Torwarttrainer

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Life Kinetik

    Nicht nur, dass da spielfremde Übungen gemacht werden, bei denen unbrauchbare Abläufe automatisiert werden, sondern man benutzt gute Themen wie "Life Kinetik" als Vorwand für schlechte Übungen.


    Hab mir gestern Abend ein paar Torwartübungen angeschaut, die mit dem Thema Life Kinetik verknüpft waren. U.a. sollte ein Torwart in der Rückwärtsbewegung hohe Bälle fangen. Allerdings wurde nicht auf den Körperschwerpunkt und die -spannung geachtet. Im Wettkampf fällt dann so ein Torwart (hat bestimmt jeder schon aml gesehen) nach hinten wie eine "Bleiente"! Er hat`s ja nicht anders gelernt?!


    Dann waren da selbsternannte, moderne Torwarttrainer zu sehen, die aber alles nur mit einem Fuß machen konnten. Was ist denn daran modern, dass man jeden zweiten Ball "umlaufen" muß, um ihn plaziert passen oder schießen zu können? Wie soll man denn einen LInksfuß-Torabschluß simulieren, wenn man nur mit rechts schießen kann?


    Klar, dass dauert ein paar Jahre, bis beim Torwarttrainer diese Bewegungsabläufe so perfekt funktionieren, dass er während der Übungen noch genügend Zeit zur gleichzeitigen Beobachtung der Torwart-Aktion hat. Aber wenn man soetwas nicht kann, dann sollte man nicht den Anschein von Professionalität erwecken und sich auch nicht mit Torwarttrainern vergleichen, die auf einem deutlich höheren Niveau arbeiten.

  • Nicht nur, dass da spielfremde Übungen gemacht werden, bei denen unbrauchbare Abläufe automatisiert werden, sondern man benutzt gute Themen wie "Life Kinetik" als Vorwand für schlechte Übungen.
    Hab mir gestern Abend ein paar Torwartübungen angeschaut, die mit dem Thema Life Kinetik verknüpft waren. U.a. sollte ein Torwart in der Rückwärtsbewegung hohe Bälle fangen. Allerdings wurde nicht auf den Körperschwerpunkt und die -spannung geachtet. Im Wettkampf fällt dann so ein Torwart (hat bestimmt jeder schon aml gesehen) nach hinten wie eine "Bleiente"! Er hat`s ja nicht anders gelernt?!


    Dann waren da selbsternannte, moderne Torwarttrainer zu sehen, die aber alles nur mit einem Fuß machen konnten. Was ist denn daran modern, dass man jeden zweiten Ball "umlaufen" muß, um ihn plaziert passen oder schießen zu können? Wie soll man denn einen LInksfuß-Torabschluß simulieren, wenn man nur mit rechts schießen kann?


    Klar, dass dauert ein paar Jahre, bis beim Torwarttrainer diese Bewegungsabläufe so perfekt funktionieren, dass er während der Übungen noch genügend Zeit zur gleichzeitigen Beobachtung der Torwart-Aktion hat. Aber wenn man soetwas nicht kann, dann sollte man nicht den Anschein von Professionalität erwecken und sich auch nicht mit Torwarttrainern vergleichen, die auf einem deutlich höheren Niveau arbeiten.

    Ich bin ja selbst auch schon seit 2012 LK Premium Trainer, lasse Dinge mit einfließen, aber es hat eben nichts mit sprachspezifischem Training das ich im Breitensport für essentiell halte zu tun.
    Trainiere ich 6-8x die Woche kann man sowas einbauen. Auch als Ergänzung im Winter, aber nicht dauerhaft bzw. auf Zwang verknüpft.


