Beiträge von Bennoah

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    Bennoah

    Ich habe das Gefühl, dass du das schon ganz richtig machst.

    Du siehst/erkennst Dinge, machst dir Gedanken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch Kinder, die häuslich eine andere Erziehung/Wertevermittlung genießen, als ich sie Pflege, sehr gut in der Lage sein können, sich an die aufgestellten Regeln zu halten. Konsequenz und eine gerade Linie schaffen einen Rahmen, an den diese Kinder sich halten lernen können (komischer Satz...?). Gerade das fehlt ja leider häufig zu Hause.

    So lange diese gerade Linie (auch in Stresssituationen) ruhig und konsequent gefahren wird, können diese Kinder lernen sich einzugliedern.

    Die Eltern sind natürlich häufig ein Störfaktor. Stehen sie auf deiner Seite (was unwahrscheinlich ist) stehen die Chancen gut. Arbeiten sie gegen dich, wird es schwierig und die Chancen, das Kind zu integrieren, stehen eher schlecht.

    Dieses Elternpaar wollte im Grunde das Gleiche erreichen wie ich. Nur war ihr Weg das durchzusetzen nicht in meinem Sinne und ich hätte ihre "Hilfe" gar nicht gebraucht.

    Der Tatsache, dass wir im Moment alles gewinnen habe ich eine grundsätzliche Unterstützung der Eltern zu verdanken. Nur die Form der "Unterstützung" entzieht sich eben meinem Einfluss.

    Ich habe in dieser Trainingswoche eine ähnliche Beobachtung gemacht.

    Der betreffende Spieler (G-Jugend) kommt aus einem sozialschwachen Umfeld, was in meiner Mannschaft nur noch auf ein weiteres Kind zutrifft. Sportlich gehört er eher zu den Schwächeren, sein Veerhalten ist immer mal wieder auffällig, wobei ich ihn nicht als dauerhaft störend empfinde.


    Im Training am Montag wurde er, seiner Aussage nach, gesehen habe ich es nicht, geschubst und trat dann nach einem Mitspieler. Ich wies ihn deutlich aber noch freundlich darauf hin, dass ich ein solches Verhalten nicht dulden werde.

    Eine halbe Stunde später kam der zweite Vorfall. Auch hier wieder trat ereinen Gegenspieler und wieder war er nicht Schuld und hat sich nur gewehrt. Die Ansage war diesmal sehr deutlich und seine Augen schimmerten dann auch schon.


    Im Abschlussspiel zeigte er daraufhin eine , für mich unerwartet, gute Leistung. Also bekam er auch eine Menge Lob für mutige und gelungene Aktionen ab. Ich bekam dann am Rande mit, wie er zu einem erheblich besseren Spieler sagte : Na, du wärst doch sicher auch gerne so gut wie ich,oder? Wie geht man denn damit jetzt um?


    Am Ende meines Trainings sammeln alle Jungs wie immer Bälle und Hütchen ein, während ich die Tore an ihren Platz bringe.


    Nur unser Kandidat marschiert direkt zu seinen Eltern. Ich rufe ihm über den Platz zu, dass er bitte helfen möge und er geht einfach weiter. Als ich dann bei ihm angekommen bin, um ihn aufzufordern sich wie ein Mitglied eines Teams zu verhalten, schreien ihn beide Eltern aufs übelste an und er sitzt weinend und geknickt daneben, bewegt sich also keinen Zentimeter.

    Ich habe ihn dann ganz ruhig aufgefordert seinen Aufgaben nachzukommen und das tat er dann auch.

    Den Eltern sagte ich, dass ich meine Regeln gerne selbst durchsetzen möchte.


    Lange Rede, kurzer Sinn : Wie fasse ich so ein Kind an? Lobe ich ihn, steigt ess ihm zu Kopf. Kritiesiere oder maßregele ich ihn, fällt er in eine Opferrolle (die er sicher von zu Hause gut kennt).

    Ich möchte für diesen Jungen gerne einen Platz schaffen, dessen Regeln er kennt, versteht und befolgt und in dem er Lob und Kritik in gleichen Maßen realistisch bekommt und im Idealfall irgendwann auch realistisch auffasst.

