Meine Mannschaft zerbricht immer mehr

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  • Hallo zusammen.


    Ich habe ein riesen Problem, was meine Mannschaft betrifft und ich hoffe, dass mir hier jemand helfen kann.


    Vor 4 Jahren haben wir eine Damenmannschaft gegründet und haben im Alter von 16 Jahren das erste Mal einen Ball am Fuß gehabt.
    Da wir gegen Mannschaften spielten, die bereits seit über 15 Jahren zusammen spielen und einen Trainer hatten, der sich mehr für den Alkohol interessierte, haben wir 2 1/2 lange Jahre lang wirklich alles verloren. Dabei ging es meistens nicht um humane Niederlagen, sondern u Ergebnise 13:0 , 16:0 oder auch einmal ein 21:0
    Aber es war uns egal. Ganz nach dem Motto: Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. spielten wir als ein Team und wurden für unseren Charakter von vielen anderen Vereinen gelobt.
    Vor 1 Jahr wechselten wir den Trainer und bereits nach 2 Spielen gewannen wir das erste Mal.
    Und auch in dieser Saison stehen wir nicht mehr ganz unten. Die Erfolge und Verbesserungen sind nicht nur in den Ergebnissen bemerkbar. Unsere Gegner haben Respekt, ja teilweise sogar Angst vor uns, und wir haben schon etliche Spiele gehabt bei denen wir die Favoriten waren und das gesamte Spiel gemacht haben.


    Eigentlich sollten wir stolz sein, aber uns fehlt zunehmend das Selbstvertrauen. Wenn wir durch einen doofen Fehler ein Tor kassieren, schalten wir einfach ab. Wir hören auf zu spielen, auch wenn wir zuvor das ganze Spiel in der Hand hatten. Sobald wir ein Tor kassieren sitzt in unseren Köpfen der Gedanke "Wir haben verloren, es bringt jetzt eh nichts mehr" fest und wir vergeben die Führung, lassen uns regelrecht niederschiesen und verlieren an Motivation.


    Die Mannschaft hat lange genug gekämpft, Höhen und Tiefen erlebt, zahlreiche Niederlagen eingesteckt und hatte dennoch den Mut immer wieder anzutreten, immer wieder den Weg nach vorn zu suchen und nicht aufzugeben.
    Doch diese Mentalität fehlt uns jetzt. Ausgerechnet die Spielerinnen, die schon seit längerem dabei sind, fangen nun an ernsthaft ans Aufhören zu denken.
    Das traurige ist, dass wir nach allem was wir zusammen durchgemacht haben nun kein Team mehr sind.
    Ich organisiere Partys, Essen und sonstige Aktionen, aber leider sagen immer die gleichen Leute ab und zwar genau die, die bis dato Führungsspieler waren.


    Ich weiß einfach nicht mhr, was ich machen soll. Die jüngeren Spielerinnen sind bei allem dabei und wir haben unseren Spaß aber die älteren grenzen sich aus.


    Wie kann ich es schaffen die Mentalität meiner Mannschaft zu ändern?
    Dass wir wieder mehr zusammenhalten, sich gegenseitig wieder zu vertrauen, wieder als Team auftreten und diese ständige Angst vor einer Niederlage endlich ablegen?

    Ich bin euch für jede hilfreiche Antwort mehr als dankbar!
    Es ist meine Mansnchaft und ich will nicht tatenlos ansehen, wie sie kaputt geht.


    Liebe Grüße

  • hallo hahni,


    eine nicht ganz so hilfreiche antwort ist 'so ist fußball' ;)


    nun aber mal im ernst. empfindet das eure ganze mannschaft so, oder nur du, bzw nur ein teil der mannschaft? habt ihr mannschaftsintern schon einmal darüber geredet? eigentlich erfüllt ihr ja nach dem geschriebenen alle voraussetzungen um ein gutes team zu sein.
    wie ist denn die altersstruktur in eurer truppe?
    ein gedanke wäre, sich unter umständen noch ein paar neue spielerinnen in den verein zu holen, manchmal reicht soetwas um 'verhärtete strukturen' etwas aufzulockern, oder auch den konkurenzkampf etwas anzufachen.
    prinzipiell ist es aber recht normal, das sich mannschaftsmitglieder teilweise zurückziehen, weil es mögliche andere schwerpunkte im leben gibt. wichtig ist nur, das andere dazustoßen um die lücke aufzufüllen.


