Beiträge von Bennoah

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    Ich finde, man sollte bei diesem Thema noch etwas zwischen Spiel und Training differenzieren:


    Im Training ist m.E. primär Schwerpunkt-mäßig einfache Technik, 1:1, Dribbling, etc. angesagt. Pass-Übungen können das ergänzen, sollten aber keinen Schwerpunkt darstellen.


    Vor einem Spiel kann man schon mal darauf hinweisen, dass das Kind neben der Option Dribbling auch die Option Passspiel hat. Ein "Kopf hoch" zwischendurch schadet dabei wohl nicht. Einzelaktionen sollten von Seiten der Trainer idR nicht kritisiert, sondern im Erfolgsfall positiv verstärkt werden.

    Wichtig ist aus meiner Sicht, dass der Spieler selbst erkennt aus welchem Grund ein Pass hier sinnvoll ist und diese Situation dann auch wiedererkennt.


    Ich sage sogar eher mal in Training einen Pass an, bzw. weise ich auf ein mögliches Abspiel hin. Da nehme ich ganz bewusst die Situationen in den ein Pass gleich einen sehr hohen Effekt hätte.

    Der dribbelnde Gegenspieler zieht beide Abwehrspieler auf sich und direkt vor dem Tor steht sein Mitspieler. Das sind Situationen in denen ich auch mal einen kleinen Hinweis gebe.


    Im Spiel halte ich mich völlig raus, da führen gerufene Anweisungen nur zu überhastetem, unkontrolliertem Umsetzen meiner "Anweisung". Eigene Entscheidung und Lerneffekt bleiben vollkommen auf der Strecke, ganz im Gegenteil. Ich produziere Hektik, der Spieler agiert hektisch, somit unsauber und nicht erfolgreich und fragt sich anschließend was ich für einen Mist reinrufe.


    Ich setze Rufe eigentlich nur noch ein wenn ich den Eindruck habe, ein Spieler pflückt im Kopf Blümchen. Ein kurzes: "Fritzchen, wo ist der Ball", reicht da dann komplett aus.


    Ich trainiere aber eben eine G, ein E-Jugendspieler kann sicher eine andere Ansprache in anderen Situationen gebrauchen.

    Ich habe erst gestern diese Diskussion wieder mit zwei Vätern geführt.

    "Spieler X ist ja wirklich gut aber er muss jetzt langsam mal lernen wann er den Ball abspielen MUSS!!!"

    Ich habe dann versucht zu erklären, daß ein 6-jähriger mit seinem Dribbling gegen drei Gegner wirklich zu beschäftigt sein könnte um den "offensichtlichen" Pass zu sehen, geschweige denn zu spielen. Der Hinweis, dass es den meisten Kindern unserer Mannschaft, selbst ohne Druck und mit viel Zeit, nicht möglich ist einen sinnvollen Pass zu spielen brachte scheinbar erstmal Einsicht.

    Statt die ungewöhnlichen Qualitäten dieses Jungen zu sehen und zu fördern wird hier bereits einem Kindergartenkind Egoismus unterstellt.

    So lange wir Erwachsenen nicht in der Lage sind, unsere Sicht auf Fußball nicht von dem was wir alle im TV sehen bestimmen zu lassen, werden es diese Dribbler immer schwer haben. Da werden ungewöhnliche Fähigkeiten und ein großer Mut nicht geschätzt, sondern sogar kritisiert.

    Fähigkeiten die spätestens in der E-Jugend jedes Kind beherrscht, Pass über 5 Meter, werden hingegen vehement gefordert.

    Mich ärgert vor allem das ich den Eindruck nicht loswerden, dass hier ein Kind schlecht gemacht wird um seinen eigenen Filius größer erscheinen zu lassen.


    Mein Fazit:

    So lange nicht breit angelegt, für alle fußballaffinen Menschen unübersehbar, die Förderung des Dribbling und der Individualität von Autoritäten propagiert und gefördert wird, werden wir im Kinderfußball zu großen Teilen die "falschen" Fähigkeiten fordern und fördern. Ein paar aufgeklärte Idealisten werden dieses Problems niemals Herr werden, sondern als Sonderlinge gegen den Strom schwimmen und ggf. sogar ihre Trainerjobs durch Gegenwind und mangelnden "Erfolg" verlieren.

