Abschluss suchen oder abspielen

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo
    die Frage hier bezieht sich auf großfeld fussball.
    Ich wollte mal wissen was ihr besser findet?
    Entweder bei jeder sich bietende Chance aufs Tor schießen mit dem Risiko das man hirbei oft den ballbesitz verliert oder denn Ball solange in den eigenen Reihen halten bis sich eine wirklich gute chance bietet das hat den nachteil das man evtl nur sehr selten zum Torschuss kommt.
    Was findet ihr generell besser? Ist natürlich schwierig das hir so allgemein zu beantworten ohne eine bestimmte situation zu kennen.
    lg
    HAns

  • Dieses ist eines meiner Lieblingsthemen.

    Schaue dir mal diese drei Links an.

    http://www.fussballdaten.de/bundesliga/2007/torjaeger/

    http://www.fussballdaten.de/bundesliga/2008/torjaeger/

    http://www.fussballdaten.de/bundesliga/2009/torjaeger/

    hast Du gezählt wie viele in Deutschland ausgebildete Spieler in der Liste stehen?
    Noch schlimmer wird es wenn man alle Treffer addiert und dann die Prozente auf die oben genannten Spieler umrechnet.

    Wie sollen unser Kinder einen Killerinstinkt (schreckliches Wort) entwickeln, wenn sie schon von frühester Jugend an lernen "Spiel den Ball ab". Durch diesen Angsthasen Fußball wird man zum Angsthasen aber nicht zum Jäger(Killer).
    Man kann nicht nur Techniken durch viele Wiederholungen automatisieren, sondern auch taktisches Verhalten. Wenn ich einen Spieler im Training immer wieder die Netze kaputt schießen lasse, dann wäre es doch schlimm wenn er dieses im Wettkampf nicht mehr darf.

    Leider hat sich in den Köpfen der Kinder- und Jugendtrainer festgesetzt, dass das Zuspiel viel wichtiger ist als der Torschuss. Ich habe in 15 Jahren Trainertätigkeit noch niemals einen Trainer gehört, der seinen Spieler lobt, wenn er auch mal mutig aus einen spitzen Winkel aufs Tor schießt. Statt sich über jeden mutigen Torschuss zu freuen, wird immer wieder der Zuspieler bzw das Zuspiel in den Vordergrund gestellt.

    Eine Folge davon: siehe oben.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Dirk, ich finde Deine These sehr interessant. Es gibt in mehreren Bereichen sogenannte Syndrome. Das ist -sozusagen- wissenschaftlich belegt. Bei einem speziellen Berufszweig wurde früher immer mit fünf Schüssen am Stück geübt. Im Ernstfall kam es nachweislich dazu, dass oftmals fünf Schüsse abgegeben wurden, obwohl beispielsweise zwei "gereicht" hätten. Bezogen auf den Fußball, könnte ich da eindeutige Tendenzen vermuten, ...stimmt.

    Um so mehr wäre es wichtig, die Kinder spielen zu lassen, damit sie eben das tun, was sie möchten, ...Tore schiessen nämlich, ohne Einwand von draussen. Umso wichtiger wären für mich erhöhte Anteile an Spieletrainings, möglicherweise als drittes Training, aber auch Beachsoccen, im weitesten Sinne auch Hallenfußball, aber auch viele Formen aus dem "Ganzheitl. Training".
    Zudem schrieb mal jemand von uns davon, dass Abwehrspieler drei, Mittelfeldspieler zwei und Stürmer so viele wie nötige Ballberührungen absolvieren sollten, also unbegrenzt, statt einheitlich zwei Ballkontakte vorzugeben.

    Desweiteren sehe ich z.B. beim Vergleichen von Stürmern einen riesen Unterschied zwischen Kevin K. und beispielsweise Poldi. Kevin K. läßt sich gern maßgeschneidert "bedienen" und Poldi wuselt sich durch und kommt zum Abschluß.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • abgeben (nochmal quer spielen) und Tore schießen .....
    das sollte auch das Ziel im Training sein - mit soviel Freiraum daß ohne Angst auch mal aus zu spitzem Winkel auf das Tor geschossen wird, aber auch soviel Raum, Vertrauen zwischen Spielern und Trainer daß man bei schlechtem Winkel auch auf den mitgelaufenen Mitspieler hinweisen kann!!