    der schnellste lösungsansatz ist aber in meinen augen innerhalb der mannschaft darüber zu sprechen und zu analysieren, warum die stimmung und die motivation kippt.


    gruß

  • Ich glaube, das ist eines der größten Probleme in einer nicht leistungsbezogenen Mannschaft - das sich aneinander gewöhnen. Gewohnheit ist ein Trampeltier, läuft vorwärts, rückwärts,nach links oder rechts und weiß nicht, was es vor zwei Sekunden gemacht.hat. Eine Litargie, die mir bekannt ist. Ein Vorschlag - ich habe mir es auf die Fahne geschrieben - gewöhne dich nicht an die Mannschaft und umgekehrt. Sorge ständig für Überraschungen, sei witzig und spontan, auch wenn es oft schwer fällt. Läuft es gut, bekommen viele Situationen einen gewissen Selbstlauf.Hackt es mal mit der Motivation bist du besonders gefordert. Es gibt viele kleine Dinge, den Spielern ein müdes Lächeln abzuringen. Z.B., bei Derbys habe ich mir die Zeit genommen die Trikots wie bei den Profis in der Kabine zu präsentieren, mit einem Red Bull - verleit Flügel. Oder verschiedene Zettel an den Kleiderhaken gehangen - Frage und Antwort ( Was ist Fußball? Kampfgeist, Jetzt erst Recht, Entschlossenheit, Siegeswillen,Leidenschaft ). Bei einer litargischen ersten Halbzeit einen Böller vor der Kabine zünden. Haben sie das nötige Ego stelle dich an die Kabienentür und halte Ihnen einen Spiegel vor das Gesicht, mit der Frage:" Habe ich alles gegeben?". Was mir eher Sorgen macht ist eine zwei Generationsmannschaft - Güppchenbildung, wie man es oft im Nachwuchs findet. Unternimm einiges mit Partner, um mehr Zugehörigkeit und Bindung in der Mannschaft zu schaffen. Vordere für Veranstaltungen eine Anzahlung, um eine zusätzlichen Anreiz zu schaffen. Desweiteren, ändere mal das Training. Ob du mit den Spielern in den Wald gehst Bäume anschreien, oder als Gastteam bei einem anderen Verein mittrainierst, das muß nicht einmal Fußball sein, sind solche kleinen Dinge bzw. Überraschungen. Dir wird bestimmt auch so einiges einfallen.

  • hahni
    Ich schreibe jetzt Dir, was ich machen würde. Es ist keine Pauschalempfehlung, keine Vorgabe.


    Probleme
    - Leistungsträgerinnen verlieren aus unbekannten Gründen, die Motivation.
    - Mannschaft gibt zu früh bei Spiele auf, wenns mal schief läuft.


    Fazit: Es handelt sich vermehrt um psychologische Problemen. Da stelle ich jetzt Dir mal ein paar Fragen, die Du evtl. antworten solltest, damit wir die psychologische Aspekte deiner Spielerinnen kennen, denn darüber hast Du wenig geschrieben:


    1) Kann es sein, dass Ihr Spielerinnen habt, die verschieden gut spielen können und die bessere Spielerinnen Ihre Leistung den mittelmässigen und/ oder schwächeren anpassen?
    2) Sind Spielerinnen im Verlauf eines Spiels und in der Art zu reden, eher pessimistisch, ängstlich und vermehrt unsicher?
    3) Hast Du Spieler die trotz allem noch Selbstsicherheit zeigen und Führungspotential haben?
    4) Leider deine Spieler unter sozialer Faulheit? Denken diese zB. Sachen wie; "Warum soll ich mehr leisten als Mitspielerin?" oder "Meine Mitspielerin gibt genug Leistung, somit muss ich nicht 100% geben!" oder "Mein Einsatz wird mit soviele Spielerinnen sowieso nicht gesehen und geschätzt." Gibts Spielerinnen die sich so benehmen und solche Sätze sogar schon offen kommuniziert haben?
    5) Habt Ihr als Team, klare und Messbare Ziele vor Augen? Haben einzelne Spielerinnen ebenfalls Ziele vor Augen?
    6) Haben gewisse Spielerinnen, private Probleme?
    7) Seid Ihr in einer Formkrise? Symptome: Abnahme von Kreativität, Risikobereitschaft, Spielfreude, Konzentration, Selbstvertrauen!
    Zunahme von Begrenztes Denken, Sicherheitsdenken (durch Angst), Selbstbezogenheit.
    8) Sind Unzufriedenheiten wegen Trainingsmonotonie oder auch Rollenänderungen einzelner Spielerinnen vorhanden?
    9) Scheinen die Spielerinnen psychisch gesättigt resp. haben Sie es nun bereits gesehen und haben einfach keine Lust mehr?
    10) Sind deine Spielerinnen überfodert? zB. Zu viel Arbeit in Schule, Arbeitsplatz oder Familie usw
    11) Seid Ihr Uebertrainiert? Sympotme: Abnahme der Leistungsfähigkeit, Motivationsverluste, Unlust, Bedürfnis nach Ruhe.