    Ja, man nimmt dem TW damit größtenteils seine offensiven Aufgaben. Wenn man's sich genau ansieht, hat das offensive TW-Spiel beim klassischen Hallenfußball aber auch nichts mit dem TW-Spiel beim Feldfußball zu tun. Im Jugendbereich könnte das z.B. heißen, den TW in der Hallenzeit auch reichlich Spielzeit auf dem Feld zu geben.

    Und genau das Gegenteil ist die Realität. Ein guter Torwart kann gerade im niedrigen Jugendbereich Ergebnisse extrem schönen kann.

    Gerade gestern erst habe ich bei der Hallenstadtmeisterschaft erst erlebt, dass gegen meine Jungs die besten Spieler ins Tor gestellt wurden um die Ergebnisse niedrig zu halten. Bei ALLEN Gegnern!

    Die Ergebnisorientierung ist einfach auch in der G-Jugend die Realität.

    Kindeswohlgefährdung in Anwesenheit der Eltern?

    Ich finde die Maßnahme des Trainers absolut falsch aber bei einer F-Jugend waren vermutlich zu jedem Kind Erziehungsberechtigte anwesend. Warum wurde da nicht konsequent eingeschritten?

    Das diese Maßnahme des Trainers so nicht Ordnung ist, steht hier ja nicht wirklich zur Debatte. Ein Einschreiten der Eltern muss man da aber schon erwarten dürfen.

    Aus meiner Sicht, muss hier ein klärendes Gespräch mit dem Jugendleiter her und selbstverständlich muss auch der betreffende Junge weiterhin ein vollwertiges Mitglied der Mannschaft sein. Bei dem Trainer bin ich mir da nicht so sicher.

    Ich verstehe auch was den User hier antreibt. Es geht mir im Kern überhaupt nicht darum hier die "hohe fußballerische Qualität" meiner Jungs (oder auch der anderer Mannschaften) in den Kern meiner Aussage zu stellen.

    Ich habe mich darüber gefreut, dass Jungs, die bereits seit anderthalb Jahren Fußball spielen, SELBSTSTÄNDIG Lösungen gefunden haben, die sie bisher nicht gefunden hätten.

    Natürlich reden wir hier nicht von einem tikitaka das Pep Guardialo aus dem Stuhl reißen würde, ABER es gibt einige G-Jugendliche die zu den bisher vorhandenen Handlungsmöglichkeiten (Ball blind wegschlagen oder mit dem Ball nach vorne rennen) die Option: "da steht mein Mitspieler also schieße ich den Ball doch mal zu ihm" hinzugefügt haben.


    Und ja, darüber freue ich mich sehr. Es ist ein Lernprozess der dort einsetzt und wenn dieser sich erstmals auch in einem Spiel zeigt ist das für mich ganz persönlich ein schöner Moment.


    Mich persönlich nervt es ein wenig, dass hier immer wieder eine Art Beißreflex einsetzt, wenn man über die ganz Kleinen und fußballerische Inhalte in einem Satz schreibt. Ich kann euch versichern, dass ich im Training keine Ballstaffetten übe, dass ich meine Jungs in den Positionen rotiere usw.

    In einem der Spiele KÖPFT ein gegnerischer Spieler in der letzten Sekunde den Ball mit einer aktiven Bewegung von der Torlinie und verhindert so ein sicheres Ausgleichstor. In diesem Moment verstehe ich die Freude seines Trainers darüber absolut und ich finde es einfach falsch mich in so einer Situation von Oben herab über seine Ergebnisorientierung zu echauffieren. Das war eine tolle (für mich auch höchst überraschende) Aktion und der Junge hat seiner Mannschaft so den Sieg gesichert. Ich finde, dass man sowas ohne schlechtes Gewissen auch in der G-Jugend feiern darf. Manches Mal wird hier einfach sehr dogmatisch geurteilt und der Einzelfall wird einfach außen vor gelassen.

    Ich weiß welche Trainer diese Beißreflexe hier immer wieder auslösen, finde es jedoch manchmal einfach nur noch unreflektiert. Ich habe einen langen Text geschrieben und ein kurzer Absatz der einen fußballerischen Inhalt hat löst sofort wieder Kritik aus.

    Warum darf ich mich nicht einfach mal ohne schlechtes Gewissen freuen wenn die Jungs etwas einfach mal richtig gut machen?

    Reden wir hier von 5-6 Jährige ???

    Sry, aber einen Konter sauber ausgespielt ? ^^

    Ja, wir reden hier von 6 jährigen. Spieler 1 erobert den Ball im Mittelfeld und dribbelt auf den letzten Verteidiger zu, Spieler 2 weicht auf die Seite, weg vom Verteidiger, NJaus, bekommt den Pass, läuft noch 2-3 Schritte Richtung Tor und schießt.