    Aus den Statistiken des obigen Beitrags mal einige Beispiele von mitdenkenden Stürmern und sogenannten Haudraufs:

    Mitdenken:
    Vedad Ibisevic Hoffenheim 17 18 6 1/3 Vorlagen
    Luca Toni FC Bayern München 31 24 6 1/4 Vorlagen

    Haudrauf:
    Mario Gomez VfB Stuttgart 25 19 3 1/6 Vorlagen
    Kevin Kuranyi FC Schalke 04 32 15 2 1/7 Vorlagen
    wenn man jetzt noch die vergebenen Torchancen mitzählen würde .....

    bei den nächsten beiden weiß ich nicht so genau ob da mehr aufgaben im Mittelfeld mit übernommen werden als bei den anderen Spielern ....
    Ma. Rosenberg Werder Bremen 30 14 7 1/2 Vorlagen
    Ivica Olic Hamburger SV 32 14 5 1/3 Vorlagen

    o.k. da sind Mittelfeldfeldspieler dabei die von Natur aus mehr abspielen,
    aber auch schon eine unterscheidung in Stolperfüßler die von Haus aus mehr draufhauen , weil sie den Ball nicht so sicher kontrollieren können und Stürmer die außer dem Killerinstinkt (für mich eher ein Mangel an anderen Fähigkeiten) auch noch den Ball beherrschen und zu einem mitlaufenden Angreifer abspielen können. Was wiederrum bedeutet bedeutet das den Kuranyis und Gomezs vielleicht auch nur gut mitlaufende Mitspieler fehlen.

    Ich fordere (aufmunternd freundlich) von meinen F Jugend Spielern beides:
    die schnelle Entscheidung mit links oder rechts aufs Tor zu zimmern,
    aber auch den mitlaufenden Mitspieler mit einem lecker Pass zu belohnen !

    Ich finde Großeltern sollen keine Torprämie ausloben sondern ein Taschengeld zahlen.
    Damit bleibt mir als Trainer die Möglichkeit beides (passen und torschuss) als guten Abschluss zu feiern!!

    Gruß
    thom



    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

  • Ich weis nicht so recht.
    Des kann schon sein das in der Torjägerliste immer Stürmer vorne liegen die aus jeder position aufs torschiesen. aber des ist doch ganz klar denn die schiesen ja auch viel öfters als die stürmer die immer wieder abgeben und es zählt ja nicht welcher stürmer die meisten tore schiest sondern welche manschaft. es könnte ja sein das ein stürmer aus 20 chancen immer abziet und 5 versenkt.
    ein ander stürmer ziet nur 5 mal ab wenn die gelegenheim wirklich gut ist und trifft davon 3. spielt denn ball noch 15 mal solange mit den mitspieler zusammen bis dafon auch 5 ne super chance habe und auch dafon drei dreffen. so hätten sie insgesamt einen treffer mehr.
    natürlich könnte man des beispiel auch anders herum schreiben.
    was noch fürs schiesen spricht denke ich ist das nach einen abschluss die verteidigung länger zeit hat sich zu sortiern als nach einen misglückten zuspiel
    würde mich über noch weitere meinungen freuen?
    lg
    Hans

  • Hallo Hans,

    missglücktes Zuspiel------------sollte es auf Grossfeld nicht mehr, bzw. wenig geben, ansonsten Passübungen.
    Bei der F und auch noch E soll der 1:1 Zweikampf ja gesucht werden, aber Du schreibst vom Grossfeld, also älter.
    Hier sollte die Übersicht der Spieler schon ein wenig fortgeschritten sein.
    Steht ein Mitspieler besser, gib ab, bist Du alleine, durch schnellen Vorstoss und es bietet sich keiner an, probiere es selbst, oder Ballhalten, bzw. Rückpass zum Aufschliessen.

    Gruss

    Hope

  • Die richtige Mischung macht es!

    Weder der absolute Egoist, noch der mannshaftsdienlich spielende Spieler sind im Sturm richtig. Wichtig ist einfach zu erkennen, wann es besser ist den Ball zum Mitspieler zu passen.

    Abspielen oder nicht abspielen hängt sicherlich auch immer von der Qualität der Mitspieler ab. Was nützt es, wenn der Ball abgespielt wird und der Mitspieler eine Trefferquote hat die unterirdisch schlecht ist.
    Genauso schlimm sind die totalen Egoisten, weil auf Dauer kein Mitspieler mehr mitlaufen und sich anbieten wird, weil der Egoist ja doch nie abspielt, falls sich jemand doch in der Mitte freigelaufen hat.

    Stürmer sollten deshalb durchaus über einen gesunden Egoismus verfügen, der aber nicht ausschließlich ist.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren