Zukunft des Jugendfussballs

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  • Ich denke auch, dass kleine Vereine nicht eigenständig überleben werden. Es wird vermehrt Fusionen geben (müssen). In unserer (Klein-)Stadt mit ca. knapp 30000 Einwohnern gibt es über 10 verschiedene Fussballvereine, von denen 6 eine Jugendabteilung haben. Andere Sportarten werden in einem oder max. 2 Vereinen angeboten.


    Die Altersklassen auf 3 Jahre zu dehnen ist nur sinnvoll, wenn sich VORHER das freie Spielen ohne Ergebnisdruck flächendeckend durchgesetzt hat. Wenn es vorrangig um's Gewinnen geht, dann stehen 6-jährige gegen 9-jährige auf verlorenem Posten. Offenbar bewegt sich Fussball-Deutschland in diese Richtung (siehe FPL), aber das geht seeeeehr langsam....


    Grüße
    Oliver

  • Die Feldgröße sollte ein Halbfeld sein, damit man auch 2 D-Jugendmannschaften parallel spielen lassen kann

    Findest Du nicht, dass das nicht etwas zu eng ist. Eine Außenlinie, die man sich teilt auf der einen und das feststehende 7-Meter-Tor auf der anderen Seite?
    Und wenn man bedenkt, dass gerade in unserer Gegend Kura-plätze entstehen, die so eben das Mindestmaß erfüllen, dann wären parallel stattfindende Spiele ganz schön 'überfüllt'.


    7er Teams in der D halte ich ebenfalls für sinnvoll.


    3 Jahrgänge in einem Team halte ich persönlich für erstrebenswert

    Richtig, denn anders wird's in Zukunft kaum gehen, wenn man nicht die Anzahl der Teams stark reduzieren möchte.


    die Lösung mit 3 Jahrgängen in einem Team halte ich persönlich für überhaupt nicht erstrebenswert, da die körperlichen Unterschiede sich dann noch stärker bemerkbar machen.

    Wenn wir früher gekickt haben, war der Altersunterschied teilweise noch größer. Klar, das war Straßenfußball. Klappte aber hervorragend. Auf einen Verein bezogen würde das lediglich bedeuten, dass Spieler zu mehr Fairness erzogen werden müssten.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Zitat

    Wir stehen hier in genau einer solchen Diskussion. Das Problem ist, dass sich die etablierteren Vereine schlecht oder gar nicht von ihren eingefahrenen Vereinsstrukturen trennen wollen


    Warum kommt mir das nur so bekannt vor ? Ich habe für mich persönlich aber auch erkannt, dass meine Erwartungshaltung an die Entscheidungsträger zu hoch war. Die sind nun mal nicht so in der Thematik Kinder-/Jugendfußball involviert wie man selber. Das Hintergrundwissen ist dementsprechend. Viele Tendenzen und deren mögliche Folgen für die Zukunft werden daher von vielen nicht gesehen. Ist ihnen auch nicht vorzuwerfen. Der Jugendobmann alleine steht oftmals auf verlorenem Posten. Er braucht hier Unterstützung der Trainerschaft. Wir werden daher in absehbarer Zukunft den beteiligten Vorständen ( aus drei Vereinen ) als Mannschaft gegenübertreten und unsere Vorstellungen / unser Konzept vorlegen. Ziel ist, mit den Vorständen zusammen Lösungen für die Zukunft zu finden. Man muss nur damit beginnen und nicht hoffen, dass schon alles wieder gut wird. Übrigens werde ich sie auch auf dieses Forum hier hinweisen, also reisst euch zusammen :)


    Also anakiny: Nicht locker lassen. Ist für einen guten Zweck.


  • Warum kommt mir das nur so bekannt vor ? Ich habe für mich persönlich aber auch erkannt, dass meine Erwartungshaltung an die Entscheidungsträger zu hoch war. Die sind nun mal nicht so in der Thematik Kinder-/Jugendfußball involviert wie man selber. Das Hintergrundwissen ist dementsprechend. Viele Tendenzen und deren mögliche Folgen für die Zukunft werden daher von vielen nicht gesehen. Ist ihnen auch nicht vorzuwerfen. Der Jugendobmann alleine steht oftmals auf verlorenem Posten. Er braucht hier Unterstützung der Trainerschaft. Wir werden daher in absehbarer Zukunft den beteiligten Vorständen ( aus drei Vereinen ) als Mannschaft gegenübertreten und unsere Vorstellungen / unser Konzept vorlegen. Ziel ist, mit den Vorständen zusammen Lösungen für die Zukunft zu finden. Man muss nur damit beginnen und nicht hoffen, dass schon alles wieder gut wird. Übrigens werde ich sie auch auf dieses Forum hier hinweisen, also reisst euch zusammen :)


    Also anakiny: Nicht locker lassen. Ist für einen guten Zweck.


