B-Juniorinnen haben keinen Bock

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  • Hallo,


    ich trainiere B und C-Mädels seit Jahren. Zur Zeit trainiere ich keine eigene Mannschaft, sondern bin zum Winter von meinem ersten Verein angesprochen worden, ob ich im Training helfen kann, da der C Trainer es hingeworfen hat. B und C trainieren dort zusammen. Ich bin damals gegangen, weil alles auf meinen Schultern lag, was Jugend anging und man mir dann noch ständig zusätzliche Probleme bereite, dadurch das die Abteilungsleiterin sich nicht durchsetzen kann. Irgendwann ging es dann nicht mehr.
    Jetzt hat sie die B und C selbst trainiert mit besagten C-Trainer.
    Ich habe jetzt vier Einheiten mit ihr gemacht und bin nur noch schockiert. Die C-Mädels sind völlig außer Rand und Band, stören nur das Training und beschimpfen und raufen sich ständig. Als erste Tat habe ich eingeführt, dass sie Schimpfwörter, wie Fick Dich doch, Du alte Missgeburt, usw. nicht mehr sagen dürfen und falls doch beim aufräumen helfen. Die B-Mädels sind teilweise nur auch so alt wie eine B-Jugend, die meisten sind eigentlich noch C, aber weil sie mit den anderen nichts mehr zu tun haben wollten, sind sie in die B aufgerückt oder waren schon direkt von der D in die B gewandert, weil es zu wenig Spielerinnen gab.
    Die Gruppe der B -Mädels hat absolut keinen Drive und machen so gut wie nicht mit. Total bocklos und ohne Ehrgeiz, ich kenne keine, die sich wirklich anstrengend Übungen gut zu machen. Trotz 3 Trainern geht es zu wie auf dem Bahnhof. Nun sollte ich die C-Mädels betreuen und stelle fest es sind nur 5 Mädels, der Rest spielt in der B, eine kommt nur wie sie Lust hat. Trotzdem hat sie die Mannschaft gemeldet. Die B-Mädels spielen 11 er Feld und sind nur insgesamt 12, von denen immer welche fehlen.
    Beim letzten Spiel waren es nur 10 und sie haben natürlich völlig unmotiviert begonnen und hoch verloren. 2 Leute sind wieder einfach nicht gekommen und haben nicht abgesagt. Ich sehe, nicht wie ich da Co-Trainer sein soll, es sind so viele Baustellen offen und das Training ist dermaßen anstrengend, dass ich am liebsten es ganz beleiben lassen würde. Das würde bedeuten, dass alles den Bach runtergeht, was ich einmal von null aufgebaut habe in 4 Jahren. Soll ich bis zum Sommer weitermachen oder es gleich hinschmeißen? Ich weiss ich nicht im Augenblick bin ich hin- und hergerissen.

