Mir ging dieses Thema vorher beim Joggen auch nochmals durch den Kopf. Und ich dachte mir, warum hast du nicht einfach geschrieben, was die Kinder machen.
zum Beispiel: Torschußverbot bei 3 Toren Vorsprung - und nur dann. Erfahrungen aus Fußballcamps bei Turnieren im 6 gegen 6 bzw. 5 gegen 5 (und ich wurde noch nie von Kindern angesprochen, dass man 7 gegen 7 spielen muss um ein "richtiges" Fußballspiel zu machen).
1) kurze Nachfrage: wirklich?
2) Regel wird angenommen und führt zu
- "Torjäger" geht in die Abwehr
- "Torjäger" geht ins Tor
- "Torjäger" fordert seine Mitspieler auf mehr mitzuspielen, um sie vor dem Tor anzuspielen bzw. ihnen den Ball zum Torschuß aufzulegen
- "Torjäger" muss mehr den Ball halten, damit die anderen nachrücken können
=> dies alles führt dazu, dass der "Torjäger" mehr Erfahrung sammelt und eine bessere Entwicklung nimmt als wenn er noch x-mal an dem Gegner vorbei läuft und auf das Tor schießt
=> dies führt meistens auch dazu, dass der "Torjäger" ein höheres Ansehen in der eigenen Mannschaft bekommt, weil er einigen anderen ja ein Tor auflegt (es kommt zu mehr "Mannschaftsspiel")
==> das Verbot führt zu mehreren Handlungsalternativen, die der "Torjäger" vorher nicht in Betracht gezogen hat.
3) es führt nicht dazu, dass er im nächsten Spiel kein Tor mehr schießt. Seine "Stärke" verliert er in diesen paar Minuten nicht.
Verbote oder Provokationsregeln werden im Training angewandt. Warum dann nicht im Spiel? Und wenn es bei 7 gegen 7 nicht geht, dann schaffen wir dieses halt ab und spielen 5 gegen 5 oder Funino. Das muss man doch nur in der Regel aufnehmen (siehe Mini-Hockey oder die Handball-Regeln). Die Fußballregeln im Kinderbereich sind leider nicht im Sinne der Kinder sondern im Sinne der Erwachsenen.
Um meine Gedankengänge nachzuvollziehen:
- darf ich nicht mit der rechten Hand schreiben, werde ich mit der linken Hand schreiben. Das wird anfangs schrecklich sein und sich schrecklich anfühlen und dann besser werden. Dann könnte ich mit der rechten und der linken Hand schreiben und es mir aussuchen. Ich habe mehr Alternativen. Ich möchte nicht wie früher die Linkshänder zu Rechtshänder machen, deshalb kurzfristig.
- das mit "alle in die gegnerische Hälfte" habe ich genommen, weil es hier beim Abseits aufkam. Da hat keiner an der Trainingsform hergenörgelt. Wenn ich dann aber sage, wir machen das auch im Spiel - kommt der Protest. Und das obwohl hier weitgehendst (so zumindest mein Eindruck) der Konsens besteht, dass im Kinderfußball das Spiel ein weiteres Training sein sollte.
Dieses Nachrücken würde ich auch auf dem Großfeld fordern und trainieren - vielleicht nicht mit der Mittellinie aber kurz dahinter (z.B. Kreis - und den Torwart würde ich auch auffordern bis min. zum 16er mitzumachen). Ich will immer das alle mitspielen und sei es nur für den 2. Ball
- die Schusslinie im Funino war keine Argumentationskette sondern nur ein weiteres Beispiel, wie man sie positiv oder negativ sehen kann. Und ein hier diskutierter Ansatz das 7 gegen 7 zu ersetzen bzw. zu ergänzen.