    Ob meine Zeit und meine Kompetenzen ausreichen um diese hohen Ziele zu erreichen weiß ich nicht.



    Für Tips und/oder Ideen und ggf. auch Kritik an meinem geschilderten Verhalten, bin ich sehr dankbar.

    Wo ich grad drüber nachdenke, was mir aber schon mehrfach in letzter Zeit auffiel. Es wird immer früher darüber nachgedacht, was -für die Entwicklung- der Kids gut ist. Dabei wird entwicklung aber oft mit -Erfolg- (im Sinne von viele Tore, überlegen etc. ) gleichgesetzt. Der Threadersteller brachte auch das Beispiel das beim Bambini Training 1 Stunde Fangspiele gemacht wurden und das dem Sohnemann nicht gefallen würde. Ob das nun mit einer Stunde viel zu viel ist, oder nicht. Bewegungsschule gehört in der Altersgruppe dazu. Das ist Entwicklungsgerecht. Kombiniert mit Ball besser, klar. Mit 5,5 Jahren habe ich meinen Sohn nicht trainiert, aber ich kann mich nicht erinnern, auch bei keinem seiner -Kollegen-, das denen das Training nicht gepasst hätte. Die sind aus Freude dahingegangen und haben Spaß gehabt, ohne daran zu denken wie es denn wohl zu bewerten sei.

    Immer öfter wird bei mittlerweile 5 Jährigen darüber nachgedacht, das Sie ja nicht unterfordert seien. WARUM????

    Die kommen dann nächstes Jahr in die Schule, müssen sich eingewöhnen und plötzlich haben andere Entwicklungssprünge. Die Wohlfühlzeit mit den Kumpels beim Training ist leider vorbei, da man bereits im Alter von 6 JAhren den ersten Vereinswechsel vollzogen hat.. Ich kenne Beispiele die mit 11,12 Jahren schon mal 3 mal gewechselt sind und letzten Endes mit dem Fußball aufgehört haben. Die Eltern wollten nur das Beste, das Kind wollte es angeblich auch (denn es will ja den Eltern gefallen).

    Das mag dem Threadersteller nicht gerecht werden, aber das 5 jährige sich schon unterfordert fühlen, oder Training nicht toll finden, weil Sie es schon können, kann ich mir beim Besten Willen schlecht vorstellen. Außer Sie kriegen es, von wem auch immer, gesagt oder vermittelt.

    Zum NLZ. Wenn Die ein Talent beobachten , das mit 5 schon dermaßen hervorsticht, dann sprechen die die Eltern an, und beobachten das Kind über gewisse Zeiträume nochmal. So kenne ich das jedenfalls. Allerdings nicht mit 5 jährigen, sondern 7,8 jährigen.

    Ich habe einen solchen Fall tatsächlich schon erlebt.


    Talentiertes 5jähriges Kind macht ein Probetraining unter einer Trainerin die ein sehr fußballfernes Training gemacht hat.

    Er spielte dann Handball und kam erst erneut zum Training bei uns als ein neuer Trainer das Training übernommen hatte. Seitdem mit voller Begeisterung dabei.

    Ist diese Frage denn in dem Alter überhaupt schon berechtigt? Oder anders gefragt, aus welchem Grund sollten sich Eltern eines 5jährigen überhaupt schon mit einer Profikarriere und eventueller Förderung auseinandersetzen?


    Die Tatsache, dass hier offenbar ein Kindergartenkind in der Lage ist mit Drittklässlern mitzuhalten, bzw sogar zu den stärkeren Spielern zu gehören, ist aus meiner Sicht schon wirklich ungewöhnlich. Sollte man daraus jetzt irgendwelche Schlüsse über die nächten Jahre hinaus ziehen?


    Als G-Jugendtrainer würde ich dieses Kind gerne selber mal sehen. Alle, aus meiner Sicht, wirklich guten 2013er die ich bisher gesehen habe würde gegen den Altjahrgang F absolut untergehen.

    Mein Samstag war geprägt von Frust und leider habe ich das bis jetzt noch nicht so richtig aus den Klamotten geschüttelt.

