Nachwuchsförderung - Beispiele + Konzepte

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    • Offizieller Beitrag

    Kölner Stadtanzeiger, 12.08.04

    „In Frankreich gibt es 500 Sportinternate landesweit, das Training findet während der Woche in der Schule statt, nur am Wochenende erscheint der Jungkicker in seinem Heimatverein, und er darf erst mit 15 Jahren zu einem Lizenzklub wechseln", erläutert der Talentexperte, „dieses Modell überzeugt, ist aber nur in einem zentralistischen System möglich. Bei uns hemmen die unterschiedlichen Schulsysteme der Bundesländer ein solches Vorgehen." Die sportbetonten Schulen in den neuen Bundesländern weisen nach seiner Ansicht den richtigen Weg, im Westen gäbe es nur vereinzelte Initiativen wie in Schalke oder in Köln und Leverkusen. „Flächendeckend können wir mit Frankreich derzeit nicht mithalten, qualitativ und quantitativ wird an den wenigen Schulen zudem sehr unterschiedlich gearbeitet", sagt Iraklis Metaxas.

    In den Niederlanden werde ebenfalls ein Konzept zentral umgesetzt, wie im übrigen auch die Trainingsinhalte. In diesem Punkt habe sich in Deutschland im übrigen Ähnliches durchgesetzt, auch wenn es länderspezifisch immer noch Schwerpunkte gäbe. „In den Niederlanden steht der Aspekt der Kreativität und Spielfreude beim Üben im Vordergrund, in Frankreich baut man auf das Wiederholen von Technikformen", so Iraklis Metaxas, der in Velen aber besonders von einer Demonstration eines belgischen Projektes angetan war.

    Zwei Mitarbeiter der Universität Brüssel entwickelten dort eine Software, die jedem Verein ermöglicht, in allen Bereichen sofort zu überprüfen, ob gut oder schlecht gearbeitet werde. Dazu habe die hohe Objektivität der Daten ihn sehr beeindruckt. „Qualitätssicherung in der Talentförderung gibt es in dieser Form bei uns nicht", findet der Stützpunktkoordinator, der für die Erkenntnisse der Tagung beim DFB werben will.

    SOFTWARE? Welche Software?

    • Offizieller Beitrag

    Auschnitt DFB.de, den gesamten Teaxt gibt es hier: Talentförderung DFB

    Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis siebzehn Jahren dürfen sich angesprochen fühlen. Auf die enorme Zahl von 390 Stützpunkte kommt man, weil eine größtmögliche Flächendeckung erreicht werden soll. Bei bundesweit rund 27000 Vereinen entspricht das durchschnittlich etwa 70 Vereine pro Stützpunkt. Damit ist ein engmaschiges Netz geknüpft, das eine kompakte Sichtung ermöglicht. „Jedes Talent soll überall die gleiche Chance haben, gesichtet und gefördert zu werden“, sagt Gerhard Mayer-Vorfelder. Etwa 22.000 Jugendliche werden jährlich von der Sonderförderung profitieren. Um sie werden sich rund 1.200 lizenzierte Trainer kümmern. "Mit dem Talentförderprogramm möchte der DFB talentierte Spieler durch ein qualitativ hochwertiges Training sowie fachlich geschulte Trainer frühzeitig sichten und ausbilden. Gerade D-Junioren lernen anspruchsvolle Techniken besonders schnell", sagt DFB-Jugendkoordinator Michael Skibbe.

    Wer kennt sich aus? Wie ist die Arbeit der Stützpunkte?

  • Ich denke die Nachwuchsförderung ist in Deutschland das kleinere Problem. Denn bis zu einem gewissen Alter halten wir international durchaus mit. Wenn die Spieler dann aus der Jugend kommen beginnt das eigentliche Problem. Sie versauern in irgendwelchen unteren Ligen. Ich bin davon überzeugt, dass wenn die vor allem im männlichen Bereich aus der Jugend kommenden Spieler mehr gefordert werden und dadurch mehr bringen müssten, wäre bestimmt das eine oder auch andere Talent dabei. Die aber sitzen jetzt irgendwo auf der Tribüne oder spielen in einer Regionalliga. Bei uns funktioniert das mit dem Stützpunkttraining sehr oft mit Beziehungen, zumindest was ich so mit bekam. Der Heimtrainer meldet ein Kind an, ein Trainer des Verbandes schaut ihn sich an und entscheidet. Die Gefahr dabei ist leider oft zu menschlich. Der oder die Spielerin hat keinen seh guten Tag oder macht aus irgendwelchen Gründen keinen sehr guten Eindruck und fällt durch. Vielleicht auch schon wegen des falschen Vereins, oder weil der Trainer ein anderes Kind auf der gleichen Position besser kennt oder den Verein des Kindes. Es menschelt halt. Dies wird es immer geben. Mir persönlich gefällt der Weg des FC Bayern. Die haben kleinere Partnervereine die sie unterstützen und ihnen mit Rat beistehen. Dies scheint nach Aussage von Trainern solch kleiner Vereine mit denen ich auf Turnieren gesprochen habe auch gut zu klappen.

    Edgar Dietzen
    Personaltrainer

    • Offizieller Beitrag

    Dieses Thema mischt sich jetzt ein bißchen. Unter "Profifußball auch in Dörfern " sind hierzu ein andere Meinungen vertreten.

    border "Herzlich Willkommen"

    "....Bei uns funktioniert das mit dem Stützpunkttraining sehr oft mit Beziehungen" - das kenn ich auch so, hat aber mit Talentförderungen nichts zu tun.

