€ 1500 Schmerzensgeld

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Moin,


    gerade drüber gestolpert.


    Ein Foulspiel und seine Folgen.


    Ich denke, man sollte seine Spieler wenigstens darauf aufmerksam machen, dass sowas passieren kann.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Tom, das habe ich schon öfter geäussert.


    Im Fußball gibt es eigentlich mehrere Möglichkeiten Fehltritte zu ahnden:


    1. Direkt auf dem Platz vom Trainer...auch vom nichtgesehenen durch den Schiri. Als Trainer kennt man seinen Spieler, seinen Gang, seine Mimik, Gestik usw......und wenn ich merke, der wird unfair, wegen SAUER, dann kann man ihn mal vom Platz holen


    2. Der Schiedsrichter richtet es


    3. Das Schiedsgericht


    ....sind neben dem Verein, den jemanden auch mal rausschmeissen könnte....die fußballerischen Stationen der Sanktionen.


    4. Das Strafgericht


    Darüber hinaus und das kann und wird gerade bei Körperverletzungsdelikten -und nichts anderes sind grobe Fouls- strafrechtlich vom Staatsanwalt geahndet werden. Hier kann der Verletzte das Anzeigen, aber ....sollte der das nicht tun und jemand anderes würde es machen, wird bei diesen Delikten auch mal ohne Strafantrag geschaut was los war. Das findet meiner Kenntnis so nicht statt, ist aber meiner Meinung nach möglich.


    .....kommen noch die zivilrechtlichen Ansprüche hinzu, hier Schmerzensgelt und Regressnahme auch durch andere Institutionen wie Krankenversicherung des Verletzten usw..


    5. Das Zivilverfahren und/oder die zivilrechtlichen Folgen


    wo der Geschädigte ein Schmerzensgeld beantragen kann. Das kann er über einen Rechtsanwalt direkt an den Verursacher oder seine Haftpflicht tun oder ...wenn der dann nicht zahlt, beim Zivilgericht tun.


    Sollten Kosten für die Genesung entstanden sein....Behandlungskosten....kann und wird die Krankenversicherung des Geschädigten bei Bekanntwerden des Sachverhalts zurückfordern.


    Denkbar wäre auch, dass bei einem Dauerschaden eine Rente fällig würde. Wie das da abginge weiss ich bezüglich der Regressnahme nicht genau, denke aber, dass dir die eigene Haftpflichtversicherung dann zum Feind würde, wenn das Faul/die Körperverletzung richtig grob und nicht mehr fahrlässig, sondern vorsätzlich geschah.


    Genau das dürfte die Grundvoraussetzung sein....ein grob vorsätzliches bzw. vorsätzliches Handeln auf dem Platz in Relation zum fahrlässigen Handeln.


    Das erwähne ich deshalb, weil ein grob vorsätzliches Handeln gerade beim Thema Regressnahme hinsichtlich von Dauerschäden beim Opfer ein Thema sein könnte.


    Alle meine Angaben können sachlich unrichtig sein. Ich habe sie dennoch gepostet, weil ich glaube, das das so ist, wie gepostet. Ich möchte mit diesem Schlußsatz mitteilen, dass ich kein Jurist bin, davon so wie gepostet aber schon gelesen habe.


    Gruß

  • Andre, Du alter Fast-Jurist ;)
    Was Du sagst, hört sich durchaus schlüssig an.


    Mir geht es aber auch darum, dass wir, als Trainer, unsere pubertierenden Jungs durchaus darauf aufmerksam machen sollten, was alles passieren kann, wenn sie sich nicht unter Kontrolle haben. Die meisten gehen sicherlich davon aus, dass die Maximalstrafe eine rote Karte ist und der Vereinssport den 'Rest' deckelt.Jedoch genau das tut er nicht.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Ja richtig, ich hatte das schon so verstanden und wollte meine Gedanken dazu posten, damit jeder der seinen Jungs darauf mal anspricht auch die Weite dessen, was geschehen könnte beschreiben kann. Das ist für mich nämlich ein riesen Rattenschwanz.


    Problem beim Erklären -was ich auch machen würde- ist, dass derjenige der eine "Tat" vollzieht, im Augenblick der Tat nicht an die Folgen denken wird.


