1) Kein Verband hat "eindrucksvoll" irgendwas "bewiesen". Mehrere haben sich jetzt für Abbruch entschieden, aber noch kein einziger hat eine Aussagte zur Wertung getroffen. Und DA fängt das Problem eben an.
1b) "Nur Aufsteiger, keine Absteiger"
Wird gerne in alle Richtungen als Problemlösung gerufen. Die Welt ist gut. Das funktioniert sicher für 80 % der Ligen und erklärt, warum diese scheinbar einfache Lösung landauf/landab große Mehrheiten findet, insbesondere je weniger sich die Leute detailliert informieren.
Zwei Beispiele, wo das nicht geht, das hier ist übrigens aus diesem Thread, aber du hast es entweder nicht gelesen oder ignoriert.
Hier handelt es sich um die U19 Bayernliga Nord, die nach dem Modell aus 1b) bei 4-8 Spieltagen zusätzlich landen würde, was als "kaum durchführbar gilt", diese Liga hat nämlich schon 26 Spieltage!
Hier in meinem Umfeld gibt es eine höherklassige Jugendliga, die im Regelfall aus 14 Teams besteht und bei der sich aus sieben Ligen drei Aufsteiger finden, es gibt drei Absteiger. Nach dem Modell 1b) würde diese Liga in der Folgesaison mit 20 Teams auflaufen - 38 Spieltage im Jugendbereich. Merkst du selber, oder?
Hier kannst du die Argumente des Bayrischen Verbandsjugendleiters nachlesen. Sie sind nicht die einzig umfassende Wahrheit. Aber sie sind auch sicher nicht schlecht. https://www.fupa.net/berichte/…-nicht-einfa-2647559.html
2) Ich kann dir garantieren: Es gibt kein Szenario für einen Saisonabbruch, das fair umsetzbar und deutschlandweit auf alle Ligen funktionieren würde. Und sie sind mir alle bekannt (Hinrunde, Quotienten, usw.). Das funktioniert nur MIT ABSTEIGERN (was ganz sicher nicht kommen wird). Einzige Alternative: Alles auf Null stellen, Saison komplett annullieren. Ist aber auch unfair für z.B. designierte Aufsteiger.
Klare Aufforderung an dich: Nenne mir das faire und deutschlandweit umsetzbare Szenario und ich sage dir, warum es nicht einfach so funktionieren wird.
3) "25-jähige in der E-Jugend" - das ist Polemik. Grundsätzlich wäre es kein Problem, Altersstufen und Mannschaften "einzufrieren". Die Voraussetzungen hat der DFB in seinen Satzungen nun geschaffen. Ich gebe dir aber Recht, dass das der problematischste Teil ist, insbesondere was Spielerwechsel betrifft (hier könnte man sich eine Wechselfrist vorstellen). Studenten, die umziehen usw., das ist alles kein Problem, dafür hat es schon vor Corona Sonderregelungen gegeben, das wäre auch weiterhin umsetzbar.
4) Es wird gerne darüber gesprochen, dass die Vereine "Planbarkeit" brauchen. Das ist Humburg. Nun planen wir alle eine Spielzeit 20/21 ab September, höchstwahrscheinlich mit vielen vergrößerten Ligen und mehr Spieltagen, die dann vielleicht einfach nicht stattfinden wird. Was ist denn daran planbar?
5) Die Furcht der Verbandsspitzen vor Schadenersatzklagen usw. ist sehr real, sie haften dafür sogar teilweise mit dem Privatvermögen. Insofern ist der Druck, der auf die Landesverbände ausgeübt wird, nicht in Ordnung. Ich möchte nicht in deren Haut stecken. In fast allen Landesverbänden ist ein Saisonabbruch in der Satzung nicht vorgesehen und Vereine, die klagen würden, würden vor einem ordentlichen Gericht wohl Recht bekommen, außer wenn außerordentliche Verbandstage diesen Abschluss beschließen würden, dann ist der Landesvorstand haftungstechnisch i. d. R. aus dem Schneider.
Fazit: Ich bin nicht eindeutig der Meinung, dass weiterspielen universal die beste Lösung ist. Ich denke, man sollte noch ein paar Wochen abwarten, bevor man eine Entscheidung trifft, dann hat man wesentlich bessere Daten.
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Zu 1) Das entspricht schlicht und ergreifend nicht der Realität! Der NDS Handballverband z.B. hat bereits eine Wertung vorgenommen, der dortige Basketball Verband auch. Andere Verbände haben noch keine Wertung vorgenommen, richtig. Aber nicht weil es nicht möglich ist, sondern weil es hier 2-3 verschiedene Alternativen gibt und es noch Diskussionen bzw. Überlegungen gibt welche man anwenden möchte.
Zu 1b) Diese Grafik ist schon beinah böswillig und absolut manipulativ. Warum rechnet man im ,,ohne Absteiger'' Szenario trotzdem mit Absteigern aus der höheren Liga? Das ergibt keinerlei Sinn, offensichtlich lediglich erstellt um Menschen negativ von diesem Szenario zu beeinflussen.
