Frontales 1 gegen 1 Vor-/Nachteile für Offensive/Defensive

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  • Hallo Trainerkollegen,


    ich habe heute in einem eBook folgenden Text zum Frontalen 1 gegen 1 gelesen:


    Zitat

    In dieser Zweikampfkonstellation steht der Angreifer bereits in der Spielrichtung zum Tor, während der Verteidiger mit dem Rücken zum Tor agiert. Diese Situation ist vorteilhaft für den Angreifer, da er in dieser Situation aus der Vorwärtsbewegung kommt. Der Verteidiger steht mit dem Rücken zum Tor und muss sich demnach bei einer Aktion des Angreifers an ihm vorbei zunächst einmaö drehe und das kostet Zeit. Häufig entsteht diese Spielsituation durch einen Diagonalball bei einer Spielverlagerung oder auch im Konterspiel


    Das eBook stammt von der Sportakademie24, der Autor ist Sven Hübscher - im Kinder- und Jugenfußball auch kein Unbekannter. Was mich aber stört, ist die Tatsache das Sven Hübscher den Verteidiger im Nachteil sieht, nur weil er mit dem Rücken zum Tor agiert.
    Meine Gedanken dazu sind, dass der Abwehrspieler nicht mit Körper zum Tor agieren muss und somit zum einen nicht im Nachteil ist, zum anderen geht heute kein Verteidiger mehr "frontal" auf den Gegner zu. Meist ist er etwas versetzt und hat auch eine seitliche Körperstellung die auf dem Flügel den Weg zum Tor versperrt und nur einen Durchbruch auf den Flügel anbietet, da dort neben der Auslinie auch die verringerte Torgefahr für den Verteidiger sprechen.
    Da der Verteidiger also den Ballführenden in die gewünschte Richtung lenkt und er darauf bedacht ist den eigenen Körper zwischen Gegner und Ball zu schieben, wenn er den Ball an ihm vorbei legt, ist eine leicht gedrehte Körperhaltung für mich eher ein Vor- als ein Nachteil?!


    Dazu stellt sich mir dann die Frage: Gibt es Vor- und Nachteile beim frontalen 1 gegen 1 oder handelt es sich hier nicht eher um die Individualtaktische Ausbildung der einzelnen Spieler?


    Eure Gedanken zu diesem Theme und potenzielle Vor- und Nachteile für Offensive und/oder Defensive würde ich gerne hören.
    Auch eure Meinung im Bezug auf die zentrale Frage, ob es hier nicht von den einzelnen Spielern und ihren Fähigkeiten abhängt würde mich sehr interessiern.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Das eBook stammt von der Sportakademie24, der Autor ist Sven Hübscher - im Kinder- und Jugenfußball auch kein Unbekannter. Was mich aber stört, ist die Tatsache das Sven Hübscher den Verteidiger im Nachteil sieht, nur weil er mit dem Rücken zum Tor agiert.
    Meine Gedanken dazu sind, dass der Abwehrspieler nicht mit Körper zum Tor agieren muss und somit zum einen nicht im Nachteil ist, zum anderen geht heute kein Verteidiger mehr "frontal" auf den Gegner zu. Meist ist er etwas versetzt und hat auch eine seitliche Körperstellung die auf dem Flügel den Weg zum Tor versperrt und nur einen Durchbruch auf den Flügel anbietet, da dort neben der Auslinie auch die verringerte Torgefahr für den Verteidiger sprechen.

    Also ich finde die Formulierungen auch etwas unglücklich gewählt, da hier anscheinend tatsächlich unterstellt wird, der Verteidiger gehe ziemlich frontal auf den Angreifer drauf. Gerade auf dem Flügel finde ich deine Argumentation absolut schlüssig. Hinzu kommt, das man hier schnell 2v1 Situationen schaffen kann (beim nach außen drängen in Zusammenspiel mit der Seitenlinie, beim nach Innen lenken eventuell mit einem IV oder 6er).

    Da der Verteidiger also den Ballführenden in die gewünschte Richtung lenkt und er darauf bedacht ist den eigenen Körper zwischen Gegner und Ball zu schieben, wenn er den Ball an ihm vorbei legt, ist eine leicht gedrehte Körperhaltung für mich eher ein Vor- als ein Nachteil?!


