Beiträge von Chris

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    Das Wichtigste ist wirklich Geduld, wie alle schon erwähnt haben. Geduld von deiner Seite, und versuche das auch auf die Mannschaft zu übertragen - mach ihnen zum Beispiel keine Vorwürfe, warum sie das Erlernte (wie Hinterlaufen) nicht direkt im Spiel anwenden.

    Setz dir kurzfristig kleine, erreichbare Ziele mit den Jungs, und verfolge mittel- und langfristig die größeren. Das Schöne ist: Du wirst auf jeden Fall bei guter Arbeit nach einiger Weile eine Verbesserung merken!

    Ich sags mal relativ deutlich und hart (für sanft und einfühlsam fehlt die Zeit, ich hab gleich Training :):(

    - Wenn die "Kuh" beleidigte Leberwurst spielt (sie hat ein gespräch abgelehnt) lass sie um Gottes Willen ziehen

    - Wie Schieri schrieb, hinterfragen ist gut, aber wenn du Einzeltraining machst und selbst die Schwächsten 20 Minuten in jedem Punktspiel spielen lässt (gibts bei mir schon mal beides nicht), dann hast du dir da nichts vorzuwerfen

    - Warum aber um alles in der Welt die dramatische "Ich denke an Rücktritt" Nummer? Noch übler: Das an die ganze Mannschaft zu tragen, Motto:
    "Weil Katja wegen mir gegangen ist, will ich aufhören, oder was denkt ihr, liegt es an mir?"
    Du wolltest damit natürlich Unterstützung und Bestätigung aus der Mannschaft haben, die hast du gekriegt.

    Vor allem, wer selber nicht alles gibt und nicht regelmäßig da ist, und noch dazu leistungsmäßig kein Verlust ist - warum sollte man derjenigen nachtrauern und sich noch selber in Frage stellen?

    Es ist immer sehr schwer Ferndiagnosen zu stellen. Hilfreich wäre:

    1) Jahrgangszusammensetzung? Wie viele alte/junge Jahrgänge?

    2) Wie genau fallen die Ergebnisse aus? In welcher Liga spielst du? SInd dort noch mehrere C-2 Mannschaften? Vielleicht könntest du uns ja doch Namen und Liga sagen? Ich weiß, macht man nicht immer so gerne - vielleicht per Privatnachricht? Dann kann man schon eine ganze Menge besser einschätzen.

    3) Hinterlaufen ist keine Koordination, sondern ein taktisches Mittel. Nachdem was du beschreibst, würde ich das erst Mal hintenanstellen.

    4) Wie ist die Stimmung untereinander? Die Disziplin?

    5) Wie alt bist du?

    6) Was für eine Formation spielt ihr? Können deine Jungs damit etwas anfangen? 4-2-2-2?



    Ich will damit sagen, dass es in keinerlei Hinsicht ein Problem ist, dass mit dieser Übung die Ausdauer nebenbei geschult wird. Dass das sowieso nicht das Ziel der Übung sein sollte (man kann sie natürlich so gestalten, dass es das wird), steht auf einem anderen Blatt.

    Wieso, es ist doch prinzipiell nicht verkehrt mit E- und F-Jugendlichen Ausdauer mit solch einer attraktiven) Spielform zu schulen.

    Zitat:


    vikdov schrieb am 01.02.2007 08:46
    Ich jedenfalls verurteile solche "Volltrottellauftrainer" nicht. Ein klärendes Gespräch, ein Verweis auf eine (oder mehrere) Internetseiten, oder ihm mal ein paar Bücher oder oder andere Unterlagen zur Verfügung stellen kann schon Wunder bewirken.
    In diesem Sinne
    Gruß
    Robert




    Da muss man differenzieren denke ich. Ich verurteile auch niemanden, der es nicht besser wissen kann und aufgeschlossen gegenüber Neuem ist. Das muss doch gar nicht erheblich mehr Zeit kosten, ein zwei solche Abende wie Andre sie beschreibt reichen, um die gröbsten Defizite abzustellen. Da wäre schon viel gewonnen.

    Was mich aufregt, sind die "erfolgreichen" Lauftrainer, die ihre Art noch mit Vehemenz verteidigen.

    Das ist so nicht ganz richtig, zum einen muss man zwischen Kondition und Ausdauer differenzieren (hier reden wir die ganze Zeit über Ausdauer).

