Wann Gespräch mit dem Trainer suchen?

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  • Unsere Jungs spielen in der D2 einer Fördergemeinschaft.
    Während der Spiele merkt man nun immer öfters, dass der Unmut bei den Eltern wächst. Nun bin ich gar kein Fan davon, sich ins Traineramt einzumischen, aber hintenrum schimpfen finde ich nun auch nicht optimal. Ich hadere mit mir ob ich mal den Tipp aussprechen soll, ein direktes Gespräch zu suchen.
    Grundsätzlich finde ich, dass man den Trainer in Ruhe lassen soll, immerhin ist er es mit dem Sachverstand, er erlebt die Kinder auch im Training und opfert seine Freizeit.
    Die Kritikpunkte wären
    -Auswechseln nach Fehlern: macht ein Abwehrspieler einen Fehler, der zu einem Gegentor führt, wird dieser noch vor dem Anstoß vom Platz genommen. Mittlerweile mehrfach passiert.
    -Spieler aus anderen Mannschaften kommen, dafür sitzen unsere Spieler draußen. Gegen den Tabellenführer hatten wir einige Spieler der ersten Mannschaft. Dadurch saßen die eigentlichen Spieler auf der Bank. Dafür gab es zwar Punkte, aber eben für viele weniger Spielzeit.
    -Manche spielen immer und meist auch durch. Darunter der Top-Torschütze und Stürmer , viel gelobt durch die vielen Tore. In manchen Augen aber überschätzt. Die Wahrscheinlichkeit viele Tore zu erzielen ist zum einen durch die Position gegeben, andrerseits stehen die Chancen bei 60 Minuten Spielzeit wesentlich höher als bei 30 oder nur 20 Minuten. Das Argument der hohen Torausbeute kann man also so und so sehen.
    Der Trainersohn spielt auch immer und auch durch. Vom Spielkönnen normales Mittelfeld, er war mal absolute Spitze, der Rest hat aber aufgeholt. An sich hat das die wenigsten gestört, bis er letztens beim Stand von 3:0 (für die Mannschaft ) die letzten 5 Minuten ausgewechselt wurde. Sein Kommentar Richtung Wechselbank war nur voll cool "So sieht ein Spiel also von außen aus". Manche Jungs die da wirklich jeden Samstag 40 Minuten auf der Bank verbringen, haben etwas blöd drein geschaut. .....
    Noch 3 weitere werden nie oder selten gewechselt.
    Trainingsfleiß ist dabei unerheblich. Manche kommen alle 1-2 Wochen nur einmal pro Woche zum Training, spüren aber keine Konsequenzen.
    -Immer ein Wechsel in der Mannschaft, es baut sich kein richtiger Stamm auf.
    Dazu muss ich kurz erzählen, dass die Kinder in dieser Fördergemeinschaft im August erst zusammengewürfelt wurden. Gleich zu Anfang kam ein Spieler der 3. Mannschaft als Verletzungsersatz für 2 Spiele und blieb. Seither Stammspieler, wird meist zur Halbzeit dann ausgewechselt.
    Seit kurzem ist nun noch ein Spieler der ersten Mannschaft dauerhaft zu uns gekommen. Beide Spieler sind echte Bereicherungen, aber die Mannschaft konnte in der kompletten Hinrunde jetzt nicht richtig zusammen wachsen. Liegt vielleicht auch daran, dass die Startaufstellung immer die gleiche ist. Die Jungs spielen in dieser Konstellation super. Die ein oder andere kleine Modifikation gibt es da dann auch nicht. Wenn dann alle Wechsel gleichzeitig vollzogen werden, dann klappt es nicht mehr so. Die Einwechsler finden nicht ins Spiel, obwohl sie sich abrackern, werden von ihren Mitspielern kaum angespielt und man hat fast das Gefühl sie sind kein richtiger Teil der Mannschaft. Wer den Ball will, der muss ihn im Zweikampf selbst erkämpfen , vom Mitspieler kommt der in den seltensten Fällen.
    Die Startformation wird von Woche zu Woche besser, der Rest bleibt stehen oder lässt durch etwas Frust sogar nach in der Leistung.