    Hoffe, dass wir Dir am Schluss wirklich helfen können. Wenn Du meine Fragen antworten kannst, wird das Ganze natürlich einfacher. Falls ich diese Antworten über mein Team nicht antworten könnte, würde ich zunechst, Einzelgespräche führen um mehr zu wissen. Insbesondere sind Gespräche mit Führungsspielerinnen wichtig.


    Grüsse
    TRPietro

  • Schon mal vielen Dank, dass hr euch mit meinem Problem beschäftigt.



    TRPietro


    Dein Fazit ist vollkommen richtig, die Frage ist nur wie wir die Einstellung ändern können, um das Problem zu beheben.


    Nun zu deinen Fragen:


    1. Es gibt definitiv einen großen Leistungunterschied in der Mannschaft. Wir haben sowohl Spielerinnen, die seit 5 Jahren durchgängig trainiert haben, als auch Spielerinnen die erst seit einem Jahr oder auch seit erst wenigen Wochen dabei sind. Ich bin mir sicher, dass die Spielerinnen im einzelnen ihre Leistung verbessern könnten, wenn sie in eine fremde Mannschaft kommen würden, aber aich auch mit deutlich erfolgreiceren Mannschaften messen könnten. Denn im einzelnen sind wir nicht schlecht. Dennoch ist es genau andersrum, als in deiner Frage gestellt. Die stärkeren ziehen die schwächeren mit, dennoch ist ein Unterschied zu erkennen, wer wie lange spielt und wieviele Erfahrungen gesammelt hat.


    2. Es gibt mehrere Spielerinnen, die ängstlich und verunsichert werden, wenn sie merken, dass es nicht so läuft wie es sollte. zB wenn wir das komplette Spiel machen, dabei aber das Tor nicht machen und der Gegner durch einen Glückstreffer in Führung geht. Unser ehemaliger Libero ist dafür das beste Beispiel. Ihre größte Angst ist es, allein hinten zu stehen, einen Fehler zu machen, dadurch gnadenlos von den Gegnern abgeschossen zu werden und eine weitere hohe Niederlage auf dem Konto zu haben. Ihre Angst steigert sich so sehr, dass sie des öfteren Bauchschmerzen durch ihre Verkrampfung bekommt und am liebsten mit 10 Mann um den 16er verteidigen würde. Daraus folgt dann, dass sie im Spiel die 6er soweit zurück zieht, dass sich zwischen Offensiv und Defensiv eine Lücke öffnet, in die die Gegner laufen und durch die vielen Freiräume das Spiel in die Hand nehmen können.


    3. Führungsspieler gibt es nach wie vor, allerdings geht auch bei diesen das Selbstvertrauen zurück und man merkt, dass sie dadurch nicht das Spiel machen, dass sie eigentlich könnten.