    Wir fahren mit der G-Jugend nach siegreichen Meisterschaftsspielen zum Derby und irgendwie wusste ich schon anhand der Stimmung vorm Spiel, dass das nicht gut geht.

    Alle Eltern rätselten über die Höhe des Sieges und die Kinder waren mit dem Kopf ganz woanders.


    Nach 2 Minuten steht es 3:0 für den Gegner. Die Eltern, die sich bisher in der Siegesserie vorbildlich verhalten habe, greifen plötzlich ins Spiel ein und meine Jungs waren endgültig massiv verunsichert.

    Es reicht dann trotzdem noch zum 3:3 und wir vergeben zum Ende noch reihenweise Chancen zum Sieg aber das ist nicht mein Problem.


    Die umgeschlagene Stimmung der Eltern, im Fall des gefühlten Misserfolgs, macht mir schwer zu schaffen. Plötzlich werden die eigenen Kinder angegangen, "Schuldige" herausgepickt usw.

    So macht das keinen Spaß.

    Ich finde sehr interessant, dass hier parallel 2 Themen eröffnet werden, die sich mit der Einstellung/Haltung der heutigen Jugend und ihrer Eltern beschäftigen.

    Du beschreibst hier die Weicheier und Libra beklagt eine Söldnermentalität.


    Tatsächlich sind das genau die beiden Extreme, die ich in meinem beruflichen Leben aber eben auch als Trainer erlebe.


    Auf der einen Seite hat man hochengagierte junge Erwachsene und Kinder, die einen "Karriereplan" verfolgen und auch bereit sind Leistung und Opfer zu erbringen um diesen Plan umzusetzen. Leider kommt diese Ehrgeiz sehr häufig mit einer hohen Ich-Bezogenheit, niedriger Toleranz bei Gegenwind und einer ausgeprägten Söldnermentalität daher. Diese Spezies geht gefühlt für den induviduellen Erfolg auch über Leichen und wird unterstützt von engagierten und, bei Erfolg, stolzen Eltern. Ein Scheitern empfinden diese Menschen oft als Beleidigung und suchen die Fehler bei Betrieb/Vorgesetztem/Verein/Trainer, denn man selbst hat ja alles getan.


    Die andere Seite sind sehr weiche Jugendliche und Kinder, die zwar Träume haben, diese aber nicht ernsthaft verfolgen und die an ihren Erfolg auch eigentlich selbst nicht glauben.

    Jeder Widerstand führt zur Überforderung und schließlich auch zur Aufgabe.

    Hier gibt oft eine hohe Erwartungshaltung, die eigene Leistungsbereitschaft ist da aber bei weitem nicht so ausgeprägt.


    Ich sehe mit dieser Generation eine echte Herausforderung auf uns zukommen.

    Hier gibt es eine gefühlte Spaltung innerhalb unserer Jugend und uns droht die gesunde Mitte verloren zu gehen.


    Um mal zum Fußball zurück zu kommen - ich vermisse den 17jährigen, der in der Kreisliga A jede Woche die, nicht mehr existenten, Ascheplätze umpflügt. Der sich mit vollem Engagement in den Dienst der Mannschaft stellt und mit großer Freude ein Hobby verfolgt, ohne dabei eine große Karriere zu verfolgen oder ständig das Wetter den Platz, den Schiri etc. zu beklagen.

    Ich spiele morgen gegen einen Gegner, der laut Aussage des Trainers, die beiden besten G-Jugendlichen im Team hat, die er in 20 Jahren KiFu gesehen hat.

    Ich bin mal gespannt was das für Kinder sind.

    Ansonsten weise ich meine Jungs grundsätzlich schon auf stärkere Gegner hin oder und erlebe erlebe dann auch einen etwas höheren Fokus.

    Mir platzt gerade ein bisschen der Hut.

    4 meiner G-Jugendlichen gehen seit kurzem in die erste Klasse einer Grundschule, die nicht im gleichen Stadtteil liegt wie unser Verein.

    An der Schule arbeitet ein Sportlehrer, der G-Jugendtrainer in einem anderen Vereins ist.

    Scheinbar nutzt er seine Pausen und Pausenaufsichten um nach Kindern für seine Mannschaft zu suchen. Die Kinder und in drei Fällen auch die Mütter, wurden bereits von betreffendem Trainer/Lehrer angesprochen.

