Neid muss man sich erkämpfen - nur Mitleid bekommt man geschenkt. Wer denkt solchen auch so oft?

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  • Neid muss man sich erkämpfen - nur Mitleid bekommt man geschenkt.



    Liebe Fussballkollegen


    Ich bin der Meinung, dass Erfolg (nicht nur Resultat) = Selbstmord ist!


    Da ich nun seit 12 Jahren, als Juniorentrainer tätig bin und ich bereits vor dem Aus (erst im Sommer) bei meinem 6. Club bin, stell ich mich langsam selbst in Frage.


    Ich bin im Moment in einer Gruppierung zwischen zwei Vereine tätig. Den Vereinen; FC Arbon und FC Steinach. Ich bin C - Trainer vom Team Bodensee Grp.



    Zu den Fakten: 1. Team ist locker aufgestiegen (8 S, 1 U, 0 N - 54:13 Tore)! 2. Trainingsbesuch - Durchschnitt = 15 Spieler/ von 19! 3. Vom C - Diplom zu B - Diplom mit Note 4 weiterempfohlen (maximum in der Schweiz)! 4. Drop Out Quote = 1 Spieler! 5. neun Hallenturniere angemeldet! 6. letzte Saison - Teilnahme Trainingslager als einzige Juniorenteam! 7. Bester Spieler will unbeding zu uns (wir sind C1). Der Trainer lässt Ihn aber nicht frei!



    Das sind doch 7 Fakten, die doch zu Hochachtung führen sollte. Tja... der FC Arbon will mich (per sofort) nicht mehr als Trainer dieser Gruppierung. Zum Glück steht der FC Steinach noch voll hinter uns. Warum will mich der FC Arbon nicht mehr? Hier die Aussagen: 1. Training ist nicht gut genug! 2. Zu viele Spieler hören auf! 3. Viele Spieler wollen nicht zu uns wechseln.



    Die Rahmenbedingung waren Anfang Saison zwar nicht so gut. Ich komme mit der neuen Juniorenobfrau überhaupt nicht zu recht... nur; Hat Sie mir nichts zu sagen, weil Sie nicht im Vorstand der Gruppierung ist... das gurkt Sie richtig an. Grundsätzlich habe ich schon lange meinen Rüchtritt per ende Saison (Sommer) durchgegeben.



    Was soll ich da sagen? Vermutlich ist da die beste Antwort: "Es geht ja nicht mehr lange bis ende Saison..."! Wer kennt das? Wie würdet Ihr reagieren? Mach ich da wirklich etwas falsch oder ist es wirklich nur Neid? Habe ich zu viel oder zu wenig geleistet?



    Grüsse TRPietro

  • Die Rahmenbedingung waren Anfang Saison zwar nicht so gut. Ich komme mit der neuen Juniorenobfrau überhaupt nicht zu recht...

    Ich war bis jetzt in 5 Vereinen als Juniorentrainer tätig. In 3 Vereinen habe ich gewechselt, weil der Juniorenleiter nicht zum aushalten war. Meine Bilanz ist mit 3:2 sogar negativ und ich habe mir schon mehrfach überlegt, ob ich weitermachen soll. Bis jetzt habe ich mich immer wieder aufgerafft und es beim nächsten Verein wieder probiert. Zu Glück sind gute Trainer echte Mangelware.


    Wenn du auf Ende Saison sowieso wechseln willst, bis du ja in der komfortablen Lage, mit genügend Zeit dir einen neuen Verein zu suchen. Übrigens bevor ich eine neue Manschaft übernehme, will ich immer zuerst ein Probetraining mit der jeweiligen Mannschaft machen, vorher gebe ich nicht mehr meine definitive Zusage.

  • haben gemeinsam daß es sehr oft Leute gibt die wichtig genommen werden wollen.
    Wenn das nicht ausreichend passiert ist der Hals dick und es passieren komische Dinge.


    Wenn man also etwas erreichen will in einem Verein (für die Kids) muß man sich ein Stückchen wie ein Politiker verhalten.
    Andere Leute bauchpinseln, hochloben, auf den Tisch klopfen wenn andere klopfen und lauter solche lustige Sachen.
    Auch kommt es gut sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen und "eigene Erfolge" nicht zu fett zu feiern. Statt dessen auch mal ein schlichtes unsere Kids haben toll gespielt! Dazu gehört es aber auch sich anzuhören daß die Kinder toll "gekämpft*" haben und eine Bambini Mannschaft 20Tore mehr geschossen hat als die andere und natürlich daß der DFB und die jungen Trainer die nach DFB oder Coerver trainieren nun absolut keine Ahnung haben ..........und na klar wollen die Kids alle 1000Meter Läufer werden und spielden deshalb auch auf Halbfeld.
    Wer sich das in Ruhe anhören kann (da muß man ja nicht Beifall klopfen) und vielleicht statt Alarm zu schlagen die "erfahrenen" Trainer derart hochlobt daß das DFB Mobil zuerst zu Ihnen kommt, dann ist auf dem richtigen Weg.