    Das ist aus meiner Sicht ein gut ausgespielter Konter auf gutem G-Jugendniveau.

    Man kann sicher darüber streiten, ob es Sinn macht diese Fußballer-Phrasen im Kinderfußball zu verwenden. Zur Beschreibung hier sind sie jedoch aus meiner Sicht das einfachste Mittel.

    Du darfst mir gerne schreiben aus welchem Grund Du manche Passagen aus meinem Text streichst, ich erkläre mich gerne.

    Und wieder etwas gelernt...

    Meine Jungs verdienen Vertrauen und persönliche Gefühle und Animositäten haben im Kinderfußball nichts zu suchen.

    Ich gebe zu, beides war mir eigentlich klar aber gestern habe ich beide Tatsachen nochmal deutlich vor Augen geführt bekommen.


    Im Spiel gegen unsere G2 haben meine Jungs vollkommen entspannt und selbstbewusst ihre höhere "Qualität" ausgespielt und das Spiel ganz entspannt gewonnen.


    Insgesamt war das Turnier unfassbar ausgeglichen, keine Mannschaft (mit Ausnahme unseres Jungjahrgangs) fiel ab oder ragte heraus. Nur eine Mannschaft gewann mehr als 2 von 6 Spielen und auch dieses Team gab Punkte ab und gewann oft nur mit ein Tor Unterschied.

    Vor dem letzten Spiel konnte ein Team laut inoffizielle Tabellen noch 2. Oder 6. von 7 Teams werden. Ich denke, das verdeutlicht die Ausgeglichenheit dieses Feldes.


    Das letzte Turnierspiel bestritt unsere G2, die vorher alle Spiele einigermaßen klar verloren hatte, wobei nur eine Mannschaft den Ehrgeiz hatte die Zwerge abzuschießen. :/

    Im letzten Spiel entwickelte sich, auch durch die Aufstellung des Gegners, ein Spiel das 3 Minuten vor Schluss noch 0:0 stand.

    Der Gegner hatte mittlerweile seine beste Truppe auf dem Feld und diese kleinen Burschen schmissen sich unter dem Beifall der gesamten Halle in jeden Schuss und kriegen einen Fuß in jeden Angriff.

    Nach dem Schlusspfiff wurde dieser Punktgewinn von der ganzen Halle frenetisch gefeiert.


    In mir war nichts als Freude und Stolz auf dieses Jungs, die ich bis vor ein paar Wochen selbst noch trainiert habe.

    Dem, vor Stolz platzenden, Trainer habe ich diesen kleinen Erfolg von Herzen gegönnt.


    Fazit: Tolles Turnier, toller G-Jugendfussball auf hohem Niveau und einige Aktionen meiner, aber auch aller anderen Mannschaften, die wirklich toll anzusehen waren.

    Da wurden Konter 2vs1 vollkommen sauber ausgespielt, klasse Laufduelle mit fairem Körpereinsatz geführt, es gab Spielzüge über 4 und mehr Stationen usw. und all das immer mit Freude und einem Lachen im Gesicht.

    Für solche Tage rase ich von der Arbeit nach Hause um mit 6 jährige im Regen zu trainieren, führe ich Elterngespräche, streite mich mit gegnerischen Trainern und bereite nachts meine Trainings nach und vor. Das hat wirklich einfach nur Spaß gemacht.

    Z. Zt. ist das vermutlich so. Auf lange Sicht schadet diese Denkweise jedoch Eurem Verein. Ihr habt ca. 10 Spieler pro Jahrgang und Mannschaft. Damit kommt man normalerweise ganz gut durch die Kleinfeldzeit. Dass Du in dieser Zeit niemals Leihspieler brauchen wirst, bezweifel ich allerdings...
    Nach Ende der Kleinfeldzeit werdet Ihr diese beiden Jahrgänge voraussichtlich aber wieder zusammenwerfen müssen. Mag sein, dass Ihr beiden dann nicht mehr zuständig seid. Aber dann hat halt jemand anderes das Problem. Diese Konstellation, in der sich Trainer ihren Verein im Verein basteln, sorgt später für riesiges Konfliktpotential.
    Natürlich sehen Trainer vordergründig ihre Mannschaft.
    Aber: Ihr schadet Eurem Verein.

    Mir ist bewusst, dass ich in dem von dir zitierten Text eine sehr egoistische Sicht schildere.