    Es ist ja schonmal gut zu wissen, dass es diese Diskussionen auch in anderen Vereinen gibt.
    8)


    Steini: Es ist sicher richtig, wenn Ihr gemeinsam ein Konzept vorstellt. Ich würde sogar, wenn möglich, Tatsachen schaffen um die Skeptiker und Vereinsmeier eibnfach zu zwingen, sich damit zu beschäftigen.


    Bei uns sind wir noch nicht so weit. Der Widerstand des größten Vereins ist enorm. Hinzu kommt, dass einige Vereine nur einen Fußballzweig haben, andere wiederum eine ganze Palette von sportlichen Angeboten (Turnen, Handball etc.). Da geht es dann um Fördergelder, deren Verwendung bei reinen Fußballvereinigungen wie JFG's unklar ist.


    Dennoch: Es gibt bei uns eine klare Bewegung, die die Zusammenführung vorantreibt.


    Daher nochmal die Fragen an die Runde, die Erfahrungen mit solchen JFG's haben:


    - Wie läuft das finanziell? Wenn es einen kleinen Extrabetrag für die JFG gibt - was wird dann damit gemacht? Wer finanziert beispielsweise die beflockten Trainingsjacken? Wer bezahlt die Trainingsmaterialien, Passanträge, etc.? Die Vereine oder die JFG?
    - Welche Eigenständigkeit haben die Vereine noch?
    - Was passiert mit den 1. Mannschaften und den hochkommenden Jugendlichen der JFG?


    Und was Dirk sagt ist enorm wichtig. Die Identifikation bleibt bei Spielunionen auf der Strecke. Wenn aber eine übergeordnete JFG alle Jugendlichen unter einen Hut bringt, sehe ich das Problem nicht mehr, zumindest nicht bis zum Eintritt in den Erwachsenenfußball.

  • Unser Konzept sieht ja die Gründung einer JFG vor. Es ist sogar Bedingung ( aus diversen Gründen ). Ich berichte dann mal ab und zu, wie es läuft. Gerade auch was Anfangsschwierigkeiten im Rahmen der Regularien / des Finanziellen usw. betrifft. Vielleicht dienen dann unsere Erfahrungen und eventuelle Fehler bzw. "Kinderkrankheiten" anderen hier, wenn sie ähnliches vorhaben.


    Zitat

    Wer finanziert beispielsweise die beflockten Trainingsjacken?

    Was Beflockung angeht, haben wir aus der Trainerschaft für eine gebrauchte Beflockungsmaschine zusammen gelegt. Ist jetzt kein HighTech-Teil, aber erfüllt seinen Zweck. Ich mache die Woche vor Ostern wieder ein Trainingslager mit meinen und anderen interessierten Kindern. Und am Ende bekommt jedes teilnehmende Kind ein beflocktes T-Shirt mit Vereinsemblem und Namen. Ist mit dem Ding Ruck-Zuck gemacht. Ist nur eine Kleinigkeit, aber die Kinder sind Stolz wie Oskar. Ich glaube, es sind diese vielen Kleinigkeiten, die es am Ende ausmachen könnten, dass sie lange diesem Sport treu bleiben. Und wenn es nur dazu dient, dass sie später gern an diese Zeit zurück denken.

  • Unser Konzept sieht ja die Gründung einer JFG vor. Es ist sogar Bedingung ( aus diversen Gründen ). Ich berichte dann mal ab und zu, wie es läuft. Gerade auch was Anfangsschwierigkeiten im Rahmen der Regularien / des Finanziellen usw. betrifft.

    Ja, das wäre klasse. Vielen Dank.

  • Ein wesentlicher Baustein unseres Konzeptes beinhaltet die Betreuung der Betreuer/Trainer. Schwieriges da komplexes Feld. Ich denke, auch da werden wir Lehrgeld zahlen. No Risk no Fun.


    Aber wie ich finde ein oft vernachlässigter Faktor, der unmittelbar mit der Zukunft des Jugendfußballs verknüpft ist. Es scheint nicht mehr "In" zu sein, Verantwortung zu übernehmen. Ist jetzt auch Thema in der Zeitung hier gewesen. In dem kleinen Artikel wird dazu ermuntert, ein Amt zu übernehmen. Wenn man also über die Zukunft des Jugendfußballs diskutiert, sollte man dabei m.M.n. auch über Aspekte zur Steigerung der Attraktivität eines Kinder-/Jugendtrainerpostens nachdenken.