    4. Es ist in der Tat vorgekommen, dass eine Führungsspielerin(!) in der zweiten Halbzeit lautstark zu mir sagte "Wieso soll ich laufen? Die anderen machen doch auch nichts!"
    Allerdings war das bei dem Spiel, das wir 13:0 verloren haben(das einzige Spiel in dieser Saison, bei der wir kein Tor geschossen und mehr als 4 Tor bekommen haben). Dadurch würde ich diese Aussage als reine Frust interpretieren, denn niemand in der Mannschaft hat daran gedacht, dass es noch einmal vorkommen wird, sich so abschießen lassen zu müssen. Ansonsten gibt es bei keinem einen solchen Gedanken. Natürlich kommt es mal vor, dass jemand lauf-faul ist, aber dann nicht um die anderen mehr laufen zu lassen, sondern wegen einer schlechten Tagesform.


    5.Die Ziele wurden von den Trainern immer klar definiert: Wir wollen nicht letzter in der Tabelle sein, wir wollen zeigen, was wir können, wir wollen uns Respekt verschaffen, wir wollen unseren Spaß am Fußball durch unsere Leistung zeigen.
    Diese Ziele werden der Mannschaft oft genug mitgeteilt und die Mannschaft an sich hat sie verinnerlicht, aber verschiedene einzelne Spielerinnen haben sich selbst kein Ziel vor Augen gestellt.


    6. Zwar gibt es eine Spielerinn die private Probleme hat, allerdings gehört sie nicht zu denen, die schnell aufgeben, unmotiviert oder ängstlich sind. Ganz im Gegenteil, sie ist im Training und bei den Spielen dabei, bringt ihre Leistung und redet auch bis zu einem bestimmten Punkt über dieses Problem.
    Dagegen haben die Spielerinnen, die momentan unzufrieden/unotiviert sind, keinerlei Probleme, was aber auffällig ist, dass es nur Spielerinnen sind, die von Anfang an dabei waren. Was sich wiederum daraus erklären lässt, dass die Enttäuschung und der Frust über zu viele, zu sinnlose zu unverdiente Niederlagen einfach zu groß ist.(Die Mannschaft hat einfach zu lange verloren)


    7. Von einer Formkrise würde ich nicht sprechen. Die Mannschaft hat ein großes Sicherheitsdenken(Möglichst viele hinten reinstellen, damit keiner ein Tor schießen kann), aber das ist durch die hohen Niederlagen und nicht durch eine Formkrise entstanden. Und im Gegensatz zu den letzten Saisons hat es sich sehr verbessert und tritt nur noch dann ein, wenn die Mannschaft sich aufgibt(weil der Wille fehlt) oder kurzzeitig die Konzentration verloren geht.
    Vor 3 Wochen haben wir zB 70 Minuten lang gegen den Tabellenzweiten unser bestes Spiel gemacht und verlieren dann 1:4 gegen einen (wenn nicht sogar den) schwächsten Gegner, obwohl wir der klare Favorit waren.


    8. Erst kürlzlich habe ich in der Mannschft eine anonyme Umfrage gemacht. Es gab niemanden, der das Training kritisiert hat oder es zu eintönig findet. Allerdings gab es eine Rollenveränderung. Unser ehemaliger Libero hat zur Sommerpause sein Amt als Kapitän auf eigenen Wunsch hin abgelegt...und damit auch die Mannschaft. Als sie nun krankheitsbedingt darum bat, nicht länger als 15 Minuten zu spielen, mussten wir einen anderen Libero aufstellen und es hat mindestens genauso gut fuktioniert ( der neue Libero hat die zwei 6er nicht zurückgezogen, sodass im Mittelfeld keine Lücke entstehen konnte. Als man dem alten Libero nun die Fehler sachlich und ohne böse Absicht aufgezeigt hat (wir ginngegn bis dato noch davon aus, dass sie weiterhin als Libero fungiert), ging sie wütend und enttäuscht vom Platz. Seitdem ist sie zwar wieder im Training und auch in den Spielen dabei, aber sie interessiert sich nicht für die Mannschaft und hat meinem Gefühl zufolge auch DEUTLICH an Motivation, Ehrgeiz und Lust verloren und kommt aus Gewohnheit ins Training und weil sie zugesichert hatte, die gesamte Saison zu spielen.