    Das mache ich nicht weil ich das gut finde, aber wenn es ein Weg ist für unsere Kids etwas zu erreichen bin ich mit dabei.


    Hab ich schon gesagt daß mir heute der Sinn nach Spaß steht?


    Gruß aus Marzipan City


    thom


    *meine Kinder kämpfen nicht auf dem Sportplatz, sie spielen und strengen sich an
    ich glaub bei Boxen und Judo wird gekämpft oder?

    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

  • Ich möchte mal blauäugig fragen: Um was geht es einem guten "erfolgreichen" C Trainer eigentlich grundsätzlich? Geht es um Ansehen, Geld, Feedback?


    Ich kann hier nicht wirklich als Insider mitsprechen, deshalb legt meine Worte nicht auf die Goldwaage, dennoch habe ich normalen -vielleicht neutralen- Menschenverstand anzubieten.


    Auf der einen Seite sprach ich vor noch nicht allzu langer Zeit auch immer von Stolz usw., wenn es darum ging, dass ein paar meiner damaligen Spieler in die Kreisauswahl oder zum Stützpunkt ging. Warum? Weil sie zu den Besten gehörten, eine Chance auf die große Karriere hatten -meinte ich Dümmling und die Eltern-. Nach aussen wurde dann immer so getan, als wäre es einem egal, ....das war aber gelogen. Ich war der tolle Trainer und stolz wie Oskar.


    Dieses Verhalten paßte auch auf den Rest meiner Einstellung, nämlich ....Tabellenstand, Gewinnen, manchmal schreinen am Rand.....usw., ...ich wills hier nicht auch noch anpreisen.


    Alles zusammen genommen, ergibt das ein Bild. Dieses Bild habe ich alla Mr. Been vernichtet, ...hoffe ich jedenfalls.


    Nun kommst Du TRPietro und sagst, das man sich Neid erkämpfen muß, nur Mitleid bekommt man geschenkt. Sicher, ...an diesem Satz ist etwas dran, aber....


    ich sage kritisch -und ich hoffe du kannst das ertragen!-, dass derjenige der das denkt und für sich so sieht, eine gewisse Arroganz aufweist. Diese verhindert manchmal ein Miteinander.


    Ich genieße auch die wenigen Schulterklopfer die ich bekomme, ganz bestimmt. Würde ich an Sternzeichen glauben, müßte ich sagen, dass das zu einem Löwen mal wieder gut paßt.


    Ich glaube das der Trainer oft (nicht immer) ein ganz bestimmter Typ Mensch ist, ...vor allem der Erfolgstrainer. Ich nehme mich als Typ Mensch nicht ganz aus und beschreibe die Merkmale -auch wenns weh tut- mals so:


    --Selbstverliebt, selbstherrlich, manchmal Arrogant, liebt es im Mittelpunkt zu stehen, Gegenstromschwimmer, fast unfähig zur Selbstkritik, manchmal egoit.


    Deshalb und unter dem Strich führen mich meine "Greenhorn"- Gedanken zu diesem Thema dahin, dass ich denke, warum ein Trainer nicht einfach mal kleine Blumen pflückt und bei seinem Verein bleibt, statt durch die Welt zu tingeln, ...mal hier mal da. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, in späteren Jahren einen Trainerschein zu machen, um dann als Pensionär eine Mannschaft zu übernehmen. Vielleicht wäre ich der Trainer meiner Enkelkinder und würde sie begleiten, bis ich aufhöre zu atmen. Mein Herz schlägt immer für einen Verein und nicht für einen Zweiten. Warum und verdammt nochmal müssen sich Leute wie ich/wie wir ständig mit irgendwelchen Fuzzies anlegen und die Erde zum qualmen bringen, warum sind Leute wie ich/wie Ihr nicht einfach mal gelassener und schaffen so eine andere Atmosphäre.


    Wäre es nicht besser, dass man einen guten -vielleicht verdienten Ruf- genießt und die Kinder kommen zum Trainer? Wäre da der Stützpunkt für einen solchen Trainer im Jugendbereich eine sinnvolle Alternative?!


    Ich weiss es nicht, oder habe ich die Gründe dafür tatsächlich schon genannt?! ?(

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Hallo,


    habe im meinem Verein noch nie großartig Probleme gehabt.


    Ich bin meinem Verein jetzt schon 15 Jahr treu und begleite eine Mannschaft durchschnittlich 3 Jahre lang!


    Ein Probetraining mit einer neuen Mannschaft muss ich nicht machen. Mir ist egal was dort für Kinder sind oder wie schlecht diese sind.
    Ich mag auch wenn ich störische Kinder in der Mannschaft habe. Das ist eine herausforderung für mich.


    Bis jetzt war es für mich immer so, dass egal wie sturr die Kinder waren nach max. 2-3 Monaten alle auf mich gehört haben und sich aufs
    Training konzentriert haben. Dafür mache ich auch jeden sch... mit!