    In den Gesprächen mit den Müttern hebt er die kürzere Anfahrt hervor (5km von Platz zu Platz) und betont die Vorzüge eines ausgebildeten Sportpädagogen als Trainer.

    Dieser Trainer hatte im letzten Jahr eine tolle G und hat es verpasst einen Unterbau zu bilden, verliert derzeit entsprechend jedes Spiel.

    Auf diese Art meine Spieler abzuwerben (und ja, er wusste spätestens bei den Elterngesprächen das die Jungs in einem anderen Verein spielen) ist das absolut Letzte.

    Würdet ihr trotz der Absagen meiner Jungs darauf reagieren und wie?

    ch bin darüber tatsächlich sehr froh. Ich mag meine Mannschaft genau so wie sie ist, ich habe eine wundervolle Truppe und vor allem ganz tolle Kinder zusammen.

    Ich finde allerdings schon, daß auch in dieser Altersgruppe ein halbes Jahr eine Welt ist. Spiel mal mit einer 11er gegen eine 12er Truppe und du weißt was ich meine.


    Bennoah da bin ich zuweit weg aus dem G Jugendbereich. Du magst Recht haben. In der F und E habe ich oft gegen ältere Mannschaften gespielt. Das war weniger ein Problem(klar gabs auch Niederlagen). Ich denke das relativiert sich mit der Zeit. In der G wird eventuell Dein gutes Training noch nicht so -durchgreifen- In der F und E wird es sich bezahlt machen und der Unterschied wird geringer sein!!!

    Damit bringst du mich auf einen neuen Gedanken.

    Meine Erfahrung ist, dass G-Jugendkinder meist als Jungjahrgang anfangen. Dann sind sie 4 oder 5, der Altjahrgang fällt bei den meisten mit dem ersten Schuljahr zusammen. Da noch eine neue, zeitraubende Sache anzufangen scheinen die Eltern zu scheuen.

    Wenn ich also zu Saisonbeginn mit einem G-Altjahrgang gegen einen J-Jungjahrgang spielen würde, lägen da 100% mehr Training zwischen, bei einem Altersunterschied von einem halben Jahr und durchschnittlich gleichem Trainigsbeginn sind es noch 50 %. Dieses eine (bzw. 1/2) Jahr Unterschied ist bei 5 und 6 Jahren Fussball sicher nicht mehr so sichtbar.

    Wie sehr die Qualität des Trainings in diesem Alter schon Früchte trägt, kann ich gar nicht einschätzen. Wie gut mein eigenes ist, ist ebenso schwer einzuschätzen. Weder kenne ich das Training meiner Kollegen, noch bin erfahren genug mein Training per se füt gut zu halten.

    Ich gebe mal einen kleinen Einblick in unsere Situation um zu verdeutlichen was ich sagen will.

    Wir haben bisher 5 Spiele gespielt und die ersten 4 ungefährdet gewonnen, bis auf einen Ausreißer mit 4 Toren Unterschied. In den 4 ersten Spielen haben wir quasi nur in des Gegners Hälfte gespielt und die Gegner haben vor ihrem Tor alles extrem eng gemacht. Technisch, fußballerisch waren wir hoch überlegen (ich weiß es ist G-Jugend, ich versuche nur die Situation zu beschreiben und finde keine anderen Vokabeln) aber in den Zweikämpfen wurden meine Jungs einfach weggeschoben oder abgelaufen. So erzielten wir eben gegen diese Gegner "nur" 4 Tore.


    Im fünften Spiel kam ein Gegner der auch seine ersten 4 Spiele gewonnen hat und in diesen 47 Tore erzielt hat.

    Dieses Spiel endete 3:1 für uns, es ist uns gelungen auch diesen Gegner von unserem Tor fernzuhalten und eben irgendwie unsere Tore zu erzielen.

    Warum haben diese Jungs also dreimal so viele Tore erzielt wie wir?

    Fußballerisch waren sie nicht besser eher im Gegenteil aber größer, schneller, haben fester geschossen und wirkten allgemein reifer. Wir müssen uns jedes Tor erspielen, während diese Mannschaft sie sicher auch erzwingen kann.