Dein zweites Beispiel ergibt noch weniger Sinn, seit wann 14 + 3 gleich 20 sind, bleibt dein Geheimnis. Zumal du hier den oder die Aufsteiger aus der Liga anscheinend völlig vergisst.
Was Du und die anderen Verbandsmenschen vergessen, es wird Teams - vor allem im Jugendbereich - geben, die auf einen Aufstieg verzichten und Teams die nicht wieder melden, weil sie keinen darunterliegenden Jahrgang haben oder dieser für die Liga zu schwach ist. In der C-Jugend Bezirksliga Staffel in meinem Bezirk kenne ich alleine schon 3 Teams (von 13) die nicht wieder melden werden. Bei einem ,,Szenario'' Annullierung z.B. wäre mit deutlich kleineren Staffeln zu rechnen.
Zu 2) Warum ein Szenario ,,Quotientenreglung'' nur mit Absteigern funktioniert, ist eine unbelegte und nicht nachvollziehbare Behauptung von dir. Dieses Szenario würde wunderbar funktionieren, wird so z.B. auch beim Handball in NDS angewendet.
Natürlich wird es in jedem Szenario Fälle von unzufriedenen Vereinen geben keine Frage. In jedem dieser Szenarien wird es aber DEUTLICH(!!!!!) weniger unzufriedene geben wie bei einer Saisonfortsetzung, dass sollte man dabei NIEMALS unter den Tisch kehren!
Zu 3) Natürlich war das eine gewollte Übertreibung. Das es wechselfristen gibt in dem Szenario ,,Fortsetzung'' wurde bereits ausgeschlossen. Vielleicht kann sich der Student noch einem Verein anschließen über Zweitspielrecht (bei Spielern die nicht umziehen wird es schwieriger), der alte Verein hat aber keinerlei Chance diesen Spieler zahlenmäßig zu ersetzen, hast du 3-4 Fälle davon im Team - was nicht unwahrscheinlich ist - wird es für kleinere Vereine in den Kreisklassen schon brutal schwierig noch Spielfähig zu bleiben.
Zu 4) Was ist planbar beim Szenario ,,Fortsetzung''? Maximal das es keine Saison 20/21 geben wird und viele Vereine riesige finanzielle Probleme bekommen, weil z.B. ihre Gastronomen pleite gehen.
Ob man ab September wirklich spielen kann ist fraglich, klar, das gilt aber für jedes Szenario! Heute soll aber schon über Lockerungen für den Vereinssport gesprochen werden, bis September ist noch einiges an Zeit. Die Vereine und Verbände werden sich etwas überlegen um den Spielbetrieb fortsetzen bzw. wieder starten zu können, mit Sicherheitsvorkehrungen, ebenso wie Unternehmen, weil jedes weiß, das dieser Lockdown nicht noch viel weiter in jetziger Form wirtschaftlich tragbar ist.
Fakt ist aber, die Vereine könnten erst einmal mit einem Saisonstart im September planen (ob es diesen dann gibt oder nicht, sei dahingestellt), sie können Spieler und Trainerpersonalien vernünftig planen mit einer regulären Transferperiode. Sie können Mannschaftsmledungen vernünftig planen und es würde einen regulären Jahrgangswechsel im Jugendbereich geben, der manchmal auch einige Probleme für Vereine schon wieder löst! All das kann man bei einer Fortsetzung nicht! Warum schon eine Saison 20/21 jetzt(!) mutwillig opfern?
Zu 5) Das ist der EINZIGE(!) echte Grund für eine Saisonfortsetzung. Das Verbandsleute aus reinen Eigeninteressen der Wunsch der Vereine egal ist.
Dabei muss man sagen, es ist kein riesiges Problem einen außerordentlichen Verbandstag einzuberufen, ist in manchen Verbänden nicht einmal notwendig.
Das die Verbandmenschen wirklich haften müssen ist sehr unwahrscheinlich, zu diesem Ergebnis kommen Juristen. Es handelt sich hier um höhere Gewalt, ein Gericht zu finden, was dem widerspricht wird schwieriger werden wie 3x in Folge im Lotto zu gewinnen.
Einigen Verbandsleuten scheint das aber nicht genug, weil eine 0,000001% restwahrscheinlich bleibt, dass sie haften müssen, dann sollen sie halt zurücktreten, hört sich hart an, aber wenn sie das Szenario ,,Fortsetzung'' durchprügeln, werden sie sowieso niemals widergewählt! Wahrscheinlich jetzt schon nicht, weil das Verhalten einiger Verbände, insbesondere des NFV äußert untransparent ist und offenlegt das den Leuten der Wille ihrer Basis - der Vereine - ziemlich am Hintern vorbeigeht. Da wird von einigen Kreisvorständen auch unverholen in den Printmedien gelogen um die Vereinsvertreter zu verunsichern und auf den eigenen Kurs zu ziehen.