    Dazu stellt sich mir dann die Frage: Gibt es Vor- und Nachteile beim frontalen 1 gegen 1 oder handelt es sich hier nicht eher um die Individualtaktische Ausbildung der einzelnen Spieler?

    Ich würde sagen, die gedrehte Körperhaltung (wir gehen jetzt von vorneherein von leicht gedreht aus, und nicht das sich der Verteidiger auf eine Aktion des Stürmers erst dreht), zusammen mit dem Geschwindigkeit aufnehmen, begleiten etc erleichtert dem Verteidiger den Zweikampf. Für mich ist aber im Zweikampf, wenn der Angreifer aufgedreht ist und bereits mit Tempo dribbeln kann, der Spieler im Ballbesitz immer im Vorteil, da er die entscheidenden Aktionen bestimmen und ausführen kann. Der Verteidiger kann durchs Lenken seine Position verbessern, prinzipiell ist er aber für mich im Nachteil da er reagieren muss (hierbei immer davon ausgehend der Angreifer ist technisch und individualtaktisch gut ausgebildet).


    Wichtig ist für mich auch, dass du schreibst der Text stehe unter der Überschrift "frontales" 1v1. Daher würde ich hier davon ausgehen das nicht der Zweikampf auf dem Flügel, sondern der im Zentrum vor dem Tor gemeint ist. Hier würde der Satz dann auch wieder mehr Sinn machen. Gerade hier ist der Verteidiger für mich in deutlich schlechterer Position da er durch das Lenken meist nur den Winkel für den Schützen verkleinern, oder ihn auf seinen schwachen Fuß lenken kann. Wenn der Angreifer im Zentrum mit Tempo ins 1v1 gehen kann, sollte nach meinem Dafürhalten der Torabschluss deutlich häufiger zu sehen sein als ein Ballgewinn des Verteidigers. Also gerade im Zentrum würde ich schon sagen, das der Verteigiger prinzipiell im Nachteil ist, aber auch hier versucht diesen durch seitliche Stellung, Geschwindigkeit mitnehmen, lenken zu verkleinern.



    Auch eure Meinung im Bezug auf die zentrale Frage, ob es hier nicht von den einzelnen Spielern und ihren Fähigkeiten abhängt würde mich sehr interessiern.

    Von den einzelnen Fähigkeiten hängt es natürlich immer ab. Ich würde auch sagen, wir sehen gerade im Jugendbereich und unteren Amateurbereich deutlich mehr gelungene Abwehraktionen weil die Angreifer oft offensiv sehr schlecht individualtaktisch ausgebildet sind. Ich würde aber behaupten, dass wenn der Angreifer im gleichen Maße individualtaktisch ausgebildet ist wie der Verteidiger, wobei ich denke das Verteidiger deutlich einfacher zu trainieren ist (Gab da mal nen schönen Satz, erinnerre mich leider nicht mehr von wem, aber in etwa: "Man braucht 10 Jahre um einen guten Angreifer auszubilden. Um aus einem solchen guten Angreifer einen Verteidiger zu machen vielleicht 3 Monate), der Angreifer prinzipiell im Vorteil ist.


    msg Tirus

  • Ich würde sagen, die gedrehte Körperhaltung (wir gehen jetzt von vorneherein von leicht gedreht aus, und nicht das sich der Verteidiger auf eine Aktion des Stürmers erst dreht), zusammen mit dem Geschwindigkeit aufnehmen, begleiten etc erleichtert dem Verteidiger den Zweikampf. Für mich ist aber im Zweikampf, wenn der Angreifer aufgedreht ist und bereits mit Tempo dribbeln kann, der Spieler im Ballbesitz immer im Vorteil, da er die entscheidenden Aktionen bestimmen und ausführen kann. Der Verteidiger kann durchs Lenken seine Position verbessern, prinzipiell ist er aber für mich im Nachteil da er reagieren muss (hierbei immer davon ausgehend der Angreifer ist technisch und individualtaktisch gut ausgebildet).