    Dennoch ist dein Einwand so nicht ganz richtig. Ich habe einen Kader von 16 Kindern eines Jahrgangs. In der G2 sind ebenfalls zwei 2012er verblieben, weil diese von ihrer körperlichen Entwicklung eher in diese Mannschaft passen, einer der beiden gehört übrigens rein fußballerisch zu den besseren 2012ern die wir haben, ist aber ein Extrem-Frühchen gewesen und aus meiner Sicht tun im kleinere Gegner und Mitspieler zur Zeit einfach gut.

    In der F2 spielen zwei Mädchen aus dem 11er Jahrgang, die theoretisch auch noch bei mir spielberechtigt wären.

    Ich habe also einen Pool von 18 Spielern auf den ich zugreigen kann + in der nächsten Saison die beiden Jungs aus der G2.

    Das ich da auf 2013er zurückgreifen müsste, halte ich erstmal für eher unwahrscheinlich.


    Nichts desto trotz - du hast Recht ein guter Kontakt innerhalb des Vereins und ein partnerschaftliches Arbeiten sind wichtig. Mit dem Trainer der F2 funktioniert das hervorragend, nur mit diesem Kollegen leider nicht.


    Ich war und bin jederzeit offen gegenüber anderen Trainern, nach dieser Geschichte werde ich den Kontakt zu diesem Trainer dennoch reduzieren, da ich sonst einfach den Spaß an meinem Hobby verliere und das fände ich 1. sehr schade und 2. würde es auch dem Verein schaden, wenn ich aufgeben müsste.

    Die Lockerheit scheint nicht mehr vorhanden zu sein nach all den Vorfällen. Was soll den bitte passieren, wenn Du verlierst? Wirst du dann sofort gekündigt oder ist deine Autorität hin oder dein Kompetenz als Trainer? Wenn Du die besseren Kicker hast, dann kannst du doch ganz locker damit umgehen.

    Ich verstehe deine Aussagen komplett und folge auch Milchschnittes Aussagen, es gelingt mir jedoch bisher nicht dieses Gefühl komplett abzuschalten.

    Das es falsch ist, ist mir vollkommen bewusst. Bauch und Kopf sind sich hier bisher uneins

    Hat jemand einen Rat wie ich das Duell mit ihm in der Halle angehen soll?

    Als normals Spiel kann ich es meinen Jungs, die bisher gemeinsam mit seinen trainiert haben, kaum verkaufen.

    Sie heiß machen will ich eigentlich nicht, das sie es auf die leichte Schulter nehmen weil sie wissen das sie besser sind aber eigentlich auch nicht.

    Es fühlt sich leider an, als könnte ich dieses Spiel nur verlieren. Sollten wir es nämlich nicht gewinnen, höre ich mir das bis in alle Ewigkeit an.

    So wie du es schilderst muss man leider davon ausgehen, dass es keine erfolgreiche Zusammenarbeit geben wird. Du hast diesen Kampf verloren. Hilfst du ihm bist du unglücklich hilfst du nicht wirst du als der nicht-kooperative dastehen. Ich rate dir mit dem Jugendleiter Kontakt aufzunehmen und abzuklären, ob du andere Mannschaften trainieren kannst/anderweitig helfen kannst. Ansonsten gönne dir eine Auszeit von der Trainertätigkeit und reflektiere was falsch gelaufen ist und wie du das in Zukunft vermeiden kannst.

    Ganz so pessimistisch sehe ich das Ganze gar nicht.

    Womit du Recht hast, es wird sicher keine beidseitig fruchtbare Zusammenarbeit geben.

    Aber in wessen Interesse ist diese Zusammenarbeit überhaupt noch?


    Ich trainiere die ältere Mannschaft, habe ausreichend Spieler und brauche weder die Kontakte noch die Hilfe in Organisation oder Trainingsarbeit von ihm. In meinem Interesse also nicht, bzw. sicher nicht zu meinem Nutzen. Er kann schlicht nichts für mich tun.


    Und wieso sollte ich aus Vereinssicht verpflichtet sein ihm Hilfestellungen zu geben?

    Wir haben gemeinsam in dieser Vorrunde erstmals am Spielbetrieb teilgenommen. Ich musste auch alle Dinge für mich selbst herausfinden oder eben die entsprechenden Quellen suchen. Er konnte davon profitieren und von mir lernen oder es eben lassen. Er hatte 18 Spiele Zeit um zu lernen wie das DFBnet bedient wird oder wie man ein G-Jugendfeld aufbaut. Er hat es vorgezogen mir diese Aufgaben zu überlassen und erst am Platz zu erscheinen wenn ich die Felder bereits aufgebaut hatte usw.