    Ich finde das was Matze Nowak, den ich persönlich kenne, sehr interessant - aber im Breitensport sehr schwer anwendbar. Auch bei 3x Training die Woche, finde ich es extrem heftig - und dann braucht man einen guten auf dem Niveau und mir ist noch kein Kreativtrainer untergekommen der Ansatzweise meine Erwartungen erfüllen würde - abgesehen von Matze und den gibt es nur einmal und sein Erfolg beruht aus meiner Sicht vor allem auf seinem eigenen Fähigkeiten am Ball/im koordinativen und kognitiven Bereich.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hallo Björn!


    Nix für ungugt! Es ging hierbei um Torwarttraining! Hab grundsätzlich auch kein Problem damit, dass man unterschiedliches Niveau anbietet. Selbst schlechte Übungen sind noch besser als gar keine. Aber man sollte sie dann nicht als professioell bezeichnen, wenn jeder halbwegs Interessierte sieht, dass es dem Torwartwarttrainer selbst schon an den nötigen Fähigkeiten dafür fehlt!

  • Hallo Björn!


    Nix für ungugt! Es ging hierbei um Torwarttraining! Hab grundsätzlich auch kein Problem damit, dass man unterschiedliches Niveau anbietet. Selbst schlechte Übungen sind noch besser als gar keine. Aber man sollte sie dann nicht als professioell bezeichnen, wenn jeder halbwegs Interessierte sieht, dass es dem Torwartwarttrainer selbst schon an den nötigen Fähigkeiten dafür fehlt!

    Findest du wirklich, das es da einen großen Unterschied gibt?
    Ich finde man sieht sehr viel Quatsch der mit solcher Inbrunst und Überzeugung vorgetragen wird - auch unter dem Aspekt modernes Fußballtraining, das man hier keinen Unterschied machen muss.


    Ich verstehe aber dein Ansinnen :)


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hallo Björn,


    doch, da sehe ich schon einen Unterschied. Torwarttrainer sind meist "Autodidakten". Jeder kann etwas, weiß etwas, was Andere noch nicht wissen. Deshalb haben wir sehr viel Respekt voreinander. Auch gibt es nicht diesen Konkurrenzdruck wie bei den Mannschaftstrainer. Letzendlich bietet auch die fehlende Lizenz, in der DFB-Know-How als letzten Ratsschluß verkauft wird, sondern es gibt genügend Freiräume zur Entwicklung. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.


    Was jedoch jedem Torwarttrainer, der diesen Job mit großer Leidenschaft ausübt, auffällti ist, wenn jemand ohne große Wissenstiefe sich als Torwarttrainer ausgibt, weil sich ja schließlich jeder Torwarttrainer nennen darf! Solche Leute fügen dem meist guten Image der Torwarttrainer Schaden zu, weil der Laie den Unterschied nicht auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist. Besonders schlimm empfinde ich es allerdings, wenn sogar DFB-Stützpunkttrainer ohne spezielles Wissen fürs Torwarttraining zu diesem Thema vor Trainern referieren. Denn hier gehen die Teilnehmer von vorhandenen Kompetenz und Seriösität aus.


    Natürlich wäre es schön, wenn das durchaus vorhandene Know-How aus den Profivereinen einer breiten Masse an Trainer zur Verfügung gestellt würde. Solange sich jedoch der DFB weigert, dieses Know-How anzuerkennen, sich zunächst einmal selbst auf die Schulbank zu setzen und stattdessen von diesen Torwarttrainern eine Mannschaftstrainerlizenz verlangt, solange wird man auf Torwarttrainer, die sich als "Laienprediger" betätigen, treffen!


    Aber sind wir jetzt nicht doch ein wenig vom eigentlichen Thema weggekommen?

  • Siehst du - das war mir so eben nicht bekannt.
    Ich muss sagen, das einige Dinge bei "normalen" Trainern aus meiner Sicht auch so sind. Gerade was das "referieren" und mit seinem Wissen um sich werfen angeht. Oft auch A-Lizenz Trainer die nicht weiter denken als sie werfen können und so weiter.


    Der Druck und die Wahrnehmung ist sicher eine andere.


