Beiträge von SG-Nr8

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    Eine kontrollierte Spieleröffnung durchs Zentrum ist immer die bessere Option solange die Möglichkeit besteht.

    Die Möglichkeit bietet sich uns doch erst an, wenn wir das Spiel von Beginn an über die Seiten eröffnen. Ansonsten verbleibt es nämlich bei dem typischen Bild eines F-Jugend-Spiels. Alle Spieler positionieren sich in einer 5-10 Meter breiten Schneise zwischen den Toren, wo dann auch 90% des Spiels stattfinden.
    Geht der Gegner auf die Außen mit, so bieten sich dann die Möglichkeiten den Ball über Freiräume im Zentrum zuspielen.
    Macht er es nicht so haben unsere Spieler freie Bahn in Richtung gegnerischem Tor. Warum sollten unsere Spieler durch die Mitte eröffnen, wenn sie dort laufend in unterzahl spielen müssten?

    Man sieht oft das Kinder und Jugendliche den Ball aus einer Gefahrenzone schlagen, obwohl ein flinkes Dribbling an einem Spieler vorbei und dann ein Pass die wesentlich bessere Lösung gewesen wäre.

    Bin ich voll und ganz bei dir. Vor allem da solche, unter Druck, weggeschlagenen Bälle fast immer beim Gegner landen.


    Du solltest jede Zweikampfaktion fördern auch die direkt vor dem eigenen Tor.

    Da sind wir halt unterschiedlicher Meinung.
    Ein Dribbling quer vor dem eigenem Tor oder direkt durch die Mitte herein in eine Spielertraube wird bei mir keinen Zuspruch finden. Unabhängig davon ob diese von Erfolg gekrönt ist oder nicht.
    Die Spieler sind angehalten den Ball auf die naheliegende Spielfeldseite zu bringen. Sei es durch ein Dribbling oder einen Pass in Richtung eines freistehenden Spielers. Hierdurch nehmen sie den Druck von sich bei Ballverlust direkt ein Gegentor zu kassieren. Sie erhalten die Zeit und Möglichkeit ihre nächste Aktion vorzubereiten, da ihnen oft nur ein einzelner Gegenspieler folgt, manchmal sogar keiner.
    Sollte die Seite wider Erwarten zugestellt sein, hat der Spieler immer die Option den Torwart als Anspielstation einzubeziehen.
    Meiner Ansicht nach ist es möglich, mit diesen beiden Optionen alle Situationen nach Ballgewinn in Nähe zum eigenen Tor zu klären.



    Um nicht ganz OT zu sein.
    Meinem Frust habe ich gestern freien Lauf gelassen, nachdem wir zum wiederholten Male unseren Trainingsplatz räumen mussten weil irgendwer meinte ein Spiel auf diesem anzusetzen ohne uns zu informieren oder eine geeignete Ausweichmöglichkeit anzubieten.
    Diesen bekamen dann einige Trainer-"Kollegen" und später auch unser Jungendleiter zu hören.