    Noch dazu kommt, dass er sich als die treibende Kraft unserer "Partnerschaft" verkauft, mit welchem Argument soll er sich nun darüber beschweren das ich seine Wissenslücken nicht füllen will?

    Wieso hat er diese überhaupt noch?


    Ich glaube zudem, dass im Verein durchaus bekannt ist das ich gute Arbeit mache. Zum Zeitpunkt meiner Übernahme hatten wir 5 vier- bis fünfjährige Jungs die kein Fußballtraining kannten. Der Verein hatte keine G-Jugend im Spielbetrieb.

    Heute haben wir eine spielstarke G1, die menschlich absolut homogen ist.

    Wir haben eine hoffnungsvolle G2 mit vielen tollen Jungs. Wir haben 3 Leistungsträger der F2 und den besten Spieler der F1, die durch meine G-Jugend in den Verein kamen. Keiner dieser Jungs würde ohne meine Übernahme der G, die ohne Trainer da stand, heute im Verein spielen. Mir ist klar wie leistungsbezogen sich das anhört, es ist aus meiner Sicht nicht so gemeint. Im Verein wird dem jedoch sicher eine gewisse Bedeutung beigemessen.


    Die meisten dieser Jungs waren vor ihm im Verein und natürlich hat er an unserer Vorrunde mitgewirkt, das will ich ihm gar nicht absprechen. Aber wenn die Dinge nun so laufen, dass er von mir die simpelsten Fragen nicht mehr beantwortet kriegt, dann muss er zwangsläufig im Verein seine Wissenslücken offenbaren und unsere "Arbeitsteilung" tritt von alleine ans Licht.


    Ich hoffe ich male mir das gerade nicht zu positiv aus?!

    Diese Sicht ist sicher sehr egoistisch und irgendwie auch polemisch aber anders kann ich das Ganze nicht mehr sehen.

    P:s Meine Truppe abgeben? Nein!

    Der Jugendleiter sieht darin einen Machtkampf, der sich durch die Teilung der Mannschaft erledigt hat. Er liegt damit ja auch erstmal nicht komplett falsch.

    Ihr habt jetzt meine Seite der Medaille gelesen, die ich auch für richtig dargestellt halte, es gibt aber natürlich auch eine andere Sicht auf diese Dinge.


    Dieser Kollege hat im Grunde ausgenutzt, dass ich am liebsten mit den Jungs auf dem Platz stehe und es sicher nicht meine größte Stärke ist, mir jede Sorge jeder Mutter lang und breit anzuhören. Seine Frau steht während jedes Trainings am Platz und stößt vermutlich ins gleiche Horn, während meine Frau auf unseren Säugling aufpasst. Mir geht es irgendwie sicher auch um Anerkennung, auch wenn ich das nicht so richtig gerne zugebe, aber vor allem geht es mir darum, dass hier versucht wurde ein Bild aufzubauen das so gar nicht den Tatsachen entspricht.


    Von mir wurde das Bild des sportlichen Ehrgeizlings geprägt, da ich mich eben lieber auf die sportlichen Belange konzentriere, während er bei Spielanfragen unsere Mannschaft bewusst schwächer darstellt als sie ist. Wir gewinnen dann 20:0 obwohl ich jede mögliche Schikane für meine Jungs einbaue und als der Trainer des Gegners sich dann, vollkommen zu Recht, aufregt, ist der Kollege auf der Tribüne bei den Müttern und brüstet sich mit seiner tollen Erfolgsmannschaft. Da kommt mir einfach das Essen hoch.


    Für die Zukunft habe ich beschlossen, Fragen zu beantworten aber eben keine Aufgaben zu erledigen. Ihm Spieler zu leihen, wenn diese es wollen und es sportlich Sinn macht aber nicht um mit Hilfe der stärksten G1-Spieler andere Jungahrgänge abzuschießen.


    Wie man vermutlich meinen Texten entnehmen kann, hat sich ein erheblicher Frust entwickelt und ich werde versuchen sachlich mit diesem Thema umzugehen.

    Nächste Woche spielen wir übrigens in unserem eigenen Turnier gegeneinander. Ich muss wirklich nicht edes Spiel gewinnen, wenn ich mir jedoch vorstelle, dass es seiner Truppe gelingt in 6 Minuten gegen uns ohne Gegentor zu bleiben wird mir ganz anders. Diesen Triumph gönne ich ihm nicht.