    Wenn ich jedoch höre, dass es in Frankreich ca. 500 Internate(!) gibt und in Deutschland 390 Stützpunkte, ist der Unterschied gewaltig. Das System der Bayern habe ich nicht ganz verstanden. Betreuen die Partnervereine die talentierten Kinder und Jugendlichen aus bestimmten Bezirken und werden dafür vom FCB unterstützt?



  • Hallo Uwe,

    ich zitiere kurz:

    "....Bei uns funktioniert das mit dem Stützpunkttraining sehr oft mit Beziehungen" - das kenn ich auch so, hat aber mit Talentförderungen nichts zu tun.

    Doch Uwe es hat damit zu tun, da es einen kausalen Zuzammenhang gibt. Wird ein Talent nicht beim Stützpunktraining berücksichtigt, geht das Talent oft verloren. Grund dafür ist die fehlende Förderung. Denn die Trainer der Stützpunkte erkennen und fördern die einzelnen Spieler bzw. geben ihnen Tipps und Ratschläge bezüglich Vereinswechsel, zusätzlicher Trainings u.v.m.

    Denn nicht alle Vereinstrainer sind in der Lage und bereit einen Spieler/Spielerin entsprechend ihrem Leistungsstand zu fördern. Wie viele Trainer versuchen einen außergewöhnlich guten Spieler in einem kleinen Verein zu halten, obwohl das Talent in einem besseren Verein sich erheblich besser entwickeln würde ?

    www.bcefferen.mx35.de

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

    • Offizieller Beitrag

    "....Denn nicht alle Vereinstrainer sind in der Lage und bereit einen Spieler/Spielerin entsprechend ihrem Leistungsstand zu fördern. Wie viele Trainer versuchen einen außergewöhnlich guten Spieler in einem kleinen Verein zu halten, obwohl das Talent in einem besseren Verein sich erheblich besser entwickeln würde ? ....."

    ...man muss auch abgeben können. Irgenwann kommt die Zeit, wo man wirkliche Talente nicht mehr halten kann. Ob die Förderung dieser Talente bei den "großen" Vereinen dann so gut ist, die Probleme hatten wir hier schon.

  • Du hast recht !

    Großer Verein heißt noch lange nicht gute, persönliche Förderung der Talente. ;)

    Wie du aus meinem nachfolgenden Zitat entnehmen kannst hatte ich nie großer Verein, sondern folgendes geschrieben:

    "Wie viele Trainer versuchen einen außergewöhnlich guten Spieler in einem kleinen Verein zu halten, obwohl das Talent in einem besseren Verein sich erheblich besser entwickeln würde ? "

    www.bcefferen.mx35.de

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Ich habe leider nicht so oft Zeit, deshalb antorte ich erst jetzt auf die Frage betreff Partnerverein FCB. So weit ich informiert bin funktioniert das ganze so, dass der FCB sein Konzept dem Verein zur Verfügung stellt und Trainer des FCB als Ansprchpartner zur Verfügung steht und mit Rat und Tat weiter hilft. Dann parken sie anscheinend talentierte Spieler aus der näheren Umgebung des Partnervereins bei diesem, anstatt ihn gleich nach München zu holen. Derzeit haben sie glaube ich 12 Partnervereine im bayrischen und angrenzenten Raum. Ich selbst habe mit Trainern aus Memmingen und Ulm gesprochen. In wie weit dies so ist, weiß ich allerdings nicht genau.

    Edgar Dietzen
    Personaltrainer

  • Zitat:


    border schrieb am 14.08.2006 22:21
    Ich habe leider nicht so oft Zeit, deshalb antorte ich erst jetzt auf die Frage betreff Partnerverein FCB. So weit ich informiert bin funktioniert das ganze so, dass der FCB sein Konzept dem Verein zur Verfügung stellt und Trainer des FCB als Ansprchpartner zur Verfügung steht und mit Rat und Tat weiter hilft. Dann parken sie anscheinend talentierte Spieler aus der näheren Umgebung des Partnervereins bei diesem, anstatt ihn gleich nach München zu holen. Derzeit haben sie glaube ich 12 Partnervereine im bayrischen und angrenzenten Raum. Ich selbst habe mit Trainern aus Memmingen und Ulm gesprochen. In wie weit dies so ist, weiß ich allerdings nicht genau.




    Ein paar Informationen zum Konzept des FC Bayern findet man in dem Buch Fussballtraining Spezcal 3 "Kreativ offensiv Fußball spielen". Udo Basimir, der Autor, ist hauptamtlich für die Betreuung der Partnervereine zuständig.

    Unter www.scf-fussballjunioren.de/ findet man in dem Bereich News und Presse auch einiges über das Konzept und wie es im Partnerverein umgesetzt wird.
    Ich habe lange im Landkreis FFB gelebt und hatte bei einem Verwandschaftsbesuch dort die Möglichkeit am Wochenende ein paar Jugendspiele des SC FFB zu sehen. Von der C und B Jugend war ich sehr beeindruckt. Enttäuscht wurde ich von der F und E Jugend (nach meinem subjektive Spieleindruck bin ich der Meinung , dass die mit dem Hintergrund FC Bayern Partnerschaft in diesen Jahrgängen die Kinder nicht gut ausbilden)