Beiträge von ursalien

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    Du kennst das Prinzip der Superkompensation? Mit Belastung, Erholung und Regeneration.


    Da gibt es die wissenschaftlich belegten Regenerationszeiten (min. und max. Zeitspanne).


    Also weißt du aufgrund dieser Tatsache schon, wann deine Spieler in der Superkompensation (also Erholt) sind ohne Laktat zu messen. Wenn du dann noch die Periodisierung/Trainingsplanung entsprechend dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse planst, dann wird die Laktatmessung logischerweise auch unnötig und du sparst dir eine menge Geld.

    Deine Aussage hat - meiner Meinung nach - eine Gültigkeit in einer Welt wo alle Spieler gleich gut/schlecht regenerieren. Tun sie das? Ich bezweifle es. Superkompensation (bzw. die Umsetzung in der Periodisierung) ist Dein Kompass, die Laktatmessung Dein GPS.

    Ok. Du weißt auch, dass jeder Körper mit Laktat anders umgeht und dieses Abbaut oder? Wie sinnvoll ist also eine Laktatmessung am Beginn des Trainings? Was sagt die Messung über die Laktattoleranz und auch über die Abbaufähigkeit aus?


    Wenn jemand ein Werkzeug hat um die mentale Erholung zu messen, dann soll er es bitte sagen. Ich kenne keines und wäre froh, wenn es eines gibt. Es gibt jedoch Indikatoren an denen man sieht wie fit die Spieler im mentalen Bereich sind. Dafür muss man die Spieler genau kennen. Gehen sie noch zur Schule? Haben sie einen anstrengenden Job im Büro? Gibt es Stress mit der Ehefrau? Und vieles mehr.

    Die Laktatmessung - so ungenau wie Du sie (durchaus zurecht) machst - ist immer noch deutlich genauer, als die von Dir genannten "Soft-Indikatoren" bezüglich der mentalen Erholung. Auf eine relativ genauen Möglichkeit der körperlichen Fitness zu verzichten und dafür auf völlig wagen Soft-Indikatoren zu bestehen erscheint mir unlogisch. Oder ich verstehe nicht, worauf Du hinaus willst.

    Wenn wir auf die Regeneration zurück kommen, dann viel das Wort Laktatmessung. Doch Laktat sagt nur etwas über den körperlichen Zustand aus, jedoch nicht über den mentalen. Ergo ist Laktat nicht wirklich hilfreich für die Bestimmung der Erholung eines Spielers.

    Ich finde schon. Und zwar - wie Du selber erkannt hast - für den körperlichen Zustand und die dazugehörige Kompetenz der körperlichen Erholung. Dass Laktatmessung nicht das richtige Werkzeug ist, um die mentale Erholung zu messen, das ist doch ziemlich logisch und wird vermutlich von niemandem bestritten. Welche Werkzeuge nutzt Du denn, um die mentale Erholung zu messen?

    Wie der Vorredner schrieb. Natürlich würde ich auch immer die langen Abschläge verbieten. Bringt auf Dauer nichts.

    Bei freien Spielformen würde ich zudem mal eine Zeitlang hohe Bälle verbieten. Das fördert das spielerische Befreien aus einer Situation und bringt ballsicherheit bei Gegnerdruck. Außerdem läßt es erkennen, das es Korrekturübungen zur Ball/mitnahme braucht.

    Kluger Hinweis, werde ich auf jeden Fall umsetzen. Danke!

    Zu 1. Ich bin kein Freund von langen Abschlägen. Haben wir zu anfang natürlich auch gemacht, bin aber dazu übergegangen, 2 Passstarke Jungs hinten rechts/links zu positionieren und denen die Aufgabe zu geben, den Ball vom Torwart zu kriegen und dann entweder selber die Linie runter zu laufen oder aber die Linie runter zu spielen, wo "hoffentlich" dann wie vereinbart ein Mitspieler steht.

    Sollten diese beiden "Schlüsselspieler gedeckt sein, dann bleibt immernoch der Abschlag, den ich aber eher dezentral, also Richtung aussen (wo hoffentlich die oben genannten Linienspieler stehen) schlagen lasse. Erfordert Übung und wird auch oft in die Hose gehen, aber ich halte mehr von der spielerischen Lösung, als dem Wilden nach vorne Schlagen.



