Stürmerstar

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  • Für die Übung benötigt man einen Feldspieler, einen Torwart, den Trainer zum Bällewerfen und 2 oder 3 weitere Spieler zum Bällesammeln. Also optimal, wenn man die Gruppen aufteilen kann.


    Torwart steht im Tor, Feldspieler steht an einen Hütchen etwa 20m vom Tor entfernt (Entfernung für F, für ältere vielleicht etwas mehr). Trainer wirft von seitlich neben dem Tor einen Ball an, der Feldspieler schießt aus ca. 10m direkt auf's Tor. Unmittelbar nach dem Schuss muss der Spieler in Topspeed (da muss man oft anfeuern) zurück zum Hütchen, dann kommt der zweite Ball, usw. Nach 5 oder 6 Bällen Wechsel des Feldspielers.


    Ich mache da je 2 oder 3 Durchgänge. Wenn die Spieler wirklich volles Tempo gehen, dann ist das konditionell sehr anspruchsvoll, immer kurze schnelle Antritte, Aktion oder Wende, wieder Antritt... Man kann die Intensität steuern über Entfernung des Hütchens, Anzahl der Wiederholungen, oder über die Dauer der Pause.


    Was mir besonders gefällt: Erst hatte ich Befürchtungen, dass die mir den TW abschießen. Aber da die Übung wirklich anstrengend ist, fällt es den Kindern nicht leicht, kontrolliert auf's Tor zu schießen, der Zeitdruck und der hohe Puls sorgen für eine spielnahe Situation. Zudem kann der Trainer individuell steuern, wie anspruchsvoll die Übung ist (Bälle flach zurollen oder hoch springen lassen, starken oder schwachen Fuß anspielen usw.) und so auch unterschiedlich leistungsstarken Spielern gerecht werden. Und last but not least: Den Kindern macht's Riesenspaß!


    Grüße
    Oliver


    PS: Das ganze ist eine Variante des "Tripelschuss" http://www.soccerdrills.de/Tor…seiten/torschuss%2051.htm . Aber ich finde es praxisnäher den bewegten Ball zu schießen. So viele ruhende Bälle gibt es im Spiel ja nicht.

  • Man könnte doch sogar einen Wettbewerb daraus machen, indem man die Dauer der Übung festlegt, also bspw. jedem Spieler 30 Sekunden gibt. Das müsste sich ja auch motivierend auf den Sprint zurück zum Hütchen auswirken.


    Ich glaube, die Übung probiere ich heute gleich mal aus, vielen Dank.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Stimmt, tobn, das mit der zeitlichen Begrenzung ist auch eine gute Idee!


    Haupt"schwierigkeit" bei meiner Truppe ist es in der Tat, die Jungs dazu zu bringen, nach dem Schuss sofort zurück zum Hütchen zu starten. Die gucken viel lieber ihrem Schuss hinterher...Aber mit anfeuern kriegt man das hin.


    Grüße
    Oliver

  • Haupt"schwierigkeit" bei meiner Truppe ist es in der Tat, die Jungs dazu zu bringen, nach dem Schuss sofort zurück zum Hütchen zu starten. Die gucken viel lieber ihrem Schuss hinterher...


    Es sind doch alle gleich, nicht wahr? ;)

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hallo zusammen,



    diese Übung kenne ich in einer etwas anderen Form, aber im Grunde mit der gleichen Wirkung: man lege 8 Bälle nebeneinander 10 m vor das Tor ( eben je nach Alter u. Niveau der/des Spieler/s ). Der Spieler schießt den ersten Ball auf das Tor, spurtet dann zum Torpfosten, spurtet zurück zu den Bällen usw.



    Ist in der Tat recht anstrengend. Ich mache diese Übung aber immer nur neben anderen Spielformen/Übungsformen. Ich nehme mir dann immer nur einen Spieler raus, während der Rest weiter trainiert.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Variation 1 ist besser, das spielnäher. Wann liegt denn während eines Spiels so mal locker ein Ball ruhig auf dem Rasen herum, um sich genüßlich ins Tor schießen zu lassen? Nur bei Standards und Elfmetern ^^

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Variation 1 ist besser, das spielnäher. Wann liegt denn während eines Spiels so mal locker ein Ball ruhig auf dem Rasen herum, um sich genüßlich ins Tor schießen zu lassen? Nur bei Standards und Elfmetern ^^

    Richtig. Und es macht m.E. auch wenig Sinn, dass der letzte Spieler ewig warten muss bis er dran ist

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • PS: Das ganze ist eine Variante des "Tripelschuss" http://www.soccerdrills.de/Tor…seiten/torschuss%2051.htm . Aber ich finde es praxisnäher den bewegten Ball zu schießen. So viele ruhende Bälle gibt es im Spiel ja nicht.