    Durch meine eigenen Erfahrungen in "nur" einem Jahr der Trainertätigkeit bin ich mir ziemlich sicher, dass ich ich nicht der einrige Trainer bin der Konflikte innerhalb eines Trainerteams erlebt oder erlebt hat.

    Ich schildere mal meine eigene Situation.
    Ich trainiere eine G-Jugend, die bis zu meiner Übernahme eigentlich eher wie ein Fußballkindergarten geführt wurde. Es fand kein Spielbetrieb statt, Freundschaftsspiele gab es zweimal in einem halben Jahr und dann gegen viel zu starke Gegner aus der Nachbarschaft.


    Ich übernahm im Januar 5 Kinder und nach und nach wuchs meine Mannschaft. Zu Beginn habe ich noch Trainingseinheiten abgesagt weil keine Kinder da waren. Im Sommer war die Gruppe dann auf ca. 20 regelmäßig anwesende Kinder angewachsen und es wurde zunehmend schwer diese alleine zu trainieren.

    Ein engagierter Vater bot mir Hilfe an, die ich auch dankbar annahm.

    Leider entwickelte sich mit der Zeit ein immer größer werdender schwelender Konflikt. Mein Co zog immer mehr Aufgaben an sich, erfüllte diese aber nicht zuverlässig. So wurden Freundschaftsspiele vereinbart an Terminen, an den wir gar keinen Platz hatten, bereits ein Spiel vereinbart hatten oder im Extremfall an einem Wochentag gegen einen Gegner in 90 km Entfernung.

    Zusagen wurden nicht eingehalten, Absprachen ignoriert usw. Nach außen, gerade den Eltern gegenüber, sonnte der Vater sich im "Erfolg" unserer Mannschaft, beteiligte sich an der fußballerischen Planung der Woche jedoch überhaupt nicht. Es wurden Nebenkriegsschauplätze eröffnet, die plötzlich eine riesige Priorität besaßen, wichtige Abläufe aber ignoriert.

    Am Ende musste ich jede Aufgabe die er erledigte kontrollieren und allzu häufig den Karren aus dem Dreck ziehen. Darauf angesprochen wurden eigene Fehler relativiert und mir ein Kontrollzwang vorgeworfen.


    Der endgültige Bruch entstand, als ich in einem Gespräch zufällig mithörte, wie entsprechender Trainer zu Eltern eines neuen Kindes sagte: "Ja, ich bin der Trainer und der xyz hilft mir so ein bisschen." Da war ich dann schon wirklich vor den Kopf gestoßen, es wiederholte sich dann auch immer wieder, das er sich nach außen hin in den Vordergrund drängte, während ich die Drecksarbeit machte.

    Jedesmal darauf angesprochen, wurden diese Dinge verneint. Ich wurde in Mails als Betreuer bezeichnet, während sein Titel Cheftrainer war usw... Alles nur ein Scherz!


    Nun haben wir uns schlussendlich getrennt und jahrgangsgerecht eine G1 und eine G2 gemeldet.

    Nun tritt er regelmäßig an mich heran und lässt sich Abläufe von mir erklären, will sich Spieler von mir leihen, (natürlich immer die Besten, denn die anderen helfen ja nicht) will von meinen aufgebauten Kontakten profitieren.


    Gestern bekam ich eine whattsapp- Nachricht mit folgendem Wortlaut: " Hi, du hast doch den Kontakt von Vfl ..... , frag mal nach ob die am xx.xx gegen die G2 spielen wollen und den Termin kannst du dann auch gleich eintragen lassen. Wir sind da frei. Danke"


    Ich wollte ihn erst fragen, ob ich ihm noch das Feld aufbauen, seinen Jungs die Schuhe binden und seinen Eltern einen Kaffee kochen soll...

    Wie würdet ihr mit diesem Konflikt innerhalb des Vereins weiter umgehen? Dazu kommt für mich noch, dass ich eigentlich gern Hilfe in meiner Trainingsarbeit hätte und sie sicher auch brauche. Bei der Auswahl eines Co-Trainers, den ich jetzt auch explizit so nennen würde, bin ich jetzt jedoch arg vorsichtig geworden.


    Auch eure eigenen Erfahrungen und ein Weg zur erfolgreicher Zusammenarbeit würde mich interessieren.

    Könntest du den Teil mit dem Aufdrehen der Hüfte mal ein wenig detaillierter erklären? Gerne auch per PN.