    Was meint ihr, sind das wirklich Punkte die man ansprechen sollte? Ich bin da echt in der Zwickmühle, einerseits finde ich das Gerede hinter dem Rücken nicht gut. Andrerseits finde ich Kritik undankbar, immerhin kann man gar nicht oft genug Danke sagen zum Trainer für den Job und die geopferte Freizeit.
    Meinen Sohn selbst stört es auch nicht, wäre sonst vielleicht auch eine andere Situation.

  • Ich gehe mal davon aus, dass Eure Mannschaft wie die meisten Mannschaften in der Jugend nur um die "goldene Ananas" spielen und somit nicht die Ergebnisse im Vordergrund stehen, sondern die persönliche und fußballerische Entwicklung von jedem Kind. Vor dem Hintergrund deines Beitrages habe ich als Außenstehender das Gefühl, dass Euer Trainer diese Philosophie im Wettkampf (zum Training hast du nichts geschrieben) nicht umsetzt. In Eurer momentanen Lage wird es auch schwierig sein, dass Euer Trainer sich so reflektiert, dieser Philosophie zu folgen, da er ergebnistechnisch Erfolgt hat - auch die Funktionsträger des Vereins werden hinsichtlich der Ergebnisse zunächst von keinen Fehlern ihres Trainers ausgehen.


    Somit ist es enorm wichtig, dass die Eltern den Trainer auf sein FEHLVERHALTEN hinweisen. Wichtig ist, dass sich keine Gruppen innerhalb der Elternschaft bilden, sondern die gemeinsame Meinung der Eltern an den Trainer herangetragen werden muss (demnach müssen auch die Eltern von den Spielern, die "immer" spielen, einsichtig sein, dass der momentane Weg schädlich für den weiteren Verlauf der meisten Kindern sein wird). Gute Argumente hast Du in Deiner Ausführung genügend genannt.


    1. Meinungsbildung innerhalb der Elternschaft
    2. Gespräch mit Trainer suchen
    3. Auf Lösung/Kompromiss einigen (z.B. Dokumentation von Spielzeiten: jedes Kind 50%)


    Falls es beim dritten Schritt zu Problemen kommen sollte, den Verein (ins. Jugendleitung/-vorstand) kontaktieren.


    Ich denke es steht nicht zur Diskussion, dass Erfolg gleich dem Tabellenstand ist. Es wird zunächst für einige Teilhaber ungewohnt sein, wenn zunächst die Ergebnisse - vorausgesetzt der Trainer ändert seine Philosophie - nicht optimal sein werden, aber auf Dauer wird er alle Kinder fair und besser ausbilden.



    Gruß

    "Don't forget to love your haters. They keep you motivated."

  • Leider gelingt es trotz guter Argumente nicht immer, Menschen davon zu überzeugen, ihre Meinung zu ändern. Dies gilt besonders, wenn diese mit der aktuellen Situation zufrieden sind.

  • @Evamaria :

    Andrerseits finde ich Kritik undankbar, immerhin kann man gar nicht oft genug Danke sagen zum Trainer für den Job und die geopferte Freizeit.
    Meinen Sohn selbst stört es auch nicht, wäre sonst vielleicht auch eine andere Situation.

    Dankesworte würden mir hier nun wirklich nicht über die Lippen kommen und natürlich sollte man hier zwingend nicht nur Kritik üben, sondern versuchen, eine schnelle Änderung der Zustande herbeiführen oder entsprechende Konsequenzen ziehen. Befindlichkeiten des sogenannten Trainers wären mir hier völlig egal. Wahrscheinlich wäre es für die Kinder besser, er würde nicht zur Verfügung stehen. Dass es ein Kind nicht stört, wenn es ungerecht behandelt bzw. ausgeschlossen wird, halte ich für ein Märchen.