    Zu 2 muss ich sagen: Könnten meine Jungs sein. Ja, sie wissen es besser und können es auch umsetzen nicht mit allen Mann rauszulaufen, aber am Samstag auf einem Turnier war zwischendurch wieder Autopilot an :D

    Deine Idee mit den starken Passspieler klingt logisch und sinnvoll. Diese Jungs habe ich noch nicht. Trotzdem werde ich das mal im Training ausprobieren. Es ist erstaunlich, aber seit einer Woche, seitdem wir mehr als die Hälfte der Zeit Funino spielen, kommt sowas wie "zusammenspielen" zustande. Es sieht wohl so aus, als wäre es der richtige Weg. Ich sollte mich mit den Korrekturspielen auseinander setzen, diese habe ich erst nach den Hinweisen in diesem Forum erst entdeckt. Da hat sich Herr Wein richtig was überlegt. Ich werde berichten, wie sich das entwickelt.

    Darf ich fragen wie der "umschwung" im Spiel statt fand? Einfach ein Gegentor zum 2:2 und dann wieder hängende Köpfe?

    Oder gab es deiner Meinung nach einen anderen Grund?


    Wie empfanden die Eltern das spiel?

    Ich stelle immer wieder fest, dass:

    1. Der Abschlag vom eigenen Torwart immer beim Gegner landet.

    Bedeutet, nachdem der Gegner das verstanden hat, dass wir quasi nicht mehr aus der eigenen Hälfte rauskommen. Ist uns nach dem 2:2 ständig passiert, der Gegner wurde mutiger und hat nur noch auf den schwachen Abschlag gewartet, den gewonnen und Druck ausgeübt. Die komplette letzte Halbzeit hatten wir keinen einzigen Entlastungsangriff, alles passierte in unserer Hälfte.


    2. wir ständig dabei sind, die Ordnung zu verlieren. Unsere Verteidiger werden nach außen gelockt und der gegnerische Pass landet bei mindestens 2 Gegner, die alleine vor dem Tor stehen.


    3. wir, wenn wir mal den Ball haben, viel zu lange benötigen eine Lösung zu finden und der Gegnerdruck (siehe 1) so hoch ist, dass wir den Ball sofort wieder verlieren. Entweder durch einen unsauberen Pass, eine Dribbelaktion gegen 2-3 Gegenspieler oder durch einen technischen Fehler.


    4. wir deutlich weniger und langsamer laufen als die meisten unserer Gegner. Das könnte durchaus motivationsbedingt sein, denn bis zum 2:2 war es im letzten Spiel nicht wirklich aufgefallen. Danach aber deutlich. Die Menge war an sich OK, das Tempo der Gegner war am Ende enorm höher in fast jeder Aktion. Vermutlich ist das aber eine Auswirkung von 1. Denn wenn du ständig dem Ball hinterher läufst, dann lassen die Kräfte und die Motivation irgendwann nach.


    Um 1 zu behandeln, habe ich bereits eine Übung eingeführt, die ich vermutlich hier irgendwo aufgeschnappt habe. 4+1 gegen 5, die angreifende Mannschaft bekommt immer den Ball, sobald dieser ins aus geht oder ein Tor erzielt wurde. Dafür fängt die verteidigende Mannschaft mit einer 2:0 Führung an und hat als Ziel durch Ballbesitz zu versuchen, den Sieg über die Zeit zu retten. Nach 2 Trainingseinheiten meine ich Fortschritte zu erkennen. Wir behalten das bei.


    Um 2 zu behandeln habe ich ein Zonenspiel eingeführt, wo jeder seine Fläche hat, für die er zuständig ist. Macht mir und den Kindern wenig Spaß, ich bin mir sicher, dass ich eine andere Idee brauche, die ich zur Zeit nicht habe. Als wir den zweiten Ball reingebracht haben, war es deutlich dynamischer und spaßiger, trotzdem diese es nie schaffen, meine Lieblingsspielform zu werden.