    9. Auch das wurde schon einmal diskutiert und die gesamte Mannschaft bestätigte unsere Meinung. Die Mannschaft hat nicht an Lust verloren, weil sie genügend Spiele gespielt haben, aber einzelne Spielerinnen verlieren an Lust, weil sie keine Verbesserung sehen, obwohl diese deutlich erkennbar ist(Zur Info in unserer 1.Hinrunde hatten wir ein Torverältnis von 0:93, jetzt haben wir eins von 11:38). Aber wenn der Druck von außen zu hoch ist ("Und wie hoch habt ihr diesmal verloren?" "Wieso gewinnt ihr denn nicht, letzte Saison hats doch auch geklappt!"), ist in den Köpfen nur noch ein Gedanke: Wir müssen gewinnen, anstatt zu sagen spielen wir unser Spiel und machen das beste daraus.


    10. Bis jetzt war es noch nie der Fall. Jeder Spieler hat die Möglichkeit zu sagen "Ich hab heute keine Lust" oder "Ich hab zuviel zu tun" und mal ein Training auzusetzen. Dafür hat jeder Verständnis. Aber es ist nicht der Fall. Klar ist icht jeder in jedem Training, aber das sind dann keine Ich-bin-überfordert- Aussagen, sondern Geburtstage etc.


    11. Nein, das denke ich nicht. Das Training ist zwar sehr bedacht und den Fehlern /Schwächen angepasst, aber dennoch nicht zu anstrengend. Zudem haben wir immer wieder ein Spielfreies Wochenende oder haben auch schon verschiedene Aktivitäten anstatt dem Training unternommen. Die meisten freuen sich auch aufs Training 2mal die Woche und wem es zuviel ist, der kann auch für sich entschieden, dass er nur einmal ind er Woche komt, dann aber 100 %ig dabei ist.



    Die Gespräche mit den Führungsspielern oder der ganzen Mannschaft haben wir schon öfter durchgeführt, hatten aber dann immer nur kurzfristig eine Besserung. Einzelgespräche sind zwar eine gute Idee und warenn schon lange von seitens der Trainer erwwünscht, waren aber leider bisher nie durchführbar.


    Ich hoffe ich habe dir alle Fragen so beantwortet, dass du damit etwas anfangen und uns natürlich helfen kannst.

  • hahni,


    es kommt auch ein Stück weit darauf an


    -was dein Ziel ist


    und auch


    -was deine Einstellung ist.


    Du scheinst die Messlatte sehr hoch zu hängen. Nimm dir sinnbildlich mal eine Stehleiter, krabbel sie hoch...und hol die Latte wieder auf Augenhöhe, ...besser auf Bauchnabelhöhe zurück. So kommt mir das jedenfalls als neutraler Leser vor.


    Du hast -so habe ich es verstanden- neben Altersunterschieden....auch Leistungsunterschiede in der Mannschaft, ..die nicht unerheblich sind. Ihr spielt im Breitensport, also um nicht viel.


    Deine Einstellung passt vermutlich nicht zu Einstellungen einiger Spielerinnen. Damenmannschaft bedeutet für mich, ....einige haben keinen Freund, einige sind in der Lehre, andere gehen studieren, noch andere denken ans heiraten und nebenbei denken die meisten, ...gehen sie zum Fußball ...und ganz wenige denken....an die anderen Dinge nicht und dafür mehr -wie du- an den Fußball. Die sind jetzt in einem anderen Lebensabschnitt als vor 4 Jahren....so ist Fußball, wie ein Vorredner es schon sagte.


    Da ihr ein Breitensportteam seid, ...ist das doch völlig legitim.


    Du hast auch nicht die Möglichkeit -lese ich so heraus- hier einige in ein anderes leistungsschwächeres Team zu "stecken".


    Entsprechend bleibt dir doch nur zwei Möglichkeiten, wenn man es mal nüchtern und auf den Nenner gebracht benennt:


    1. Es bleibt wie es ist, ..du bist irgendwo enttäuscht...machst und tust...aber es ändert sich nichts


    2. Du änderst deine Ziele nach unten....bist lockerer....ihr habt trotzdem euren Spass und fertig. Und vielleicht, ...gaaanz vielleicht änderst du so auch die Stimmung im Team!!!


    Deine Erwartungen...wird Einigen bekannt sein und gerade deshalb könnte es sein, dass sie diesem Druck nicht standhalten. Ein Grund mehr, deine Messlatte runter zu schrauben.