    Ich selbst glaube ja von allem Ahnung zu haben, speziell vom Fußball - mit einer Ausnahme, von Torhütern und Torwarttechnik habe ich keinen blassen Dunst und es ist auch der Aspekt am Fußball der mich im Grunde am wenigsten bis gar nicht reizt.


    Meine Wahrnehmung im Bezug auf TW Trainer war bis zu diesem Post eine ganz andere.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Inwiefern unterscheidet sich deine Wahrnehmung bezüglich TW-Trainer?

    Für mich waren Torwarttrainer immer Einzelkämpfer. Im Wesen und Charakter sehr speziell - sehr von sich selbst überzeugt und wie viele andere Trainer sind Ihre Aussagen auch immer der Weisheit letzter Schuss. Die gewisse Arroganz und Selbsteingenommenheit gehört zum Trainerdasein dazu, ich fand das bei Torwarttrainern aber immer besonders ausgeprägt. Zusammenarbeit war bei mehr als einem Torwart Trainer im Verein schwierig bis unmöglich - an eine Zusammenarbeit zwischen Senioren und Jugend fast nicht zu denken, jeder eben eher so ein "Eigenbrötler"


    Muss aber dazu sagen, dass ich nicht hunderte Torwarttrainer kenne - aber aus jeder Leistungsschicht eine Handvoll.
    Ich persönlich achte jedoch nicht detailiert auf die Arbeit von Spezialtrainern. Für mich ist wichtig ob der Spieler - in diesem Fall der Torwart das Gefühl hat etwas zu lernen und Spaß bei diesem Training hat, was für mich wichtig ist, denn schließlich wird er gerade im Breitensport für das Training meist einmal die Woche vom "Teamtraining" abgestellt.
    Zum anderen, habe ich im speziellen vom Torwarttraining und der Technik keine Ahnung und rede einem "Experten" nicht in seine Arbeit. Ich lasse mir ja auch von einem Torwarttrainer nicht in meine Arbeit reden und das tut auch keiner.


    Im besten Falle tausche ich mich mit dem Trainer aus und sage wo ich ggf. Probleme sehe die abgestellt werden müssten oder welche Anforderungen ich habe - im Bezug auf das Stellungsspiel und das mitspielen des Keepers.


    Hätte ich wie in Hoffenheim zum Beispiel - Positionstrainer für meine Stürmer, würde ich mich da weit mehr einbringen können/wollen denn gerade hier sind Laufwege und Entscheidungen in einem mannschaftstaktischen Kontext zu setzen. Beim Torwart sehe ich das anders, da diese Position weit weniger Kreativität erfordert.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich finde die Diskussion zwar sehr interessant, aber leider geht sie auf Kosten der Übersichtlichkeit.


    Vielleicht könnte man die komplett auslagern?

  • m besten Falle tausche ich mich mit dem Trainer aus und sage wo ich ggf. Probleme sehe die abgestellt werden müssten oder welche Anforderungen ich habe - im Bezug auf das Stellungsspiel und das mitspielen des Keepers.

    So sollte es eigentlich immer ablaufen!


    Aber das funktioniert dann nicht besonders gut, wenn die Keeper fürs Torwarttraining zu anderen Trainingsterminen "abgestellt" werden. Besser ist es, wenn die Keeper parallel zur Mannschaft auf dem selben Trainngsgelände trainiert werden. Beim gemeinsamen anschließenden Abschlußspiel bleibt dann auch Zeit, in der sich Mannschafts- und Torwarttrainer austauschen können.


    Zwischen dem TW-Trainer und seinen Keepern ist ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis eine wichtige Vorraussetzung. Denn selbst, wenn TW-Fheler häufig zu Gegentoren führen, braucht ein Torwart die Sicherheit, etwas zu riskieren, um sich weiterzuentwickeln. Ist die Grundausbildung abgeschlossen, so bedarf es zur Verfeinerung auch der Spielbeobachtung durch den TW-Trainer. So kann man am besten nach der gemeinsamen Analyse die unsicheren TW-Akttionen im Training spielnah simulieren. Denn es geht überhaupt gar nicht darum, ob ein Ball haltbar war oder nicht, sondern den Torwart individuell zu verbessern, damit es dem Gegner immer schwerer gemacht wird, zum Torerfolg zu gelangen.


