Dann wird unser Stürmer geschickt, zieht trotz leichtem Trikotzupfer in den Strafraum und wird letztlich direkt am Elfmeterpunkt vom Torhüter komplett weggekloppt. Eigentlich ein klarer Elfmeter samt roter Karte für den Torwart. Der Ball war für den Torwart völlig außer Reichweite, mein Stürmer hätte ihn aber locker noch in gutem Winkel erlaufen können
Was entscheidet der Schiedsrichter? Freistoß wegen des Trikotzupfers außerhalb des Sechzehners und nur Gelb für den Torwart, der Verteidiger kommt ohne Karte davon. Regeltechnisch natürlich eine schöne Freestyle-Einlage, auf die ich den Schiedsrichter nach dem Spiel hingewiesen habe.
1. Trikotzupfer als letzter Mann ---> kein Kampf um den Ball ---> Rot, wenn Stürmer fällt und Schiedsrichter auf Freistoß entscheidet
2. Leichter Kontakt außerhalb des Strafraums UND entscheidender innerhalb ---> Elfmeter
3. Torwart geht zentral vor dem Tor NUR in den Laufweg des Stürmers ---> Rot
„Wenn ein Verteidiger einen Angreifer außerhalb des Strafraums zu halten beginnt und ihn bis in den Strafraum weiter festhält, entscheidet der Schiedsrichter auf Strafstoß.“
DFB-Regelwerk 2018/2019, S. 73
„bei mehreren gleichzeitigen Vergehen ist das schwerste Vergehen hinsichtlich Sanktion, Spielfortsetzung, physischer Härte und taktischer Auswirkungen zu ahnden.“
DFB-Regelwerk 2018/2019, S. 35
So weit erstmal mein Regelverständnis. In der Halbzeit durfte ich dann
meine Jungs vom Schiedsrichter fernhalten und in der Kabine ihre Wut ein
bisschen auf die zweite Halbzeit lenken.
Nach dem Spiel (Endergebnis 0:5) war ich kurz beim Schiedsrichter (nachdem ich einige meiner Jungs erneut wegholen musste - kenne ich eigentlich überhaupt nicht) und hab ihm meine Meinung geschildert, weil das eine spielentscheidende Doppel-Fehlentscheidung war.
Ich weiß, in der Kreisklasse laufen auch nur Kreisklassen-Schiedsrichter herum. Und wenn wir bessere Schiedsrichter wollen, müssen wir besseren und höherklassigen Fußball zeigen. Auch das sage ich meiner Mannschaft oft genug.