Mit Interesse verfolge ich die Beiträge im Forum "Meine Lieblingsübung".
Was mich dabei nachdenklich macht und in anderen Themen ist es auch häufig zu lesen, dass Übungen ständig wiederholt werden. Meine Erfahrungen im Zusammenhang "Abwechslung" und "Spaß" sind dabei völlig andere.
Deshalb habe ich auch ein Problem mit "Coerver". Aber dies nur am Rande, ich kenne mich da nicht wirklich aus und habe einmal eine Schulung dazu im Ausland genossen, zwischenzeitlich aber mitbekommen, dass "Coerver" doch keine Sekte ist . Dirk, ich melde mich in Kürze, ich habe da eine Idee, die ich schon mit Thom besprochen habe.
Zur Trainingsgestaltung:
Mir ist natürlich bekannt, dass Kinder Wiederholungen lieben. Dies bedeutet aber nicht, dass sich die Übungen ständig wiederholen müssen. Inhalte können in andere Abläufe integriert und erweitert werden. Die Kinder haben ihre geliebten Wiederholungen, Erfolgserlebnisse und gleichzeitig bietet der Trainer noch mehr Abwechslung an. Deutlicher: besser 20 Lieblingsübungen als Eine.
Kommen wir kurz zu den Senioren. Ich habe gelernt, dass gerade hier Wiederholungen mehr geliebt werden als bei Kindern. Bietet man neue Inhalte an, wird erstmal komisch reagiert und man geht mit Vorurteilen an die Geschichte ran. Nehmen wir einmal als Extrembeispiel andere Inhalte zum "Konditionsbolzen", nämlich mit Ball und Kopfarbeit.
Man hat ja manchmal Erfolgserlebnisse als Trainer. So bin ich einmal zu einer Hochzeit eines Spielers eingeladen gewesen, den ich im Alter von 9-12 trainiert habe. Danach haben wir uns nicht mehr gesehen und trotdem hat er mich nicht vergessen, weil er mir als Kind im Jux versprochen hatte, mich zur Hochzeit einzuladen.
Hier traf ich dann einige Kids von damals wieder und das war sehr interessant. Mir wurde erzählt, dass sie nie freiwillig ein Training versäumt hatten, weil sie immer Angst hatten, etwas zu verpassen. Es gab immer neue Inhalte, die teilweise richtig spannend für die Kinder waren. Sie waren auch nicht scharf aufs Trainingsspiel, sondern immer gespannt auf die Übungen.
Mit Kinderteams, nicht nur im Fußball, hatte ich immer eine Regelung. Bei Geschwister-Geburt, runder Geburtstag (10 ) oder anderen besonderen Anlässen, durfte sich das betroffene Kind immer ein Training wünschen. Oft entschied das Kind allein, manchmal wurde im Kreis auch diskutiert und es wurde nie gewünscht, einfach nur zu spielen. Es gab immer einen Übungsablauf, den die Kinder sich wünschten.
Jetzt habe ich mich aber genug gelobt..... Natürlich gab es auch Wiederholungen aber nur dann, wenn ich mich nicht neu auf das Training vorbereiten konnte. Bei Trainern die etwas Erfahrung haben, ist die Gefahr der ständig gleichen Inhalte besonders groß. Sie können Trainingseinheiten mit guten Inhalten aus dem Gedächtnisprotokoll anbieten, leider sind die Abläufe dann identisch, was auch schnell langweilig werden kann.
Was bedeutet denn jetzt "Abwechslung im Training" und kann es sein, dass auch ständige Wiederholungen zum "Drop out" führen können?