    Wenn du sagst, dass der Verteidiger aufgrund der Tatsache, dass er reagieren muss im Nachteil ist, pauschalisiere ich diese Aussage und sage, dass die Mannschaft ohne Ballbesitz immer im Nachteil ist. Bezogen auf diese Verallgemeinerung geht mir das dann zu weit, denn klar ist, dass auch wen der Angreifer mit Ball agieren kann, so wird der Verteidiger zum einen in der Regel durch einen Mitspieler in der Tiefe abgesichert, oder hat einen Torwart hinter sich, der es dem Angreifer zusätzlich schwer macht – so sehe ich also, dass man es auch dem Angreifer als Nachteil auslegen kann, den er muss nach einer erfolgreichen 1 gegen 1 Situation ggf. eine weitere gewinnen und/oder den Torwart auch noch überspielen! Dies zu erörtern wird aber denke ich in Haarspalterei enden, soll also hiermit nur ein Denkanstoß sein.


    Wichtig ist für mich auch, dass du schreibst der Text stehe unter der Überschrift "frontales" 1v1. Daher würde ich hier davon ausgehen das nicht der Zweikampf auf dem Flügel, sondern der im Zentrum vor dem Tor gemeint ist. Hier würde der Satz dann auch wieder mehr Sinn machen. Gerade hier ist der Verteidiger für mich in deutlich schlechterer Position da er durch das Lenken meist nur den Winkel für den Schützen verkleinern, oder ihn auf seinen schwachen Fuß lenken kann. Wenn der Angreifer im Zentrum mit Tempo ins 1v1 gehen kann, sollte nach meinem Dafürhalten der Torabschluss deutlich häufiger zu sehen sein als ein Ballgewinn des Verteidigers. Also gerade im Zentrum würde ich schon sagen, das der Verteigiger prinzipiell im Nachteil ist, aber auch hier versucht diesen durch seitliche Stellung, Geschwindigkeit mitnehmen, lenken zu verkleinern.


    Da stellt sich mir die Frage, wie du darauf kommst, das ein frontales 1 gegen 1 zwingend im Zentrum zustande kommen muss. Ich sehe 1 gegen 1 Situationen auch auf dem Flügel – so zum Beispiel beim Hinterlaufen (wenngleich da meist das Abspiel auf den Hinterlaufenden fokusiert ist). Als krasses Beispiel ist hier Arjen Robben zu nennen, der auf dem Flügel oft die 1 gegen 1 Situationen sucht und hierbei handelt es sich um nichts anderes als frontale 1 gegen 1 Situationen.
    Unabhängig davon ist ein frontales 1 gegen 1 auch im Zentrum nach meiner Spielauffassung nicht zwingend ein Nachteil, da in der Regel immer mindestens ein Mitspieler im Rücken sichert und die normale Zuordnung im Abwehrdreieck von zwei sichernden Spielern in der Tiefe ausgeht. Mal angenommen der Verteidiger wird nicht abgesichert, steht gut ausgebildet wie er ist, leicht seitlich zum Gegenspieler und bietet ihm den Durchbruch auf der Seite an, die tendenziell weiter weg vom Tor ist, so verkürzt er nicht nur den Winkel, sondern kann ohne aktiv anzugreifen Vorteile für die eigene Mannschaft erspielen. Dazu kommt der Vorteil, dass er weiß, wohin der gegnerische Spieler will – zum Tor! Also wird er wohl versuchen an mir vorbei zu gehen und mit diesem Wissen fällt es mir deutlich leichter auf die Aktionen des Angreifers zu reagieren. Es reicht ja meist schon aus, die Fußspitze an den Ball zu bekommen und somit das Tempo aus dem Angriff zu nehmen, bis die Ordnung in der eigenen Mannschaft wieder hergestellt ist.

    Von den einzelnen Fähigkeiten hängt es natürlich immer ab. Ich würde auch sagen, wir sehen gerade im Jugendbereich und unteren Amateurbereich deutlich mehr gelungene Abwehraktionen weil die Angreifer oft offensiv sehr schlecht individualtaktisch ausgebildet sind. Ich würde aber behaupten, dass wenn der Angreifer im gleichen Maße individualtaktisch ausgebildet ist wie der Verteidiger, wobei ich denke das Verteidiger deutlich einfacher zu trainieren ist (Gab da mal nen schönen Satz, erinnerre mich leider nicht mehr von wem, aber in etwa: "Man braucht 10 Jahre um einen guten Angreifer auszubilden. Um aus einem solchen guten Angreifer einen Verteidiger zu machen vielleicht 3 Monate), der Angreifer prinzipiell im Vorteil ist.
    msg Tirus


