Nicht bestandene Lehrprobe

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  • Hallo zusammen,


    ich brauche mal eure Hilfe zur Frustbewältigung.


    Ich war in den letzten Tagen zur Prüfung der C-Lizenz (Leistungssport -Jugendprofil-). Dort hatte ich das Thema „Verbesserung des Angriffsspiel in die Tiefe“. Welche Jugend ich trainieren sollte, wurde mir in der Mail nicht mitgeteilt. Da ich den Erhalt der Mail bestätigen sollte, fragte ich dabei auch, welche Jugend es denn zu trainieren gilt. Hierauf habe ich keine Antwort erhalten. Da im Letzten Lehrgang gesagt wurde, dass es sich wahrscheinlich um eine D- oder sonst um eine C-Jugend handelt, habe ich mich an einer D-Jugend orientiert, um nicht Gefahr zu laufen, bei einer schwierigeren Lehrprobe die Jungs zu überfordern und mich dann in der Situation auch gleich mit.


    Am Montag erfuhr ich dann, dass es sich um eine B-Jugend handelt. Ich machte dann darauf aufmerksam, dass die Jugend nicht in der Mail genannt wurde und ich mich an einer D-Jugend orientiert habe, da dies so als wahrscheinlich galt. Für eine B-Jugend halte ich die Lehrprobe nicht als geeignet an und die Lehrprobe wäre mit dem Wissen auch anders ausgefallen. Dem Prüfungsleiter, dem ich auch sagte, dass es sich um das Hinterlaufen am Flügel handelt, war das Versäumnis bewusst und sagte mir auf Nachfrage, dass es daher für mich auch wegen der nicht B-Jugend-gerechten Übungsauswahl keine Probleme geben werde. Die LEhrprobe lief dann insgesamt gut. Meine Mitprüflinge gaben mir duchweg ein positives Feedback, auch wenn man merkte, dass die B-Jugendlichen nicht gerade gefordert wurden. Am Ende der Prüfung erfuhr ich nun, dass die Lehrprobe als nicht bestanden gewertet wurde, da sie nicht den Vorstellungen der Prüfer entsprach. Das Angriffsspiel in die Tiefe laufe nach Meinung der Prüfer eher im Zentrum ab und insgesamt haben sich die Prüfer die Lehrprobe anders vorgestellt. Was genau, wurde mir nicht gesagt. Da auch nicht in der Themenstellung gesagt wurde, dass das Angriffsspiel im Zentrum stattfinden soll, dachte ich, dass es mir auch freigestellt ist und da habe ich mich halt für den Flügel entscheiden. (Grund: Ziehen des Außenverteidigers nach innen und freiziehen des Raumes am Flügel für den Hinterlaufenden).


    Einem anderem Prüfling übrigens, der angerufen hat, wurde gesagt, dass es sich um eine B-Jugend handelt, so dass ich mich auch ungleich behandelt fühle.


    Nun meine Fragen:


    a) Findet ihr, dass ich mit dem Hinterlaufen am Flügel das Thema „Verbesserung des Angriffsspiels in die Tiefe“ verfehlt ist?


    b) Kennt ihr objektive Kriterien, die die Prüfer anzulegen haben?


    c) Was kann man dagegen tun bzw. gibt es Ausnahmen von der Sperrfrist von sechs Monaten bzw. kann auch davon abgesehen werden? Die Widerspruchsmöglichkeit kenne ich.


    Vielen Dank!!!!



    Anmerkung: Die Übungen hatten eine methodische Reihe (vom Leichten zum Schweren) mit und ohne Gegnerdruck, ich habe korrigiert, auch mal eingefroren. An der Ansprache kann es auch nicht gelegen haben. Vom Grundablauf waren die Übungen: Pass von B nach außen zu A, A nimmt den Ball nach innen mit und B hinterläuft in den freigezogenen Lauf. Anschließend Pass von B auf den nachlaufenden A in die Mitte, A schließt ab. Einen Stürmer zu postieren, der einläuft, war schwieirg, da ich nur bis 12 Spieler nehmen durfte und ich dadurch befürchtet, dass die Station zu häufig nicht besetzt ist, da die Jungs zu lange für das Wiederanstellen brauchten.

    Einmal editiert, zuletzt von fussiheld11 ()

  • Ist sicherlich ärgerlich - aber das aus der ferne zu beurteilen ist schon extrem schwer.


    zu a) Wie sahen die Übungen aus? Was hast du gefordert/gesagt - hast du alles sauber vorgemacht wie sie das wollen?
    zu b) leider nein, ich denke das es sich hierbei um die persönliche Einschätzung der Prüfer selbst handelt - diese aber eben Erklärung, Demonstration, Korrektur, etc. wert legen und eben auf die Übungen selbst
    zu c) Ruf bei deinem Verband an bzw. bei einem Verantwortlichen des Stützpunktes/der Sportschule und erkundige dich danach. Um welchen Verband handetl es sich denn?


    Kopf hoch!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Mensch Fussiheld, hättest Du in dem von Dir letzte Woche eröffneten Thread


    Angriffsspiel in die Tiefe


    etwas von kurzfristig anstehender Lehrprobe C-Lizenz gesagt, die Rückmeldungen kommentiert und Fragen beantwortet, wäre das Feedback sicher etwas ergiebiger für Deine Lehrprobe ausgefallen.
    Allerdings hätte ich mich dann in dem Thread gar nicht eingebracht, weil ich keine C-Lizenz Leistungssport habe und sie auch nie machen werde (können).