  • Hallo,


    wollte mal rückmelden, wie es weiterging....die Mädels zeigten null Motivation weder im Spiel noch beim Training. Sie kamen zu spät oder gar nicht, die Diziplin nicht vorhanden. Konsequenzen? Ich habe mein Engagement zuerst auf einmal die Woche als Co runtergefahren, es ging im Training so weiter. Nachdem ich nicht da war wurde an diesem ersten Trainingstag das Training zwangsläufig vorzeitig abgebrochen. Die Spiele, die ich gesehen habe, zunehmend schlimmer. Das letzte Spiel für mich war das, was ich alleine betreute. Eine der schwierigsten Mädels ging zum widerholten Male vorzeitig aus dem Spiel, einige fehlten gar, drei kamen erst 30 min vor dem Spiel, so dass bereits vorher schon helle Aufregung herrschte. Damit beendete ich meine Trainertätigkeit, nachdem es in der Kabine so laut war, dass ich mich entgegen meiner Absicht nur mit Lautstärke durchsettzen konnte. Im Nachhinein gesehen, war das ganze von vornherein zum Scheitern verurteilt und es war mir eigentlich klar. Ich habe es dennoch probiert und bin froh, die Gewissheit zu haben, dass die Strukturen nicht geeignet sind, um vernünftige Arbeit zu leisten. Den Mädels kann man keinen Vorwurf machen, sie haben den Freiraum schamlos ausgenutzt, wie es Teenager tun. Ich kann jedem nur davon abraten als Co oder auch als TrainerIn anzufangen, wo die Struktur nicht stimmt. Es ist enorm wichtig, dass der Verein hinter einem steht und gerade im Jugenbereich ein klares Konzept vorliegt und nach festen Regeln gehandelt wird. Es ist den Jugendlichen nicht förderlich als Gutmensch ihnen alles nachzusehen, sie wollen geführt werden, das ist man ihnen schuldig, sonst gelingt es nicht.
    Bisher treffe ich entweder auf Trainer und Funktionäre, die auch im Jugendbereich nur den kurzfristigen Erfolg sehen und so den vermeintlich guten Spielerinnen alles durchgehen lassen (und auch den Eltern!) oder für die nur der Tabellenplatz zählt.
    Oder eben die Leutchen, die den Kopf in den Sand stecken und alles aussitzen. Bloss keinen Konflikt austragen!
    Das ist kein langjähriges, funktionierendes Jugenkonzept. Gibt es irgendwo Vereine, die das überhaupt draufhaben?
    ch habe GottseiDank noch die Kurve bekommen, bevor ich jegliche Motivation verlor, überhaupt noch was zu machen.
    Passt gut auf Eure Resourcen auf, es macht nicht immer Sinn weiterzumachen.
    :whistling:

  • Pippi
    Ich denke, du hast es richtig gemacht! Wenn der Spaß irgendwann ganz weg ist, dann sollte man seine private Freizeit besser mit anderen Dingen, die mehr Freude machen, verbringen.


    Vielleicht können dich meine (etwas ironischen) Beiträge beim Thema "Wie bekomme ich einen Ball konstruktiv aus der Abwehr" über die Geburtswehen einer Mädchen- oder Frauenfussballmannschaft etwas aufmuntern. Vermutlich entdeckst du, das du mit deinen Problemen als Trainerin im weiblichen Fussball nicht ganz allein dastehst.


    Aber vielleicht und das ist meine große Hoffnung, packt dich eines Tages der Mut und du krempelst die Arme noch einmal hoch. Denn, wenn man die Talsohle der emotionalen Niederschläge und Enttäuschungen einmal durchschritten und funktionierende Regeln gefunden hat, dann kann das Ganze sehr viel Spaß machen und der sportliche Erfolg kommt zwangsläufig.

  • Ja...vielen Dank für Deine Antwort.


    Mein Konflikt lag vor allem darin, dass ich ein sehr engagierter Mensch bin, aber in dieser Situation nicht die Spielregeln festlegen konnte, da man mich zwar geholt hat, um zu unterstützen, aber nur um das Training mit Übungen zu unterfüttern und einen Teil der Gruppe zu bespaßen. Auch für einige Spieltermine sollte ich aushelfen.
    Meine Kommentare wurden abgetan, mit den Worten" bei mir machen sie das nicht" und das obwohl jedes Training auch mit drei Trainern eine Katastrophe war.


    Um so schwerer für mich das mitzuerleben, da ich die weibliche Jugend in diesem Verein noch bis vor zwei Jahren trainiert habe und von einer auf 60 (!) Spielerinnen gebracht habe.


    Stand der Dinge heute: Man rät davon ab, in diesen Verein zu wechseln, weil er einen so schlechten Ruf hat. So etwas geht ja sehr schnell.


    Auch wenn es schwer viel, wieder los zu lassen...es war richtig zu gehen.


    Noch bin ich nicht soweit, wieder ein Team zu übernehmen, aber ich hoffe der Urlaub gibt mir wieder Kraft!