    Das mag sein, führt aber von der Frage tendenziell eher weg – es ist natürlich schwer in 1 gegen 1 Situationen einen cleveren Verteidiger zu überspielen, die individualtaktische Ausbildung sollte also auch immer ein wichtiger Bestandteil sein.
    Danke aufjedenfall für deine gute Antwort zu diesem Thema!
    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • hallo,


    unter frotalem 1 gegen 1 verstehe ich beides, am flügel und im Zentrum. (frontal heißt, dass der Angreifer sich schon in der offenen Spielstellung (richtung Tor geöffnet befindet))



    hierbei gilt es noch zu unterscheiden, ob die Distanz zwischen Angreifer und Abwehrspieler kurz oder lang ist.


    lang: der Angreifer kann Tempo aufnehmen und oft reicht sein geschwindigkeitsvorteil und am Abwehrspieler vorbeizukommen
    (Im Zentrum ganz selten, da dort zu wenig platz ist)
    hier würde ich dem Vorteil des Angreifers zustimmen


    schafft der Verteidiger es aber, den Angreifer zu verlangsamen und sein Tempo befinden wir uns schon im 1 gegen 1 kurze Distanz und der Vorteil ist meiner Meinung nach nicht mehr da.


    kurz:
    am Flügel
    Hier gehe ich gar so weit, dem Abwehrspieler einen Vorteil zuzusprechen:
    Seitlich zum Ball stehen, mitte zu, Abwehrstellung (auf Vorderfuß stehen, Blick auf dem Ball, leicht in die knie gehen (Körperschwerpunkt absenken...))
    Der Weg in die Mitte ist zu, sodass dem Angreifer der Weg nach außen "frei" scheint
    Spielt der Angreifer den Ball vorbei, muss der Verteidiger in einem Schritt den Körper zwischen Ball und Angreifer bringen...


    im Zentrum


    hier ist es schwieriger, da akute Torgefahr besteht. Dribbelfuß beachten, auf dem schwachen fuß lenken (auß größeren Distanzen Schuß anbieten....)

  • Wenn du sagst, dass der Verteidiger aufgrund der Tatsache, dass er reagieren muss im Nachteil ist, pauschalisiere ich diese Aussage und sage, dass die Mannschaft ohne Ballbesitz immer im Nachteil ist. Bezogen auf diese Verallgemeinerung geht mir das dann zu weit, denn klar ist, dass auch wen der Angreifer mit Ball agieren kann, so wird der Verteidiger zum einen in der Regel durch einen Mitspieler in der Tiefe abgesichert, oder hat einen Torwart hinter sich, der es dem Angreifer zusätzlich schwer macht – so sehe ich also, dass man es auch dem Angreifer als Nachteil auslegen kann, den er muss nach einer erfolgreichen 1 gegen 1 Situation ggf. eine weitere gewinnen und/oder den Torwart auch noch überspielen! Dies zu erörtern wird aber denke ich in Haarspalterei enden, soll also hiermit nur ein Denkanstoß sein.

    Ich gebe dir völlig recht bei allem was absichern, eventuell zusätzlicher TW usw angeht. Ich bezog mich jedoch auf isolierte 1v1 Situationen, wo ich den Angreifer im Vorteil sehe. Mit absichernden Spielern, die gut im Verbund arbeiten bin ich völlig bei dir, sehr schwer zu knacken, auch von talentierten Offensivkräften. In ganz klaren 1v1 Situationen ohne Unterstützung sehe ich jedoch den Angreifer im Vorteil. Wenn ein Angreifer mit Tempo auf einen Verteidiger zugeht, und sich einfach den Ball lang vorbeilegt hat er einen (gerne auch minimalen) Reaktionsvorteil gegenüber dem Verteidiger. Unter anderem wegen solcher Vorteile wird ja für mich auch gegenseitig abgesichert, um diese einfach Durchstöße zu verhindern, indem der absichernde Verteidiger/TW solche Bälle einfach aufnimmt.