    Ferner noch der Gedanke, ....sie zu bestärken, Fehler machen zu dürfen. Das aber nicht nur sagen, sondern auch leben, sprich....dann verliert ihr halt mal ein Spiel, ..na und...kräht da morgen einer nach? Und wenn es garnicht anders geht, ...dann biete deiner Innenverteidigerin die 6 an, ...dann spielt sie vielleicht noch besser, weil sie weiss, dass sie noch andere hinter sich hat und trotzdem spielt sie in der Defenisive mit Möglichkeit auf die Offensive... Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Ergänzend zu den von Andre genannten 2 Möglichkeiten, wäre u.a. noch eine 3. Möglichkeit erwähnenswert, wenn Du nichts bessern kannst und weiter unzufrieden bist:



    Du wechselst das Team in Richtung einer leistungsorientierteren Mannschaft.

  • @ Andre


    Ich glaube du hast mich falsch verstanden, oder ich hab mich falsch ausgedrückt.


    Eigentlich sollte die gesamte Mannschaft total entspannt sein.
    Weder der Verein, noch unser Trainer, noch die Abteilungsleitung machen uns Druck. Aber wir selbst machen ihn uns, weil wir uns selbst fragen, warum es nicht voran geht und weil wir auf die Außenstehenden hören und uns runter zeihen lassen.


    Wie gesagt es ist eine deutliche Verbesserung erkennbar nur erkennen es einzelne Spielerinnen nicht.
    Unser Trainer tut alles, um uns diese Verbesserung zu verdeutlichen und dennoch ist in der Mannschaft das Gefühl wir würden uns im Kreis drehen.


    Ich erwarte nicht, dass wir jedes Spiel gewinnen, es ist noch nicht einmal wichtig besonders viele Spiele zu gewinnen. Aber 1 oder 2 sehe ich nicht als zu viel erwartet.
    Wir haben im letzte Spiel 1:4 verloren und der gegnerische Trainer kam her und sagte: "Wie könnt ihr das Spiel denn nur verlieren? Ihr habt 70 Minuten das Spiel in der Hand gehabt und wir hatten nicht die geringste Chance!"
    Natürlich kann es mal vorkommen, dass die Leistungsstätkere Mannschaft verliert, aber bei uns ist es jedes Mal so.
    Und das nicht weil wir schlecht sind, sondern weil wir uns schon als Verlierer abgeschreiben haben bevor das Spiel überhaupt beginnt.


    Das man Spiele verlieren kann und darf und das man auch nicht nur einen sondern auch mehrere Fehler machen darf, ist ganz meine Meinung.
    Nur wenn du mal einen Fehler machst und dann eben mal ein Spiel verlierst, fällt es dir deutlich leichter, wenn du dich bei anderen Spielen wieder aufbauen kannst und deine stärke beweisen kannst.
    Und auch wenn wir eine gute Leistung hinlegen, dann reicht es dennoch nicht das Selbstvertrauen wieder aufzubauen.


    Und genau das macht unsere Mannschaft kaputt, wir sehen uns von vornherein als Verlierer, weil wir es zu oft erlebt haben und diesen Gedanken möchte ich aus den Köpfen bekommen.


    Ich habe kein problem damit zu verlieren. Und wenn wir 20Niederlagen einstecken müssen, bis wir kapieren, dass auch wir gewinnen können, dass wir kämpfen müssen und nicht die Verlierer sind, dann wäre es ok.
    Aber das ist meine Meinung. Die Meinung mehrerer Spieler ist "wenn wir nicht gewinnen, dann haben wir uns auch nicht verbessert. Deshalb werden wir immer die Verlierer bleiben"

  • Vermeide Wunschdenken! Provagiere immer z.B. ein gewonnen Zweikampf oder Laufduell (auch nach dem Spiel)! Wenn - du - nicht damit beginnst, wird es keiner in der Mannschaft. Schraubt einfach eure Anforderungen,gerade im Kleindenken, zurück.


  • 1. Es gibt definitiv einen großen Leistungunterschied in der Mannschaft. Dennoch ist es genau andersrum, als in deiner Frage gestellt. Die stärkeren ziehen die schwächeren mit, dennoch ist ein Unterschied zu erkennen, wer wie lange spielt und wieviele Erfahrungen gesammelt hat.