    Die Krux an unserem Strafrecht! Es soll abschrecken und das gemeinsame Leben schützen,


    ...schützt aber nicht, denn Täter macht...die Reue kommt später...es schrecht den Täter, der emotional nicht mehr steuerfähig ist, ebend leider nicht ab.


    Das würde mich dennoch nicht abhalten, mal Aufklärung zu betreiben, ....vielleicht beeinflußt es ja die Grundhaltung.

  • Die Krux an unserem Strafrecht! Es soll abschrecken und das gemeinsame Leben schützen,


    ...schützt aber nicht, denn Täter macht...die Reue kommt später...es schrecht den Täter, der emotional nicht mehr steuerfähig ist, ebend leider nicht ab.


    Ein interessanter Punkt, den Du da ansprichst.
    Eigentlich ein System, das so nicht funktionieren kann. Und zwar nicht nur im Fußball, sondern überall im richtigen Leben.
    Nur, was ist zu ändern?
    Warum gibt es nicht in der Schule ein Fach, dass Kinder gezielt darauf vorbereitet, sprich, 'aufgeklärt'?
    ich empfinde es immer wieder als Bankrotterklärung des Systems, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und nur noch über das Strafmaß verhandelt wird.
    Aber das geht jetzt ein wenig in den Off-Topic-Bereich...

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Bei uns im Fußballkreis wurde ein Verein und ein Trainer verklagt, weil sich ein B-Jugend Spieler im Winter schwer verletzt hat...
    Die Eltern fordern nun 125.000 Euro vom Verein und vom Trainer...

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Bitte berücksichtigt auch, dass das Urteil vom Oberlandesgericht Düsseldorf kam. Es handelte sich um kein sport-rechtliches, sondern ein ziviles Verfahren. Das ist schon ein großer Unterschied...

  • Hallo erstmal,
    ich habe mich hier angemeldet weil ich in genau so einer Situation stecke.


    Ich spiele schon mein Leben lang Fussball und im Verein jetzt seit 3 Jahren. Habe letztes Jahr in der A-Jugend und 1. Mannschaft meines Vereins gespielt und mache nebenher noch Trainer einer Jugendmannschaft.


    Aber jetzt mein PROBLEM: Im Januar war ich mit Spielern aus meinem Verein bei einem Hobby-Hallenturnier. Bei dem Turnier wurde ich so schwer gefoult, dass mein Schien- und Wadenbein gebrochen ist
    und ich operiert werden musste. Habe jetzt einen Marknagel im Schienbein und eine Platte am Wadenbein. Laufen muss ich immernoch mit Krücken und mein Fuß ist auch noch taub.
    Wann ich wieder Fussball spielen kann ist auch noch nicht klar.


    Um das von vornherein klar zu stellen: Ich weiß, dass es im Fussball zu Verletzungen kommen kann und ich hatte auch schon öfters welche aber für mich ist das WIE entscheidend!


    Ich habe einen Anwalt eingeschaltet weil ich es nicht richtig finde, dass derjenige, der mich gefoult hat einfach so weiter lebt während ich hier rumhumpeln muss.
    Ich seh es einfach nicht ein, dass ich die Arztkosten (Eigenanteil) tragen muss für OP, Physio und was sonst noch kommt obwohl ich nichts für die Verletzung kann.


    Ich erzähl am Besten mal wie das Foul passiert ist, vielleicht könnt ihr euch dann eure eigene Meinung dazu bilden.


    Hallenturnier: Der Gegner führt 1:0 und es sind noch 2 Minuten zu spielen. Ich steh mit dem Rücken zum gegnerischen Tor ca. 10m entfernt. Ein Mitspieler passt mir den Ball zu und ich versuche diesen mit dem linken Fuß zu stoppen und unter Kontrolle zu bringen. Das nächste was ich weiß ist, dass ich auf dem Boden liege und mein rechtes Bein schmerzt. Als ich es versuche anzuheben merke ich, dass es gebrochen ist.
    Danach bin ich dann ins Krankenhaus gekommen und wurde operiert. Meine Mitspieler haben gemeint mein Gegener wär mir von hinten in mein Standbein gekrätscht und auch der Arzt hat gemeint, dass die Verletzung wahrscheinlich von hinter verursacht wurde. Der Schiedsrichter hat dem Gegner eine 2 Minuten Zeitstrafe gegeben.


