Beiträge von feu92

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    Ich habe mit.. 5,6 Jahren?... mit Marcel Sabitzer zusammen in der Mannschaft gespielt.

    Während unsere Mitspieler und auch Gegenspieler gerad emal so den Ball stoppen konnte,

    hatte er gefühlt den Schuss eines Erwachsenen.


    Er holte sich hinten den Ball, spazierte über den ganzen Platz, dribbelte dabei sämtliche Gegner aus und schloss gemütlich ab. Entweder schoss er von irgendwo unhaltbar oder er spielte auch noch den Torhüter aus.

    Pro Spieler erzielte er im Schnitt ca. 5 Tore.

    Das restliche Spiel verbrachte er damit, an seiner Passtechnik zu arbeiten. Geniale Pässe quer über das Feld.


    Das Problem:

    Keiner seiner Mitspieler war ansatzweise in der Lage, sich die scharfen Bälle zu stoppen, geschweige denn ähnliche Pässe zu spielen.

    Natürlich war da seine Motivation nicht ewig. Nach der Saison ging er in den Nachwuchs eines deutlich höherspielenden Vereins - mittlerweile ist er österreichischer Nationalspieler und spielt bei RB Leipzig.


    Etwas ähnliches habe ich mit einem gewissen Marco Meilinger erlebt, in schwächerer Form.

    Er war 1 Jahr alter und spielte ein paar Spiele bei uns, die meisten jedoch 1 Altersstufe höher.

    Auch er wechselte sobald wie möglich in eine höhere Liga.

    Aktuell spielt er immerhin 1. Österreichische Bundesliga.



    Ein anderer Fall ist David Alaba.

    Spielte als Kind bei Austria Wien - ein österreichischer *hust* Spitzenklub.

    Ging dann in die AKA von Bayern München....

    Jetzt einer der besten LV der Welt.



    Was haben die alle gemeinsam?

    1. Unterfordert in der eigenen Altersstufe

    2. den inneren Drang, immer besser zu werden

    3. den Mut, alles dafür zu tun


    Als 16 Jähriger (Alaba) ins Ausland (ja, selbe Sprache) ist sicher nicht lustig gewesen...

    Aber es hat sich gelohnt^^


    Conclusio:

    *wer nicht wagt, der nicht gewinnt*

    In der E2 trainieren und in der E4 Stammspieler sein ist doch eigentlich perfekt. So bekommt er gutes Training, was ihn fordert und weiterbringt und hat trotzdem die Spielpraxis, die er auch zum weiterkommen braucht.

    sehe ich auch so.

    aber bezüglich SVM:MK:

    natürlich 1x die Woche mit der E4 trainieren, nicht nur die Spiele bestreiten.

    Vorab:

    Ich sehe eure Logik ein und finde sie richtig.

    Ganzheitliche Ausbildung ist wichtig!

    Habe das übrigens auch nirgends bestritten^^

    Wahrscheinlich reden wir nur aneinander vorbei und merken es nicht..


    Fazit:

    Man muss alles trainieren - da sind wir uns einig.

    Meine Sichtweise: Stärken trotzdem mehr fördern als Schwächen.


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    Ich erlaube mir jetzt nur den Spaß, das mal weiter zu spinnen:

    Dann sollte man auch jeden Spieler mal ein paar Matches ins Tor stellen?

    Kann ja sein, dass man bei einer roten Karte keinen Wechsel mehr hat und ein Feldspieler ins Tor muss...

    Man sollte die schwächsten Elferschützen im Finale nach der Verlängerung beim 11ern schießen lassen,

    damit sie ihre Nerven trainieren - simulieren kann man das ja nicht.

    Der Torwart kommt bei Rückstand und letzter Spielminute oft mit in den gegnerischen Strafraum.

    Also ist eine komplette Ausbildung in Sachen Schusstechnik, Kopfballspiel etc. nötig


    usw.

    Trotzdem erreicht man mit Stärkenförderung mehr als mit dem "ständigen Herumhacken" auf Schwächen.

