Beiträge von let1612

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    Hier schrieb ich mal einen prozentualen Anteil von 10% mit Training und 20% Verhalten und Vorleben (Versagensängste im Kinderfußball) - die zweiten 20% musst du dir mit Mitspieler, Eltern, Lehrern usw. teilen. Auch bei den Übungen fallen ein paar Prozent weg, weil die der ausgewählten Übung gehören. Ich rechne mir das jetzt schön und sage 10% an der persönlichen Entwicklung des einzelnen Spielers im Zeitraum deines Schaffens kannst du beeinflussen - wahrscheinlich ist es weniger. Und das sind nur 10% bei einem Spieler. Auf die Mannschaft und das Ergebnis hast du aus meiner Sicht noch weniger Einfluss - da kommst du wahrscheinlich nicht über die 5% Hürde ;)

    Ganz ehrlich, der beschriebene Fall ist traurig, mir aber völlig egal. Ich finde allerdings die Frage sehr spannend - und die beschäftigt mich öfters. Schon allein, was ist körperliche Bestrafung? Liegestützen oder eine Runde laufen lassen. Oder Aufsichtspflicht (ich gehe jetzt nach Hause) vs. körperliche Bestrafung (als Trainer halte (z.B. am Oberarm festhalten) ich ein solches Kind zurück)?
    In meinen Vereinen habe ich auch schon viel mit bekommen, von falschen bis zu richtigen Behauptungen bzw. Presse (und Bild ist da vorne mit dabei) oder Verfahren - und ja, da gehe ich heute nicht mehr so unbeschwert damit um, wie früher - denn es könnte auch einen selbst treffen.
    Ich würde z.B. nicht alleine mit einer Mannschaft ins Trainingslager fahren. Da würde ich einen zweiten Trainer/Betreuer mitnehmen. Wären Mädchen dabei, würde ich eine weibliche Person mitnehmen usw.

    Eines vorneweg: sollte sich das so abgespielt haben, wie beschrieben (und von mit interpretiert), geht es aus meiner Sicht überhaupt nicht. Allerdings fehlt mir die Sicht der anderen Spieler und die detaillierte Sicht des Trainers. Weiterhin habe ich Kinder, die das mit gemacht haben (D-Jugend: 11 und 12 Jährige - in anderen Foren wird diskutiert, ob 12 Jährige schon wählen können/sollten). Die Eltern der Kinder, die mit gemacht haben, wie sehen die das? Warum verlassen die nicht die Mannschaft bzw. diesen Trainer? So eindeutig wie hier im Forum, ist die Meinung in der Realität dann wohl doch nicht oder?


    Ein Fußballcamp, das mit seinen Strafen Werbung macht, geht aus meiner Sicht auch nicht.


    Gab es solche Spielchen bei euch in der Jugend nicht? Händeklatschen als Reaktionsspiel oder Karten spielen mit Strafen. Bei mir gab es sie und ich habe entweder mit gemacht oder es sein lassen. Und ich hätte es wahrscheinlich blöd gefunden, wenn sich Erwachsene zu sehr eingemischt hätten. Deshalb würde ich sie heute auch nicht generell verbieten (dann wird es da gemacht, wo ich keinen Einfluss darauf habe und die Eskalation unterbinden kann). Interessant finde ich auch, wenn es die Spielchen oft schon lange gibt, die Eltern sie hinnehmen und akzeptieren und es nach einem Trainingslager dann Probleme gibt bzw. die Eltern darauf warten, dass es der Trainer unterbindet.


    Deshalb würde ich handeln wie in Post Nr. 14 beschrieben.

    Die Überschrift lautet Grenzen der Aufsichtspflicht. In diesem Fall wäre bei mir die Grenze das "nicht wollen" der Kinder/des Kindes (höchstens das Kind war auch schon mal beim Austeilen dabei, dann muss es auch einmal Einstecken) gewesen. "Ohrenschnipser" oder "Hintern abschießen" kann man machen, wenn alle zustimmen und es einigermaßen gesittet abgeht - wo kommt das denn her? Kinder schauen beim Training eines Bundesligisten oder in der Halbzeit zu und die machen es. Also probieren sie es auch aus. Und so lange das alle wollen und ich keine Verletzungsgefahr sehe, ist es auch OK.