    Ja, dies ist vermutlich auch nicht das grösste Problem. In der Regel gibts den sogenannten "Zug in der Mitte", dass verursacht, dass schwächere sich anpassen und besser werden und die bessern nicht mehr wirklich vorwärts machen können, resp. stehen bleiben.



    2. Es gibt mehrere Spielerinnen, die ängstlich und verunsichert werden, wenn sie merken, dass es nicht so läuft wie es sollte. zB wenn wir das komplette Spiel machen, dabei aber das Tor nicht machen und der Gegner durch einen Glückstreffer in Führung geht. Unser ehemaliger Libero ist dafür das beste Beispiel. Ihre größte Angst ist es, allein hinten zu stehen, einen Fehler zu machen. Ihre Angst steigert sich so sehr, dass sie des öfteren Bauchschmerzen durch ihre Verkrampfung bekommt und am liebsten mit 10 Mann um den 16er verteidigen würde.


    Wenn ich Dich währe würde ich versuchen die Mentalität zu ändern. Dein Ziel muss es sein, die Spiele zum Spass zu benutzen und um das Trainierte auszuprobieren. Würde da in Zukunft evtl. ab Rückrunde, sämtliche Leistungsziele wie zB. dass erreichen des 7. Platz etc. löschen. Zukünftige Ziele sollten sein; Das Trainierte auszuprobieren... mut haben um es anzuwenden. Ist etwas was ich auch schon machen musste... in der Regel sollte man dies von Anfang an machen. Evtl. ist da sogar ein Trainerwechsel nötig... um etwas Lockerheit rein zu bringen. Weiterer Versuch; Ausbildungsziel; "Raumdeckung"... währe das nichts? Neue Ziele, neue taktische Marschroute... neue Herausforderung = neue Motivation... überlegs Dir mal.



    3. Führungsspieler gibt es nach wie vor, allerdings geht auch bei diesen das Selbstvertrauen zurück und man merkt, dass sie dadurch nicht das Spiel machen, dass sie eigentlich könnten.


    Du musst versuchen, die "motivierteren" Spielerinnen dazu zu bringen, wieder leben ins Team zu bringen. Diese sollten beim ueben beim spielen etc. den Rest aufpeppen und auch mal lustig sein... dies musst Du dann aber auch erlauben. Deine grösste Herausforderung ist etwas Entspannung zu bringen.



    4. Es ist in der Tat vorgekommen, dass eine Führungsspielerin(!) in der zweiten Halbzeit lautstark zu mir sagte "Wieso soll ich laufen? Die anderen machen doch auch nichts!". Ansonsten gibt es bei keinem einen solchen Gedanken.


    Ich meinte es nicht so. Meistens ist dieses Gefühl im Unterbewusstsein. Darum meine Empfehlung zu Einzelgespräche. Solche emotionalgeprägte Gefühle muss man regelrecht auskitzeln und ins Bewusstsein bringen... ist aber nicht einfach. Das gleiche gilt für Stärken. Kein Mensch kann Dir spontan sagen, welche Stärken es hat (ich auch nicht)... diese sind im Unterbewusstsin. Gute Spieler wissen oft, gar nicht wie gut sie sind... dann ist es Aufgabe des Trainers, die Fähigkeiten dem Spieler mitzuteilen, damit der Spieler auch weiss, was man so bewundert und auch versteht, dass man eigentlich besser ist als man denkt.




    5.Die Ziele wurden von den Trainern immer klar definiert: Wir wollen nicht letzter in der Tabelle sein, wir wollen zeigen, was wir können, wir wollen uns Respekt verschaffen, wir wollen unseren Spaß am Fußball durch unsere Leistung zeigen.
    Diese Ziele werden der Mannschaft oft genug mitgeteilt und die Mannschaft an sich hat sie verinnerlicht, aber verschiedene einzelne Spielerinnen haben sich selbst kein Ziel vor Augen gestellt.


    Wie gesagt; würde ich das Mannschaftsziel ändern. Versucht vom Leistungsgedanken weck zu kommen. Ist nicht einfach aber nötig. Dies sollte ein internes Ziel des Trainerstabs sein... ohne dadurch die Spielerinnen zu unterdrücken. Also stellt sich die Frage; Welche Fähigkeiten müssen die Spielerinnen verbessern um das Mannschaftsziel zu erreichen? Dadurch entsteht das Ziel der einzelnen Spielerinnen.