  • Hallo Pippi,


    Danke erstmal für deine Mail.


    Ich kann deinen Frust verstehen und denke auch dass es richtig war, hier einen vorläufigen Schlussstrich zu ziehen.
    Wenn es wirklich keinen Spaß mehr macht und die eigenen Ziele nicht erreichbar sind, sollte man aufhören.
    Das gleiche habe ich dann auch gemacht, ist mir schwer gefallen, aber es war für mich gut so. Es muss ja nicht für immer sein, denn Trainer werden immer gesucht, und es gibt vielfältige andere Möglichkeiten
    Sich im Mädchenfussball zu engagieren, im Verband , auch an Schulen werden häufig Trainer gesucht oder du hospitierst
    bei einem aus deiner Sicht richtig" guten Trainer " im eigenen oder Nachbarverein, den du vielleicht kennst, oder du nutzt diese Zeit und machst Trainerscheine( wenn dir noch welche fehlen ).


    Wenn der Mädchen- und Frauenfussball den Boom erfährt, den man sich nach der WM erhofft, dann fehlt zukünftig
    Überall Personal, sprich Trainer und Trainerinnen für motivierte und leistungsbereite Mädchen.
    Wie Franz B. zu sagen pflegte : " Schaun wir mal."


    Einen schönen Urlaub, nimm viel Abstand und fang mit neuem Schwung wieder an.


    Deutschland wird Weltmeister !!!! Ich drück die Daumen !!!!

  • Solange sie den Ball während des Spiels nicht einfach in die Hand nehmen kann das schon sein :D


    Sorry - aber DER musste sein ;) :thumbup:

    Wieso nach Meinung der Schiedsrichterin war das doch nicht verboten, sollte man also vielleicht häufiger mal machen :D

  • Sorry, wenn das Thema schon ein wenig abdriftet, möchte ich auch einen zum Besten geben.


    Eine weitere, von der Schiedsrichterin nicht geahndete Disziplin ist das beidarmige, offene Stoßen mit anschließender Bodenklatsche der Gegenspielerin (Spiel: Brasilien . /. Norwegen durch "Martha" vor dem 1 : 0). Schließlich wäre sie sonst nicht an den Ball gekommen und die Schiedsrichterin hatte schon unnötig lange auf das erste Tor gewartet!


    Interessant ist auch die Abseitsregelung. Danach ist nicht die Position beim Abspiel, sondern die Postion bei der Ballannahme maßgeblich fürs Abseits. Die haben ganz offensichtlich den Zeitpunkt der Abseitsbeurteilung und den Zeitpunkt des Abseitspfiffs durcheinander gebracht!


    Ferner greift eine Schiedsrichterin die Vorteilsauslegung erst dann, wenn die einzige noch stehende, ballführende Spielerin keine Anspielstation mehr findet, weil der Gegner schon alles, was in der Nähe war, umgehauen hat!


    Kein Foul und die Absicht den Ball zu spielen, ist auch dann gegeben, wenn man mit ausgestreckten Beinen in die Richtung springt, in die der Ball vermutet wird! Wenn die Gegnerin dann dazwischen sprintet, so ist das eben Pech!


    Desweiteren haben die Engländer ganz offensichtlich eine besondere Torwartschule, wo neben David "Flutschfinger" Seaman auch engliche Torfrauen soweit ausgebildet werden, das sie bei einem direkt auf sie zukommenden Schuß abtauchen und zum seitlichen Hechtsprung ansetzen. Es kann natürlich auch daran liegen, dass in den Trinkflaschen traditionell leckerer schottischer Wiskey ist und mit Zunahme der Spieldauer die klare Sicht zunehmend abnimmt?


    Und zum Schluß: Birgit Prinz kann nicht mehr spielen, weil sie sich nach ihrer Auswechselung beim gegenseitigen Abklatschen mit Trainerin und Auswechselspielerinnen sämtliche Finger gebrochen hat.

  • Hmmmm.