    Kindern ist es eigentlich ganz hervorragend möglich, (aerobe) Ausdauer aufzubauen. Das geht auch ganz wunderbar mit Dauerläufen, es ist nicht schädlich (prinzipiell und in Maßen sogar eher im Gegenteil) sondern fördert ganz generell Herz-Kreislauf-System und sportliche Leistungsfähigkeit.
    Kann es sein, dass du das mit der fehlenden Ausdauertrainierbarkeit bei Kindern in irgendeinem Lehrgang vom Fußballverband aufgeschnappt hast? Das ist mir auch schon untergekommen, und ich hab da zwei Theorien, warum das so ist:
    a) die "braven" Lehrwärte haben es nicht besser verstanden
    b) sie geben mit Absicht diese falsche Info weiter, denn wenn man diesen "Volltrottellauftrainern" auch noch erzählt, dass man mit 8-jährigen ebenso gut Dauerläufe machen kann, wie mit Erwachsenen, werden sie sich noch bestätigt fühlen.

    Einziges Problem: Es hat furchtbar wenig mit Fußball zu tun, denn in der gleichen Zeit kann man das gleiche Ausdauerresultat mit einer Übung mit Ball erhalten und noch dazu sich fußballerisch weiterentwicklen - und DAS ist der Unterschied.

    Was du meinst (mit der fehlenden Ausdauertrainierbarkeit) ist die anaerobe Ausdauer, und die sollte man wirklich nicht mit Kindern trainieren, ich bin da sogar bei jungen Jugendlichen noch sehr vorsichtig und würde das, wenn überhaupt spezifisch im Fußball, erst so ab 16 trainieren.


    Ich hab so meine Zweifel, ob man bei denen allen mit guten Argumenten weiterkommt. Teilweise ist es wirklich so, dass diese Leute eben so selber in ihrer glorreichen Zeit in der Bezirksliga B Frankfurt West so trainiert wurden, und das dann übernehmen. Dabei wird mir heute noch schlecht, wenn ich die Qualität von ca. 80-90 % des Seniorentrainings sehe.

    Heftige Geschichte, aber ich würde mir auch noch ein paar mehr Infos wünschen, denn so ist das schwer zu beurteilen.


    Bei 18 geschlossenen Wechseln muss es ja einen Grund geben.

    Ist etwas bei euch schief gelaufen? Oder spielt die Mannschaft dann einfach in einem höherklassigen Verein in einer höheren Liga nächste Saison und ist es das, worauf diese Mannschaft geschlossen hinaus will? Wenn dem so ist, dann muss ich mich dem Vorredner anschließen und vermuten, dass das leistungsmäßig wohl kaum gutgehen kann.


    Hier in Hessen gibt es vergleichbare Regeln auch nicht - hat ein Verein etwa keine B-Jugendmannschaft, können alle B-Jugendlichen wechseln, wenn sie wollen, ohne jegliche Sperre.

    bcefferen hat zwar Recht, aber ich glaube das Problem um das es geht, ist im Grunde ein anderes:

    Der Trainer hat die Mannschaft anscheinend so bearbeitet, dass sie mit ihm geschlossen wechseln will/soll, und hat ihr daher eingeimpft, dass sie zu drei Spielen nicht antreten sollen, damit sie aus der Runde genommen werden. Somit existiert in dem Verein keine Mannschaft mehr in der Altersklasse X, und die Spieler können alle geschlossen ohne Sperrfrist in einen neuen Verein (mit dem alten Trainer) gehen.

    Wenn ich das so richtig verstanden habe, dann ist mir etwas in der Form noch nicht vorgekommen und ich fürchte, rechtlich gibt es da keine Handhabe dagegen. Das einzige, was man machen kann ist, mit der Mannschaft ohne den alten Trainer vernünftig zu reden, evtl. dann noch mit den Eltern, da deren Einverständnis zu einem Vereinswechsel dann ja immer noch erfolgen muss. Um welche Altersklasse handelt es sich?

    Hallo Flex, du trainierst eine D-Jugend.

