Ich sehe auch eher die Grautöne - und kein schwarz oder weiß wie es Goodie in Frage gestellt hat.
Ordne ich die isolierten Übungsformen der Zergliederungsmethode und die Spielformen der Ganzheitsmethode zu, so schreibt auch Horst Wein auf Seite 199 in Spielintelligenz im Fußball kindgemäß trainieren "Beide Methoden haben im Training ihre Daseinsberechtigung ..." oder "So wie man eine fußballspezifische Technik nicht ohne Anwendung der analytischen Methode erlernen und beherrschen kann, sollte dem Spieler mit der Anwendung der globalen Methode die Möglichkeit gegeben werden, das Fußballspiel mit allen seinen Nuancen zu entdecken und zu verstehen."
Vorteil von isolierten Übungen:
- kann man zur Erholung und Regeneration machen
- kann man alleine oder zu zweit machen
- kann man langsam machen
Vorteil von Spielformen:
- bereiten auf das Spiel vor
- machen meistens mehr Spaß
- schulen und trainieren auch andere Schwerpunkte
Für mich ist jeder Ballkontakt eine weitere Ballerfahrung und somit gut. Ich selbst liebe "Bälle" (Fußball, Volleyball usw.) und spiele gerne mit ihnen (allein oder mit anderen).
Wenn ich dann allerdings lese: "Im Schnitt führt ein Spieler den Ball weniger als eine Minute pro Spiel." (Quelle: deutschlandfunk.de) frage ich mich oftmals, ob wir der Technik (v.a. in isolierten Übungen) nicht zu viel Trainingszeit geben. So beobachte ich z.B. in der E-Jugend, dass einige eine gute Technik haben, diese aber nicht anwenden können, weil sie sich falsch bewegen oder stehen. Andere wiederum kommen mit einer schlechteren Technik, aber mehr Spielverständnis, besser zu Recht (für die Älteren: Klinsmann wurde "Flipper" genannt, weil ihm die Bälle oftmals weit vom Fuß wegsprangen, er hat es allerdings durch Schnelligkeit kompensiert). Ich tendiere deshalb im Mannschaftstraining zu Spielformen. Durch ihre Ganzheitlichkeit sind sie aus meiner Sicht auch anspruchsvoller (nicht nur für Technik, sondern auch für Kondition, Aufmerksamkeit u.a.).
In der kontaktlosen Corona Zeit habe ich natürlich viele isolierte Übungen gemacht. Und zu meiner Verwunderung werden diese von den Kindern heute (mit Kontakt) oftmals gefordert.