    Da stellt sich mir die Frage, wie du darauf kommst, das ein frontales 1 gegen 1 zwingend im Zentrum zustande kommen muss. Ich sehe 1 gegen 1 Situationen auch auf dem Flügel – so zum Beispiel beim Hinterlaufen (wenngleich da meist das Abspiel auf den Hinterlaufenden fokusiert ist). Als krasses Beispiel ist hier Arjen Robben zu nennen, der auf dem Flügel oft die 1 gegen 1 Situationen sucht und hierbei handelt es sich um nichts anderes als frontale 1 gegen 1 Situationen.

    Zwingend habe ich nicht gesagt ;) . Im Prinzip wollte ich nur darauf hinweisen, das in der Literatur oftmals Zweikampf "Auf dem Flügel" bzw "Im Zentrum" tw mit den Begriffen "seitlich" bzw dann "frontal" synonym verwendet werden. Daher könnte es sein, das sich das frontal nicht in erster Linie auf die Körperstellung des Verteidigers bezieht, sondern auf die Annäherungsrichtung des Stürmers zum Tor, und der Autor hier eventuell einfach begrifflich unsauber arbeitet.

  • @Osterhase
    Frontal heißt, das der Spieler aufgedreht hat, in der Zeit des aufdrehens sollte der Verteidiger den Abstand nach Möglichkeit schon verkürzen um sofort Druck ausüben zu können, da bei einem aufgedrehten Spieler die Möglichkeit besteht das hinterlaufen wird.
    Natürlich ist mir bewusst, dass man zwischen der Distanz unterscheiden kann, es spielt aber nach meiner Meinung nur eine untergeordnete Rolle bei der Bewertung ob der Verteidiger im Vor- oder Nachteil ist.
    Klar ist, dass der Stürmer bei größerer Entfernung versuchen wird Tempo aufzunehmen um mich schnell zu überspielen, aber als Verteidiger stelle ich mich auf die Situation ein indem ich das Temp aufnehme und die Distanz verkürze, wobei sich die Situation „Frontales 1 gegen 1“ nicht ändert, sondern lediglich die Position der Spieler bei dieser Situation.
    Natürlich ist die Gefahr im Zentrum größer, aber es gilt eben die richtige Distanz zu waren, so das ein eventueller Schussversuch geblockt werden kann.


    Tirus
    Dieser Vorteil ist so minimal und hängt nach meiner Auffassung zu sehr von der individuellen Schnelligkeit der Spieler ab, dass er garnicht zählt. Natürlich wird ein tendenziell schneller Spieler eher versuchen diesen Vorteil auszunutzen, aber mit etwas Cleverness beim Verteidiger ist der Ball dann auch weg, weil er den Körper eindreht und der Angreifer somit von der idealen Laufbahn abweichen muss. Aber du hast Recht - das Tempo ist ein entscheidener Faktor. Trotz allem ist die Aussage von Sven Hübscher sehr allgemein und daher in meinen Augen falsch. Entweder hat er nicht explizit genug beschrieben in welcher Situation er das so sieht, oder er hat sich bei einer Allgemein zusammengefassten Aussage überworfen.


    Die Unterscheitung der Zweikampfarten ist nach meinem Wissen aufgebaut in:


    - frontales 1 gegen 1 (Gegner steht mir gegenüber)
    - 1 gegen 1 mit Gegenspieler im Rücken (selbsterklärend)


    Sollte ich da gerade was vergessen haben - sorry, im Büro etwas Streß, aber das waren die mir bekannten individualtaktischen Variationen im 1 gegen 1.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Die Unterscheitung der Zweikampfarten ist nach meinem Wissen aufgebaut in:


    - frontales 1 gegen 1 (Gegner steht mir gegenüber)
    - 1 gegen 1 mit Gegenspieler im Rücken (selbsterklärend)


    Sollte ich da gerade was vergessen haben - sorry, im Büro etwas Streß, aber das waren die mir bekannten individualtaktischen Variationen im 1 gegen 1.