    Hierzu kann ich dir sagen:

    Dein Trainingsbeispiel 2 solltest du in diesem Alter eigentlich völlig lassen, wie Thomas schon sagte, schulst du mit solchen Läufen die Schnelligkeitsausdauer (anaerob) und das ist ganz und gar nicht kindgerecht und unter Umständen sogar schädlich/kontraproduktiv, ganz abgesehen davon, dass du den von dir gewünschten Trainingseffekt nicht erreichen wirst (geht nicht, die sind da in dem Alter nicht trainierbar). Was genau willst du mit 2) eigentlich erreichen? Sprintfähigkeit oder wirklich Schnelligkeitsausdauer?
    Generell würde ich ein spezifisches anaerobes Ausdauertraining nicht vor dem 15. oder 16. Lebensjahr anfangen, und es dann an die Sportart koppeln (zum Beispiel Sprints beim Kampf um den Ball in Intervallen)

    zu 1) Grundlagenausdauer (aerob) kann man auch mit Kindern/Jugendlichen prinzipiell wunderbar trainieren.
    Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Ich sehe keinen einzigen Grund, warum man mit einer D-Jugend (oder auch ich mit meiner C-Jugend) Ausdauerläufe machen sollte. Ich kopier mal dazu rein, was ich woanders geschrieben habe:

    Zitat:




    Ein paar Grundgedanken, warum man weg vom Dauerlauf soll:
    - wenn man eh nur 2-3 mal die Woche trainiert, sollte man so viel wie möglich Fähigkeiten am Ball schulen, da ist jedes Trainieren ohne Ball (bestimmte Koordinationsübungen oder reine Sprintformen ausgenommen) nachteilig
    - Motivation ist mit Ball immer höher
    - Die fußballspezifische Ausdauer ist eine andere als die, die du durch reine Dauerläufe schulst.

    Wenn du erst mal primär die aerobe Ausdauer schulen willst, bietet sich folgendes an:
    -Ausdauer/Technikparcours, Rundenlaufen auf dem Platz mit Ball durch einen Parcours, dabei werden Hütchen umdribbelt, Tempi gewechselt, jongliert im Gehen, Ball gelupft und über Stangen Skippings gemacht, Ball durch Hürde spielen, über Hürde springen usw., dazu ein Torabschluss aufs eine Tor, eine Flanke aufs andere Tor usw. - mit etwas Phantasie lassen sich interessante Parcours aufbauen, in die Mitte des Parcours ein Spielfeld mit Toren, und abwechselnd immer in den Parcours und dann aufs Spielfeld (oder zwei Gruppen bilden)

    - Generell: Mach ein Trainingsspiel! Vorgaben zur Ausdauerschulung könnten sein: Spiel über ganzen Platz (auch bei 7:7 oder 9:9 oder so), alle Spieler müssen permanent in Bewegung sein (schult auch ganz gut das permanente Bewegen und Freilaufen), Sprints und Steilpässe sind verboten (da es sonst zu sehr in den anaeroben Bereich geht). Willst du die Intensität erhöhen, dann teile jedem Spieler einen Gegner zur Manndeckung zu, den er beim gegnerischen Angriff decken muss (ist natürlich taktisch fragwürdig, aber darum geht es ja in dieser Übung nicht). Niedrigere Intensität = kleineres Spielfeld.

    - Spielform: Ball innerhalb der eigenen Mannschaft halten, 10 (15, 20) Ballkontakte in Folge sind ein Punkt für die Mannschaft.
    Variationen:
    - Spielfeld verkleinern für höhere technische, niedrigere Ausdaueranforderung, Spielfeld vergrößern für höhere läuferische, niedrigere technische Anforderungen
    - Ballbesitz wechselt nicht durch Zweikampf, sondern durch Abschlagen des Gegners bei dessen Ballbesitz. Wer direkt spielt, kann nie abgeschlagen werden. Folge: sehr viel höhere Intensität (vor allem, wenn mit Manndeckung kombiniert), aber auch sehr hohe technische und spielerische Anforderungen (schon vor man den Ball erhält, muss man gucken, wo man ihn danach hinspielen kann)
    - Jedem Spieler einen direkten Gegner zuteilen (erhöht Intensität)

    Ansonsten kommst du auch mit kleineren Spielformen (4:4, 3:3 auf Linienüberdribbeln, kleine Tore) ganz gut im Ausdauertraining klar, allerdings geht es hier sehr oft und sehr schnell in den anaeroben Bereich hinein (manchmal schon nach 1.30 - 3 Minuten, je nach Übungsgestaltung, daher wäre ich damit etwas vorsichtiger)

    Eben, das meine ich auch, wie Schieri. Ich würde auch gern mal von diesem lästigen Duschthema weg, zu dem ich mich auch nicht mehr weiter äußern werde, es gibt wirklich wichtigeres, und dieses Thema hat immer mit die meisten Antworten.