    Gegen 3 erhoffe ich mir vom Funino einiges, wir werden ab sofort keine einzige Trainingseinheit ohne Funino durchführen. Mindestens 20 Minuten verteilt auf die 90 werden es wohl sein (müssen). Machen wir nun seit 2-3 Wochen und auch dort erkenne ich hin und wieder die eine oder andere klare und schnelle Entscheidung.


    4 wird sich (hoffentlich) von alleine lösen, sobald wir es schaffen die gegnerische Hälfte öfters zu erreichen.


    Das sind so meine Erkenntnisse. Feuer frei :)

    Danke sehr, die aufmunternde Worte helfen mir.

    Wir hatten heute ein Freundschaftsspiel gegen der ersten Mannschaft 2010. Wir haben am Anfang 2 mal geführt, 1:0 und 2:1. Am Ende war es doch das erwartete 7:2, aber war schon spannend zu sehen, wie die Jungs in der ersten Halbzeit nach den beiden Führungen richtig "heiß" wurden. Leider hatten wir in der zweiten Halbzeit wieder alles so gemacht wie in allen Spielen davor. Der Ball verließ unsere Hälfte nicht mehr, der zentrale Bereich vor dem Torwart wurde aufgegeben, die Zuordnung ging flöten. Ab dem Moment hatten die Gegner ein leichtes Spiel.


    Trotz der Niederlage waren die Jungs nicht mehr so geknickt, der Torwart kam sogar mir mitzuteilen, dass es das erste Spiel war, wo wir in Führung gegangen sind. Fand ich klasse :)


    Vor dem Training habe ich den Vereinspräsi getroffen und ihn bezüglich des Tipps Nr. 2 von Goncare angesprochen. Er hat morgen ein Gespräch mit dem Jugendleiter und wird meinen Wunsch nach einer leichteren Staffel präsentieren. Es wird wohl versucht mir hierbei entgegen zu kommen. Ich stelle fest, dieser Thread hat sich wohl bereits gelohnt :) Danke für die Unterstützung.


    Den Verein für die falsche Ausrichtung zu "rügen" oder zu "bestrafen" ist nicht wirklich meins, obwohl ich durchaus verstehe, dass es vielleicht angebracht wäre. Ich bin dankbar und froh über die Möglichkeit, mein geliebtes Hobby auszuüben.

    Vielen Dank Goncare. Das eine oder andere haben wir schon umgesetzt. Gerade die Freundschaftsspiele gegen andere gleichwertige Teams. Gibt es halt leider nicht so viele. Punkt 2 ist für mich neu und klingt interessant, dem werde ich nachgehen, danke dafür. Punkt 5 kommt vielleicht mit der Zeit, das hört sich auch sinnvoll an.

    Hallo zusammen,


    ich stecke in einer recht kniffligen Situation und weiß so langsam nicht mehr weiter. Vielleicht hat der eine oder andere zumindest Teile dieser Situation erlebt und kann mir ein paar Tipps geben.


    Es ist irgendwie strange. Angefangen hat diese Geschichte mit dem Ausschluss von 5 Kinder aus der - zugegebenen maßen - sehr talentierten Mannschaft des 2010er Jahrgangs. Da mein Sohn einer aus der Gruppe ist und ich felsenfester Überzeugung bin, dass man Kinder in der G-Jugend leistungstechnisch nicht aussortieren kann und darf, habe ich beschlossen für diese Gruppe ein regelmäßiges Training anzubieten. Ein Bisschen Coerver, ein wenig DFB, ein wenig Live-Kinetik und ein wenig Horst Wein, das haben wir bis heute beibehalten. Eine ähnliche Situation passierte dem 2009er Jahrgang kurze Zeit später, da war aber nicht die Leistung ausschlaggebend sondern die Eltern, die sich nicht mehr verstanden haben. Das Ergebnis: 4 2009er für mich. Inzwischen sind wir eine Gruppe von 21 Kinder, 19 aktive und 2 absprungbereite Kinder mit andere Interessen. Davon 9 2009er und 10 2010er. Nach einem ersten Jahr ohne Wettkampf habe ich beschlossen eine 2009er Mannschaft anzumelden und gemischt zu spielen. Alle Spiele (bis auf eins) wurden wie von Dir beschrieben zweistellig verloren. Im letzten Spiel war es besonders schlimm, da haben die Betreuer der gegnerischen Mannschaft in der zweiten Halbzeit einen Rückwärts-Countdown zu 20:0 gestartet und schrien die ganze Zeit ins Feld "Nur noch 8, nur noch 7....". Ich habe dem Betreuer angeboten 0:20 in den Spielbericht einzutragen, wenn er damit aufhört. Die Botschaft hat er wohl verstanden und hörte glücklicherweise sofort damit auf.