    Vom Gefühl her gehe ich davon aus, dass man mit 2 Beinen höher springen kann als mit einem - zumindest, wenn man die Arme mit hoch nehmen kann bzw. entscheidend sind (siehe Volleyball und Basketball). Beim Absprung mit beiden Beinen geht das Knie auch nicht "automatisch" mit hoch.
    Beim Absprung mit einem Bein geht aus meiner Sicht das Knie "automatisch" mit hoch. Damit springe ich nicht nur in die Höhe sondern auch in die Weite. Allerdings brauche ich das Knie nicht so weit oben, wie die meisten Torhüter, und auch nicht so lange.
    Ich denke, dass hier sowohl für die Torhüter als auch für die Feldspieler (Kopfball) noch Höhenpotential vorhanden ist (beidseitiger Absprung) und die Technik dann auch weniger Verletzungspotential mit sich bringt.
    Inspirierend fand ich folgenden Artikel.

    Aktuell von heute:
    "Casteels bedauerte die schwere Verletzung Gentners, beurteilte die Szene allerdings ähnlich. „Wenn das Foul ist, muss man die ganze Jugendausbildung umstellen, ab fünf, sechs Jahren“, sagte er. Schon da werde Torhütern beigebracht, „dass du das linke Knie mitnimmst, wenn du mit rechts hochgehst, 99 Prozent der Torhüter machen das so“. Sein VfB-Kollege Ron-Robert Zieler unterstützte diese Argumentation."
    Quelle: sportbild.de



    Wird der Fall heute ein Umdenken bewirken?

    @totog: ich wollte damit darstellen, dass es keinen Unterschied gibt zwischen "Lauf hinterher" oder "Hingehen" (Kleeblatt) und "Spiel mit" (unser "Befehl") - zumindest im erwähnten Kommunikationsmodell. Das auch wir mit direkten Handlungsaufforderungen arbeiten. Und darstellen, dass Fragen (wie du auch in deinem letzten Absatz schreibst - gewünschte Antworten) auch nicht unbedingt einen eigenen Lernprozess anstoßen.

    @totog: ich weiß, was du meinst, aber ich möchte anhand deines Beispiels mal darstellen, wie schwierig das ist. Ich nehme dazu mal hauptsächlich das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun "Vier Ohren Modell" bzw. "Vier Seiten einer Nachricht".


    Kommando vom Trainer: "Lauf hinterher!" - dem Ball? meinem Mitspieler? dem Gegenspieler? Nehme ich die Sachebene, dann ist es nicht konkret. Nehme ich die Beziehungsebene, dann könnte ich sagen, der kritisiert mich immer. Aus der Selbstoffenbarungsebene könnte man vermuten, der Trainer hat Angst ein Tor zu bekommen oder der Trainer ist unzufrieden, dass er dies im Training noch nicht trainiert hat. Als Appell: ich soll mich bewegen.
    Aufforderung von dir: "Spiel mit!" Auf der Sachebene: ja, mache ich gerade - ich stehe ja auf dem Platz und nicht daneben. Beziehungs-, Selbstoffenbarungs- und Appellebene können genau gleich wie beim Trainerkommando sein.


    Auch der Satzbau unterscheidet sich nicht (kurz (nicht konkret) und Ausrufezeichen am Ende).



    Wer fragt, der führt - und das meistens in seine Lösungsrichtung bzw. Lösungsmöglichkeit (erlebe ich zumindest oft bei Führungskräften und Trainerkollegen) -> er könnte es auch gleich sagen (meinen Lösungsweg geht er ja nicht mit).
    Fehlentscheidung gefällt mir auch nicht - ich finde toll, dass eine Entscheidung getroffen wurde. z.B. Fehlentscheidung: Spieler schießt aus spitzem Winkel anstatt dem alleine freistehenden in der Mitte vor dem Tor zuzuspielen -> wer sagt mir, dass der Spieler in der Mitte das Tor getroffen hätte? Wer sagt mir, dass man aus dem Winkel kein Tor schießen kann? Welche Wahrnehmung hatte der Spieler?
    Am Rande eine Anekdote: ehemalige Jugendtrainer (alles Fußballlehrer) von Mario Götze berichteten mir, dass sie geneigt waren reinzuschreien und eine Lösungsmöglichkeit anzubieten und Mario Götze immer eine bessere, genialere Lösung gefunden hat - das wäre ein Hinweis gar nicht rein zu schreien (mein Gefühl sagt mir auch, dass bei besseren Spielern weniger reingeschrien wird als bei schlechteren).



