Ich finde, man sollte bei diesem Thema noch etwas zwischen Spiel und Training differenzieren:
Im Training ist m.E. primär Schwerpunkt-mäßig einfache Technik, 1:1, Dribbling, etc. angesagt. Pass-Übungen können das ergänzen, sollten aber keinen Schwerpunkt darstellen.
Vor einem Spiel kann man schon mal darauf hinweisen, dass das Kind neben der Option Dribbling auch die Option Passspiel hat. Ein "Kopf hoch" zwischendurch schadet dabei wohl nicht. Einzelaktionen sollten von Seiten der Trainer idR nicht kritisiert, sondern im Erfolgsfall positiv verstärkt werden.
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass der Spieler selbst erkennt aus welchem Grund ein Pass hier sinnvoll ist und diese Situation dann auch wiedererkennt.
Ich sage sogar eher mal in Training einen Pass an, bzw. weise ich auf ein mögliches Abspiel hin. Da nehme ich ganz bewusst die Situationen in den ein Pass gleich einen sehr hohen Effekt hätte.
Der dribbelnde Gegenspieler zieht beide Abwehrspieler auf sich und direkt vor dem Tor steht sein Mitspieler. Das sind Situationen in denen ich auch mal einen kleinen Hinweis gebe.
Im Spiel halte ich mich völlig raus, da führen gerufene Anweisungen nur zu überhastetem, unkontrolliertem Umsetzen meiner "Anweisung". Eigene Entscheidung und Lerneffekt bleiben vollkommen auf der Strecke, ganz im Gegenteil. Ich produziere Hektik, der Spieler agiert hektisch, somit unsauber und nicht erfolgreich und fragt sich anschließend was ich für einen Mist reinrufe.
Ich setze Rufe eigentlich nur noch ein wenn ich den Eindruck habe, ein Spieler pflückt im Kopf Blümchen. Ein kurzes: "Fritzchen, wo ist der Ball", reicht da dann komplett aus.
Ich trainiere aber eben eine G, ein E-Jugendspieler kann sicher eine andere Ansprache in anderen Situationen gebrauchen.