicht meins....um Dinge zu tun, die die meisten Spieler noch überhaupt nicht in der Lage sind zu tun. Das ist nach meiner Denke sinnlos und verhindert Mögliches.

  • Hallo zusammen


    hab mal eine Frage, passt nicht hierher, aber weis im Moment nicht wo ich es unterbringen soll.


    Hab schon länger das Problem mit dem Begriff [bDribbeln[/b]


    versteht ihr darunter


    1. den Ball im Laufen führen


    oder


    2. bei Ballbesitz das 1:1 suchen um den Gegner auszutrippeln.


    ich bin da bei einigen Beiträgen etwas verunsichert.


    GG

  • Hallo,


    ich spiele eigentlich sehr ungern mit. Ich erkenne von draußen deutlich mehr, als wenn ich im Spiel eingebunden bin. Ich kann z.B. die Abwehrspieler bei eigenem Angriff beobachten. Das geht schwer wenn ich in den Angriff selbst eingebunden bin. Es kann natürlich auch für den Trainer nicht schlecht sein, wenn er ab und an mitspielt und so auch einmal erkennt, wie die Situationen von "Innen" aussehen. Bei Trainern, die aber noch selbst aktiv Fußball spielen, bzw deren Aktivenzeit noch nicht so lange zurückliegt finde ich das nicht so notwendig. Auch kann man sich ja einfach ins Feld stellen, und das Spiel von da aus unterschiedlichen perspektiven beobachten.


    Gerade im Kinderfußball ist es für mich besonders schwierig. Ich finde gerade hier proudziert oft ein Trainer durch seine "übermäßigen" körperlichen und fußballerischen Fähigkeiten Spielsituationen die sonst überhaupt nicht stattfinden würden, und daher meiner Meinung nach den Kindern auch nicht wirklich etwas bringen.


    Positivere Erfahrungen habe ich da mit C-Jugend aufwärts gemacht, wo die Spieler aber körperlich und spielerisch schon eher konkurrenzfähig waren. Gerade für die Ausbildung der Viererkette finde ich es da ganz sinnvoll, wenn der Trainer im Tor steht und die Kette vor sich so schön ordnen kann oder aber auch in der Kette mitspielt. Trotzdem sollte idealerweise ein Mitglied des Trainergespanns von draußen zuschauen.


    Ich bin ganz froh, dass die Kinder die ich aktuell betreue auch wenig interesse daran zeigen, dass die Trainer mitspielen. Passen wir uns ihrem Niveau an, maulen sie wir würden nicht ernst machen und das wäre voll blöd. Spielen wir nur halbwegs normal, geht das Gemaule mit der Unfairniss los :rolleyes:
    Gerade am Anfang hatte ich oft meine Co-Trainer (selbst C-Junioren) mitspielen lassen. Nachdem diese aber überhaupt nicht in der Lage waren, auch mal zurückzuschalten habe ich das ziemlich schnell wieder eingestellt.
    Ab und an, gibts trotzdem rein zum Spaß mal ein Spielchen Trainer gegen eine Übermacht von 10 Kindern.



    Nochmal in Kürze:


    Ab der D/C Jugend finde ich es je nach Schwerpunkt sicherlich ab und an ganz hilfreich.
    Im Kinderfußball würde ich es nur vereinzelt zum reinen Vergnügen machen.