    Ich fürchte fast, dass der Versuch den Frauenfußball mit dem Vehikel WM2011 medial (und damit finanziell) kräftig anzuschieben ein Rohrkrepierer, wenn nicht sogar ein Schuss ins eigene Knie, wird. Evtl. sollten wir einen Frauen-Fußball-WM Thread anlegen um dererlei Dinge ausgiebig zu analysieren ....

  • ich habe lange nicht mehr so herzlich gelacht .... DANKE :D

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Liebe Frauenfussballversteher,


    Ich bin doch höchst erstaunt, dass auf so eine einfache, unmissverständliche und positive Aussage " Deutschland solle
    Weltmeister werde", solche "lustigen und ironische Kommentare folgen. Es ist doch immer wieder einfach, manche Mänschen
    mit ganz simplen Dingen zu erfreuen :).


    Deutschland wird Weltmeister!!!! Ich drück die Daumen!!!

  • Hallo Paul,


    können wir uns darauf einigen, das den deutschen Spielerinnen, dem Trainergespann und unserer Schiedsrichterin das Regelwerk wohl bekannt ist! Deshalb ist schon mal eine Grundvoraussetzung, wieder Weltmeister zu werden, gegeben!


    Wenn man nun als Erklärungsversuch, z.B. beim Handspiel im Strafraum als Ursache des ausgebliebenen Schiedsrichterpfiffs den kollektiven Schockzustand des Schiedsrichtergespanns ansetzt, (denn so offensichtlich hält niemand den Ball in die Hand) so wäre der Wahrheit doch genüge getan. Denn bei einem Schock bleibt einem ja die Luft weg, die man ja bekanntlich zum Pfeifen braucht! Damit würde bewiesen, das die Schiedsrichterin das Regelwerk kennt und in der Regel auch pfeift, aber eben nur in der Regel. Die aber war gerade ausgeblieben, weil das "Ei" genau in die Arme eine Spielerin sprang, die dachte, der Ball sei aus dem Tor zurück gesprungen und müsse nun zum Mittelkreis getragen werden.
    Auch der Versuch der Brasilianerin "Martha", sich einen Ball durch Schiebung anzueignen, geriet nur deshalb außer Kontrolle, weil sie das sonst nur Männern zugedachte Vergnügen, so lange fummeln zu dürfen, bis er drin ist, nacheifern wollte.


    Man kann auf unterschiedliche Art und Weise über den Vergleich zwischen männlichem und weiblichem Fussball diskutieren. Mal ist er ein Fluch, mal ein Segen! Ich finde, er hat eine eigene Perspektive verdient und man sieht, wie der Frauenfussball versucht sich freizuschwimmen. Das das unter den kritischen Blicken der Frauenfussballversteher nicht immer einfach ist, mag verständlich sein. Sich aber mit einer gehörigen Portion Humor selbst nicht ganz so ernst zu nehmen, zeigt doch, das man die Dinge ganz und gar unter Kontrolle hat. So ist mir also nicht bang darum, das der Frauenfussball seinen Weg beharrlich und erfolgreich weitergehen wird.
    Und seien wir doch mal ehrlich: ist es nicht weitaus interessanter den Frauenfussball zu beobachten, als diesen ständig lamentierenden, rotzenden, schauspielernden männlichen Egoisten bei der Verrichtung ihrer finanziell viel zu hoch eingestuften Leistungen, der sich seit Pele technisch kaum verbessert hat, gelangweilt zuzuschauen?

  • Damit würde bewiesen, das die Schiedsrichterin das Regelwerk kennt und in der Regel auch pfeift, aber eben nur in der Regel. Die aber war gerade ausgeblieben, weil das "Ei" genau in die Arme eine Spielerin sprang,


    :thumbup: Ich hätte mich als Mann das nicht schreiben trauen, wenngleich ich es auch sofort gedacht habe. Aber Gedanken sind Gott sei Dank ja frei ;)