    Gemeldet oder entschuldigt hat er sich nie. Als ihn meine Versicherung angeschrieben hat, hat er gemeint es hätte sich um eine normale Situation gehandelt wie sie oft vor kommt und dass ich mit sowas rechnen müsste wenn ich Fussball spiele. Also kein Anzeichen von Schuldeingeständnis.



    Wie seht ihr das ganze? Würdet ihr jetzt schlecht über mich denken weil ich ihn auf Schadensersatz und Schmerzengeld verklagen will? Oder würdet ihr das selbe machen?


    Würde mich über Antworten freuen.


    Gruß Max

  • Ich möchte nur folgendes sagen, ....ich hätte auch einen Anwalt eingeschaltet. Mir wäre es restlos egal wer was wann wie usw.. Ich würde hier ähnlich denken wie du und über meine geliebte Rechtschutz einen Fachanwalt nehmen, der meine Belange restlos übernehmen würde.....incl. Schmerzensgeld. Ich bin der Meinung, dass es im Sport Grenzen an Verletzungen gibt...halt welche die man hinnimmt, aber andere ebend nicht. Wenn ein Dauerschaden möglich ist....dann würde ich auf jedenfall so tätig. Letztlich hätte ich vor anhaltenden Spätfolgen Angst und da ist mir meine Haut näher.


    Der Verursacher und die derzeitigen Folgen (Rehamaßnahmen) sind ja bekannt, entsprechend dürfte dein Anwalt -so du Ansprüche hast- diese geltend machen können.


    Ich spreche nur von zivilrechtlichen Ansprüchen in jede Richtung (Unfallrente wegen bleibender Schäden von deiner privaten Unfallversicherung oder der des Vereins....der Haftplichtversicherung des Verursachers bezüglich eines Schmerzensgeldes und Kostenerstattungen, deiner Krankenversicherung die sich die Kosten versuchen wird, vom Verursacher, dessen Haftpllicht oder der Versicherung des Vereins zurück zu holen)


    Darüber hinaus ließe sich auch prüfen, wie der Typ einstieg. Fahrlässig oder Vorsätzlich....beides ist strafbar und bedarf - so du Bestrafung wünscht- eines Strafantrages deinerseits. Die strafrechtliche Seite die ich hier anspreche ist losgelöst von der zivilrechtlichen Seite zu sehen. Allein hier hast du -für meinen Geschmack- die Bedenken die du hier in deinem Statement anführst zu stellen. Wenn mir Zeugen berichten würden, dass er das wohl mit voller Absicht gemacht hat, würde ich mir diese notieren und den Typen zu den zivilen Maßnahmen anzeigen, damit er eine Strafe bekommt.


    Sollten die Zeugen gegenteiliges berichten, ...so nach dem Motto, er ist da eingestiegen....konnte es halt nicht besser, war halt zu eifrig, ...sah nicht so aus, als hätte er das so gewollt oder in kauf genommen, ...dann würde ich auf den strafrechtlichen Teil verzichten. Gruß


    Meine Worte sind eine private Einschätzung, nicht mehr!

  • Ja bei mir läuft das auch über den Rechtschutz meines Vaters. Der Anwalt hat jetzt einem Brief vom Anwalt des Gegners bekommen welcher natürlich alles anders darstellt und abstreitet.


    Mir gehts nicht darum, dass er bestraft wird sondern darum, dass ich nicht auf irgendwelchen Kosten sitzen bleibe und Schmerzensgeld will ich auch. Die Zeit grade ist echt eine Qual nicht nur vom physischen sondern auch vom psychischen her.
    Ich will auch nicht behaupten, dass er mir die Knochen brechen wollte aber wenn man von hinten in jemanden reinkrätscht dann nimmt man das ja fast in kauf.


    Eigentlich will ich einfach nur wieder Fussball spielen können und auf keinen Kosten sitzen bleiben.

  • müssten die arztkosten und so nicht von der versicherung vom verein übernommen werden? ich meine das ist doch auch immer der grund weshalb man sich im verein anmeldet, weil man dann versichert ist, oder?

    „Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.” - Thich Nhat Hanh