    Nur um zu verdeutlichen was ich meinte. Mir ging es darum WO der Zweikampf stattfindet, auf dem Flügel oder im Zentrum. Hier habe ich auch schon die Begriffe "Seitlich" bzw "Frontal" (wie im Englischen: In front of the goal) als Synonyme für Flügel/Zentrum in der Literatur gesehen. Ich wollte nur anmerken das hier eventuell eine Unklarheit des Autors liegen könnte, das kannst aber nur du aus dem Kontext beurteilen. Da es aber defintitiv nicht die gängige Bezeichnung ist, könnte mein Erklärungsversuch hier eher mehr Unklarheiten geschaffen haben.


    mfg Tirus

  • Diese Unterscheidung von lange und kurze Distanz ist doch im modernen Fußball totaler Quatsch. Wie oft habe ich denn bitte noch die lange Distanz? Gerne im Training geübt mit 30m Abstand zwischen Stürmer und Verteidiger....
    Wie schon angesprochen wurde, ist das 1 gegen 1 für den Stürmer die beste Situation die er erwischen kann. Und wie auch schon angeklungen, gibt es immer weitere Verteidiger, sodass man das 1 gegen 1 gar nicht pauschalisieren kann,da es immer auf die konkrete Spielsituation ankommt.

  • Ich behaupte, das ich das 1:1 in der Defensive beherrsche. Ich behaupte, dass ein gleichtrainierter Spieler ähnlichen Alters von 10 Angriffen geschätzte 9 mal im Normalfall, geschätzte 8 mal an schlechten Tagen und an guten Tagen keinmal an mir vorbei geht, obwohl ich mit dem Rücken zum Tor stehe.


    Der VT der es verstanden hat und gut trainiert ist, der weiss um die Dinge, der weiss dass er bestimmt, wohin das Gegenüber aller größter Wahrscheinlichkeit hinlaufen wird, weil er es bestimmt und nicht der Angreifer. Wer mit diesem Können und der daraus entstehenden Überheblichkeit und Arroganz auf dem Platz steht....der wird das Gegenteil zur Aussage von Seven Hübscher beweisen....davon bin ich überzeugt.


    Die Realität ist leider die, dass viele Trainer das taktische Potenzial des 1 gegen 1 in der Defenive nicht begriffen haben oder sogar nicht in der Lage sind, es den Spielern beizubringen bis hin dazu, dass du halt Spieler hast, die das in 100 Jahren nicht verstehen werden!


    Das darf uns Trainer aber nicht davon abhalten, es immer wieder auf verschiedene Arten üben zu lassen. Ich empfehle dem Trainer sich die Broschüre des Dfb zu diesem Thema -die ist kostenlos- zu organisieren. Ich empfehle den Interessierten den Stützpunktleiter anzusprechen, damit dieser den Inhalt der Broschüre exakt als Trainingseinheit im Rahmen einer Fortbildung mal vorzuführen, ich empfehle es selber als Trainer mal praktisch zu üben, ich empfehle die Dvd von Ralf Peter...hinsichtlich Verteidigen usw.....um diese auch den Spielern vorzuführen.

  • Ich gehe davon aus, dass Sven Hübscher damit meint, dass der Verteidiger (ohne Kenntnis vom taktischen 1 gg 1) zunächst die schlechtere Ausgangsposition hat. Damit will er wohl die Notwendigkeit dieses Trainings begründen.

  • Ich gehe davon aus, dass Sven Hübscher damit meint, dass der Verteidiger (ohne Kenntnis vom taktischen 1 gg 1) zunächst die schlechtere Ausgangsposition hat. Damit will er wohl die Notwendigkeit dieses Trainings begründen.


    Das eBook heißt Offensive Zweikämpfe trainieren - daher denke ich, dass er nicht von einem schlecht ausgebildeten Verteidiger ausgeht.


    Andre ich selbst bin im defensiven 1 gegen 1 nicht die Leuchte, da ich mich seit jeher im gegnerischen Strafraum oder auf dem Flügel aufhalten durfte! Ich behaupte aber, dass ich das Offensive 1 gegen 1 auch behersche und mit einer relativ breiten Trick und Täuschungsvarianten ausgerüstet bin. Aber das ich an einem Verteidiger nur einmal von 10 Versuchen vorbei komme wage ich fast zu bezweifeln.


    Klar ist aber auch, dass ich nicht jedes mal vorbei komme!


    Deine Aussage ist generell aber vollkommen richtig und du gehst damit sogar noch einen Schritt weiter als ich!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)


  • Ich habe das ganze mal an David Niedermaier geschickt und heute folgende Antwort erhalten!
    Ich bin auf die Taktik DVD gespannt :)


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)