    Ja und entwickeln tun sich die Kinder auch. Ich betreue meine D-Jugend jetzt die vierte Saison. Als ich dort Anfing sind die Kids immer zu
    spät zum Training gekommen, haben wärend des Trainings mit den Hütchen gespielt (z.B. auf den Kopf gesetzt) und sind beim
    Koordinationstraining über die Stangen am Boden gefallen.


    Situation heute: Punktgleich mit dem Tabellenführer, 100% Trainingsbeteiligung (auch alle Pünktlich) und fußballerisch richtig gut drauf!


    Verstehe halt Trainer nicht die sich eine fertige und gut Ausgebildete Mannschaft suchen!


    Schöne Grüße,
    Michael

    Fußball-Power



  • Andre. Den Trainer den Du da beschreibst, der arrogante und selbstverliebte... der bin ich nicht. Ganz im Gegenteil: Den Aufstieg verdankte ich öffentlich (per Zeitung und Internet) nur an die Mannschaft, den Eltern und meinem Co - Trainer. Das Trainingslager... was soll ich da sagen: Nach dem Trainingslager wurde ohne absehbaren oder verständlichen Grund alles kaputt gemacht. Die Kälte gewisser Trainerkollegen und Vorstandsleute spürte man einfach. Mein Verhalten diese Saison: Zurückhaltend aber entnervt... warum entnervt? Nach dem zweiten Spiel der Vorrunde sah ich einen Inserat auf der Website vom FC Arbon. Sie suchten einen C - Trainer (obwohl mein Co und ich da wahren). Als ich anfragte was das soll, war dies die Antwort: "Im Falle das Ihr nicht aufsteigt, muss man sich das Ganze schon nochmals überlegen...!" Wir (auch die unschuldigen Junioren) spielten die ganze Saison unter Druck. Das Gewinnen war kein Genuss mehr für die Junioren sondern ein "MUSS". Trotzdem waren wir in der Oeffentlichkeit eher zurückhaltend und ruhig. Im Team war das Training kein Event mehr... wir mussten uns darauf konzentrieren, die Junioren psychologisch auf Höchstleistungen durch Lob, Aufmuntern und Trost (wenns mal schlecht lief) zu bringen. Dabei habe ich ein Multikulty - Truppe... solche Teams sind immer schwer zu betreuen. Sind wir doch ehrlich Andre: "Das kann es doch nicht sein...!!" Man kann doch nicht ein Juniorenteam durch Druck an dessen Trainer einfach so abwalzen. Warum kommen die Kids ins Training wohl? Weil Sie unbedingt aufsteigen wollten oder damit Sie am Fussballspielen Spass haben? Tja Andre so ist der FC Arbon.


    Bei der letzte Sitzung bedankte ich mich bei den D - und C2 - Trainern für die gute Ausbildung, da ich mir bewusst bin, dass wir ohne dessen Ausbildung, niemals aufgestiegen währen. Was soll man da noch mehr machen? Ich würdige doch alle Trainekollegen/innen... währe schön wen diese Würde auch vom Vorstand kommen würde, anstatt nur Tadel und die Abneigung.

  • TRPietro,


    ich hoffe Du hast mich verstanden und bist nicht sauer, denn ich wollte dich auf keinen Fall beleidigen oder ähnliches. Vielmehr wollte ich Freund/Kollege sein und auch in die von mir beschriebene Richtung hinweisen, ....mehr nicht.


    Was Du da beschreibst ist für mich das rote am Himmel. Ein Verein der so aggiert dem möchte ich weder meine Kinder -und seien sie die Göttlichkeit des Fußballs, noch mich als Trainer anvertrauen. Im Gegenteil, ..ich neige hier eher zu dem, was ich schrieb und auch das was Supertrainer beschrieb.


    Darüber hinaus müßte ich an deiner Stelle mal zwei Nächte drüber schlafen. Der Verein bei dem Du da derzeit bist, der müßte Angst haben, dass ich damit in die Zeitung gehen würde. Zudem wäre es hier vielleicht genau der richtige Zeitpunkt, dass mal anzuprangern, ...dann würde der Tod von Robert Enke einen Sinn bekommen.


    Darüber hinaus denke ich, dass man sich auf das eigentliche besinnen sollte. Das hieße für mich, so zu verfahren, wie es Supertrainer für sich entschieden hat. Hierbei würde ich in Zukunft nicht versuchen, den Verein umzukrämpeln, das finge ich an, wenn man mich um Rat fragen würde. Diesen Kampf gegen die Windmühlen bin ich gern bereit zu unterstützen, ich wäre dabei aber nicht der Feldheer, dafür habe selbst ich nicht die Kraft.


    Ich rate Dir, dich selbst zu hinterfragen, um dann eventuell zu dem Verein zurück zu kehren, für den mein Herz schläg, ...wo ich die Leute kenne und beim Einkauf treffe. Gruß Andre