    Schließlich gibt es noch einen Unterschied zu den Mannschaftstrainern. Das Durchschnittsalter der TW-Trainer ist etwas älter, weil die Neigung und Ausbildung zum TW-Trainer durch die Vereine kaum gefördert werden. Meist werden ehemalige Torleute angesprochen, die "ins kalte Wasser geworfen" Grundübungen präsentieren können. Aber rasch merken sie, dass der Ablauf bei einem 12-Jährigen anders ausschaut als bei einem Erwachsenen. Es bedarf nicht nur Kreativität durch hinführende Zwischenübungen fehlerhafte Bewegungsabläufe zu korrigieren, man muß auch einen Weg finden, wie ein Torwart am besten lernt! Ein guter Torwarttrainer gibt erst dann einen Ratschlag, wenn er das Lernverhalten des neuen Torwart genau studiert hat! Diese Dinge kann man nicht (wie es der DFB probiert) in 40 Lehreinheiten vermitteln, weil es Jahre braucht!


    Richtig ist sicher, dass auch ein Torwarttrainer seine Freiheiten benötigt, um das was er für wichtig und richtig hält, umsetzen zu können. Aber ohne gegenseitigen Respekt und einer guten Aufgabenaufteilung mit Abgrenzung und sich überlappenden Verantwortlichkeiten funktiniert es nicht gut! Was bei den Profis schon seit Jahren sehr gut funktioiert, steckt im Amateur- und Nachwuchsbereich meist noch in den Kinderschuhen!

  • Leider sind die TW Trainer eben oft auch noch aktive Keeper wir du schon sagst.
    Die haben oft nicht die Zeit bzw. mehrere Torhüter aus unterschiedlichen Mannschaften mit unterschiedlichen Trainingszeiten.
    Das dann so optimal unter einen Hut zu bringen ist sehr schwierig und sicher eine der größten Herausforderungen.


    Nur wenn man dies aktiv angeht und Lösungs-/Kompromissbereit ist - auch und vor allem von Vereinsseite dann kann man das erfolgreich umsetzen.


    Ich würde mir zum Beispiel für unsere Nachwuchsabteilung zwei Torwarttrainer wünschen - einer für die kleineren U11 bis U14 und einer für U15 bis U19 - und jeder hat zwei Trainingstermine.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Da muß ich dir leider rechtgeben!


    Selbst in den Leistungszentren herrscht zeitweilig Personalknappheit, wenn dort noch aktive Keeper arbeiten, sodass sie entweder wegen eigenem Training, anderer Termine oder Verletzung fehlen.


    Wir haben in der "Spitze" sehr TW-Trainer und sehr gut ausgebildete Keeper. Aber aufgrund der weitgehenden Vernachlässigung der Torwartausbildung fehlt es darunter an einer ausreichenden Anzahl gut ausgebildeter TW-Trainer! Häufig bleiben nur Kompromisse, die man in die Kategorie "besser als nichts" stufen könnte.


    Dabei weiß jeder, dass bei in etwa gleichstarke Mannschaft meistens das Team mit dem besseren Torwart am Ende die Nase vorn hat und das Spiel gewinnt.

  • @Fußballvadderund teejay


    Ihr habt leider recht - denke wir sind im Grunde aber am Ende angekommen.
    Da habe ich dann den eigenen Thread etwas missbraucht.


    @Uwe


    Kannst du ggf. die Diskussion von TW-Trainer und mir auslagern in einen neuen Thread?


    Danke dir und Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

    • Offizieller Beitrag

    Auf Wunsch wurden die obige Beiträge hierher verschoben - Auslagerung aus dem Thema "Übungssammlung zur Handlungsschnelligkeit".