    Messi ist kein Kopfballungeheuer - hättest du ihn als Kind in die IV gestellt?

    Oder lieber sein Dribbling gefördert?



    Ein Vergleich abseits des Fußballs:


    In der Schule hasste ich Mathe. Noten waren dementsprechend

    (gerade so positiv... und das auch nicht immer^^)

    Ansonsten ein sehr guter Schüler!

    Angesprochen/ gefragt wurde ich immer nur auf/nach Mathe..

    Denk ihr, das hat mich motiviert? Nö...

    Matura war ich dann drittbester meines Jahrgangs... Trotz einer 3 in Mathe ;)

    So wie du das hier schilderst, weiß deine Tochter ja sehr genau, was sie will.


    Wenn sie die Möglichkeit - also das nötige Talent!- hat, um in ein NLZ zu kommen,

    kann sie es auch schaffen, mit Fußball Geld zu verdienen.

    So gesehen wäre der Ehrgeiz nicht nur richtig, sondern essenziell notwendig!



    Der Nachbarverein klingt doch ganz gut, forderndes Training.

    Also aus sportlicher Sicht ist die Entscheidung einfach.




    Persönlich-sozial natürlich nicht einfach!

    Findet deine Tochter schnell Anschluss?

    Oder ist sie eher introvertiert?

    Spaß mit den TeamkollegInnen gehört dazu, um Freude am Sport zu haben!



    Ich würde sehr ausführlich mit dem Kind reden, was sie sich vorstellt...


    just my 2 Cents


    Liebe Grüße

    Patrick

    Hängt doch in deinem Fall wirklich von der fußballerischen und körperlichen Entwicklung des Kindes ab...



    2/3 einer Mannschaft würde ich persönlich nicht in einem älteren Jahrgang spielen lassen, so gut werden sie nicht sein...

    Von meiner Zeit weiß ich noch, dass es wirklich nicht soooo viel Spaß macht, gegen körperlich teils massiv stärkere Leute zu spielen. Klar kann man mit Technik etc. einiges kompensieren, aber bei jedem Zweikampf, Kopfball und Schuss merkt man 1 Jahr Unterschied seeeehr schnell!

    Sehe das Thema jede Woche beim Hobbykicken:


    Der Dribbler rennt an er Linie entlang, versucht 2 oder gar 3 Gegner zu überspielen und verliert in 90% der Fälle den Ball.

    Da die Mannschaft aufrückt, entstehen gefährliche Konter.


    Andererseits die Mannschaften, die sich behäbig über das Feld spielen. Der Gegner steht tief, Laufwege sind zugestellt.

    Wenn sich plötzlich im Zentrum die Möglichkeit für ein 1vs1 bietet, wird das Risiko gescheut und der Pass nach hinten kommt.

    Irgendwann kommt ein Fehlpass - Konter, alle stehen hoch- oder ein frustrierter Spieler zieht ab: der Ball landet auf der Tribüne.



    Du kannst nicht nur mit einer einzigen Spielweise gewinnen (klar, einzelne Spiele..).

    Die Kombination macht den Unterschied - und so würde ich auch trainieren.


    Der Dribbler soll weiter an seinen Tricks, der Technik und der Schnelligkeit arbeiten.

    Die Passmaschine an der Übersicht, dem Passspiel und der Ballannahme.


    Aber was spricht dagegen, den Dribbler auch mal ein paar Passübungen machen zu lassen

    bzw ihm - am Besten mit Videos!- zu erklären, wann ein Pass effektiver ist?

    Die Passmaschine könnte man im Freilaufen und Schießen trainieren.

    Ist keiner frei, bietet er sich selbst an und/ oder sucht den Abschluss.


    Klar gibt es eher solche und solche Spieler. Mein Gedanke ist, die Stärken weiter zu fördern und die Schwächen ein bisschen, aber nicht zu übertrieben zu bearbeiten.


    Eine passfreudige Dribbelmaschine mit eiskaltem Torabschluss finden wir eher nur bei Mannschaften alá Barcelona..



    Liebe Grüße

    Patrick