    Trotz meiner deshalb eingeschränkten Kompetenz zu Deinen Fragen: Ich tendiere zu a) Thema verfehlt.
    Klar wird beim Hinterlaufen auch ein Pass tief gespielt, es ist aber sicher eher unter den Oberbegriff "Verbesserung des Angriffsspiels über die Flügel" zuzuordnen und nur ein kleiner Teilspekt von Angriff in die Tiefe.


    Angriff in die Tiefe heißt "der schnellste Weg zum gegnerischen Tor". Der "Angriff in die Tiefe" kann bereits bei Balleroberung im eigenen Strafraum gegen den ungeordneten Gegner erfolgen, dann spielen die Innenverteidiger und die Sechser wichtige Rollen.


    Selbst wenn du Dich nur auf die Offensivkräfte konzentrierst, ist der Angriff durch das Zentrum der "schnellste Weg zum gegnerischen Tor". Eine Angriffsübung über den Flügel ist fast schon ein Umweg.


    Trotzdem tut es mir leid für Dich, denn es ist und bleibt hart, dass Dein Engagement letztendlich nicht erfolgreich war.

  • Micha hat es richtig erkannt. Man spricht immer von Breite und Tiefe. Das Thema Hinterlaufen hat mit der Breite zu tun. Beim Thema Tiefe läuft der 6-er in Richtung Zentrum und wird vom offensiven Mittelfeldspieler angespielt. Hierbei ist ein Teil der Verbesserung auch der Gedanke der Abwehr bei Ballverlust. Dazu muss der Aussenverteidiger die ursprüngliche Position des 6-ers einnehmen. Wenn man das so will ist das eine Rotation zwischen 6-er, dem offensiven Mittelfeldspielers und dem Aussenverteidigers:


    6-er läuft in die Mitte in Richtung Tor, der offensive Mittelfeldspieler kann/soll ihn anspielen, Der jeweilige Aussenverteidiger nimmt den Platz des 6-ers an und der offensive Mitelfeldspieler ist bereit den Platz des Aussenverteidigers anzunehmen. Bei Ballverlust üben alle den Druck sofort aus. Der zweite Angriff wird damit schon vorbereitet

  • Hallo fussiheld11
    Das ist natürlich etwas blöd gelaufen. Allerdings muß ich meinen Vorrednern auch recht geben, das man bei der Lehrprobe durchaus ein breitangelegtes Spiel zeigen darf, aber auch die Spielfeldtiefe gerne sehen möchte. Da hätte selbst der eingebaute, mitgelaufene Stürmer für den finalen Pass über Außen dich nicht retten können.
    Wenn du das Hinterlaufen wenigstens über den 10-er und den Mittelstürmer im Zentrum hättest zeigen lassen! Das hätte zwar kein Zungenschnalzen bei den Prüfern verursacht, aber es wäre doch wenigstens etwas zum Thema: "Angriffsspiel in die Tiefe" gewesen.


    Man muß in solchen Situationen auch mal improvisieren können. Das ist ja auch erforderlich, wenn du eine Übung oder Spielformen unterbrichst. Dann weißt du auch nicht vorher, welche Fehler gemacht werden. (Leider meist die, an die man vorher nicht gedacht hat!) Aber es erwarten die Spieler sofort einen Lösungsansatz von dir!


    Lehrproben sind dazu da, um als Trainer daraus zu lernen. Dabei ist es kein Weltuntergang, wenn mal eine daneben geht! Wichtig ist, das man die richtigen Erkenntnisse für sich daraus zieht! Eine könnte auch sein, sich mit den Trainerkollegen in der Lizenzausbildung vorab auszutauschen, was sie von deiner Trainingseinheit halten. Wie es absolut nicht paßt, werden sie es dir schon sagen.

  • Hier habe ich mit einer gewissen Geschwindigkeit etwas übersehen. Für das Angriffspiel in die Tiefe wird es immer wieder gern der Pass auf die zukünftige Position gesehen. Bekannt auch als Gassenspiel. Der Passgeber erkennt genau so gut die Lücke zwischen 2 Verteidigern wie der potentielle Empfänger. Zunächts einige Übungen zur Provokation der Lücken und dann Spielsituation gegen eine 4-er Kette zum Beispiel.

  • Ich denke das man wenn das Thema Hinterlaufen nicht zu stark heraus gestellt würde, wäre es keine Themaverfehlung!


    Ich denke da an einen Übungsaufbau wie folgt:


    ------TOR-------
    --------------------
    -------------------------^
    -------------------------^
    -------------------------^
    --------------------o---A
    --------------B----------


    Wenn A den Ball kurz auf B spielt, den Ball dann in den Lauf bekommt und quer legt - hat man ein Spiel in die Tiefe, da dieser Spielzug auch vor dem Tor im Zentrum gespielt werden könnte, ist er für das Spiel in die Tiefe keine Themaverfehlung. Um das ganze beidfüßig zu trainiern und einen hohen Durchlauf zu haben wird dies natürlich auf beiden Seiten des Tores aufgebaut und dementsprechend aufgerückt.


    B würde aber in diesem Fall auch nicht hinterlaufen - deshalb die Frage nach den genauen Übungen die er durchgeführt hat ohne gleich nach Themaverfehlung zu schreien, aber scheinbar ist der Frust so groß, dass sich an der Diskussion um dem Thread seitens des Erstellers keine Beteiligung abzeichnet.


    Das wäre in diesem Fall für mich keine Themaverfehlung, wie seht ihr das?


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Kenne die genauen Anforderungen einer C-Lizenzprüfung nicht mehr.Für eine B-Lizenz hätte es niemals gereicht.Auch diese andere Form nicht.