    Im Training sind die Kinder in Rahmen deren Möglichkeiten motiviert und machen gut mit. Das fußballerische Niveau ist niedrig-durchschnittlich, doch bei jedem Kind sind Entwicklungen klar zu erkennen. Leider reicht das in den Ligaspielen nicht um mithalten zu können. Gerade dort sehe ich bei allen Kinder eine enorme Verunsicherung, sicherlich eine Folge dieser vielen Niederlagen. Gut zu beobachten ist dieses mentale Problem immer dann, wenn wir bei der ersten Mannschaft mal mit 1-2 Spieler aushelfen. Dann spielen unsere wie ausgewechselt. Inzwischen ist die Verunsicherung bereits bei den Eltern angekommen, ich konnte das bei der letzten Abschlussfeier gut erfühlen. Ich befürchte, dass bald eine Domino-Welle droht, wenn das eine oder andere Elternteil sich entscheidet dem Elend ein Ende zu bereiten. Dem entgegenzuwirken wird, glaube ich, wohl meine größte Herausforderung für 2018 werden.


    Und versucht habe ich inzwischen wirklich einiges. Ich bin von meiner Philosophie alle Kinder gleich viel spielen zu lassen abgekommen, die restlos überforderten habe ich - um sie und die anderen zu schützen - nicht mehr mitgenommen. Die ersten Mannschaften 2009 und 2010 habe ich um Unterstützung gebeten, entweder uns 1-2 Spieler für ein paar Spiele auszuleihen oder dass 1-2 Spieler von uns dort "Erfolg" schnuppern können. Beides wurde freundlich aber deutlich abgelehnt.


    Nun wechseln wir aus der F in die E-Jugend und meine große Hoffnung ist, als E2-Mannschaft gegen schwächere Mannschaften aus der Gegend nächstes Jahr spielen zu dürfen. Für meine 2010er habe ich eine Hallenrunde organisiert, so dass ich die Feldrunde mit den 2009er spielen kann. Am Ende der Saison haben alle hoffentlich ausreichend Minuten gespielt und keiner kommt zu kurz.


    Falls jemand von Euch diese Situation schon mal hat meistern können oder aus Erfahrung den einen oder anderen Tipp geben kann, ich bin offen dafür und bedanke mich im Voraus.

    Habt Ihr Probleme :)

    Ich erlebe seit Jahren nur das Saulus und zweistellige Niederlagen zu null sind bei uns eher der Normalfall.

    Ich war kurz davor das hier zu thematisieren, bin aber noch nicht ganz sicher wo das hingehört, im Frustabbau- oder in einem "Hilfe"-Thread. :)

    Hallo Trainerkollegen/-innen,


    ich habe mit Freude alle Seiten des Threads durchgelesen und einiges mitgenommen, danke dafür. Auch Fehler wie z.B. zu kleine Funino-Felder habe ich auch bei mir erkannt. Einige Ideen von Euch werde ich in den kommenden Trainingseinheiten sofort übernehmen (z.B. das Vorbereiten der 2 Felder und vor dem Training ab 2 gegen 2 die Jungs einteilen und Funino spielen lassen).


    Nun entwickelt sich hier die Diskussion in Richtung Life-Kinetik. Darüber habe ich mich grob informiert und auch ins wöchentliche Training fließt hin und wieder manches aus dem Gebiet hinein. Mir fehlt aber ein wenig an Phantasie, wie ich das mehr ins Training einbinden kann. Kennt jemand von Euch die eine oder andere Informationsquelle zum Thema Life-Kinetik, die mir unter die Arme gegriffen wird?


    Vielen Dank und Grüße,

    Ray