    Ich denke grundsätzlich, dass mit der heutigen Jugend viel zu viel diskutiert und zu wenig klare Linien eingehalten werden. Das klingt jetzt bei mir nach harter Hund, aber das bin ich eigentlich gar nicht so sehr, ich erwarte nur absolut, dass die von mir vorgegebenen Linien und Regeln eingehalten werden, innerhalb dieser bin ich extrem locker (so verarschen mich die Jungs schon gerne einmal und ich sie auch), weil ich eben weiß, dass die Jungs ihre Grenzen kennen und sich in der Regel auch an diese halten.

    Hallo,

    du hast Recht, deswg. schreibe ich das ja auch immer dazu. Generell stimme ich da mit dir überein, dass es wirklich nicht notwendig ist. Ich fände es optimal, wenn man den Kindern einfach Spielgelegenheiten eröffnen würde, etwa Bolzplätze innerhalb der Sportplätze, auf die die Kinder einfach gehen könnten, und wo der Platzwart eben ab und zu mal ein Auge drauf hat, dass die Großen die Kleinen nicht wegschicken usw.

    Aber das ist wohl eher Wunschdenken.


    Edit: Ach so, den Verein möchte ich nicht nennen, da ich vielleicht ab und zu noch hier aus dem "Nähkästchen" plaudere oder selber Hilfe suche, insofern wäre das nicht so optimal 8) Ich will das mit dem leistungsorientiert jetzt auch nicht zu hoch hängen, wir sind natürlich kein Bundesligist oder weiß Gott keine Übermannschaft, aber wir betreiben von Training und Spielklasse her natürlich einen ähnlichen Aufwand und spielen in den gleichen Spielklassen. Ich hoffe, dass was ich schreibe, kommt nicht irgendwie "elitär" an.

    Ich denke herauszulesen, dass du dazu tendierst, es zu probieren. Wenn ihr seit 18 Monaten kein Meisterschaftsspiel verloren habt, seid ihr in der jetzigen Klassse einfach unterfordert - ihr solltet es definitiv versuchen.

    Ich rede von natürlich von Nachwuchsabteilungen von Bundesligisten (und nebenbei so ziemlich allen leistungsorientierten Vereinen die ich sonst so kenne), bei denen das so gehandhabt wird, Vergleiche mit den Erwachsenen wären schwachsinnig.

    Deine Argumentation hinkt: Man segnet nicht alles ab mit Vereinseintritt, aber es ZWINGT einen doch keiner in einen Verein einzutreten, daher sind diese "Rechte" da eben nicht mehr geltend. Ganz einfaches Beispiel - ich mache einen Verein auf, und dort lasse ich die Regeln X, Y, Z gelten, dann ist das möglich (solange diese nicht gg allgemeines Recht verstoßen, strafbar sind o.ä.) - und wer das nicht will, tritt eben dem Verein nicht bei. So ähnlich ist das übrigens mit der Redefreiheit - in Deutschland natürlich gegeben, aber versuch dich doch mal mit Redefreiheit gegen den Vorstand in einem Verein, da ist der Trainer in der Regel schnell Geschichte. Trotzdem existiert in Deutschland Redefreiheit, darauf kannst du dich aber in diesem Verein nicht berufen!
    Ihr hängt das alles viel zu hoch! Diese ganze "Rechte"-Diskussion ist eigentlich völlig daneben.

    Dass Moslems nicht nackt duschen sollen ist so eine weitere Schwachsinnsbehauptung - ich kenne genug Türken, die mir erzählt haben, dass in der Türkei keiner auf solche Ideen käme... Ach so und ich habe auch schon genug Türken/Moslems trainiert, die damit nicht den Hauch eines Problems haben. Also vielleicht nicht immer unkritisch jeden Scheiß glauben, der einem aufgetischt wird!


    Ein ganz guter Text, der aber insgesamt inhaltlich wenig Neues bietet.