  • Auf Wunsch wurden die obige Beiträge hierher verschoben - Auslagerung aus dem Thema "Übungssammlung zur Handlungsschnelligkeit".

    Danke Uwe.


    @TW-Trainer
    Was wäre dein Lösungsansatz um diesen Missstand aufzuarbeiten um auch in der Breite eine bessere Ausbildung der Torhüter zu erreichen?


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hallo Björn,


    da gäbe es eine Reihe von Maßnahme-Möglichkeiten. Nachfolgend möchte ich aber nur auf die nach meiner Meinung 3 wichtigsten Aufgaben eingehen.


    1. Profil des TW-Trainer neu (besser) definieren
    Heute sind vielfach Ex-Keeper oder "Quereinsteiger" im TW-Training beschäftigt. Der DFB meint jedoch, man könne Mannschaftstrainer mal eben in 40 LE als TW-Trainer ausbilden. Das klappt nicht, weil gute TW-Trainer dafür einen deutlich längeren Ausbildungsweg benötigen. Denn im Gegensatz zu den Mannschaftstrainern müssen die TW-Trainer sehr viel mehr Trainngsarbeit auf dem Platz statt daneben verrichten. Denn sie sind die unmittelbaren Trainingspartner, von deren Fähigkeiten und Fachkenntnisse es abhängt, ob jemand diese Position mit Spaß kennenlernt und vielleicht später auch mit Spaß an der Leistung verfeinert.


    2. TW-Trainer-Ausbildung mit Prüfung und Lizenz-(Kompetenzübertragung) für Breiten- und Leistungssport
    Durch die Prüfung kann sichergestellt werden, dass ein altersgerechtes TW-Training auf breiter Ebene stattfindet. Durch die bisherige Urkunde wird jeder Teilnehmer gleich gestellt, egal ob und welche Qualifikation er erworben hat. Zumindest die altersgerechte, technische Grundausbildung müßte im Basisbereich sichergestellt werden. Denn wer einen Ball nicht sicher fangen kann, dem nützt auch ein taktisch gutes Stellungsspiel weniger! Für die Ausbildungs- und Prüfungsinhalte kann man das bereits im Ausland vorhandene Know-How nutzen.


    3. Abgrenzung und Überlappung der Aufgaben von Mannschafts- und Torwarttrainern
    Als Folge der Kompetenzübertragung von TW-Trainer nach erfolgreicher Prüfung sollte die tägliche Arbeit von Mannschafts- und Torwarttrainer neu bestimmt werden. Die Trainingsarbeit mit den Torleuten beseht nicht nur aus dem Erlernen von Techniken, sondern es gehört nicht dessen Grundausbildung die taktische Abstimmung mit der Mannschaft hinzu. Dabei nimmt sicher die Abwehr den größten Teil ein, aber auch andere Mannschaftsteile sind an den Defensiv- und Offensivaktionen unter Torwartbeteiligung beschäftigt. Hierbei gibt es noch jede Menge Optimierungspotenzial, sein bislang der Torwart noch allzuhäufig isoliert statt als Teammitglied betrachtet wurde. Auf den ausländischen Trainingsplätzen findet man deshalb Torwart- und Mannschaftstrainer in gemeinschaftlicher Arbeit, wo man hierzulande noch in der Breite feststellen muß, dass jeder seinen eigenen Kram macht!