    Mir ist auch bereits aufgefallen wie viele Kinder Probleme damit haben, habe es aber in meiner Unwissenheit für Unbeweglichkeit gehalten.

    Bei uns wird tatsächlich 6+1 und ein normaler Ligabetrieb gespielt.

    In unserem Kreis in 4 Staffeln mit je 8 Mannschaften, zusätzlich eine 5 Staffel mit Mannschaften die als sehr schwach oder reiner Jungjahrgang gemeldet sind.

    Die Ergebnisse werden nicht veröffentlicht, sprechen sich aber natürlich zumindest von der Tendenz her rum.

    Nach der Hinrunde werden die Staffeln je nach erreichten Ergebnissen neu sortiert und es wird wohl in diesem Jahr eine sechste und siebte Staffel für neu gemeldete Jungjahrgänge geben.


    Offiziell wird nach Fair play Regeln gespielt, wobei ich den klaren Eindruck habe, dass 9 von 10 Trainern diese nicht kennen.

    Nach "kein Schiri" und "Eltern weg" hört es bei den Meisten wohl auf.

    Die Parallelen zu meinen Erfahrungen ist schon sehr groß.


    Ich habe meinen Sohn im Sommer 2017 in einem für gute Ausbildung bekannten Stadtteilverein angemeldet und war zu Beginn schockiert von dem "Training" das dort stattfand.

    Die Trainerin ließ die Jungs immer die gleichen Laufspiele machen und am Ende wurde sich unkontrolliert um einen Ball gejagt. Wen sie mal eine fußballerische Anleitung gab war dieses mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch.

    Zu diesem Zeitpunkt hatte die Mannschaft 6 Kinder und war nicht im Spielbetrieb gemeldet.

    Der Verein unterstützte sie, ihrer Aussage nach, überhaupt nicht, Trainingsmaterialien musste sie selbst anschaffen usw.


    Sie kündigte dann an aufzuhören und schob auch auch gleich dazu, dass der Verein keinen neuen Trainer finden werde.

    Ich habe mich dann bereit erklärt, weil ich meinem Sohn nicht vermitteln wollte, dass man einfach so von einem Verein zum anderen springt und weil die Jungs einfach toll waren.

    Der Verein hat mich seither vorbildlich unterstützt und ich habe alle Materialien die ich brauche sofort bekommen, der Zulauf setzte beinahe sofort ein und ich habe heute fast 30 Kinder in G1 und G2 verteilt.


    Auch ich habe, ähnlich wie du, am Anfang langsam ein Fußballtraining eingeführt und Basistechniken vermittelt. Die Spielphasen und koordinativen Geschichten immer häufiger mit einem Ball verbunden und die Jungs haben sich toll entwickelt.


    Ähnlich wie du befinde ich mich gerade an einem Punkt, an dem es darum geht den nächsten Schritt zu gehen. Ich setze gerade ganz stark auf Funino und 1 vs 1, 2 vs 1 Geschichten.

    Ich forciere keine taktischen Vorgaben oder Passspiel etc., es setzt in diesen Spielformen allerdings von ganz alleine ein.


    Solche Dinge wie Schusskraft zu trainieren halte ich für unnötig, das kommt von ganz alleine.



    Zum Thema Torwarttalent kann ich dir nur raten auf ihn aufzupassen. Gute Schnapper sucht jeder, habe hier schon von 3 Fällen abgeworbener Keeper im G-Jugendbereich gehört.

    Fördern würde ich ihn Stand jetzt noch nicht, ab und an ein kleiner Hinweis auf z.B Sidesteps auf den Linie, die richtige Handhaltung aber eben alles ganz entspannt. Vor allem würde ich ihn so häufig wie möglich mitkicken lassen, auch ein Torwart muss Fussball spielen können.

    Da ich selbst eine G_Jugend trainiere, würde es mich auch sehr interessieren mit wie vielen Trainern ihr das macht. Wir haben zuletzt 25 Kinder mit 2 Trainern trainiert, aus meiner Sicht ein aussichtsloses Unterfangen wenn du dabei etwas vermitteln willst.

    Eine Trennung ist aus meiner Sicht bei dieser Spielerzahl unvermeidlich. In der körperlichen und psychischen Entwicklung liegen Welten zwischen einem Erstklässler und einem 4 jährigen Kindergartenkind.

    Die Spanne ist so groß, dass sie sich selbst mit einer angemessenen Kadergröße kaum unter einen Hut bringen lässt.