    Ein paar Gedanken:

    Richtig ist, dass (zu frühe) Leistungsorientierung für viele Fußballer hemmend und evtl. der Grund zum Aufhören ist.

    Hier muss man aber meines Erachtens differenzieren: So ist etwa die Rede davon, dass Jugendlichen gerade in dem Alter mehr Einsatz für Fußball abverlangt wird, wo andere Dinge ebenfalls interessant werden und an Interesse zunehmen. Dass dies zum "Drop-Out" führen kann, ist klar. Allerdings geht dieser Punkt am Kern vorbei, denn das trifft auf vielleicht 5% der Fußballer zu, die in diesem Alter (ab 13/14) mehr als 2x die Woche trainieren. Der Rest bleibt doch bei 2 Trainingseinheiten die Woche, und gerade auch dort kommt es zum Ende der Sportausübung.

    Es wird im Text angemerkt, dass sich Trainer anderer Sportarten viel intensiver den Schwächeren Sportlern widmen und diese fördern - das ist dadurch erklärbar, dass dies der Fußball nicht "nötig" hat, da er immer noch der Liebling der Massen ist, während viele andere Sportarten auf jeden Teilnehmer angewiesen sind. Das ist wertungsfrei gemeint.

    Für mich sind zwei Komponenten ganz entscheidend, von denen im Text nur eine erwähnt wird:

    a) Leistungsdruck/Leistungsorientierung: Ich bin völlig dafür, auch in der E-Jugend Tabellen zu streichen. Natürlich fragen Kinder in dem Alter nach Tabellen und Ergebnissen, allerdings ist das Interesse daran sehr, sehr schnell verraucht nach Spielende. Gefördert wird dieses Interesse übrigens nur von Erwachsenen. Wenn irgendein 10jähriger erzählt, dass er Fußball spielt im Verein lautet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die 1. Frage eines Erwachsenen nicht "Macht es Spaß?" oder "Was macht dort Spaß?" sondern "Auf dem wievielten Platz steht ihr?". Ich kann verstehen, wenn einige Trainer wie hier im Forum sagen, dass SIE persönlich Tabellen etc. für sich brauchen, mir geht es genauso. Aber die Konsequenz die ich gezogen habe ist, dass ich deshalb keine jüngeren Teams trainieren würde, da ich dort mit meiner leistungsorientierten EInstellung völlig fehl am Platze wäre. Ich denke manchmal, dass ich selbst in der C-Jugend das noch bin. In diesem Alter wollen die Jungs ihre Leistungen mit anderen vergleichen, sind selber durchaus leistungsorientiert, allerdings haben die meisten auch in diesem Alter Niederlagen relativ schnell abgehakt, oft viel schneller nach dem Spiel als ihr Trainer. Früher habe ich etwa noch Jungs angemotzt, die nach einem verlorenen Spiel nach 30 Minuten später schon wieder gelacht und miteinander Scherze gemacht haben. Mittlerweile habe ich erkannt, dass ich derjenige bin, der da das Problem hat, und nicht die Spieler. Die Umsetzung, mir das dann nicht anmerken zu lassen, dass ich dannschlecht drauf bin, klappt noch nicht immer, aber man kann sich da doch oft von den Spielern positiv anstecken lassen.

    b) Spaß!
    Dieser Punkt wird nur relativ kurz angeschnitten, vielleicht auch, weil die verschiedenen Sportissenschaftler selber keine Fußballtrainer waren/sind. Fußball sollte freudvoll sein. Leider ist die Qualität des dargebotenen Trainings oft wenig freudvoll und oft schlichtweg nicht gut. Viele junge Fußballspieler gehen oft zum Fußball, obwohl nur das Spiel freudvoll empfunden wird, das Training selber (das oft Kraft- und Ausdauerorientiert ist) aber nicht. Gehen wir von 2x Training und 1x Spiel aus, investiere ich doppelt so viel Zeit in etwas, das kein/wenig freudvoll empfunden wird, um 1x eine freudvolle Empfindung zu haben. Ein Missverhältnis, das dann früher oder später auch im Ende der Vereinslaufbahn enden kann.






    Dann darf ich noch mal genau so deutlich widersprechen.