    Um Missverständnissen vorzubeugen, ich beklagte mich nicht über zu niedrige Siege in der G-Jugend, ich versuche nur die Auswirkungen des RAE bei den ganz jungen Kindern zu beschreiben.

    Ich stelle mit meiner Mannschaft immer wieder fest, welche Relevanz der RAE gerade auch bei den Jüngsten hat.

    Wir spielen im 6+1 und wenn ich meinen "stärksten" 11 er-Kader aufstellen, habe ich ein Kind im zweiten Quartal (29.6), 8 Kinder im dritten Quartal (davon 1x27.9, 1x28.9 und 1x30.9) und 2x viertes Quartal. Meine aktuell auffälligsten Spieler sind am 30.9 und am 30.11 geboren.

    Das ganze in einer G-Jugend.

    Ich habe eher eine spielstarke G-Jugend und bisher auch alle Spiele gewonnen, dennoch spiele ich regelmäßig gegen Mannschaften die im Schnitt, gefühlt, einen Kopf größer und 5kg schwerer sind.

    Das führt häufig zu körperlich sehr ungleichen Duellen.

    Ich sehe jetzt schon, dass diese Gegner uns in 2 Jahren vermutlich schlagen werden. Dann sind fußballerisch alle deutlich weiter, bzw. haben die ersten Basics gelernt die benötigt werden um Vorteile in Schnelligkeit, Größe, Kraft und Reife auch in zählbares umzumünzen.

    Der Nachteil den eine Mannschaft meiner Alterstruktur z. B. in der E-Jugend dadurch haben kann, ist sicher kaum zu unterschätzen. Das ist vor allem den Jungs gegenüber irgendwie unfair, denn sie werden einfach ihre ganze Jugend durch immer schon mit einem unverschuldeten Nachteil ins Rennen geschickt.

    Die Instruktion die ich ihm mit auf den Weg gebe, ist nicht aufzugeben wenn er einen Ball verliert und eben nicht nur rumzustehen bis der Ball zu ihm rollt, sondern ihn sich auch mal selbst zu holen.

    Seine Mutter beschreibt es übrigens als Gemütlichkeit und erzählt das ihr 10 Jahre älterer Sohn sich genauso verhalten habe. Der wechselte dann ins Tor und spielt mittlerweile in der A-Jugend Westfalenliga. Es ist also noch Hoffnung vorhanden. ;)

    Ja, im letzten Spiel hat er eine Hälfte im Tor gespielt. Dort war er mehr oder weniger beschäftigungslos und spielte die beiden Bälle die zu ihm kamen flach mittig in die Füße des Gegners um die folgenden Torschüsse sensationell zu halten.

    Genau auf diese Situationen hatte ich ihn vor dem Spiel hingewiesen. " Spiel die Bälle flach nach außen raus und bitte nimm dir die Zeit die du brauchst." Auch hier passiert eben genau das Gegenteil.


    Ich habe einen anderen Spieler, der technisch herausragt und gleichzeitig das ganze Spiel über ackert aber 9 Monate jünger und körperlich nicht so weit ist. Dazu 3-4 Spieler die zwar nicht über dieselben Fähigkeiten verfügen, das jedoch mit Kampf und Einsatz wett machen. Wenn er so spielt wie bisher, ist er einer der Besseren. Würde er mit dem gleichen Einsatz agieren wie seine Mitspieler, wäre er mit Abstand der effektivste und wohl auch beste Spieler meiner Mannschaft.

    Ich trainiere eine G-Jugend und habe einen irgendwie besonderen Spieler im Kader.


    Körperlich weit entwickelt, sehr sehr schnell, den besten Schuss im Team und vor allem hat er die grundsätzliche Fähigkeit das alles im Spiel auch einzubringen.

    Das Problem ist nur, dass er das nur sehr sporadisch tut. Dieser Spieler trabt den größten Teil des Spiels nur über das Feld, bekommt er den Ball tritt er an, zeigt seine Fähigkeiten und erzielt auch ca. 2 Tore im Spiel. Bekommt er jedoch Gegenwehr, schenkt er einfach ab, setzt auch nicht nach und irgendwie scheint es ihm auch egal zu sein.