    Zu deinen Fragen. Die Rudelbildung entsteht ganz von alleine und sie löst sich auch von alleine auf. Meine Jungs fragen mittlerweile selbst nach Positionen und teile sie dann auch grob ein. An manchen Tagen halten sie sich dran und dann gibt es Spiele die fast nach Fußball aussehen. An machen wiederum halten sie sich überhaupt nicht dran und auch das ist ok für mich.

    Ich habe einen Spieler der grundsätzlich nicht so gerne läuft und dafür umso besser schießt, er hat es sich zur Angewohnheit gemacht den Raum vor dem gegnerischen Tor zu besetzen und seit die Mitspieler das wissen hauen sie den Ball gerne mal einfach vors Tor. Das ist wohl so der erste Schritt Richtung Positions- und Passpiel. Also nur Geduld.


    Das Ausweichen zur Eckfahne ist ein simples Ausweichen. Die Verteidiger kommen aus der Mitte auf sie zu und dann wird eben ausgewichen, was sollen sie auch sonst tun. Passpiel über besetzte Flügel funktioniert noch nicht und die wenigstens G-Jugendlichen trauen sich direkt in einen solchen Pulk hinein zu dribbeln.

    Je mehr deine Spieler und eben auch deine Gegner sich im Raum verteilen, desto weniger wirst du dieses Spiel sehen.

    Das hätte ich mir nicht gefallen lassen. Ich finde es enttäuschend, dass der Trainer des Gegners da nicht auf seine Truppe einwirkt - vermutlich zu idealistisch gedacht.

    Wo war denn da die Turnierleitung? Ein Schiedsrichter der sich so verhält MUSS zwingend beim Verband gemeldet werden!

    Wie lief dieses Turnier weiter? Hat der Mann weiterhin gepfiffen?

    Zum Thema Kinder in Watte zu packen.

    Wir haben heute ein Meisterschaftsspiel um 10 Uhr morgens gehabt. Beide Mannschaften sind am Platz und wir g free hen gerade in die Kabine als der Trainer mich fragt ob wir spielen wollen?

    Als ich sagte: "Deswegen sind wir ja hier!" kommt die Antwort, dass seine Eltern lieber nicht antreten würden.

    Mein Unverständnis hat dann dazu geführt, dass wir trotzdem gespielt haben. Seine Mannschaft übrigens auch in voller Besetzung.


    Wetterbedingungen 8 Grad und Nieselregen.

    Ich sehe diese Entwicklungen auch und ich stelle auch an mir selbst fest, dass ich nicht frei davon bin.


    Mein Sohn geht jetzt in die erste Klasse und erzählt, dass ihn ein Junge gehauen habe. In meinem Kopf spielen sich Szenarien von Mobbing etc. ab und ich muss mich zusammenreißen nicht gleich in der Schule Alarm zu schlagen. Mein Sohn wiederum ist vollkommen unbeeindruckt, hat seiner Lehrerin Bescheid gesagt und damit ist das Thema für ihn erledigt.

    Für mich als Elternteil ist es schön zu sehen wie selbstbewusst und unbeschwert er mit dieser Situation umgeht, ich gebe aber gerne zu, dass es mich im ersten -moment durchaus sehr gejuckt hat dort einzugreifen - vielleicht auch gegen besseres Wissen.


    Wir sind alle die Kinder unserer Generation und auch wenn dieses Forum im Kern aus reflektierten Persönlichkeiten besteht´, sollten auch wir genau das tun was wir von Eltern und Kindern erwarten : Uns selbst weiterhin beobachten und hinterfragen und vor allem nicht davon ausgehen, dass nur unser Weg der richtige sein kann.


    Im Fußball beobachte ich, dass die Eltern eigentlich sehr gerne wollen das ihr Kind sich an Regeln hält und gerade bei Verstößen zu oft selbst eingreifen.

    Mein stärkster Spieler, riss in einem sehr engen Spiel dem gegnerischen Torwart den Ball aus der Hand um schnell die Ecke ausführen zu können. Sofort kam entsetztes Korrigieren der Eltern. Ich fand das harmlos, der Junge ist extrem ehrgeizig, er wollte gewinnen und er hat keinesfalls den Gegner angegangen, er wollte nur schnell weitermachen.

    Was soll man daran korrigieren?

    Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Eltern ihre "Erziehungsleistung" an einem möglichst makellosen Verhalten ihrer Kinder messen. Aber wo sollen die Jungs sich denn noch austoben wenn schon auf dem Sportplatz jede Kleinigkeit gerügt wird?