    @'Francesco1912



    Aus deinen Schilderungen zu den Themen der Elternbeteiligung am Spielbetrieb und mangelnder Motivation zur Abwehrarbeit, könnte ich fast schon meinen wir trainieren die selbe Mannschaft.
    Auch mein Co-Trainer und ich setzen uns jede Woche aufs neue mit den selben Problemen auseinander.
    Eine Patentlösung kann ich dir sicherlich nicht anbieten, da man mit Argumenten wie:
    - "Das letzte Spiel hast du bereits als Stürmer gespielt"
    - "Du sollst das Fußballspielen auf jeder Position erlernen",
    - "Deine Mitspieler möchten auch die Möglichkeit haben als Angreifer zu spielen"
    bei manchen Kindern nicht weiterkommt.
    Selbst wenn ich durch meine Notizen den Kindern schwarz auf weiß belegen kann, dass sie laufend auf offensiven und defensiven Positionen eingesetzt werden, so bleiben diese Kinder trotzdem bei ihrer Meinung und beharren drauf im Sturm zu spielen.
    totog hat bereits viele gute Vorschläge aufgeführt. Ich selbst kann dir nur raten nicht den Fehler zu begehen, den ich in meiner Anfangszeit häufig begangen habe. Zu der Zeit habe ich den Spieler nachgegeben und entsprechend andere Spieler, den die Position egal war, in die Verteidigung gestellt. Dies hat zur Folge, dass sich einzelne Spieler sicher nicht so entwickelt haben wie sie es hätten können. Sei es in der Offensive oder Defensive.
    Mittlerweile versuchen wir, durch längere Einsatzzeit, die Position des Verteidigers attraktiver gegenüber der Offensive zu gestalten.
    Während die 4 offensiven Spieler relativ häufig im Spiel durchgewechselt werden, dürfen die Verteidiger eine Halbzeit durchspielen, sofern sie nicht selber signalisieren, dass sie eine pause brauchen.
    Des Weiteren sind wir darauf bedacht den Kinder beizubringen, dass Verteidigen nicht gleichbedeutend ist mit 'hinten bleiben und auf den angreifenden Gegner zu warten'. Wir ermutigen zum Angriff nach Balleroberung. Loben auch den Versuch des offensiven 1gegen1, sofern es nicht direkt vor dem eigenem Tor ist.
    Einige unserer Spieler haben die Position des Verteidigers sogar zu schätzen gelernt. Anstatt vor dem gegnerischen Tor zu lauern und im Gewusel versuchen den Ball ins Tor zu befördern, wollen diese lieber den sich ihnen bietenden Platz für Dribblings und Pässe nutzen.
    Da häufig ein gut geführter Zweikampf (offensiv wie defensiv), ein Pass oder Passversuch und die Tor(Schuss)vorlage deutlich ausgiebiger gelobt wird als das Tor selbst, bleibt von den Spielern sicherlich auch nicht unbemerkt.


    Generell denke ich aber das zu "nicht verteidigen wollen" meist auch sehr viel Unsicherheit mitspielt.


    Da hast du sicherlich recht. Wir versuchen den Kindern die Unsicherheit zu nehmen indem wir ihnen viel Lob spenden wenn sie zumindest versuchen in den Zweikampf zu gehen. Unabhängig ob dieser erfolgreich war oder nicht.
    Spieler die hingegen häufig in der Offensive dribbeln aber dem Zweikampf in der Defensive aus dem Weg gehen, ernten von mir auch entsprechend Kritik.
    Im Spiel selber stellen wir den unsicheren Spielern jemand mit viel Selbstbewusstsein an die Seite. Sobald der unsichere Spieler merkt, dass sein Kollege für Zweikämpfe und Balleroberungen gelobt wird, wird auch dieser Stück für Stück mutiger um ein Lob für sich zu verbuchen.

    Hallo Greenhorn76,


    an der Rotation solltest du definitiv festhalten.
    Ich würde dir aber vielleicht einen etwas anderen Ansatz empfehlen.
    Wenn ich richtig verstanden habe, wechselst du nur in den Pausen und dann auch immer Blockweise.
    Hast du auch schon mal probiert im Spiel einzelne Kinder zu wechseln?
    Meiner, spärlichen, Erfahrung nach, haben in dem Alter viele Kinder noch nicht die Ausdauer um konzentriert 20 oder sogar 40 Minuten am Stück zu Spielen.
    Vielleicht scheitert es bei deiner Mannschaft gar nicht am können sondern an der Puste.


    Ich würde auch immer versuchen so ausgeglichen wie möglich aufzustellen und zu wechseln. Damit habe ich zumindest bisher die beste Erfahrung gemacht,
    da ich hierdurch schon häufiger miterlebt habe wie sich Blümchenpflücker durch die präsenteren Spieler mitreißen ließen.


    Auch auf die Gefahr hin, dass mir einige widersprechen werden. Wenn die gegnerische Mannschaft ständig ein oder zwei Spieler vorne auf lange Bälle warten lässt, so reagiere ich entsprechend drauf und weise unsere Verteidigern an sich bei Ballverlust zwischen unserem Tor und dem Gegner aufzustellen.
    Mal klappt dies besser mal schlechter, natürlich auch davon abhängig wer gerade in der Verteidigung steht.
    Das hat für mich auch nichts mit "Anti-Fussball" zu tun, sondern einfach ist eine Anpassung an die Gegebenheiten.