    Er wirkt in seiner Art auf mich manchmal sehr überheblich und dann wieder als wäre es ihm eigentlich nicht so wichtig. Mir geht es gar nicht so sehr darum, seine Fähigkeiten jetzt in der G-Jugend zu 100% auf dem Feld zu haben, sondern mehr darum in ihm einen Ehrgeiz und den Spaß am sportlichen Wettkampf zu wecken.

    Im Moment scheint es ihm zu reichen, seine Tore zu erzielen und grungsätzlich zu wissen, dass er könnte wenn er nur wollte.


    Spricht man ihn an und fordert mehr Einsatz oder eine bestimmte Verhaltensweise, sagt er ja und macht weiter wie bisher.

    Er ist immer beim Training, scheint auch irgendwie zufrieden, macht es sich aber grundsätzlich eher einfach.


    Ich habe überlegt, ob ich ihn mal zur F ins Training geben soll um ihn mal wirklich zu fordern, das ist aber natürlich nur sinnvoll wenn er überheblich und nicht einfach nur unmotiviert ist. Hat irgendjemand eine Idee wie mit einem solchen Kind umzugehen ist?

    Ich verstehe den Gegenwind für den TE hier durchaus, aus meiner Sicht wird hier jedoch die verständliche Not eines Vaters aus den Augen verloren. Hier erlebt ein Vater drastische Veränderungen im Verhalten seines Sohnes und versucht dieser Herr zu werden. Auch aus meiner Sicht sind seine Handlungen sehr kritisch zu hinterfragen.

    Von oben herab geäußerte Kritik und Verurteilungen halte ich edoch für falsch. Im Kern geht es hier um ein Erziehungsproblem und nur am Rande um den Fussball.

    Wie häufig hadere ich selbst mit meiner Erziehung oder mit meinem Umgang mit meinem Sohn. Wieso sollte ich also einem anderen Vater nicht genau das selbe zugestehen.

    Allerdings verstecken sich in der geballten Kritik der Antworten durchaus wertvolle Tips, ich hoffe dem TE gelingt es diese für sich herauszufiltern.

    Ich ärgere mich nach unserem Spiel am Samstag noch immer über mich selbst.

    Der Gegner trat von Seiten der Trainer extrem aggressiv auf und die Spieler folgten diesem Beispiel. Nach jedem gelungenen Dribbling wurden meine Spieler stumpf umgetreten, es wurde geschubst provoziert und, in einer für die G-Jugend ungewöhnlichen Art und Weise, extrem körperbetont gespielt.

    Das Spiel ging mit 0:0 in die Pause und die Stimmung war extrem aufgeheizt. Leider habe ich mich davon im Laufe des Spiels anstecken lassen und die verbalen Scharmützel mit dem Trainer des Gegners angenommen.

    Gott sei Dank waren meine Jungs bedeutend cooler als ich, haben ihr Spiel einfach weiter gespielt und 4:0 gewonnen.

    Ich habe wieder eine neue Erfahrung gesammelt und gelobe Besserung.

    Die entscheidende Frage ist aus meiner Sicht: Was hat sich vor oder in der letzten Saison verändert? Warum sind unterlegenen Gegner an euch vorbeigezogen?

    Haben deine Jungs noch Spaß? Haben sie keinen Bock oder zu viel Druck?

    Wie waren die Trainingsleistungen in euren erfolgreichen Jahren?

    Hast du von der Trainingsleistung deines Vorgängers profitiert?

    Hättet ihr körperliche Vorteile die sich verwachsen haben? Hattest du entscheidende Abgänge?

    Wenn du dir all diese Fragen mal in Ruhe und schonungslos ehrlich beantwortet hast, solltest du der Lösung näher sein.

    Ich habe heute ein tolles Spiel meiner G erlebt.

    Im Vorfeld habe ich erfahren, dass unser Gegners ein erstes Saisonspiel 8:0 verloren hatte und nutzte die Gelegenheit einige meiner stärkeren Spieler ei Fach mal zu Hause zu lassen. Es traf unter anderem die beiden absolut dominanten Spieler meiner Mannschaft.