    Ich habe mich ja schon geoutet, dass ich auch reinschreie. Ich verwende bzw. verwendete oft "Spiel mit!" und "Mach mit!" (deshalb mache ich mir darüber auch Gedanken :) ). Ich arbeite an mir, dass ich die Kinder bestätige und ihnen eine weitere Handlungsoption mitteile: "Guter Schuss. Hast du XY gesehen?" "Ja, traue es dir zu" z.B. beim Dribbling (keine Ahnung ob es auch ein Dribbling wird) oder "Gute Idee. Mit dem linken Fuß wäre es wahrscheinlich einfacher gewesen." Und ich spreche in der "ich" Form: "Ich wäre nicht ins Dribbling gegangen, sondern hätte einen Doppelpass mit XY gespielt." Und nachdem ich ein Fan des Balles und von Ballorientierung bin, frage ich oft "XY, wo ist der Ball?" und bin bei einem Appell -> bewege dich hin zum Ball ;)

    Die Trainingsdokumentation und Links sind öffentlich im Netz verfügbar - somit für jeden, den es interessiert (Eltern inbegriffen - den Link habe ich hier bereits mehrfach verlinkt, deshalb verweise ich auch auf einen anderen Thread). Die Motivation zur Dokumentation war, dass ich dies früher auch gemacht habe (im Papierkalender bzw. von der Jugendleitung gefordert) und es mir geholfen hat. Diese Kalender besitze ich heute noch. Man macht sich somit davor und danach Gedanken.


    @Ersatzbank: ich war mit dem Auftritt meines Vereins im Internet auch nicht zufrieden (v.a. von dem Änderungsprozess bzw. der Aktualisierung) - jetzt mache ich die Wordpress-Seite der Jugend (Absprung von der Vereinsseite -> Jugendseite). Jetzt sind wir unabhängig.
    Dort haben wir den Link zu padlet - nicht nur von meinem Team, sondern auch von dem neuen Bambini Trainer - dem hat meine Vorgehensweise auch gefallen und er macht es jetzt genauso. Wer nähere Infos haben möchte, den bitte ich um eine PN (nicht das Uwe wieder Beschwerden bekommt ;-)).
    Doodle geht bei Wordpress nicht - da kann man Rendez Vous nehmen.

    Intensität ist hoch. Anspruch ist hoch (viel mit 2 Ballkontakten).


    Ziel ist "passen":


    A1: coacht du da passen oder freilaufen? Natürlich gehört freilaufen dazu - und bei der Übung ist man schnell beim Freilaufen coachen. Was sind deine Anweisungen? Flach spielen, Innenseite nehmen, welcher Fuß wird angespielt (E-Jugend wahrscheinlich zu hoher Anspruch) ...?
    A2: es kommen nicht alle als zentrale Anspielstation dran (7 Spieler a 1 min. Bei 5 min.), evtl. Noch Vorgabe, dass der Zentrale nach x Pässen angespielt werden muss.
    A1 und A2 gefällt mir gut -> alle beschäftigt


    B: kann nichts für das Passen entdecken - evtl. Reaktionsübung mit Pass in ein Tor oder Gleichgewichtsübung (z.B. auf einem Bein hüpfen) mit Abschluß eines Pass


    C-E: kommt auf das Coaching an - warum gibt es keine Belohnung für Pässe? (z.B. 5 Pässe ein Tor)


    F: Zielpassen - z.B. Hütchentor oder Hütchen umkegeln


    Bitte Berichte uns deine Eindrücke nach dem Training. Danke.

    @alle: es gibt hier übrigens auch Trainer die "reinschreien" - mich ;) - wer mir positiv gestimmt ist, würde das evtl. "coachen" nennen.


    Hier ist so oft von "Entwicklung der Mannschaft" die Rede -> ich schaue da lieber auf das Individuum.