    Persönlichkeitsrechte sind meines Wissens Abwehrrechte gegenüber dem Staat (nicht hundertprozentig sicher, aber ich bitte um Korrektur falls das jemand besser weiß), und es wird schon insofern niemand wirklich "gezwungen", als dass er die freie Wahl hat, in welchem Verein/welcher Mannschaft er spielt. Insofern ist diese dauernde Argumentiererei mit dem "unterwandern von (Grund)Rechten" wirklich massiv übertrieben und am Thema vorbeigehend.

    Zitat:


    Herausgestellt wurde glasklar, dass ich das Recht ja nicht habe, entsprechend kann ich mir eigentlich den Rest schenken.



    Das ist so einfach völlig falsch, hier wurde gar nichts glasklar herausgestellt. Wenn ein Verein Duschpflicht propagiert (Tipp: Mal bei den Bundesligisten etc. umschauen) und der Trainer das durchsetzt, ist er natürlich im Recht dazu, da das dann eben die Vereinsregeln sind. Kein Spieler ist gezwungen dort zu spielen! Um das gleich mal etwas abzuschärfen: Ich will nicht darauf hinaus, dass man jemand gleich rausschmeißen sollte und bin sicherlich bereit, wenn jemand massive Probleme damit hat, im Einzelfall sensibel damit umzugehen, aber
    es gibt gute Gründe für Duschen nach dem Fußballsport als Mannschaft, diese Regel gibt ein Trainer vor (man kann noch genug andere Beispiel finden, die analog zu euerer Argumentation gegen "Rechte" verstoßen würden), sie wird dann normalerweise von den Spielern befolgt und innerhalb von ein paar Wochen kräht kein Hahn mehr nach der "Pflicht", weil die Spieler sich (zu ihrem Besten) auch damit angefreundet haben. Wo ist das Problem?

    Ich empfinde diese Sichtweise nicht als unsensibel, sondern finde, du hast unbewusst einen ganz guten Punkt angesprochen - fehlendes Vertrauen untereinander und dadurch auch die Furcht. Wenn man weiß, dass einen die anderen akzeptieren, so wie man ist (dafür muss man natürlich ein Klima schaffen), dann ist das auch wieder ein Stück Zusammenhalt mehr untereinander. Wenn ein Trainer einen Spieler oft bloßstellt und anschreit, dann brauchen wir nicht über Duschpflicht reden, dann ist dort das Klima generell unangenehm.

    Ich kann mich den meisten hier genannten Argumenten anschließen, allerdings musss ich eines mal herausnehmen:

    3.) Spielen Mannschaften die 3 x die Woche trainieren tatsächlich erfolgreicher? Dies kann niemand garantieren bzw. ich wage es zu bezweifeln. Warum sollte ich von den Kindern, den Familien, mir und meiner Familie deshalb noch mehr Zeit nehmen. Aufwand und Nutzen sollten immer in einem Vernünftigem Verhältnis stehen.

    Eigentlich stellt sich diese Frage so gar nicht/beantwortet sich von selbst. Wenn ich vernünftig und gut trainieren, wird sich eine Mannschaft bei 3x Training besser entwickeln als bei 2x Training - immerhin hat man 50 % mehr Trainingszeit um Abläufe zu vertiefen, Techniken einzuüben usw.

    Natürlich ist es nicht automatisch so, dass das Team, das mehr trainiert, auch besser spielt, aber bei einer gleichen Spielerbasis wird in der Regel natürlich das Team, das 50 % mehr trainiert, sich besser entwicklen.

    Bei uns in der Liga trainieren im Prinzip alle Mannschaften 3x die Woche, bis auf zwei. Nicht ganz überraschend zieren diese beiden das Tabellenende. Das ist natürlich kein Beweis, aber doch ein starkes Indiz.

    Ich bin jetzt auch nicht ganz sicher, ob dieser Thread sich nur auf E/F-Jugend bezieht, oder auch auf alle Jugenden.
    Allgemein sage ich meinen Spielern immer, dass sie eben eine Entscheidung treffen müssen, ob sie so viel Zeit und Engagement in Fußball investieren wollen. Wenn nicht können sie in 95 % der anderen Vereine spielen, wo man nur 2x/Woche in ihrem Alter trainiert.

    Für F/E Jugendliche ist 3x die Woche Training nicht wirklich nötig, aber, sofern es problemlos und angenehm machbar ist, hat es natürlich auch Vorteile (Fortschritte).