    Vor dem Spiel hörte ich ständig die Fragen wo denn N. und L. seien.

    Zur Halbzeit führten wir 4:3 und einer meiner Jungs ergriff das Wort und sagte: "Jungs wir gewinnen hier heute ohne die beiden Besten! Lass uns Gas geben!"

    Wir gewannen am Ende deutlich zweistellig und in der zweiten Hälfte zeigten sich Jungs, die sonst eher mitlaufen, vollkommen verwandelt. Wir hatten 8 Torschützen, 4 Tore durch 2014er, und die Mannschaft emanzipiert sich komplett von ihren Anführern. Dieses neue Selbstbewusstsein zu sehen, neue Torschützen zu feiern und den Stolz der Jungs zu sehen, war eine helle Freude.

    Ich habe gestern ein Freundschaftsspiel mit der jüngeren Hälfte meines Kaders absolviert und schwanke auch heute morgen noch zwischen großem Frust und unglaublichem Stolz auf meine Jungs.

    Der Trainer des Gegners rief mich vor einer Woche an und bat mich , da sein Spiel Samstag ausgefallen ist um ein Freundschaftsspiel am Trainingstermin. Er erzählte mir von einer komplett neu aufgestellten Mannschaft mit 13er und 14er Kindern sowie 2 12ern. Da ich mit meinem Kader von 21 Kindern immer nach Spielzeit suche, teilte ich den Kader in Trainings-und Spielgruppe ein und bin mit den "Kleinen" selbst zum Spiel gefahren.

    Ich hatte einen 13er im Tor, zwei 14er und 3 13er im Feld und ansonsten 3 unerfahrene 12er Kinder dabei. Einer dieser Jungs ist allerdings ein extremes Frühchen gewesen und körperlich eher ein später 13er. Der Trainer schrieb mir noich zweimal, ich solle bloß nicht meine "guten" Jungs mitbringen, er habe einen Co-Trainer der eines meiner Spiele gesehen habe und gegen diese Jungs würde er nicht spielen. Sein gutes Recht!


    So weit so gut, als ich am Platz ankam sah ich eine gegnerische Mannschaft die wie eine Mischung aus F-Jugend und G-Jugend aussah. Ja, da waren 13er dabei, aber eben auch 3-4 sehr große und vor allem sehr schwere 12er.


    Ich sprach einen extrem jovialen und irgendwie aalglatten Trainer an, der beim Blick auf meine Zwerge sagte: " Wenn wir zu hoch führen, wechsele ich die Großen aus." An dem Punkt hätte ich nach Hause fahren sollen.


    Ich habe meinen Jungs eingeimpft keine Angst vor der Größe zu haben und sie aufs Feld geschickt. Schnell stellte sich heraus, dass zumindest der Teil mit den Anfängern absolut der Wahrheit entsprach. Meine Kleinen versuchten den Ball nach vorne zu tragen und prallten immer wieder an Kindern ab, die 15 kg mehr wogen und vollkommen ungestüm in die Zweikämpfe flogen.


    Beide Trainer forderten immer wieder sehr lautstark ein Positionsspiel ein, ließen einen Jungen das ganze Spiel 3 m vor meinem Tor parken und wechselten ihre jüngeren Spieler maximal für 1-2 Minuten ein.


    ABER... mein Torwart hielt sensationell, meine Jungs warfen sich immer wieder in jeden Ball, ließen sich von der körperlichen Unterlegenheit überhaupt nicht beeindrucken und erzielten am Ende ein tolles 3:3.

    Ich habe meine Jungs gefeiert, dem Trainer die Hand geschüttelt, das Angebot einer Wiederholung ausgeschlagen und bin nach Hause gefahren. Dem Teufelchen auf meiner Schulter, das mir anriet beim nächsten Mal die andere Hälfte der Mannschaft zu schicken, hielt ich den Mund zu.


    Ich frage mich wirklich, wieso Trainer diese Situation so heraufbeschwören. Mein Ziel war es den Kindern, im Gegensatz zum Training und anderen Spielen, mal körperlich und psychsich ähnlich entwickelte Gegner zu geben, so wie gestern macht das für mich keinen Sinn.