    Variation 1 ist besser, das spielnäher. Wann liegt denn während eines Spiels so mal locker ein Ball ruhig auf dem Rasen herum, um sich genüßlich ins Tor schießen zu lassen? Nur bei Standards und Elfmetern ^^

    Wie ihr das macht bleibt euch natürlich überlassen, aber die Übung aus dem o.g. Link hat einen ganz anderen Zweck als die Abwandlung mit dem bewegten Ball. Es geht um die richtige Bewegung in Ballrichtung für verschiedene Schussarten, die sich durch die Laufarbeit automatisch ergeben. Der erste Schuss kann Vollspann hart (Sense oder gerade) oder Innenrist Druckpass sein und die zwei anderen plazierte Schüsse mit einer spezifischen halbkreisförmigen Bewegung.
    Die Abwandlung mit den bewegten Bällen sollte erst dann stattfinden, wenn die Kinder Voleyschuss statisch und aus dem Sprung, Dropkick, Vollspann aus dem Sprung und Innenrist aus dem Sprung gelernt haben. Dazu ist die schlagartige Mitnahme der Hüfte im Augenblick der Schussabgabe richtig beizubringen. Ansonsten habe ich die Befürchtung, dass die Übung zwar Spaß macht, aber die Kinder nichts dabei lernen, ja sogar falsche Bewegungen verinnerlichen. Die Frage sollte immer nach Zweck und Ziel beantwortet werden.
    Wie gesagt aber, es bleibt euch überlassen!

  • Dobrin, zunächst mal danke für Dein sachliches Posting.


    Sinn und Zweck der Übung ist aus meiner Sicht
    a) Setzen eines Trainingsreizes zur Steigerung der Kondition
    b) Das ganze verbunden mit einem spielnahen Element: Ballannahme bzw. direkter Torabschluss


    Wenn ich Dich richtig verstehe, dann sollten die Kinder Deiner Meinung nach erst verschiedene Schusstechniken am ruhenden Ball lernen, bevor sie sich am bewegten Ball versuchen (wobei ich den Bezug zum Volleyschuss und Sprung nicht so recht kapiert habe). Ich bin da nicht so recht überzeugt. Aus meiner Sicht hat beides seinen Stellenwert. Am ruhenden Ball kann ich sicher die Technik am besten in die Einzelteile zerlegen und so erklären. Aber am Ende habe ich lauter Freistoßkünstler, die in der realen Spielsituation den bewegten Ball nicht treffen. Demgegenüber schult meine oben beschriebene Variante neben Kondition und Technik auch die Kopfgeschwindigkeit, denn der Spieler muss beim Anlaufen blitzschnell auf den sich bewegenden Ball reagieren, muss den passenden Laufweg, den passenden Fuß, die passende Schusstechnik wählen und anwenden. Aufgabe des Trainers ist es, die Spieler dabei nicht zu überfordern (das geht leicht!).


    Also hast Du sicher Recht, die Schwerpunktsetzung der beiden Übungsvarianten mit ruhendem/bewegten Ball ist etwas unterschiedlich. Aus meiner Sicht hat beides seine Berechtigung. Das sind aber Dinge, die parallel trainiert werden sollten, nicht sequentiell, wie Du vorschlägst. Wobei ich bei einer Technikübung nach alter Schule dann eigentlich auch das um das Tempo rausnehmen, also die konditionelle Anforderung herunterfahren würde, so dass mal sich voll auf die korrekte Technik konzentrieren kann.


    Grüße
    Oliver

  • Hallo Oliver,


    die Mitnahme aus dem Sprung bedeutet eben aus dem Sprung zu schießen. Das passiert immer dann, wenn der Ball höher kommmt als für eine bestimmte Schusstechnik notwendig.
    Die Frage war die Zielsetzung. Ist das Schusstechnik oder Kondition, das ist natürlich die Entscheidung des Trainers. Wenn sich die Frage hier um die Schusstechnik dreht, dann ist das meiner Meinung nach Zeitverschwendung. Die Kinder können sich nicht von selbst korrigieren, wenn sie nicht vorher wissen, wie das geht. War das jetzt wegen der Rücklage, oder habe ich die Hüfte zu langsam mitgenommen, war es der richtige Zeitpunkt für die Bewegung usw. Alles Fragen, die niemals beantwortet werden können, wenn keine Referenz da ist. Im Sinne der vorher erlernten Technik.
    Auch im Spiel sollte der Trainer die Ausführungen beobachten, notieren und dann auf die einzelnen Schwächen/Fehler durch Training einwirken. Umgekehrt scheint es mehr Zeit für's Lernen der einzelnen Techniken notwendig sein. Das stimmt aber so nicht, es ist eine gute Investition ;)

  • Die Frage war die Zielsetzung. Ist das Schusstechnik oder Kondition, das ist natürlich die Entscheidung des Trainers. Wenn sich die Frage hier um die Schusstechnik dreht, dann ist das meiner Meinung nach Zeitverschwendung.

    Das ist richtig, das korrekte Erlernen der Schusstechnik ist ganz sicher nicht der Schwerpunkt der oben von mir beschriebenen Übung. Danke für diese Klarstellung.