    Fazit:
    Sicherlich mag es in der Wahrnehmung der heutigen Probleme und entsprechend der Prioritäten unterschiedliche Bewertungen geben. Nicht nur ich hatte gehofft, dass nach der Einführung der TW-Trainerausbildung das TW-Training nicht mehr vernachlässigt wird. Jedoch steckt das, was bislang vom DFB angeboten wird, noch in den Kinderschuhen. Dies liegt ferner daran, dass der DFB seine Klientel nicht genau genug kennt, damit die Ausbildungslehrgänge ein höheres Niveau erhalten. Man könnte sehr viel weiter sein, wenn man die Hilfe aus dem Ausland und was den Leistungsbereich anbelangt auch aus den Bundesligavereinen annehmen. Dazu muß jedoch auch die Bereitschaft vorhanden sein, die eigenen Positionen infrage zu stellen, damit genügend Raum zur Neuausrichtung entsteht. Dazu gehört es auch, dass man hierbei nicht allein an die Profiligen denkt, sondern auch für alle darunter befindliche Ligen eine ausreichende Zahl gut ausgebiletete TW-Trainer hat, damit auch dort mehr ausgebildete Keeper mit mehr Spaß an der Aufgabe den Fussball bereichern.

  • Interessant.
    Glaubst du es wäre eine gute Idee die "normalen" Trainerlizenzen zu erweitern um das Modul Torwarttraining.
    Mit der entsprechenden Möglichkeit - oder auch verpflichtend, einem Prüfungsbestandteil, welcher ggf. nicht relevant für den weiteren Lizenzerwerb ist.


    Soll heißen die Punkteschnitte errechnen sich weiterhin aus den aktuellen Prüfungsbausteinen, man lehrt aber entsprechend Basiswissen für Torwarttraining inkl. Prüfung?


    Ich selbst habe schon überlegt den Grundlagenlehrgang zu machen um ein besseres Verständnis für das Torwartspiel zu erlangen. Steht aber aktuell hinter meiner A-Lizenz und dem BFV Konditionstrainer (nur wegen dem Wisch) auf Rang drei meiner "Fortbildungsziele"


    Wie ist den deine Erfahrung für Nicht-Torhüter diese Ausbildung gerade im praktischen Teil zu bewältigen.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • @Zodiak


    Der Start in die TW-Trainer-Karriere ist sicher mit eigener Torwart-Erfahrung einfacher. Denn man kennt dadurch einen Großteil der Torwartaufgaben bereits. Allerdings hat ein Trainer, so auch ein Torwarttrainer die Aufgabe, sein durchaus vorhandenes Wissen teoretisch wie praktisch an andere Torhüter weiterzugeben. Auch in der Theorie ist der dem "Nicht-Torhüter" zunächst einmal überlegen, weil der Nicht-Torhüter spätestens bei den Details "Passen" muß! Ein Torwarttrainer muß jedoch selbst so gut mit dem Ball umgehen können, dass er beidfüssig präsie und mit dem gewünschten Druck schießen kann, um seine Torleute spielnah zu fördern. Weil jedoch Olli Kahn und Co. dass in ihrer Ausbildung nicht mal gelernt haben, den Ball rechts wie links zu dribbeln, den Torwart mit einer Finte aus dem Gleichgewicht zu bringen, kannst du dir denken, was da in den Anfängen eines TW-Trainings durch Ex-Keeper so los ist? Da rennen z.B. TW-Trainer und Keeper beim 1 vs 1 hinter einem versprungenen Ball her. Man ist schnell müde, aber man hat nichts geschafft! Ob man diese Fähigkeiten nachholen kann, liegt am individuellen Ehrgeiz, sich dieser Herausforderung zu stellen.


    Ich will es mal zusammen fassen: egal welchen vorherigen Weg man gewählt hat, muß zum die notwengigen Fähigkeiten eines Torwarttrainers erwerben. Das kann je nach Anforderungen durchaus mühseelig sein, weshalb die beste Voraussetzung dann gegeben ist, wenn man mit großer Leidenschaft und der Lust zum permanenten Lernen als wichtigste Grundvoraussetzung dabei ist.