    7. Von einer Formkrise würde ich nicht sprechen. Die Mannschaft hat ein großes Sicherheitsdenken(Möglichst viele hinten reinstellen, damit keiner ein Tor schießen kann), aber das ist durch die hohen Niederlagen und nicht durch eine Formkrise entstanden.


    Und genau davon müsst Ihr Eure Spielerinnen weck bringen. Dies ist ein Zeichen einer Formkrise. Eure Spielerinnen müssen, flexibel sein, spielfreudig sein, spass am Angriffsfussball haben... etc. Dies sollte das Ziel sein... egal wieviel man verliert. Wichtig ist Spass... die Resultate kommen mit der Zeit von alleine.



    9. Auch das wurde schon einmal diskutiert und die gesamte Mannschaft bestätigte unsere Meinung. Die Mannschaft hat nicht an Lust verloren, weil sie genügend Spiele gespielt haben, aber einzelne Spielerinnen verlieren an Lust, weil sie keine Verbesserung sehen, obwohl diese deutlich erkennbar ist(Zur Info in unserer 1.Hinrunde hatten wir ein Torverältnis von 0:93, jetzt haben wir eins von 11:38). Aber wenn der Druck von außen zu hoch ist ("Und wie hoch habt ihr diesmal verloren?" "Wieso gewinnt ihr denn nicht, letzte Saison hats doch auch geklappt!"), ist in den Köpfen nur noch ein Gedanke: Wir müssen gewinnen, anstatt zu sagen spielen wir unser Spiel und machen das beste daraus.


    Genau... das passiert dann! Beide Gedanken sind falsch. Der Gedanke: "Wir müssen gewinnen!" ist Scheisse hoch drei... dies weisst Du selbst. Verursacht nur Druck. "Wir spielen unser Spiel und machen das beste daraus (notabene...mit Hinblick auf Erfolg)" ist genau so schlecht... verursacht doch auch Druck und zusätzlich noch Angst zum Versagen. Ihr müsst folgendes denken; "Wir haben X und Y trainiert und heute wirds ausporbiert... und vor allem möchten wir Spass haben".
    Ich würde dem Team ernsthaft fragen, ob Sie überhaupt noch am Spielbetrieb teilnehmen möchten... man kann auch nur durch Trainings und Freundschaftsspiele, Spass haben... es geht um Spass, Freude etc. Dies muss deine Mädels im Kopf rein.


    Fazit: Ihr müsst Einzelgespräche führen. Die Spielerinnen müssen sich wichtig und ernstgenommen fühlen. Mannschaftsansprachen verlieren mit der Zeit sowieso an Wirkung. Einzelgespräche bringen mehr.
    Dann müsst Ihr Eure Ziele ändern... weck mit Leistungsdenken. Dafür seid Ihr einfach nicht bereit. Unter Umständen vom Spielbetrieb abmelden... Ihr könnt Euch ja wieder anmelden, wenn Ihr besser sein und in der Zwischenzeit, Freundschaftsspiele organisieren.
    Dann müsst Ihr Euren Spielerinnen (erreichbare) Ziele setzen... am Besten werden diese durch Einzelgespräche vereinbart... dies müsst Ihr ja sowieso machen, dann habt Ihr zwei Fliegen auf einen Klapf.


    Boah... langer Text. Sorry nochmals fürs lange warten. Die Anderen haben auch gute Ideen gebracht aber...


    Ich wünsche Dir wirklich viel Glück und das Beste für Dich dein Staff und deine Spielerinnen.


    Gruss
    TRPietro

  • Vielen Dank TRPietro.


    Ich bin momentan schon dabei den Teamgeist wieder zu stärken und die Mentalität in die Richtung "Wir probieren das gelernte aus und haben unseren Spaß dabei" zu lenken.
    Ob es klappt, kann ich jetzt noch nicht sagen, aber ich bin mittlerweile sehr zuversichtlich, dass wir es packen werden und die Saison mit Spaß absolvieren werden.


    Noch einmal vielen, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast und mir Tipps gegeben hast.


    Die Einzelgespräche werden in kürze folgen.


    Viele Grüße hahni