    Schade, dass Du auf den anderen von mir aufgeworfenen Punkt nicht eingehst: Glaubst Du wirklich, dass die Kinder erst dann in ähnlich spielnahen Übungssituationen den bewegten Ball schießen sollen, wenn sie alle von Dir aufgezählten Schusstechniken hinreichend verinnerlicht haben?


    Grüße
    Oliver

  • Das ist richtig, das korrekte Erlernen der Schusstechnik ist ganz sicher nicht der Schwerpunkt der oben von mir beschriebenen Übung. Danke für diese Klarstellung.


    Schade, dass Du auf den anderen von mir aufgeworfenen Punkt nicht eingehst: Glaubst Du wirklich, dass die Kinder erst dann in ähnlich spielnahen Übungssituationen den bewegten Ball schießen sollen, wenn sie alle von Dir aufgezählten Schusstechniken hinreichend verinnerlicht haben?


    Grüße
    Oliver

    Hallo Oliver,


    entschuldige ich war etwas in Eile und konnte deshalb nicht ausführlich genug auf die Erklärung eingehen. Es werden immer wieder Übungen beschrieben, für die sich manchmal die Trainer sofort begeistern, "oh ja die Übung ist gut, die werde ich gerne ausprobieren". An sich ist das zunächst keine schlechte Sache, nur meiner Meinung nach sollten man einige Dinge beachten:


    1) Eine Übung ist nur dann gut, wenn sie auch eine meßbare Verbesserung bringt. Einerseits was für eine Mannschaft oder für einzelne Spieler gerade passend ist, muss nicht zwangsläufig für alle Mannschaften gut sein. Auf der anderen Seite beobachtet der Trainer die Zustände vor der Übung und nach der Übung und bewertet damit die Güte dieser Übung. Zusätzlich, wenn tatsächlich eine Verbesserung zu sehen ist, so sollte diese Übung auch wiederholt durchgeführt werden. Das erwähne ich deshalb, weil ich auch öfters gesehen habe, dass von Einheit zur Einheit unterschiedliche Übungen durchgeführt werden. Das begeistert natürlich die Eltern, die diese Vorgehensweise als Qualitätsmerkmal für Trainings ansehen. Es sieht gut aus für die Zuschauer, wenn die Kinder immer wieder andere Hütchenübungen absolvieren, aber die Frage der erreichten Ziele ist eine andere Sache.


    2) Die Übungen sollten immer entsprechend der Bedürfnisse der Spieler und der Mannschaft ausgewählt werden. Wie oben erwäht, die Spieler werden im Spiel beobachtet, die Schwächen werden ausgelotet und die Trainingseinheiten speziell darauf ausgerichtet. Erst dann wird ein guter Trainer auch Erfolge sehen und die Kinder haben auch immer mehr Spaß.


    3) Die Reihenfolge der Übungen spielt auch eine große Rolle. Wenn durch eine erste Übung gewisse Muskelgruppen derartig beansprucht werden, so dass diese dann nicht optimal in der zweiten Übung mitmachen, wenn sie benötigt werden, dann ist die Reihenfolge verkehrt.


    Die hier angesprochene Übung ist nicht gut zum Erlernen neuer Techniken, sondern zum Festigen. Der Ball kommt immer wieder anders. Dazu werden unterschiedliche Techniken benötigt, die aber nicht alle auf einmal erlernbar sind. Im Spiel ist das dann wieder noch ein mal anders, eventuell auch mit Gegnerdruck und so ist das ganze nur ein Durcheinander und schon gar nicht messbar und auch nicht korrigierbar. Ohne Grundlage kann die nächst höhere Stufe auch nicht mit Erfolg absolviert werden. Das nächste Problem dabei ist, dass falsche Bewegungen sehr schnell verinnerlicht werden und sehr schwer zu korrigieren. Ich sage immer wieder: schlag nie unter keinen Umständen den Ball einfach so und irgendwie, denn eine falsche Bewegung hast du so schnell im Kasten, dass du das nicht mal mitbekommst.
    Ich hoffe das beantwortet Deine Frage bzgl. meiner Meinung. Und ja, ich würde das sequenziell abarbeiten, das spart Dir wiederum sehr viel und vor allem die unötige Zeit für Korrekturen. Im Spiel selbst ist es nicht tragisch, wenn die Kinder daneben schiessen, oder den Ball gar nicht treffen. Das hast Du dann aber in der Hand. Du kannst Dir 2...3 Blätter vorbereiten, wo Du bei jedem Spieler kurz notieren kannst, was falsch abgelaufen ist. So kannst Du gezielt die Punkte abarbeiten. Das schöne daran ist, Du stehst eigentlich nicht unter Zeitdruck, denn was kann schon großartiges passieren?
    Und nicht zuletzt auch ein Hinweis: sehr selten habe ich Übungen wie Fußballtennis gesehen. Vielleicht ist das nicht so bekannt, oder vielleicht erachtet man das al nicht so relevant, aber hier lernen die Kinder sehr gut mit dem Ball umzugehen, wenn er aus der Luft kommt und nicht nur. Dropkick zum Beispiel und auch gezielt Voleyschuss mit Gefühl werden dadurch sehr schnell gelernt.