    Kommen wir zum Feldspieler als TW-Trainer. Es mag zwar im ersten Schritt von Vorteil sein, wenn man statt einer Ballbatterie an der Strafreaumgrenze etwas mehr Abwechelung ins TW-T bringt. Jedoch allein von der Übung oder Spielformen mit TW-Schwerpunkt bekommt man keine gut ausgebildeten Keeper, weil sich hierbei die Torleute autodidaktisch selbst beibringen müssen, welche Bewegungsabläufe sie automatisieren möchten. Sehr wahrscheinlich sind darunter welche, die dann später zu einer "Sackgasse" führen und dann nur sehr schwer korrigiert werden können? Ohne das nötige Hintergrundwissen des TW-Trainers, was wann bessser oder schlechter ist, wird die TW-Ausbildung auf halben Wege steckenbleiben. Dafür kann dann nur die TW-Trainerausbildung mit anschließender Prüfung den Impuls geben, mehr davon kennenlernen zu wollen.


    Deshalb spielt es für mich gar nicht die Rolle, ob der Torwarttrainer ein ehemaliger Keeper oder Feldspieler war, sondern ob ausreichend Interesse und auch Leidenschaft an der Aufgabe als Torwarttrainer vorhanden ist? Die Inhalte mögen je nach Herkunft im unterschiedlichen Grade nur für die Teilnehmer sein.


    Ich erachte es als großen Vorteil Fähigkeiten in der Torwart- wie in der Mannschaftsausbildung zu besitzen. Wie sonst sollte man realisieren, dass im modernen Fussball jeder Spieler und Torwart offensive und defensive Aufgaben zu erfüllen hat? Wie kann man seinen Torwart in den Spielaufbau einbeziehen, wenn man ihm lediglich defenisve Aufgaben vermittelt?


    Die Scherpunkte in der Trainerausbildung zwischen Mannschafts- und Torwartausbildung sind sicherlich unterschiedlich. Jedoch gibt es auch Schnittflächen, von denen Beide ausreichend Kenntnisse benötigen. Wer sowohl als Mannschafts- wie auch als Torwarttrainer auf erfolgreiche Arbeit verweisen kann, der ist sicher im Vorteil. Aber von diesen Exoten haben wir leider viel zu wenig!

  • Danke für die Antwort.


    Abschließend eine ernst gemeinte Frage.
    Kennst du einen oder mehrere Torwart Trainer aus dem Münchner Raum (Tendenz München Ost) welche auf Honorarbasis arbeiten würden?


    Den ich kann für den Verein in welchem ich aktuell tätig bin sicher Vorschläge vorbringen und weiß auch, dass die entsprechende Arbeit auch (finanziell) honoriert wird, da wir generell ein sehr gutes Bewusstsein für qualifizierte Ausbildung haben.


    Eventuell kannst du dich ja umhören und mir Empfehlungen/Kontakte per PN nennen.


    Danke dir und Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hallo Björn,



    Spontan fallen mir da 3 Möglichkeiten ein:
    1. TW-Trainerlizenz in Österreich.
    Wenn du das Torwarttraining von der Pike an lernen willst, dann würde ich die geografische Nähe zu Österreich ausnutzen und dort eine TW-Trainerlizenz machen. Selbst, wenn diese Lizenz hier in Deutschland nicht anerkannt wird, hast du mit dem erworbenen Wissen übers TW-Training in verschiedenen Altersstufen ein gutes Fundament, was eine gute Basis für einen fachlichen Austausch zwischen Torwart- und Mannschaftstrainer erlaubt.


    2. Hospitation im NLZ
    Die zweite Möglichkeit wäre, sich an Vereine mit NLZ bezüglich einer Hospitation zu wenden. Hier kann man einen guten ersten Eindruck gewinnen. Auch für die ein oder andere Frage bleibt meist ein wenig Zeit.


    3. Trainerausbildung in TW-Schule
    Zwar gibt es Torwartschulen, die sich ihren TW-Trainerbedarf selbst aus- und weiterbilden. Allerdings ist das immer auch kombiniert mit einem bestimmten Interesse an Mitarbeit.


    Zum Hineinschnuppern ins TW-Training würde ich die Alternative 2 wählen. Einen TW-Trainer, der so viel Zeit hätte, um einen Interessenten auszubilden, kenne ich leider nicht!